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Fernthermometer, bei dem ein eine Flüssigkeit enthaltender und der
zu messenden Temperatur ausgesetzter Hohlzylinder mit einem -mit der Außenluft in
Verbindung stehenden und Quecksilberenthaltenden Behälter durch eine Rohrleitung
verbunden ist. Die Erfindung bezieht sich auf ein Fernthermometer, um Temperaturen
an verschiedenen oder unzugänglichen Stellen zu messen und das Mel3ergebnis an einer
entfernten Stelle kenntlich zu machen. Es sind Vorrichtungen bekannt, bei welchen
die Änderungen des Volumens einer in einem Behälter befindlichen Flüssigkeit benutzt
werden, um durch Fallen oder Steigen einer oder mehrerer Quecksilbersäulen, die
in Verbindung mit dem Behälter stehen, elektrische Stromkreise zu schließen. Es
werden durch diese Vorrichtungen Warnungssignale bei bestimmten Stellungen der Quecksilbersäule,
während des Fallens oder Steigens, gegeben, entsprechend der jeweiligen Temperatur,
die an der Stelle, wo sich der Behälter befindet, herrscht. Die vorliegende Erfindung
unterscheidet sich von diesen bekannten Vorrichtungen dadurch, daß die jeweilig
an der Stelle des Behälters herrschende Temperatur an einem entfernt liegenden Orte
angezeigt wird und nicht nur ein Warnungszeichen erfolgt, wenn die Temperatur sich
oberhalb oder unterhalb eines Grenzwertes befindet. Ebenfalls hängen die angezeigten
Werte nicht vom Schließen elektrischer Stromkreise ab, sondern von der Druckdifferenz
zwischen einer Quecksilbersäule in einem Rohr, das in den die Flüssigkeit enthaltenden
Behälter eintaucht, und dem atmosphärischen Druck.
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Gemäß der Erfindung wird an der Stelle,
wo die Temperatur
gemessen werden soll, ein Thermometerhohlzylinder eingesetzt. Dieser Hohlzylinder
enthält eine Masse oder eine Flüssigkeit, deren Volumen sich mit der Temperatur
verändert. Bei einer weiteren Ausführungsform kann auch eine Flüssigkeit in Berührung
mit gesättigtem Dampf zur Verwendung gelangen, dessen Druck sich mit der Temperatur
verändert. Der Thermometerzylinder ist mit einem Behälter verbunden, der als Ausbläser
bezeichnet werden kann. Dieser Ausbläser enthält Quecksilber oder eine andere geeignete
Flüssigkeit, deren Spiegel sich mit dem Wechsel des Volumens odex des Druckes des
in dem Thermometerhohlzylinder Stoffes verändert. Es sind besondere Einrichtungen
getroffen, um die Luft aufwärts durch die Flüssigkeit des Ausbläsers strömen zu
lassen, wobei der Druck der Luft auf einem Instrument gemessen wird, das an irgendeiner
geeigneten Stelle in. einer gewissen Entfernung von dem Thermometerhohlzylinder
und dem Ausbläser angebracht äst.
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Die Anordnung ist so getroffen, daß die Differenz zwischen dem ISruck
der Luft, die durch die Flüssigkeit strömt, und zwischen dem atmosphärischen. Druck
von der Höhe der FlüssiÜeätssäule in dem Bläser oberhalb der Stelle, wo das Luftrohr
in den Bläser mündet, abhängt. Die Temperatur des Thermometerzylinders entspricht,
wenn der Flüssigkeitsspiegel des Ausbläsers sich gerade an der Mündungsstelle des
Luftrohres befindet, dem Nullpunkt auf der Skala des Meßinstrumentes.
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Bei der einen Ausführungsform gemäß der Erfindung steht der obere
Teil des Ausbläsers mit der umgebenden Atmosphäre in Verbindung, während ein Rohr
mit enger Bohrung das untere Ende des Ausbläsers mit dem Anzeigeinstrument verbindet.
Eine Abzweigung dieses Rohres mündet in eine Luftpumpe, mit welcher der Druck der
Luft genügend hochgehalten wird, damit die Luft aufwärts durch die Flüssigkeit in
den Ausbläser strömen kann. Als Flüssigkeit für den Ausbläser wird vorzugsweise
Quecksilber verwendet. Das Anzeigeinstrument ist als Barometerrohr ausgebildet und
ist der eine Schenkel des Rohres nach der Außenluft zu offen, während der andere
Schenkel mit dem Luftrohr in Verbindung steht. Durch diese Anordnung wird der überdruck
relativ zur Außenatmosphäre angezeigt und hängt dieser Überdruck vom Wechsel des
Volumens oder des Druckes des in dem Thermometerzylinder befindlichen Stoffes ab.
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Bei einex weiteren Ausführungsform ist das obere Ende des Ausbläsers
mit einem Luftrohr verbunden, während das untere Ende des Bläsers durch ein senkrechtes
Rohr, welches oben offen ist, mit der Außenatmosphäre in Verbindung steht. Bei dieser
Anordnung geht ein Rohrabzweig von dem Luftrohr zu dem Kondensator einer Dampfmaschine
oder einer anderen Einrichtung, die eine Verminderung des Druckes in dem Luftrohr
unter Atmosphärendruck bewirkt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigt: Abb. z das Fernthermometer nach der einen Ausführungsform, wobei die
in dem Verbindungsrohr befindliche Luft unter einem höhere. Druck steht als die
Außenatmosphäre.
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Abb.2 ist eine zweite Ausführungsform, wo der Druck der Luft in dem
Verbindungsrohr niedriger ist. als der Druck der Außenatmosphäre.
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Mit Bezug auf die Abb. i ist mit A der Thermometerhohlzyliaider bezeichnet,
dessen oberer Teil a in einen Kessel oder einen Behälter eingeschraubt werden kann,
dessen Temperatur gemessen werden soll. Bei dem Ausführungsbeispiel sei angenommen,
daß der des Thermometerzylinders A mit dem Boden mixt Quecksilber gefüllt ist. Ein
Rohr B mit enger Bohrung verbindet die obere Mündung des Thermometerzylinders A
mit dem Boden des Ausbläsers C. Der obere Teile des 'Ausbläsers erweitert sich und
enthält Stoßplatten D, um zu verhindern, daß die Flüssigkeit in dem Ausbläser herausspritzen
kann. Eine Deckplatte E verschließt das obere Ende des Ausbläsers und steht mit
der Außenatmosphäre durch ein kurzes Rohr oder eine öffnung e in Verbindung.
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Ein Rohr F mit enger Bohrung mündet nahe des Bodens in den Innenraum
des Ausbläsers C. Dieses Rohr F ist mit dem einen-Rohrschenkel g1 eines Siphonbarometers
G verbunden. Der andere Schenkel g° des Barometers ist zur Atmosphäre offen. Ein
Abzweigrohr f verbindet das Rohr F mit einer Luftpumpe H oder einer anderen Druckluft
fördernden Einrichtung. Das Quecksilber füllt den Hohlkörper ,4 und das Verbindungsroter
B an. Bei der niedrigsten zu messenden Temperatur steht das Quecksilber in dem Ausbläser
C etwas über die Mündung des Verbindungsrohres F. Wenn die zu messende Temperatur
steigt, dann steigt auch die Quecksilbersäule entsprechend und steht bei, einer
gewissen Temperatur beispielsweise in j der Höhe x oberhalb der Mündung des Rohres
F. Um nun die Temperatur an dem barometrische.` Meßinstrument anzuzeigen, wird Luft
durch die Pumpe H in das Rohr F gepumpt. Diese Luft durchdringt die Queck- j silbersäule
x und entweicht durch das Rohr e.
Der Druck der Luft in dem Rohr F
ist
infolgedessen nur abhängig von der Höhe x, und dieser Druck
beeinflußt das Quecksilber in dem Schenkel g' des Meßinstrumentes G, um auf diese
Weise durch Ablesung des Quecksilberspiegels in dem Schenkel g-' auf einer Skala
l die Temperatur abzulesen. Das obere Ende des Rohres g2 kann durch ein Rohr (ähnlich
dem Rohr F) mit dem Rohr e in dem Ausbläser verbunden werden. Es kann ferner ein
Luftbehälter in diesem Verbindungsrohr vorgesehen sein, so daß die Luftpumpe die
Luft von dem einen Rohr ansaugt und sie in das andere Rohr hineindrückt.
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Mit Bezug auf die Abb. z sind der Thermomieterzylinder A, der Ausbläser
C und das Meßinstrument G ebenso ausgebildet wie bei der ersten Ausführungsform.
Die Luftpumpe H der Abb. i wird-jedoch durch einen Kondensator I(, eine Vakuumpumpe
oder durch ,andere ähnliche Mittel ersetzt, um' einen Luftdruck zu erhalten, der
geringer ist als der Druck der Außenatmosphäre.
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Von dem Luftrohr F' zweigt ein Rohr/' ab, welches zum Kondensator
I( geführt wird. Das Rohr F' ist bei der zweiten Ausführungsform jedoch mit dem
Rohre am oberen Teil des Ausbläsers C einerseits und mit dem Schenkel g= des Meßinstrumentes
G anderseits verbunden. Der andere Schenkel g' des Meßinstrumentes steht mit der
Atmosphäre in freier Verbindung. Ein Rohre' mündet in das untere Ende des Ausbläsers
C und steht mit seinem anderen Ende in freier Verbindung mit der Atmosphäre. Infolge,
des Druckes in dem Rohr f', der niedriger ist als der Atmosphärendruck, steht das
Quecksilber in dem Schenkel g= höher als in dem Schenkel g', und zwar um einen Betrag,
der der Differenz zwischen dem Quecksilberspiegel in dem Ausbläser C und der Mündung
des Rohres e' entspricht. Das Rohre' kann durch ein weiteres Rohr mit einer Stelle
des Anzeigeinstrumentes verbunden werden. Das Barometerinstrument kann durch irgendeine
andere geeignete Vorrichtung ersetzt werden, die zum Anzeigen von Druck dient. Es
können auch andere Flüssigkeiten an . Stelle des Quecksilbers in dem! Bläser C zur
Anwendung kommen. Der Thermometerzylinder A kann auch irgendeine andere Flüssigkeit
oder eine Masse enthalten, dessen Volumenveränderung auf die Flüssigkeit in denn
Ausbläser wirkt. Es kann auch eine Flüssigkeit in Berührung mit gesättigtem Dampf
zur Anwendung kommen, wobei der Druck des Dampfes von der Temperatur abhängig ist,
um auf diese Weise die Flüssigkeit in dem Ausbäser zum Steigen zu bringen. Bei dieser
Ausführungsform taucht der Ausbläser unter den Flüssigkeitsspiegel des Thermometerzylinders
ein. Die Anzeigevorrichtung kann an einer geeigneten Stelle und in einer beliebigen
Entfernung von dem Thermometer angebracht werden, wobei ein und dieselbe Anzeigevorrichtung
in Verbindung mixt mehreren Thermometerhohlzylindern gebracht wird.