DE4016071A1 - Stickstoffhaltige polyfluoralkylverbindungen, ihre herstellungsverfahren und ihre verwendung - Google Patents
Stickstoffhaltige polyfluoralkylverbindungen, ihre herstellungsverfahren und ihre verwendungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der
Polyfluorverbindungen und hat insbesondere stickstoff
haltige Polyfluoralkylverbindungen, die speziell als
oberflächenaktive Mittel oder als Vorstufen solcher
Mittel verwendbar sind, zum Gegenstand.
Bekannt sind bereits zahlreiche fluorierte oberflächen
aktive Mittel und insbesondere quartäre Ammoniumsalze,
in denen ein perfluorierter Rest an eine quartäre Ammo
niumgruppe beispielsweise Trialkylammonium oder Pyridi
nium über eine Brücke gebunden ist, deren Charakter
wesentlich die Anwendungseigenschaften beeinflußt.
Diese Brücke kann sehr einfach, z. B. CH₂ oder C₂H₄
(US-PS 27 27 923 und FR-PS 15 88 482) oder komplexer
sein, z. B. -C₂H₄SO₂NH(CH₂)₃- (FR-PS 20 84 888) oder
-C₂H₄S(CH₂)₃-OCH₂CH(OH)CH₂- (EP-B-2 56 980).
Die Erfindung hat eine neue Familie von Polyfluorver
bindungen zum Gegenstand, die durch die allgemeine
Formel:
R F - (CH₂)₂ - X
wiedergegeben werden kann, worin X eine Isothiocyanat-
-N=C=S, eine Carbodiimid- -N=C=N(CH₂)₂ R F ′ oder eine
Thioharnstoffgruppe -NH-CS-A bedeutet, A eine gege
benenfalls substituierte Aminogruppe ist, R F und R F ′
identisch oder verschieden sind und jeweils einen
geradkettigen oder verzweigten, 2 bis 16 Kohlenstoff
atome enthaltenden Perfluoralkylrest bedeuten.
Wenn das Symbol X eine Thioharnstoff (-NH-CS-A)-Gruppe
bedeutet, wird die Gruppe A vorteilhaft aus den Grup
pen (A1) bis (A6) der folgenden Formeln ausgewählt:
worin
m gleich 1 oder 2 ist,
Q und Q′ identisch oder verschieden sind und jeweils eine Alkylenbrücke mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R einen geradkettigen, unsubstituierten, 1 bis 4 Koh lenstoffatome enthaltenden Alkylrest bedeutet,
R¹ einen Alkylrest, der geradkettig oder verzweigt ist, 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthält und gegebe nenfalls substituiert ist, einen gegebenenfalls substituierten Aryl- oder Aralkylrest, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest, eine -(CH₂)₂ R F ′- oder eine -QNR₂-Gruppe bedeutet,
R² ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest, wie für R¹ definiert, oder unter der Bedingung, daß R¹ ein Alkyl- oder Allylrest ist, einen Allylrest bedeutet,
R³ einen Alkyl- oder Aralkylrest, wie er für R¹ definiert ist, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest oder eine -CH₂-S-(CH₂)₂-R F ′-Gruppe be deutet und Z⊖ ein einwertiges Anion oder sein Äquivalent ist.
m gleich 1 oder 2 ist,
Q und Q′ identisch oder verschieden sind und jeweils eine Alkylenbrücke mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R einen geradkettigen, unsubstituierten, 1 bis 4 Koh lenstoffatome enthaltenden Alkylrest bedeutet,
R¹ einen Alkylrest, der geradkettig oder verzweigt ist, 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthält und gegebe nenfalls substituiert ist, einen gegebenenfalls substituierten Aryl- oder Aralkylrest, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest, eine -(CH₂)₂ R F ′- oder eine -QNR₂-Gruppe bedeutet,
R² ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest, wie für R¹ definiert, oder unter der Bedingung, daß R¹ ein Alkyl- oder Allylrest ist, einen Allylrest bedeutet,
R³ einen Alkyl- oder Aralkylrest, wie er für R¹ definiert ist, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest oder eine -CH₂-S-(CH₂)₂-R F ′-Gruppe be deutet und Z⊖ ein einwertiges Anion oder sein Äquivalent ist.
Als gegebenenfalls in den Alkyl-, Aryl- oder Aralkyl
resten enthaltene Substituenten sind Halogenatome,
Hydroxy-, Mercapto- und Nitrilgruppen sowie die
funktionellen Gruppen Ester, Säuren, Sulfonate,
Sulfate oder Carboxylate zu erwähnen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, in denen X die
-N=C=S-Gruppe ist, d. h. die Polyfluoralkylisothio
cyanate der Formel:
R F -(CH₂)₂-N=C=S (I)
können mit vergleichbaren Ausbeuten ausgehend von den
entsprechenden Polyfluoralkylaziden R F (CH₂)₂-N₃ oder
Polyfluoralkylaminen R F -(CH₂)₂-NH₂ hergestellt werden.
Das Herstellungsverfahren für Isothiocyanate (I) aus
gehend von Polyfluoralkylaziden erfolgt in nur
einem Reaktionsgefäß und umfaßt zwei Stufen.
- 1) In der ersten Stufe erfolgt die Bildung eines Iminophosphoran-Zwischenproduktes, das nicht iso liert wird, wobei man das Azid R F (CH₂)₂N₃ unter Inertgasatmosphäre mit einem Triarylphosphin, dessen Arylreste durch Halogenatome oder Alkyl- oder niedere Alkoxygruppen substituiert sein können, oder außerdem mit einem Trialkylphosphit, dessen Alkylreste 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthal ten können, reagieren läßt. Diese Reaktion wird vorteilhaft bei einer Temperatur zwischen 10 und 40°C und gegebenenfalls in Gegenwart eines wasser freien aprotischen organischen Lösungsmittels wie eines Ethers, eines halogenierten oder aromatischen Kohlenwasserstoffs oder Acetonitrils durchgeführt.
- 2) In der zweiten Stufe läßt man ohne vorherige Isolierung das Iminotriarylphosphoran- oder Imino trialkoxyphosphoran-Zwischenprodukt mit Schwefel kohlenstoff reagieren. Die Zugabe des letzteren wird vorteilhaft bei einer Temperatur zwischen 0 und 40°C durchgeführt. Die Reaktionszeit schwankt von etwa 2 bis 24 Stunden gemäß dem eingesetzten phosphorhaltigen Zwischenprodukt.
Die Herstellung der von den Polyfluoralkylaminen
ausgehenden Isothiocyanate (I) erfolgt ebenfalls
in nur einem Reaktionsgefäß und umfaßt zwei Stufen.
- 1) In der ersten erfolgt die Bildung eines Polyfluor alkyldithiocarbamats, indem man das Polyfluor alkylamin R F (CH₂)₂NH₂ in Gegenwart einer äquimo laren organischen oder anorganischen Base mit Schwefelkohlenstoff reagieren läßt. Letzterer wird vorzugsweise in geringem Überschuß (0,2 bis 0,5%) verwendet. Diese Reaktion wird vorteilhaft zwischen -10°C und +30°C etwa 2 bis 5 Stunden lang durch geführt und gegebenenfalls anschließend durch Erhitzen auf 90 bis 100°C ergänzt. Wasser ist ein geeignetes Lösungsmittel, aber man kann ebenfalls Methanol oder eine wäßrige 50 bis 60%ige tert.- Butanol-Lösung verwenden. Als Base wird vorzugs weise Natrium- oder Kaliumhydroxid oder aber eine andere Base, z. B. Ammoniaklösung oder Triethylamin eingesetzt, gemeinsam mit Letzterem kann Dioxan oder Benzol als Lösungsmittel verwendet werden.
- 2) In der zweiten Stufe unterzieht man das Polyfluor alkyldithiocarbamat einer Carbalkoxylierung oder einer Oxidation. Die Carbalkoxylierung wird durch langsame Zugabe einer äquimolaren Menge eines niederen (C₁-C₄) Chlorameisensäurealkylesters bei einer Temperatur zwischen -10°C und 40°C durchge führt. Es bildet sich ein Polyfluoralkylcarbalkoxy dithiocarbamat, das in ein erfindungsgemäßes Polyfluoralkylisothiocyanat zerfällt.
Die Oxidation des Dithiocarbamat-Zwischenproduktes
kann durch Reaktion eines alkalischen Hypochlorits bei
0°C bis 8°C in Gegenwart eines chlorhaltigen Lösungs
mittels beispielsweise Chloroform, Methylenchlorid
oder Tetrachlorkohlenstoff ½ bis zu 3 Stunden
lang durchgeführt werden. Diese Methode liefert
eine Polyfluoralkylisothiocyanatausbeute derselben
Größenordnung wie die Carbalkoxylierungsmethode.
Die Isothiocyanate (I) sind wertvolle Zwischenpro
dukte zur Synthese von Vorstufen für oberflächenak
tive Mittel, insbesondere für die der Carbodiimide
und der polyfluorierten Thioharnstoffe.
So können beispielsweise die erfindungsgemäßen Ver
bindungen, in denen X eine -N=C=N(CH₂)₂-R F ′-Gruppe ist,
d. h. die N,N′-bis(Polyfluoralkyl)carbodiimide der
Formel
R F (CH₂)₂-N=C=N-(CH₂)₂R F ′ (II)
durch die Reaktion eines Isothiocyanates (I) mit einem
Iminotriarylphosphoran, das wie zuvor beschrieben,
ausgehend von einem Polyfluoralkylazid erhalten wird,
hergestellt werden. Das Verfahren wird in nur einem
Reaktionsgefäß durchgeführt, in dem man in einer
ersten Stufe das Polyfluoralkylazid zum Iminotriaryl
phosphoran-Zwischenprodukt umwandelt, das man nicht
isoliert, sondern direkt mit dem Isothiocyanat (I) bei
einer Temperatur zwischen 60°C und 90°C und einer
Reaktionszeit von etwa 6 bis 24 Stunden reagieren
läßt. Dieses Verfahren gestattet sowohl symmetrische
als auch asymmetrische Carbodiimide (II) zu erhalten.
Die symmetrischen Carbodiimide:
R F (CH₂)₂-N=C=N(CH₂)₂R F (IIa)
können ebenfalls durch ein anderes von einem Azid
R F (CH₂)₂N₃ und Kohlendioxid ausgehenden Verfahren
erhalten werden. Wie oben verfahrend, wandelt man zu
nächst das Azid in ein Iminotriarylphosphoran-Zwi
schenprodukt um und läßt anschließend ohne vorheriges
Isolieren und im selben Reaktionsgefäß dieses Zwischen
produkt mit gasförmigem Kohlendioxid reagieren.
Die erfindungsgemäßen Carbodiimide (II) sind wertvolle
Zwischenprodukte zur Synthese von Vorprodukten für
oberflächenaktive Mittel und fluorierte Harnstoffe.
Sie können ebenfalls als Stabilisatoren für natürliche
oder synthetische Polymere, deren Hydrolysierungsbe
ständigkeit sie erhöhen, verwendet werden. Darüberhinaus
können sie zur Produktion von neutralen Schmierölen
oder des weiteren als zu stark hydrophoben Plasten
führende Monomere verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen, in denen X eine
-NH-CS-A-Thioharnstoffgruppe ist, d. h. die Verbindungen
der Formel
werden ausgehend von Isothiocyanaten der Formel (I)
hergestellt.
So können die monosubstituierten Thioharnstoffe der
Formel:
durch Reaktion von Ammoniak mit einem Isothiocyanat
(I) erhalten werden. Diese Reaktion wird vorteilhaft
bei einer Temperatur zwischen 20°C und 80°C unter
Verwendung einer 28 bis 30%igen wäßrigen NH₄OH-Lösung
im Verhältnis von 3 mol Ammoniak pro 1 mol Isothio
cyanat durchgeführt. Unter diesen Bedingungen erhält
man einen monosubstituierten Thioharnstoff (IIIa),
der genügend rein ist, um als solcher verwendet werden
zu können.
Die di- oder trisubstituierten Thioharnstoffe der For
mel:
werden durch die Reaktion des entsprechenden primären
oder sekundären Amins HNR¹R² mit einem Isothiocyanat
(I) erhalten. Die Reaktion wird vorzugsweise bei einer
Temperatur zwischen 0°C und 40°C durchgeführt, gege
benenfalls in einem inerten organischen Lösungsmittel
wie beispielsweise einem Ether, einem halogenierten
Kohlenwasserstoff oder Azetonitril.
Unter den Thioharnstoffen (IIIb) weisen die, bei denen
R¹ eine Dialkylaminoalkylgruppe bedeutet und R² ein
Wasserstoffatom kennzeichnet, d. h. die Verbindungen der
Formel
eine funktionelle tertiäre Amingruppe auf, die sie gegen
über Quaternisierungsmitteln reaktiv werden läßt. So
die Verbindungen nach Formel (III), in der A eine
stickstoffhaltige Gruppe (A3) bedeutet, d. h. Ammonium
salze der Formel:
können durch Reaktion eines Thioharnstoffs (IIIc) mit
einem Quaternisierungsmittel, z. B. einem gegebenenfalls
funktionelle Gruppen enthaltenden Alkylhalogenid her
gestellt werden. Die Reaktion wird vorzugsweise durch
Auflösen ungefähr äquimolarer Mengen Thioharnstoff
(IIIc) und des gewählten Quaternisierungsmittels
in einem wasserfreien inerten organischen Lösungsmittel,
beispielsweise einem Ether, einem halogenierten
Kohlenwasserstoff oder Azetonitril bei einer Tempera
tur zwischen 20°C und 80°C durchgeführt. Die Reaktions
zeiten und physikalischen Eigenschaften der gebildeten
Salze (IIId) variieren nach dem Charakter des gewähl
ten Quaternisierungsmittels. Die meisten Salze (IIId)
sind jedoch farblose Pasten oder Öle mit hygrosko
pischen Eigenschaften, sie sind sämtlich in verschiede
nem Maße in Wasser löslich und führen zu neutralen
Lösungen.
Beispielhaft für Quaternisierungsmittel sind insbeson
dere die Alkyljodide (1 bis 18 Kohlenstoffatome),
Allylbromid, Hydroxyethylbromid, Benzylbromid, Alkylbro
mide (4 bis 18 Kohlenstoffatome) und die in der FR-PS 25 92 648
beschriebenen Polyfluoralkylthiomethylbro
mide R F ′(CH₂)₂-S-CH₂Br nennen.
Unter der Bedingung, daß man die doppelte Molmenge
Thioharnstoff (IIIc) einsetzt, kann man als Quaterni
sierungsmittel auch Alkyldihalogenide wie z. B. 1,2-
Dibromethan, 1,3-Dibrompropan, 1,2-Dÿodethan, 1,3-
Dÿodpropan und 1,4-Dÿodbutan verwenden. Man erhält
danach Verbindungen der Formel (III), in der A die
Gruppe (A4) bedeutet, d. h. die Doppelsalze der Formel:
Das Anion Z⊖ der Ammoniumsalze (IIId) und (IIIe)
kann, falls erwünscht, leicht gegen ein anderes Anion
durch allgemein bekannte Verfahren ausgetauscht
werden. Als Beispiele für Anionen sind insbesondere
die Halogenid-, Nitrat-, p-Toluolsulfonat-, Sulfat-,
Alkylsulfat- und Pikrationen zu erwähnen.
Die Verbindungen der Formel (III), in der A eine
Gruppe (A5) bedeutet, nämlich Stickstoffoxide der
Formel
können durch Reaktion von Wasserstoffperoxid mit einem
Thioharnstoff (IIIc) in einem inerten Lösungsmittel
(z. B. einem Ether oder Azetonitril) bei einer Tempe
ratur zwischen 60°C und 80°C hergestellt werden.
Diese Oxide werden in Form von Pasten erhalten und
sind sämtlich in Wasser löslich.
Die Verbindungen der Formel (III), in denen A die
Gruppe (A6) bedeutet, d. h. die Betaine der Formel
können durch Reaktion des Natriumchloracetats oder
des β-Propiolactons mit einem Thioharnstoff (IIIc)
hergestellt werden. Die Reaktion wird vorteilhaft
bei einer Temperatur zwischen 30 und 90°C in einem
inerten organischen Lösungsmittel (z. B. einem Alko
hol oder Trichlortrifluorethan) durchgeführt. Die
Betaine (IIIg) werden in Form von Pasten erhalten,
sie sind sämtlich in Wasser löslich.
Die Ammoniumsalze (IIId) und (IIIe), die Stickstoff
oxide (IIIf) und die Betaine (IIIg) sind wertvolle
oberflächenaktive Mittel, die als Additive auf sehr
verschiedenen Gebieten als Netz-, Emulgier-, Dis
pergier- oder Schaummittel verwendbar sind.
Die folgenden Ergebnisse erläutern die Erfindung.
In ein Reaktionsgefäß unter Stickstoffatmosphäre, das
mit einem Magnetrührer und einem Tropfrichter aus
gestattet ist, der 0,02 mol Triphenylphosphin in 26 ml
wasserfreiem Tetrahydrofuran gelöst enthält, füllt man
0,02 mol 2-Perfluorbutylethylazid C₄F₉-C₂H₄-N₃ und
tropft anschließend die Triphenylphosphinlösung bei
Umgebungstemperatur hinzu.
Nach einer Stunde Rühren bei Umgebungstemperatur wird
mit einem Eisbad auf 0°C gekühlt und anschließend
tropfenweise 15 g Schwefelkohlenstoff hinzugegeben.
Wenn die Zugabe beendet ist, entfernt man das Eisbad
und rührt 2 Stunden lang.
Tetrahydrofuran und überschüssiger Schwefelkohlenstoff
werden anschließend unter Vakuum verdampft, danach
der Rückstand mit Petrolether aufgenommen und fil
triert. Nach der Verdampfung des Lösungsmittels unter
Vakuum erhält man mit einer Ausbeute von 69% das
2-Perfluorbutylethylisothiocyanat, C₄F₉-C₂H₄-NCS,
das bei 48°C unter 4 kPa siedet.
Dieses Isothiocyanat ist durch folgende Daten iden
tifiziert worden:
Elementaranalyse:
gemessen:
C 27,61; H1,33; F 56,00; N 4,54; S 10,49%,
berechnet:
C 27,45; H 1,31; F 56,06; N 4,59; S 10,50%.
gemessen:
C 27,61; H1,33; F 56,00; N 4,54; S 10,49%,
berechnet:
C 27,45; H 1,31; F 56,06; N 4,59; S 10,50%.
Infrarotspektrum:
ν C-F = 1050 - 1350 cm-1
ν NCS = 2075 cm-1 + Verbreiterung bei 2190 cm-1
ν C-F = 1050 - 1350 cm-1
ν NCS = 2075 cm-1 + Verbreiterung bei 2190 cm-1
¹H-NMR-Spektrum: aufgenommen in einer CDCl₃-Lösung,
die chemischen Verschiebungen werden in ppm bezogen
auf TMS angegeben:
aufgespaltenes Triplett bei 2,51 ppm (Integration 2H, ³JH-F = 13,5 Hz und 3JH-H = 5,6 Hz)
Triplett bei 3,86 ppm (Integration 2H, ³JH-H = 5,6 Hz).
aufgespaltenes Triplett bei 2,51 ppm (Integration 2H, ³JH-F = 13,5 Hz und 3JH-H = 5,6 Hz)
Triplett bei 3,86 ppm (Integration 2H, ³JH-H = 5,6 Hz).
¹⁹F-NMR-Spektrum registrierte in einer CDCl₃-Lösung,
die chemischen Verschiebungen werden in ppm bezogen
auf CFCl₃ angegeben:
Massenspektroskopie:
M+. = 305 (29%); m/z 156 (22%); m/z 126 (16%);
m/z 110 (21%); m/z 93 (63,5%); m/z 72 (100%);
m/z 69 (20,5%).
Man arbeitet wie in Beispiel 1, aber unter Ersetzen des
2-Perfluorbutylethylazids durch dieselbe Molmenge
2-Perfluorhexylethylazid. Man erhält das entsprechende
Isothiocyanat C₆F₁₃-C₂H₄-NCS mit einer Ausbeute von
70% (Kp. = 87-91°C/2,67 kPa).
Dieses Isothiocyanat ist durch folgende Daten identi
fiziert worden:
Elementaranalyse:
gemessen:
C 26,55; H 1,11; F 60,97; N 3,50; S 7,86%;
berechnet:
C 26,67; H 0,99; F 60,98; N 3,45; S 7,90%.
gemessen:
C 26,55; H 1,11; F 60,97; N 3,50; S 7,86%;
berechnet:
C 26,67; H 0,99; F 60,98; N 3,45; S 7,90%.
¹⁹F-NMR-Spektrum:
Massenspektroskopie:
M+. = 405 (87%); m/z 386 (2,5%); m/z 136 (2%); m/z 131 (15%); m/z 119 (22%); m/z 108 (11,5%); m/z 72 (99%); m/z 59 (100%).
M+. = 405 (87%); m/z 386 (2,5%); m/z 136 (2%); m/z 131 (15%); m/z 119 (22%); m/z 108 (11,5%); m/z 72 (99%); m/z 59 (100%).
IR- und Wasserstoff-NMR-Spektren: identisch denen des
Isothiocyanats aus Beispiel 1.
Man arbeitet wie in Beispiel 1, aber unter Ersetzen des
2-Perfluorbutylethylazids durch dieselbe Molmenge
2-Perfluoroctylethylazid. Man erhält das entsprechende
Isothiocyanat C₈F₁₇-C₂H₄-NCS mit einer Ausbeute von
73% (Kp. = 113-115°C/4 kPa).
Dieses Isothiocyanat weist die folgenden Kennwerte auf:
Elementaranalyse:
gemessen:
C 26,30; H 0,78; F 63,85; N 2,72; S 6,34%;
berechnet:
C 26,13; H 0,79; F 63,96; N 2,77; S 6,33%.
gemessen:
C 26,30; H 0,78; F 63,85; N 2,72; S 6,34%;
berechnet:
C 26,13; H 0,79; F 63,96; N 2,77; S 6,33%.
IR- und ¹H-NMR-Spektren: identisch denen
des Isothiocyanats aus Beispiel 1.
¹⁹F-NMR-Spektrum:
Massenspektroskopie:
M+. = 505 (46,5%); m/z 119 (15%); m/z 72 (100%); m/z 69 (34,5%); m/z 59 (57%).
M+. = 505 (46,5%); m/z 119 (15%); m/z 72 (100%); m/z 69 (34,5%); m/z 59 (57%).
In ein Reaktionsgefäß unter Stickstoffatmosphäre, das
mit einem Magnetrührer und einem 0,02 mol Trimethyl
phosphit, gelöst in 26 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran,
enthaltenden Tropftrichter ausgestattet ist, füllt man
0,02 mol 2-Perfluorhexylethylazid, anschließend gibt
man die Trimethylphosphitlösung bei Umgebungstempera
tur hinzu.
Nach 20 Stunden Rühren gibt man tropfenweise 15 g
Schwefelkohlenstoff bei Umgebungstemperatur zu. An
schließend rührt man 24 Stunden lang, danach werden
Tetrahydrofuran und überschüssiger Schwefelkohlenstoff
unter vermindertem Druck verdampft und der Rückstand
destilliert. Man erhält so das 2-Perfluorhexylethyl
isothiocyanat mit einer Ausbeute von 55%
(Kp. = 87-91°C/2,67 kPa).
In ein Reaktionsgefäß, das mit einem Magnetrührer,
einem Kühler und einem Tropftrichter ausgestattet
ist, gibt man 0,66 g Ätznatron, das in 3,6 ml Wasser
gelöst ist und 1,258 g Schwefelkohlenstoff. Man fügt
sehr langsam 0,0165 mol 2-Perfluorbutylethylamin
C₄F₉-C₂H₄-NH₂ zu. Das Reaktionsgemisch wird orange
und breiig. Man gibt 2,5 bis 3 ml Wasser hinzu und
rührt 2 Stunden bei Umgebungstemperatur, anschließend
15 Minuten bei 90°C. Danach kühlt man auf 40°C
ab und gibt langsam 0,0165 mol Chlorameisensäure
methylester hinzu. Man rührt 1 Stunde bei Umgebungs
temperatur, anschließend extrahiert man mit Ether,
trocknet über Natriumsulfat und verdampft. Durch
Destillation des Rückstands erhält man 2-Perfluor
butylethylisothiocyanat mit einer Ausbeute von
65% (Kp. = 45°C/4 kPa).
Man verfährt wie in Beispiel 5, ersetzt aber das
2-Perfluorbutylethylamin durch dieselbe Molmenge
2-Perfluorhexylethylamin. Man erhält das 2-Perfluor
hexylethylisothiocyanat mit einer Ausbeute von 76%
(Kp. = 90°C/2,67 kPa).
Man verfährt wie in Beispiel 5, ersetzt aber das
2-Perfluorbutylethylamin durch dieselbe Molmenge
2-Perfluoroctylethylamin. Man erhält das 2-Per
fluoroctylethylisothiocyanat mit einer Ausbeute
von 67% (Kp. = 113-15°C/4 kPa).
In ein Reaktionsgefäß, das mit einem Magnetrührer,
einem Kühler und einem Tropftrichter ausgestattet
ist, gibt man 0,66 g Ätznatron, das in 3,6 ml Wasser
gelöst ist und 1,258 g Schwefelkohlenstoff. Man fügt
sehr langsam mit dem Tropftrichter 0,0165 mol 2-Per
fluorbutylethylamin zu. Das Reaktionsgemisch wird
orange und breiig. Man gibt dann 2,5 bis 3 ml Wasser
zu und rührt 2 Stunden bei Umgebungstemperatur, an
schließend 15 Minuten bei 90°C. Danach kühlt man auf
0°C ab und fügt 16 ml Wasser, 10 ml Methylenchlorid,
danach eine Lösung aus 33 ml Natriumhypochlorid mit 10
bis 13% wirksamem Chlor (Dichte = 1,05) und 2,65 g
Ätznatron hinzu. Das Gemisch verfärbt sich von gelb
nach milchigweiß. Nach beendeter Zugabe rührt man eine
Stunde, danach extrahiert man mit Ether, trocknet über
Natriumsulfat und verdampft. Durch Destillation des
Rückstandes erhält man 2-Perfluorbutylethylisothio
cyanat mit einer Ausbeute von 62% (Kp. = 48°C/4 kPa).
Man verfährt wie in Beispiel 8, ersetzt aber das
2-Perfluorbutylethylamin durch dieselbe Molmenge
2-Perfluorhexylethylamin. Man erhält das entspre
chende Isothiocyanat mit einer Ausbeute von 65%
(Kp. = 90°C/2,67 kPa).
Man verfährt wie in Beispiel 8, ersetzt aber das
2-Perfluorbutylethylamin durch dieselbe Molmenge
2-Perfluoroctylethylamin. Man erhält das entspre
chende Isothiocyanat mit einer Ausbeute von 70%
(Kp. = 113-115°C/4 kPa; F. = 50°C).
In ein Reaktionsgefäß unter Stickstoffatmosphäre,
das mit einem Magnetrührer und einem Tropftrich
ter, der 0,02 mol in 26 ml wasserfreiem Tetrahydro
furan gelöstes Triphenylphosphin enthält, ausge
stattet ist, füllt man 0,02 mol 2-Perfluorhexyl
ethylazid, anschließend gibt man tropfenweise
die Triphenylphosphinlösung bei Umgebungstemperatur
zu.
Nach einer Stunde Rühren läßt man durch das Reaktions
milieu Kohlendioxidgas strömen, das durch Verdampfung
von Trockeneis und nachfolgendem Trocknen über wasser
freiem Calciumchlorid hergestellt wurde.
Nach einer Stunde Reaktionszeit ist das Lösungsmittel
verdampft und der Rückstand wird mit Petrolether auf
genommen. Man filtriert, um das feste Triphenylphosphin
oxid zu entfernen, anschließend verdampft man unter
Vakuum den Petrolether und destilliert den Rückstand
unter Stickstoffatmosphäre.
Das N,N′-bis(2-Perfluorhexylethyl)carbodiimid
C₆F₁₃-C₂H₄-N=C=N-C₂H₄-C₆F₁₃ wird so mit einer Aus
beute von 70% erhalten (Kp. = 101°C/4 kPa).
Wenn weiße feste Partikel im Produkt nach der Destil
lation vorhanden sind, ist es notwendig, das Carbodi
imid bis zur Entfernung dieser kleinen, im Verlauf
der Destillation gebildeten Harnstoffmenge zu fil
trieren.
Man verfährt wie in Beispiel 11, ersetzt aber das
2-Perfluorhexylethylazid durch dieselbe Molmenge
2-Perfluorbutylethylazid. Man erhält das entspre
chende Carbodiimid C₄F₉-C₂H₄-N=C=N-C₂H₄-C₄F₉ mit
einer Ausbeute von 68% (Kp. 67-70°C/133 Pa,
Destillation unter N₂).
Man verfährt wie in Beispiel 11, ersetzt aber das
2-Perfluorhexyletylazid durch dieselbe Molmenge
2-Perfluoroctylethylazid und Petrolether durch 1,1,2-
Trichlor-1,2,2-trifluorethan. Man erhält das entspre
chende Carbodiimid C₈F₁₇-C₂H₄-N=C=N-C₂H₄-C₈F₁₇ mit
einer Ausbeute von 65% (Kugelrohrdestillation,
Ofentemperatur: 120°C/10 Pa).
In ein Reaktionsgefäß unter Stickstoffatmosphäre,
das mit einem Magnetrührer und einem Tropftrichter,
der 0,01 mol in 13 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran
gelöstes Triphenylphosphin enthält, ausgestattet ist,
füllt man 0,01 mol 2-Perfluorhexylethylazid. Die
Triphenylphosphinlösung wird anschließend tropfen
weise bei Umgebungstemperatur zugegeben.
Nach einer Stunde Rühren gibt man mittels Tropf
trichter eine Lösung aus 0,01 mol 2-Perfluorhexyl
ethylisothiocyanat in 13 ml Tetrahydrofuran hinzu.
Wenn am Schluß des 12stündigen Rührens bei Umgebungs
temperatur die durch Gaschromatographie verfolgte Re
aktion nicht beendet ist, erhitzt man einige Stunden
auf 70°C.
Das Tetrahydrofuran wird anschließend unter Vakuum
verdampft und der Rückstand mit Petrolether aufge
nommen. Man filtriert das gebildete Triphenylphosphin
sulfid, anschließend verdampft man den Petrolether
unter Vakuum und destilliert den Rückstand unter
Stickstoffatmosphäre.
Das N,N′-bis(2-Perfluorhexylethyl)carbodiimid wird so
mit einer Ausbeute von 78% erhalten (Kp. = 101°C/4 kPa).
Man verfährt wie in Beispiel 14, ersetzt aber das
2-Perfluorhexylethylazid durch dieselbe Molmenge
2-Perfluorbutylethylazid und das 2-Perfluorhexyl
ethylisothiocyanat durch dieselbe Molmenge 2-Per
fluorbutylethylisothiocynat.
Man erhält das N,N′-bis(2-Perfluorbutylethyl)carbo
diimid mit einer Ausbeute von 75% (Kp. = 67-70°C/
133 Pa, Destillation unter N₂).
Man verfährt wie in Beispiel 14, ersetzt aber das
2-Perfluorhexylethylazid durch dieselbe Molmenge
2-Perfluorbutylethylazid.
Man erhält das N-(2-Perfluorbutylethyl)N′-(2-Perfluor
hexylethyl)carbodiimid C₄F₉-C₂H₄-N=C=N-C₂H₄-C₆F₁₃
mit einer Ausbeute von 60% (Kp. = 97°C/4 kPa, Destil
lation unter N₂).
Die Carbodiimide der Beispiele 11 bis 16 sind durch
Elementaranalyse, Infrarot-, Protonen- und Fluor-
NMR- sowie Massenspektroskopie identifiziert worden.
Die Daten der Elementaranalyse und der Massenspek
troskopie sind in der folgenden Tabelle 1 zusammen
gefaßt worden.
Für sämtliche dieser Carbodiimide ergeben die IR-Spek
tren:
ν C-F = 1000-1300 cm-1
ν N=C=N = 2125 cm-1
ν N=C=N = 2125 cm-1
Die ¹H-NMR-Spektren sind mit denen der Isothiocyanate
R F C₂H₄NCS (Signale, Integration, Kopplungskonstanten)
identisch.
Bei der ¹⁹F-NMR-Spektroskopie sind die Spektren der
symmetrischen Carbodiimide (Beispiele 11 bis 15)
identisch mit denen der entsprechenden Isothiocyanate.
Im Falle des disymmetrischen Carbodiimids aus Bei
spiel 16 weisen die zwei CF₃-Endgruppen dieselbe
chemische Verschiebung und eine Resonanz bei -81,5 ppm
auf, die zwei CF₂ α und die zwei CF₂ w haben ebenfalls
dieselbe chemische Verschiebung jeweils bei -115,0
und -126,7 ppm; die anderen CF₂-Gruppen ergeben ein
System aus vier Peaks zwischen -125,1 und -122,0 ppm,
deren relative Integration acht Fluoratomen ent
spricht.
In ein mit einem Kühler und einem Magnetrührer aus
gestattetes Reaktionsgefäß füllt man bei Umgebungs
temperatur 0,01 mol 2-Perfluorhexylethylisothiocya
nat, anschließend gibt man tropfenweise 6,6 g einer
28-30%igen NH₄OH-Lösung zu. Das Reaktionsgemisch wird
danach eine Stunde bei Umgebungstemperatur gerührt,
danach entfernt man den Kühler und erhitzt 2 Stunden
auf 70-80°C bis zum Verdampfen des überschüssigen
Ammoniaks. Der gebildete weiße Festkörper wird ge
trocknet und man erhält so mit einer Ausbeute von 89%
den N-(2-Perfluorhexylethyl)thioharnstoff
C₆F₁₃-C₂H₄-NH-CS-NH₂, der bei 126°C schmilzt und die
folgenden analytischen Kennwerte aufweist:
Elementaranalyse:
gemessen:
C 25,83; H 1,52; F 58,74; N 6,64; S 7,50%;
berechnet:
C 25,60; H 1,66; F 58,53; N 6,63; S 7,58%.
gemessen:
C 25,83; H 1,52; F 58,74; N 6,64; S 7,50%;
berechnet:
C 25,60; H 1,66; F 58,53; N 6,63; S 7,58%.
IR-Spektrum:
ν C-F = 1000-1300 cm-1
ν NH₂ = 3400 cm-1
ν NH = 3290 cm-1
ν C=S = 1580 cm-1
ν C-F = 1000-1300 cm-1
ν NH₂ = 3400 cm-1
ν NH = 3290 cm-1
ν C=S = 1580 cm-1
¹H-NMR-Spektrum in Aceton-d₆ registriert, die che
mischen Verschiebungen werden in ppm, bezogen auf
TMS, wiedergegeben:
Erweitertes Singulett bei 7,37 ppm (Integration 1H)
schlecht aufgelöstes Signal bei 6,75 ppm (Integra tion 2H)
Multiplett bei 2,62 ppm (aufgespaltene Triplett- Integration 2H, ³JH-F = 13,5 Hz, ³JH-H = 7,5 Hz)
Quadruplett bei 3,87 ppm (Integration 2H, ³JH-H = 6,5 Hz (durch das Stickstoffatom)
Erweitertes Singulett bei 7,37 ppm (Integration 1H)
schlecht aufgelöstes Signal bei 6,75 ppm (Integra tion 2H)
Multiplett bei 2,62 ppm (aufgespaltene Triplett- Integration 2H, ³JH-F = 13,5 Hz, ³JH-H = 7,5 Hz)
Quadruplett bei 3,87 ppm (Integration 2H, ³JH-H = 6,5 Hz (durch das Stickstoffatom)
¹⁹F NMR-Spektrum, registriert in Aceton-d₆, die che
mischen Verschiebungen sind bezogen auf CFCl₃ wieder
gegeben:
Massenspektroskopie:
M+. = 422 (42%); m/z 389 (4%); m/z 362 (12%); m/z 153 (5,5%); m/z 103 (25%); m/z 69 (33,5%); m/z 55 (100%)
M+. = 422 (42%); m/z 389 (4%); m/z 362 (12%); m/z 153 (5,5%); m/z 103 (25%); m/z 69 (33,5%); m/z 55 (100%)
Man behandelt auf dieselbe Weise 2-Perfluorbutylethyl
isothiocyanat und erhält mit einer Ausbeute von 90%
N-(2-Perfluorbutylethyl)thioharnstoff, der bei 113°C
schmilzt und die folgenden Kennwerte aufweist:
Elementaranalyse:
gemessen:
C 25,88; H 2,03; F 53,25; N 8,85; S 10,00%;
berechnet:
C 26,08; H 2,17; F 53,10; N 8,70; S 9,94%.
gemessen:
C 25,88; H 2,03; F 53,25; N 8,85; S 10,00%;
berechnet:
C 26,08; H 2,17; F 53,10; N 8,70; S 9,94%.
IR- und ¹H-NMR-Spektren sind denen der vorhergehenden
Verbindung identisch
¹⁹F-NMR-Spektrum:
Massenspektroskopie:
M+. = 322 (49%); m/z 289 (11%); m/z 201 (11,5%); m/z 103 (15,5%); m/z 77 (23%); m/z 69 (68%); m/z 60 (62%); m/z 55 (100%).
M+. = 322 (49%); m/z 289 (11%); m/z 201 (11,5%); m/z 103 (15,5%); m/z 77 (23%); m/z 69 (68%); m/z 60 (62%); m/z 55 (100%).
Ausgehend von den Aminen NHR¹R² stellt man die N,N′-di
substituierten und N,N′,N′-trisubstituierten Thioharn
stoffe der Formel:
her, indem man wie folgt verfährt:
In einen Rundkolben, der mit einem Magnetrührer und
einem Scheidetrichter, der 0,01 mol, zuvor in 15 ml
Ethylether gelöstes 2-Perfluoralkylethylisothio
cyanat R F C₂H₄NCS enthält, ausgestattet ist, füllt
man 0,01 mol Amin NHR¹R², gelöst in 15 ml Ethylether
(oder Ethanol, falls das verwendete Amin Diethanolamin
ist), anschließend gibt man die Isothiocyanat
(R F C₂H₄NCS)-Lösung unter Rühren bei Umgebungstempe
ratur hinzu. Die Reaktion beginnt praktisch sofort.
Es wird jedoch bis zum vollständigen Verbrauch des
Isothiocyanats gerührt. Entsprechend des Charakters
des Ausgangsamins wird das Reaktionsprodukt gegebenen
falls im Reaktionsmilieu ausgefällt. In all diesen
Fällen genügt es, das Lösungsmittel im Rotationsver
dampfer zu vertreiben und den so erhaltenen Rückstand
mit reichlich Petrolether zu waschen.
Die Thioharnstoffe nach Formel (IV) werden so am
häufigsten in Form eines weißen Festkörpers, mit
unter auch in Form eines durchscheinenden Öls
erhalten. Ihr Schmelzpunkt und die Reaktionsaus
beute sind in der 6. und 5. Spalte der folgenden
Tabelle 2 angegeben, das Symbol Tx der ersten Spalte
dient zur Kennzeichnung jedes Produkts.
Die nach der Elementaranalyse und der Massen
spektroskopie erhaltenen Ergebnisse sind in den Ta
bellen 3 und 4 zusammengefaßt.
Thioharnstoff Nr. | |
Massenspektrum | |
T 1 | |
M+. 362 (15%), m/z 347 (30%), m/z 72 (100%), m/z 69 (57,5%) | |
T 2 | M+. 462 (18,5%), m/z 447 (35%), m/z 405 (16%), m/z 72 (100%), m/z 69 (50,5%), m/z 57 (88,5%) |
T 3 | M+. 562 (21%), m/z 72 (100%), m/z 69 (50%), m/z 57 (91,5%), |
T 4 | M+. 402 (23%), m/z 56 (100%), m/z 41 (87%), m/z 69 (43%), |
T 5 | M+. 502 (12%), m/z 56 (100%), m/z 41 (90%), |
T 6 | M+. 602 (28%), m/z 56 (100%), m/z 41 (84%), m/z 77 (23%), m/z 69 (33%) |
T 7 | M+. 393 (6%), m/z 72 (96,5%), m/z 71 (100%), m/z 69 (49%) |
T 8 | M+. 493 (6%), m/z 71 (77,5%), m/z 58 (100%) |
T 9 | M+. 593 (6,5%), m/z 71 (75%), m/z 72 (97%), m/z 58 (100%) |
T 10 | M+. 407 (10%), m/z 72 (10%), m/z 86 (14%), m/z 58 (100%) |
T 11 | M+. 507 (9%), m/z 72 (13%), m/z 58 (100%) |
T 12 | M+. 607 (10%), m/z 72 (15,5%), m/z 58 (100%) |
T 13 | (M+1)⁺ 411 (3%), M+. 410 (2%), m/z 74 (81%), m/z 43 (100%), m/z 69 (47,5%) |
T 14 | (M+1)⁺ 511 (3%), M+. 510 (1,5%), m/z 74 (81%), m/z 57 (60%), m/z 43 (100%), m/z 69 (49%) |
T 15 | M+. 498 (45%), m/z 465 (18,5%), m/z 93 (100%), m/z 77 (76,5%), m/z 69 (46%) |
T 16 | M+. 598 (40%), m/z 565 (21,5%), m/z 93 (100%), m/z 77 (79,5%), m/z 69 (47,5%) |
T 17 | M+. 378 (20%), m/z 72 (75%), m/z 44 (100%) |
T 18 | M+. 478 (21%), m/z 72 (71%), m/z 44 (100%) |
T 19 | M+. 526 (24%), m/z 72 (73%), m/z 44 (100%) |
T 20 | M+. 626 (21,5%), m/z 72 (47%), m/z 69 (27,5%), m/z 44 (100%) |
T 21 | M+. 568 (27,5%), m/z 119(10%), m/z 69 (20%), m/z 44 (100%) |
T 22 | M+. 668 (20%), m/z 119 (11,5%), m/z 69 (20%), m/z 44 (100%) |
T 23 | M+. 768 (20%), m/z 119 (8%), m/z 69 (20%), m/z 44 (100%) |
T 24 | M+. 768 (26%), m/z 119 (11%), m/z 69 (24,5%), m/z 44 (100%) |
Die IR-Spektren dieser gesamten Thioharnstoffe sind
in Kaliumbromid-Tabletten aufgenommen worden, mit Aus
nahme der fünf Produkte (T 1, T 4, T 5, T 13, T 14),
für die die Spektren in einer CHCl₃-Lösung durchge
führt worden sind. Für eine gleiche Reihe ist
das Spektrum vom Rest R F unabhängig:
Thioharnstoffe T 1 bis T 3:
ν C-F = 1100-1350 cm-1
ν C=S = 1580 cm-1
ν N-H = 3300 cm-1
ν C-H = 700-900 cm-1
ν C=C = 1653 cm-1
ν C-F = 1100-1350 cm-1
ν C=S = 1580 cm-1
ν N-H = 3300 cm-1
ν C-H = 700-900 cm-1
ν C=C = 1653 cm-1
Thioharnstoffe T 4 bis T 6:
ν C-F = 1100-1350 cm-1
ν C=S = 1530 cm-1
ν N-H = 3320 cm-1
ν C=C = 1650 cm-1
ν C-F = 1100-1350 cm-1
ν C=S = 1530 cm-1
ν N-H = 3320 cm-1
ν C=C = 1650 cm-1
Thioharnstoffe T 7 bis T 12:
ν C-F = 1100-1350 cm-1
ν C=S = 1580 cm-1
ν N-H = 3200, 3380 cm-1
ν C-H = 680-900 cm-1
ν C-F = 1100-1350 cm-1
ν C=S = 1580 cm-1
ν N-H = 3200, 3380 cm-1
ν C-H = 680-900 cm-1
Thioharnstoffe T 13 und T 14:
n C-F = 1100-1300 cm-1
ν C=S = 1585 cm-1
ν N-H = 3200 cm-1
ν O-H = 3320 cm-1
n C-F = 1100-1300 cm-1
ν C=S = 1585 cm-1
ν N-H = 3200 cm-1
ν O-H = 3320 cm-1
Thioharnstoffe T 15 und T 16:
ν C-F = 1050-1350 cm-1
n N-H = 3209, 3377 cm-1
ν C=S = 1555 cm-1
δ C-H = 650, 694, 737 cm-1
ν C-F = 1050-1350 cm-1
n N-H = 3209, 3377 cm-1
ν C=S = 1555 cm-1
δ C-H = 650, 694, 737 cm-1
Thioharstoffe T 17 bis T 20:
ν C-F = 1000-1350 cm-1
ν N-H = 3280 cm-1
n C=S = 1570 cm-1
ν C-H = 850, 890 cm-1
ν C-F = 1000-1350 cm-1
ν N-H = 3280 cm-1
n C=S = 1570 cm-1
ν C-H = 850, 890 cm-1
Thioharnstoffe T 21 bis T 24:
ν C-F = 1000-1350 cm-1
ν N-H = 3380 cm-1
ν C=S = 1637 cm-1
ν C-F = 1000-1350 cm-1
ν N-H = 3380 cm-1
ν C=S = 1637 cm-1
Die ¹H-NMR-Spektren der Thioharnstoffe T 1 bis T 24 sind
in Aceton-d₆ aufgenommen worden. Sie zeigen sämtlich
bei 2,60 ppm die Integration 2H eines aufgespaltenen
Tripletts (³JH-F = 19,5 Hz; ³JH-H3 = 6,5 Hz) und bei
3,90 ppm ebenfalls ein 2H-Integrationsquadruplett
(³JH-H = 6,5 Hz - Kopplung durch das Stickstoffatom);
diese zwei Signale entsprechen jeweils der an den
R F -Rest gebundenen CH₂-Gruppe und der an die NH-Gruppe
gebundenen CH₂-Gruppe. Der Charakter des R F -Rests
beeinflußt die Spektren in sämtlichen Reihen nicht,
die anderen beobachteten Signale sind die folgenden:
Thioharnstoffe T 1 bis T 3:
eweitertes Signal bei 7,1 ppm
(Integration 2H)
Triplett bei 4,17 ppm
(³J = 6,5 Hz-Integration 2H)
Multiplett zwischen 4,91 und 5,35 ppm (2H)
Multiplett zwischen 5,62 und 6,17 ppm (1H)
eweitertes Signal bei 7,1 ppm
(Integration 2H)
Triplett bei 4,17 ppm
(³J = 6,5 Hz-Integration 2H)
Multiplett zwischen 4,91 und 5,35 ppm (2H)
Multiplett zwischen 5,62 und 6,17 ppm (1H)
Thioharnstoffe T 4 bis T 6:
Signal bei 6,94 ppm
(Integration 1H)
Dublett bei 4,31 ppm
(Integration 4H-³J = 6,5 Hz)
Multiplett zwischen 4,91 und 5,35 ppm (4H)
Multiplett zwischen 5,62 und 6,17 ppm (2H)
Signal bei 6,94 ppm
(Integration 1H)
Dublett bei 4,31 ppm
(Integration 4H-³J = 6,5 Hz)
Multiplett zwischen 4,91 und 5,35 ppm (4H)
Multiplett zwischen 5,62 und 6,17 ppm (2H)
Thioharnstoffe T 7 bis T 9:
Quadruplett bei 3,51 ppm
(Integration 2H)
Signal bei 7,79 ppm
(Integration 1H)
Signal bei 6,98 ppm
(Integration 1H)
Singulett bei 2,34 ppm
(Integration 6H)
Multiplett zwischen 2,31 und 2,98 ppm
(Integration 4H)
Quadruplett bei 3,51 ppm
(Integration 2H)
Signal bei 7,79 ppm
(Integration 1H)
Signal bei 6,98 ppm
(Integration 1H)
Singulett bei 2,34 ppm
(Integration 6H)
Multiplett zwischen 2,31 und 2,98 ppm
(Integration 4H)
Thioharnstoffe T 10 bis T 12:
Quadruplett bei 3,48 ppm
(Integration 2H)
Signal bei 7,59 ppm
(Integration 1H)
Signal bei 7,96 ppm
(Integration 1H)
Singulett bei 2,19 ppm
(Integration 6H)
Triplett bei 2,34 ppm
(Integration 2H)
Quintuplett bei 1,71 ppm
(Integration 2H)
Quadruplett bei 3,48 ppm
(Integration 2H)
Signal bei 7,59 ppm
(Integration 1H)
Signal bei 7,96 ppm
(Integration 1H)
Singulett bei 2,19 ppm
(Integration 6H)
Triplett bei 2,34 ppm
(Integration 2H)
Quintuplett bei 1,71 ppm
(Integration 2H)
Thioharnstoffe T 15 und T 16:
Signal bei 8,98 ppm
(Integration 1H)
Multiplett bei 7,25 ppm
(Integration 6H)
Signal bei 8,98 ppm
(Integration 1H)
Multiplett bei 7,25 ppm
(Integration 6H)
Thioharnstoffe T 17 bis T 20:
Signal bei 6,98 ppm
(Integration 2H)
Quadruplett bei 3,47 ppm
(Integration 2H-³J = 6,5 Hz)
Muliplett zwischen 1,13 und 1,9 ppm
(Integration 4H oder 12H)
Signal bei 6,98 ppm
(Integration 2H)
Quadruplett bei 3,47 ppm
(Integration 2H-³J = 6,5 Hz)
Muliplett zwischen 1,13 und 1,9 ppm
(Integration 4H oder 12H)
Thioharnstoffe T 21 bis T 24:
Signal bei 7,00 ppm
(Integration 1H)
Signal bei 7,00 ppm
(Integration 1H)
In einen Kolben, der mit einem Magnetrührer und einem
Kühler ausgestattet ist, gibt man 0,01 mol des in
einem Minimum an Chloroform gelösten Thioharnstoffs
T 8 und 0,05 mol Methyljodid, anschließend erhitzt man
das Gemisch 1 Stunde auf 60°C. Man beobachtet dann
einen weißen Niederschlag. Anschließend wird das Chlo
roform verdampft und der Rückstand mit reichlich Ether
gewaschen, danach filtriert.
Man erhält so einen weißen Festkörper, der ein Salz
nach Formel ist:
das bei 97°C schmilzt. Die Ausbeute beträgt 97%.
Die Oberflächenspannung einer 0,1%igen wäßrigen Lö
sung dieses Salzes beträgt 19,2 mNm-1 bei 25°C. Die
Grenzflächenspannung einer 0,1%igen wäßrigen Lösung
dieses Salzes im Gleichgewicht mit Cyclohexan beträgt
5,8 mNm-1 bei 25°C.
Man verfährt mit dem Thioharnstoff T 9 auf dieselbe
Weise und erhält mit einer 96%igen Ausbeute das
folgende Salz:
das bei 93°C schmilzt.
Die Oberflächenspannung einer 0,1%igen wäßrigen
Lösung dieses Salzes beträgt 15,5 mNm-1 bei 25°C.
Die Grenzflächenspannung einer 0,1%igen wäßrigen
Lösung dieses Salzes im Gleichgewicht mit Cyclo
hexan beträgt 6,4 mNm-1 bei 25°C.
In einen Kolben, der mit einem Magnetrührer und
einem Kühler ausgestattet ist, gibt man 0,01 mol
in einem Minimum an Chloroform gelösten Thioharn
stoff T 8 und 0,01 mol eines in der ersten Spalte
der folgenden Tabelle 5 beschriebenen Quaterni
sierungsmittels R-Br. Das Gemisch wird anschlie
ßend 2 Stunden auf 60°C erhitzt, danach das Chloro
form verdampft und der Rückstand mit reichlich
Ethylether gewaschen.
Man erhält so die quartären Salze entsprechend der
Formel:
die farblose oder leicht orange Pasten sind. Diese
Salze sind in Wasser vollständig löslich. Ihre Aus
beute und die Oberflächenspannung einer 0,1%igen
wäßrigen Lösung bei 25°C sind in den Spalten 2 und
3 der Tabelle 5 angegeben.
Ausgehend von in der zweiten Spalte der folgenden Ta
belle 6 beschriebenen aliphatischen Bromiden C n H2n+1Br
und Thioharnstoffen der Formel:
deren Perfluoralkylrest R F in der ersten Spalte von
Tabelle 6 angegeben ist, stellt man Salze der Formel
her:
indem man wie folgt vorgeht:
In einen mit einem Magnetrührer und einem Kühler aus gestatteten Kolben gibt man 0,01 mol in einem Minimum an Chloroform gelösten Thioharnstoff (V) und 0,01 mol des aliphatischen Bromids C n H2n+1Br, anschließend wird das Gemisch unter Chloroformrückfluß 96 Stunden erwärmt. Danach wird das Chloroform verdampft und der Rückstand mit reichlich Petrolether zur Entfernung der Verunrei nigungen und zum Ausfällen des Ammoniumsalzes der Formel (VI) gewaschen, das nach Entfernung des Petrol ethers meist in Form einer farblosen Paste erscheint.
In einen mit einem Magnetrührer und einem Kühler aus gestatteten Kolben gibt man 0,01 mol in einem Minimum an Chloroform gelösten Thioharnstoff (V) und 0,01 mol des aliphatischen Bromids C n H2n+1Br, anschließend wird das Gemisch unter Chloroformrückfluß 96 Stunden erwärmt. Danach wird das Chloroform verdampft und der Rückstand mit reichlich Petrolether zur Entfernung der Verunrei nigungen und zum Ausfällen des Ammoniumsalzes der Formel (VI) gewaschen, das nach Entfernung des Petrol ethers meist in Form einer farblosen Paste erscheint.
Wenn jedoch das quartäre Salz (VI) beim Ausfällen in
Petrolether Schwierigkeiten bereitet, ist es erfor
derlich, das Gemisch einige Stunden auf 0°C abzuküh
len; dann bildet sich ein durchscheinendes Öl, das
vom Lösungsmittel durch Dekantieren abgeschieden wird.
Dieser Arbeitsgang kann einmal wiederholt werden.
Danach erhält man das gewünschte Ammonium in Form
eines durchscheinenden Öls.
Die Oberflächenspannungen σ s und Grenzflächenspan
nungen σ i (im Verhältnis zum Cyclohexan) des be
trachteten Ammoniumsalzes, gemessen bei 25°C in
0,1%iger wäßriger Lösung, sind in den Spalten 4
und 5 der Tabelle 6 angegeben, die 3. Spalte ent
hält die Ausbeute.
In einen mit einem Magnetrührer und einem Kühler
ausgestatteten Kolben gibt man 0,02 mol in einem
Minimum an Chloroform gelösten Thioharnstoff T 8
und 0,01 mol 1,2-Dibromethan. Das Gemisch wird unter
Rückfluß 24 Stunden erwärmt, anschließend wird das
Chloroform verdampft und der Rückstand mit Ethyl
ether aufgenommen.
Das doppeltquartäre Salz fällt aus. Nach der Ent
fernung des Lösungsmittels erhält man mit einer
Ausbeute von 75% das doppeltquartäre Salz der
Formel:
Die Oberflächenspannung einer 0,1%igen wäßrigen
Lösung dieses Salzes beträgt 15,5 mNm-1 bei 25°C.
Die Grenzflächenspannung im Verhältnis zum Cyclo
hexan beträgt unter denselben Bedingungen 5,5 mNm-1.
Man verfährt auf dieselbe Weise vom 1,3-Dibrompro
pan ausgehend und erhält das doppeltquartäre Salz
der Formel:
mit einer Ausbeute von 98%. Die Oberflächenspannung
einer 0,1%igen wäßrigen Lösung dieses Salzes be
trägt 16,4 mNm-1 bei 25°C. Die Grenzflächenspannung
im Verhältnis zum Cyclohexan beträgt unter denselben
Bedingungen 7,7 mNm-1.
In einen mit einem Magnetrührer und einem Kühler aus
gestatteten Kolben gibt man 0,01 mol in einem Mini
mum an Tetrahydrofuran gelösten Thioharnstoff T 8, an
schließend gibt man 20%iges Wasserperoxid im
Überschuß zu. Das Gemisch wird danach unter Rühren
3 Stunden auf 40°C erwärmt, im Anschluß daran 12 Stun
den bei Umgebungstemperatur belassen. Eine kleine
Wassermenge (ca. 1 ml) wird dann zugegeben und das
Gemisch 15 Minuten auf 40°C erwärmt.
Anschließend wird das Tetrahydrofuran verdampft und
der Rückstand mit Methanol aufgenommen und filtriert.
Zum Schluß wird das Filtrat verdampft und man erhält
mit einer Ausbeute von 65% einen beigen pastösen
Feststoff, der das N-Oxid der Formel ist:
Die Oberflächenspannung einer 0,1%igen wässrigen
Lösung dieses N-Oxids bei 25°C beträgt 16,3 mNm-1.
In einen mit einem Magnetrührer und einem Kühler
ausgestatteten Kolben gibt man 0,01 mol Thioharn
stoff T 8 und 25 ml Isopropanol, anschließend fügt
man eine Lösung aus 1,25 g Natriumchloracetat in
25 ml Isopropanol zu. Das Gemisch wird danach
20 Stunden auf 90°C erhitzt, im Anschluß daran ver
dampft man das Lösungsmittel und nimmt den Rückstand
mit Ethylether auf. Nach der Entfernung der Flüssig
phase wird die erhaltene feste Paste mit Methanol
gewaschen und das Filtrat bis zur Trockne eingedampft.
Man erhält so mit einer Ausbeute von 65% einen weißen
pastösen Feststoff, der das Betain der Formel ist:
Die Oberflächenspannung einer 0,1%igen wäßrigen
Lösung dieses Betains beträgt 16,5 mNm-1.
Claims (15)
1. Stickstoffhaltige Polyfluoralkylverbindungen der
allgemeinen Formel
R F (CH₂)₂-Xworin X eine Isothiocyanat- -N=C=S, eine Carbodi
imid- -N=C=N(CH₂)₂R F ′ oder eine Thioharnstoffgruppe
-NH-CS-A bedeutet, A eine gegebenenfalls substitu
ierte Aminogruppe ist, R F und R F ′ identisch oder
verschieden sind und jeweils einen geradkettigen
oder verzweigten, 2 bis 16 Kohlenstoffatome
enthaltenden Perfluoralkylrest bedeuten.
2. Verbindungen nach Anspruch 1, in denen X eine
Thioharnstoffgruppe-NH-CS-A ist und A aus den
Gruppen (A1) bis (A6) der Formeln
ausgewählt ist, in denen m gleich 1 oder 2 ist,
Q und Q′ identisch oder verschieden sind und jeweils eine Alkylenbrücke mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R einen geradkettigen, unsubstituierten, 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylrest bedeutet,
R¹ einen geradkettigen oder verzweigten, 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltenden und gegebenenfalls substituierten Alkylrest, einen gegebenenfalls substituierten Aralkyl- oder Arylrest, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest, eine -(CH₂)₂ R F ′- oder eine -O-NR₂-Gruppe bedeutet,
R² ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest wie für R¹ definiert oder, unter der Bedingung, daß R¹ ein Alkyl- oder Allylrest ist, einen Allylrest bedeu tet,
R³ einen Alkyl- oder Aralkylrest, wie er für R¹ definiert ist, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest oder eine -CH₂S-(CH₂)₂-R F ′- Gruppe bedeutet,
Z⊖ ein einwertiges Anion oder sein Äquivalent ist und die Symbole R F und R F ′ die selben Bedeu tungen wie in Anspruch 1 haben.
Q und Q′ identisch oder verschieden sind und jeweils eine Alkylenbrücke mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten,
R einen geradkettigen, unsubstituierten, 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylrest bedeutet,
R¹ einen geradkettigen oder verzweigten, 1 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltenden und gegebenenfalls substituierten Alkylrest, einen gegebenenfalls substituierten Aralkyl- oder Arylrest, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest, eine -(CH₂)₂ R F ′- oder eine -O-NR₂-Gruppe bedeutet,
R² ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest wie für R¹ definiert oder, unter der Bedingung, daß R¹ ein Alkyl- oder Allylrest ist, einen Allylrest bedeu tet,
R³ einen Alkyl- oder Aralkylrest, wie er für R¹ definiert ist, einen Allyl-, Methallyl- oder Propargylrest oder eine -CH₂S-(CH₂)₂-R F ′- Gruppe bedeutet,
Z⊖ ein einwertiges Anion oder sein Äquivalent ist und die Symbole R F und R F ′ die selben Bedeu tungen wie in Anspruch 1 haben.
3. Verbindungen nach Anspruch 2, in denen R¹ eine
Alkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe ist, die min
destens durch ein Halogenatom, eine Hydroxygruppe,
Mercapto- oder Nitril- oder eine Ester-, Säure-,
Sulfonat-, Sulfat- oder Carboxylatfunktion sub
stituiert ist.
4. Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
in denen die Reste R F und R F ′ jeweils 4 bis 12
Kohlenstoffatome enthalten.
5. Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanaten
der Formel
R F -(CH₂)₂-N=C=S (I)worin R F wie in Anspruch 1 definiert ist, da
durch gekennzeichnet, daß man unter Inert
gasatmosphäre ein Polyfluoralkylazid
R F -(CH₂)₂-N₃ mit einem gegebenenfalls sub
stituierten Triarylphosphin oder mit einem
Trialkylphosphit reagieren läßt und anschlie
ßend das als Zwischenprodukt gebildete Imino
phosphoran mit Schwefelkohlenstoff umsetzt.
6. Verfahren zur Herstellung von Isothiocyanaten,
wie sie in Anspruch 5 definiert sind, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Polyfluoralkyl
amin R F -(CH₂)₂-NH₂ mit Schwefelkohlenstoff in
Gegenwart einer Base reagieren läßt und an
schließend das so gebildete Polyfluoralkyl
dithiocarbamat einer Carbalkoxylierung oder einer
Oxidation unterzieht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß man einen niederen Chlorameisensäure
alkylester als Carbalkoxylierungsmittel verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Oxidation mittels eines Alkalihypo
chlorits durchführt.
9. Verfahren zur Herstellung von Carbodiimiden der
Formel
R F -(CH₂)₂-N=C=N-(CH₂)₂-R F ′ (II)in der die Symbole R F und R F ′ wie in Anspruch 1
definiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß
man unter Inertgasatmosphäre ein Polyfluoralkyl
azid R F -(CH₂)₂-N₃ mit einem, gegebenenfalls sub
stituierten Triarylphosphin reagieren läßt und
anschließend das so gebildete Iminotriaryl
phosphoran mit einem Isothiocyanat R F ′-(CH₂)₂-NCS
oder mit gasförmigem Kohlendioxid zur Reaktion
gebracht wird.
10. Verfahren zur Herstellung von monosubstituierten
Thioharnstoffen der Formel
in der R F wie in Anspruch 1 definiert ist, dadurch
gekennzeichnet, daß man Ammoniak mit einem Isothio
cyanat R F (CH₂)₂-N=C=S reagieren läßt.
11. Verfahren zur Herstellung von di- oder trisubsti
tuierten Thioharnstoffen der Formel
in der R F , R¹ und R² wie in den Ansprüchen 1 und 2
definiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß man
ein primäres oder sekundäres Amin HNR¹R² mit einem
Isothiocyanat R F -(CH₂)₂-N=C=S reagieren läßt.
12. Verfahren zur Herstellung von Ammoniumsalzen der
Formeln
in denen R F , Q, Q′, R, R³ wie in den Ansprüchen 1
und 2 definiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Thioharnstoff der Formel
mit einem Quaternisierungsmittel reagieren läßt
und gegebenenfalls mit einem Anionenaustausch
durchführt.
13. Verfahren zur Herstellung von N-Oxiden der Formel
in der R F , Q, R wie in den Ansprüchen 1 und 2
definiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß
man Wasserstoffperoxid mit einem Thioharnstoff der
Formel
reagieren läßt.
14. Verfahren zur Herstellung von Betanien der Formel:
in der R F , Q, R und m wie in den Ansprüchen 1 und
2 definiert sind, dadurch gekennzeichnet, daß man
Natriumchloracetat der b-Propiolacton mit einem
Thioharnstoff der Formel
reagieren läßt.
15. Verwendung von Verbindungen der Formel
in der A eine Gruppe (A3), (A4), (A5) oder (A6),
mit der in Anspruch 2 gegebenen Bedeutung ist, als
oberflächenaktive Mittel.
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