DE4018467A1 - Verfahren und vorrichtung zum anbringen von randseitigen lochreihen an einem druckband fuer rotationsdruckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anbringen von rand­ seitigen Lochreihen an einem Druckband für eine Rotationsdruck­ maschine mit mindestens einem Gegendruckzylinder und mindestens zwei Druckbandzylindern, über die das endlose Druckformen bzw. Druckbilder tragende Druckband läuft und von denen ein Druck­ zylinder im Bereich seiner Enden mit je einem radialen Stift­ kranz versehen ist, dessen Stifte zur schlupffreien Führung des Druckbandes in die Löcher der randseitigen Lochreihe des Druck­ bandes greifen, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Rotationsdruckmaschinen dieser Art, die mit endlosen Druck­ bändern versehen sind, durch die sich die Formatlängen unab­ hängig von den Durchmessern der Umlenkwalzen bildenden Druckband­ zylinder vergrößern lassen, sind beispielsweise aus dem DE-GM G 81 22 637.3 und der DE-PS 4 48 987 bekannt.

Zur Vorbereitung des Druckes werden Druckbandabschnitte, die bei­ spielsweise aus Bändern aus Polyestherfolie bestehen können, randseitig durch Stanzen mit den Lochreihen versehen. Das Druck­ band wird dann um die Druckbandzylinder in der Weise gelegt, daß die Löcher der randseitigen Lochreihen in die Stifte der radialen Stiftkränze des Druckzylinders greifen. Die Enden des Druckbandabschnittes miteinander verbunden werden, so daß sich das endlose Druckband ergibt. Zum Verbinden der Enden eines Druckbandabschnittes können diese mit schwalbenschwanzförmig hinterschnittenen Zahnreihen versehen werden, die in form­ schlüssigen Eingriff miteinander gebracht werden können. Der Ein­ griff der beiden Zahnreihen kann dann durch aufgeklebte Klebe­ bänder gesichert werden. Die Druckbänder tragen in üblicher Weise die Klischees, die auf diese aufgeklebt werden können.

Das in einer Druckmaschine über die Druckbandzylinder laufende endlose Druckband steht unter einer gewissen Spannung, so daß dieses elastisch gedehnt wird. Diese elastische Dehnung hat die Folge, daß die in das spannungslose Druckband eingestanzten kreisrunden Löcher der randseitigen Perforationen in Längsrich­ tung des Druckbandes oval oder elliptisch verformt werden, so daß zwischen den Stiften der Stiftkränze und den Löchern der randseitigen Perforationen ein Spiel entsteht und eine schlupf­ freie Führung des Druckbandes auf den Druckbandzylindern nicht mehr gewährleistet ist. Dieses sich aus der elliptischen Verfor­ mung der Löcher ergebende Spiel kann zu einem Verschmieren des Druckbildes führen. Weiterhin entspricht infolge einer Dehnung des Druckbandes die Teilung der Löcher der randseitigen Per­ forationen nicht mehr der Stiftteilung der Zahnkränze, so daß es auch insoweit zu Störungen kommen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs angegebenen Art zu schaffen, nach dem sich an einem Druckband die randseitigen Perforationen in einer Weise anbringen lassen, daß die gestanzten Löcher auch im gespannten Zustand des Druckbandes in einer Druckmaschine ihre kreisrunde Form beibehalten und der Teilungsabstand der Löcher der Lochreihen der Teilung der Stifte der Zahnkränze genau entspricht.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der ein­ gangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß das Druckband vor dem Anbringen der randseitigen Lochreihen mit einer Spannung ge­ streckt wird, die der Spannung entspricht, mit dem es im Druckbe­ trieb über die Druckbandzylinder läuft. Nach dem erfindungsge­ mäßen Verfahren werden also die die randseitigen Perforationen bildenden Löcher in ein Druckband gestanzt, das während des Stanzens mit einer Spannung gestreckt ist, die dem Spannungszu­ stand des Druckbandes in der Druckmaschine entspricht. In das derart gespannte Druckband lassen sich dann kreisrunde Löcher mit der richtigen Lochteilung einstanzen.

Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß an einer Seite eines Maschinengestells Halteeinrichtungen für ein Ende des Druckbandes und an der gegenüberliegenden Seite Spannein­ richtungen für dieses vorgesehen sind und daß an den Seiten­ teilen Führungen für parallel zu den Seitenkanten des in das Ge­ stell eingespannten Druckbandes verfahrbare Stanzeinrichtungen angeordnet sind. In der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich ein Bahnabschnitt des Druckbandes mit der gleichen Spannung spannen, der das Druckband später in der Druckmaschine ausge­ setzt ist, so daß sich kreisrunde Löcher mit richtigem Teilungs­ abstand stanzen lassen.

Die Spanneinrichtungen können aus einem Spannwalzenpaar be­ stehen, in dessen Walzenspalt das Druckband festklemmbar ist. Selbstverständlich kann auch das Walzenpaar die Halteeinrichtung bilden, wobei dann zum Aufbringen der Spannung die Spanneinrich­ tungen in einem Schlitten angeordnet sind, der dann zur Spannung des Bahnabschnitts verfahrbar ist. Einfacher ist es jedoch, die Spannung über das Spannwalzenpaar aufzubringen, da sich dieses ohne großen Aufwand durch einen Antrieb mit einem Drehmoment spannen läßt, das den gewünschten Spannungszustand erzeugt.

Zweckmäßigerweise ist dem Spannwalzenpaar eine Vorratsrolle für das Druckband vorgeschaltet. Das Spannwalzenpaar kann auch als Transportwalzenpaar betrieben werden, so daß sich über dieses die erforderliche Bahnabschnittlänge von der Vorratsrolle ab­ ziehen läßt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Stanzeinrichtungen jeweils aus einem Patrizenrad mit sternförmig auf dessen Umfang angeordneten Schneidstempeln und einem synchron angetriebenen Matrizenrad mit den Schneidstempeln zusammenwirkenden Schneidlöchern bestehen. Eine derartige aus Patrizen- und Matrizenrädern bestehende Stanzeinrichtung ist bei­ spielsweise aus der DE-OS 23 53 226 bekannt.

Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Patrizen- und Matrizenräder zur Per­ forierung der beiden Randbereiche des Druckbandes auf gemein­ samen in schlittenförmigen Wagen gelagerten Wellen befestigt sind. Zum Perforieren der entsprechend vorgespannten Bahn brauchen die schlittenförmigen Wagen dann nur über einen ent­ sprechend langen Bahnabschnitt verfahren zu werden. Der Wagen selbst ist mit einem Vorschubantrieb entsprechend der Durchlauf­ geschwindigkeit der zu lochenden Bahn durch die Patrizen und Matrizenräder der Stanzeinrichtungen versehen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.

In dieser zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der Stanzvorrichtung und

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Stanzvorrichtung nach Fig. 1.

Die Stanzvorrichtung ist in einem Gestell angeordnet, das aus den Seitenteilen 1, 2 und diese verbindende Traversen 3 besteht. An der rechten endseitigen Traverse ist eine Reihe von Halteein­ richtungen 4 vorgesehen, die aus oberen und unteren Klemmbacken bestehen, die sich öffnen und schließen lassen und in der darge­ stellten Weise den vorderen Rand des mit randseitigen Per­ forationen zu versehenden Druckbandes 5 festklemmen. Im hinteren Endbereich ist zwischen den Seitenteilen 2 ein Klemmrollenpaar gelagert, das aus den Walzen 6, 7 besteht. Die Walzen 6, 7 sind mit einem nicht dargestellten Antrieb versehen, über den sich der zwischen dem Klemmwalzen und den Halteeinrichtungen 4 einge­ spannte Bahnabschnitt in vorherbestimmbarer Weise spannen läßt.

Am hinteren Ende des Gestells sind Konsolen 9, 10 befestigt, in denen in üblicher Weise die Welle einer Vorratsrolle 11 mit dem Druckband gelagert ist.

Die Seitengestelle sind auf ihren Innenseiten mit Führungen 13, 14 für auf diesen verfahrbare Schlitten 15, 16 versehen, in denen Wellen gelagert sind, auf denen die oberen Patrizenräder und die unteren Matrizenräder von rotierenden Stanzeinrichtungen gelagert sind. Die Wellen sind mit nicht dargestellten Antrieben versehen. Weiterhin sind die Schlitten 15, 16 durch nicht darge­ stellte Vorschubeinrichtungen verfahrbar.

Claims (6)

1. Verfahren zum Anbringen von randseitigen Lochreihen an einem Druckband für eine Rotationsdruckmaschine mit mindestens einem Gegendruckzylinder und mindestens zwei Druckband­ zylindern, über die das endlose Druckformen bzw. Druckbilder ragende Druckband läuft und von denen ein Druckzylinder im Bereich seiner Enden mit je einem radialen Stiftkranz ver­ sehen ist, dessen Stifte in die Löcher der randseitigen Loch­ reihen des Druckbandes greifen, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckband vor dem Anbringen der randseitigen Loch­ reihen mit einer Spannung gestreckt wird, die der Spannung entspricht, mit der es im Druckbetrieb über die Druckband­ zylinder läuft, und daß dieser Spannungszustand während des Stanzens der Lochreihen aufrechterhalten wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Seite eines Maschinenge­ stells (1, 2, 3) Halteeinrichtungen (4) für ein Ende des Druck­ bandes (5) und an der gegenüberliegenden Seite Spanneinrich­ tungen (6, 7) für dieses vorgesehen sind und daß an den Seitenteilen (1, 2) Führungen (13, 14) für parallel zu den Seitenkanten des in das Gestell eingespannten Druckbandes (5) verfahrbare Stanzeinrichtungen (17, 18) angeordnet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtungen aus einem Spannwalzenpaar (6, 7) besteht, in dessen Walzenspalt das Druckband (5) festklemmbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Spannwalzenpaar (6, 7) eine Vorratsrolle (11) mit dem Druckband vorgeschaltet ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stanzeinrichtungen aus je einem Patrizen­ rad (17) mit sternförmig auf dessen Umfang angeordneten Schneidstempeln und je einem synchron angetriebenen Matrizen­ rad (18) mit mit den Schneidstempeln zusammenwirkenden Schneidlöchern bestehen.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Patrizen- und Matrizenräder (17, 18) auf gemeinsamen in schlittenförmigen Wagen (15, 16) gelagerten Wellen befestigt sind.