DE4015665C3 - Klimasystem für Mehrraumgebäude - Google Patents
Klimasystem für MehrraumgebäudeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Klimasystem der im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Die Anforderungen an Klimaanlagen haben sich wesentlich
erhöht, nachdem bekannt wurde, daß die üblichen Klima
systeme mit Nur-Luft-Kühlung zum Teil unbehagliche
Raumluftgeschwindigkeiten ergeben, bei denen die Raum
nutzer über fühlbare Luftbewegungen klagen. Es sind
daher Systeme mit örtlicher Mischlüftung entwickelt
worden, bei denen die Luftführung von unten nach oben
erfolgt und durch entsprechende Luftverteilung dafür
gesorgt wird, daß an den Arbeitsplätzen geringe Luft
geschwindigkeiten auftreten. Solche Mischlüftungen er
fordern große Freiräume für die Anordnung der Boden
luftauslässe mit einer Mischzone über jedem Auslaß.
Auch die Quellüftung mit nicht störender impulsarmer
Luftzuführung am Boden ergibt geringe Raumluftgeschwin
digkeiten verlangt jedoch sehr große Klimaanlagen,
wenn eine wirksame Kühlung erfolgen soll. Dies liegt an
den hohen Einblastemperaturen, die erforderlich sind,
weil eine Mischung mit warmer Raumluft nicht erfolgt.
In dem Bestreben überschüssige Wärme, die durch Sonnen
einstrahlung, durch Personen, durch elektrische Geräte
u. dgl. in einem Raum entsteht, ohne wesentliche Luftbe
wegungen abzuführen, sind wassergekühlte Kühldecken
entwickelt worden. Dabei wird auf die Zuführung von
Frischluft und Kühlung verzichtet und die Lüftung wird
durch Öffnen der Fenster vorgenommen. Derartige Kühl
decken führen die überschüssige Raumwärme vorwiegend
durch Strahlungsabsorption ab. Sie haben jedoch den
Nachteil einer erhöhten Schwitzwassergefahr und einer
verstärkten Verschmutzung der Raumdecke, wenn im Raum
hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Daher sind aufwendige
Schutzmaßnahmen zur Begrenzung der Schwitzwasserbildung
erforderlich.
DE-OS 19 41 819 beschreibt ein Verfahren zum Klimati
sieren und Belüften von Räumen, bei dem geheizte oder
gekühlte Luft durch die Raumdecke, den Raumboden oder
die Wände hindurch geleitet wird, um diese Wandbereiche
zu heizen oder zu kühlen, und anschließend in den Raum
eingeleitet wird. Dieses Klimatisierungssystem bewirkt,
je nach Bedarfsfall, entweder die Heizung oder die Küh
lung und deckt zusätzlich den erforderlichen Lüftungs
bedarf. Obwohl die Luft mit relativ niedriger Geschwin
digkeit in den Raum geblasen werden soll, sind unan
genehme Zugerscheinungen unausweichlich, weil bei
spielsweise Warmluft, die durch einen Deckeneinlaß in
den Raum geleitet wird, eine höhere Strömungsgeschwin
digkeit benötigt, um sich auch unten im Raum zu ver
teilen und nicht im Deckenbereich zu verharren.
Aus DE-OS 16 79 598 ist eine Deckenplatte mit Belüftungskammern
bekannt, die an der Unterseite in langgestreckte
Austrittsöffnungen münden. Die Belüftungskammer
weist einen Zuführungsraum auf, aus dem die
Frischluft in langgestreckte Austrittsöffnungen geleitet
werden, aus denen sie aus der Belüftungskammer
austritt. Die Austrittsöffnungen sind gegenüber den
Zuführöffnungen versetzt angeordnet, um eine gleichmäßige
Luftverteilung zu erreichen. Außerdem sind an
den Austrittsöffnungen verstellbare Drosselanordnungen
vorgesehen. Auch hierbei treten je nach Luftbedarf Zugerscheinungen
auf.
DE-PS 4 75 081 beschreibt einen in die Wand eingebauten
Lüfter, der Abluft nach außen leitet und gleichzeitig
Frischluft ansaugt und in das Gebäude einleitet.
Der Lufteinlaß ist durch verstellbare Klappen einstellbar.
Der DE-Sonderdruck aus CCI 3/789: Schmidt "Schwerkraftkühlung
nach dem Fallstromprinzip, Entkopplung von Wasser-
und Luftsystemen" beschreibt ein Raumkühlungssystem
unter Verzicht auf Kühllufteinblasung. Für die
Gebäudekühlung wird Wasser benutzt, das die Luft mit
einem unter der Decke installierten Rippenrohr-Kühlkörper
kühlt. Die kühle Luft fällt durch einen senkrechten
Schacht bis zum Fußboden ab und quillt an den
gewünschten Stellen aus. Dadurch wird eine Wandkühlung
mit gleichzeitigem Frischlufteinlaß erreicht. In den
Schächten sinkt die Kühlluft unter Schwerkrafteinfluß
ab. Der Einsatz von Kühlschächten an den Wänden erfordert
einen zusätzlichen baulichen Aufwand.
In der DE-Z HLH Bd. 39 (1988) Nr. 4-April, S. 173-181
ist eine Raumkühlung mit impulsarmer Luftzufuhr durch
Quellüftung beschrieben. Bei Quellüftung tritt Luft
impulsarm in Bodennähe in den Raum ein, wo sie durch
Wärmequellen erwärmt wird und aufsteigt. Dies erfordert
Quelluftauslässe in Bodennähe.
Aus CH-672 833 A5 ist ein Klimasystem bekannt, bei
dem im Deckenbereich eines Raumes Wärmetauscher-Kanäle
angeordnet sind, denen Frischluft zugeführt wird, um
Wärme aus den oberen Raumluftschichten abzuleiten. Die
Frischluft erwärmt sich dabei, so daß aus den Luftauslässen
raumisotherme Frischluft vom Deckenbereich her
laminar in den Raum eingebracht wird, wo sie in Wandnähe
absinkt. In der Kühldecke verbleibt die Frischluft
so lange, bis sie annähernd Raumtemperatur erreicht
hat. Aus den Luftauslässen muß die Frischluft dann ausgestoßen
werden, um im breiten Strom auf den Raumboden
abzusinken. Sobald die Frischluft den Deckenauslaß verlassen
hat, führt sie keine wesentliche Kühlfunktion
mehr aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Klimasystem mit luftgekühlter Kühldecke zu schaffen,
bei dem mindestens eine der Raumwände in die Kühlfunktion
einbezogen wird, um die Raumkühlung zu vergleichmäßigen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß
mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Bei dem erfindungsgemäßen Klimasystem ist für die
Heizung ein übliches Heizkörpersystem vorgesehen. Für
die Wärmeabführung, d. h. Kühlung, wird eine luftge
kühlte Kühldecke benutzt. Die Kühlluft tritt aus dieser
Kühldecke an den Raumwänden aus, und zwar derart, daß
die Kühlluft unter Schwerkraftwirkung an den Raumwänden
absinkt. An den Raumwänden werden also keine turbu
lenten Impulsströmungen erzeugt, sondern es entsteht
ein etwa 2 bis 5 cm starker Kaltluftschleier, der sich
über die gesamte Höhe der jeweiligen Raumwand er
streckt. Dadurch, daß die Luft impulsarm zugeführt
wird, sinkt der Kaltluftschleier in turbulenzarmer
Strömung ab, ohne sich wesentlich mit der wärmeren
Raumluft zu vermischen. Die luftgekühlte Kühldecke be
wirkt somit gleichzeitig eine Kühlung mindestens einer
Raumwand. Die Wärme wird aus dem Raum vorwiegend durch
Strahlungsabsorption zur Kühldecke und zu der gekühlten
Raumwand hin abgeführt. Die
absinkende Luft wird durch
die Raumwand zunehmend erwärmt. Dadurch wird verhin
dert, daß die Luft mit immer größerer Geschwindigkeit
absinkt. Die Erwärmung durch die Raumwand bewirkt eine
Bremsung des absinkenden Kaltluftschleiers, der auf
diese Weise ohne Zugerscheinungen bis in den Boden
bereich gelangt und dort einen relativ ruhigen, kühlen
Frischluftsee bildet.
Die Austrittsgeschwindigkeit, mit der die Luft aus den
wandnahen Quelluftauslässen austritt, beträgt etwa 0,2
bis 0,5 m/s und liegt in jedem Fall unterhalb von
0,5 m/s, so daß eine impulsarme Lufteinleitung in den
Raum erfolgt.
Bei dem erfindungsgemäßen Klimasystem erfolgt die Tren
nung der Heizaufgabe von der Kühlaufgabe. Zur Lösung
der Kühlaufgabe wird ausschließlich Kaltluft benutzt,
wodurch gleichzeitig die Raumlüftung erfolgt. Die Kalt
luft wird vor dem Einleiten in die Kühldecke gefiltert
bzw. gereinigt und erforderlichenfalls getrocknet. Auf
diese Weise bleibt die Kühldecke sauber und die zuge
führte Kühlluft ist für Lüftungszwecke geeignet. In
folge der mit extrem niedrigen Austrittsgeschwindigkeit
an der Wand herabsinkenden Kühlluft herrscht im Bereich
der Personen nur die Geschwindigkeit der über Personen
und Arbeitsplätzen infolge Erwärmung aufsteigenden
Luft. Deshalb ist eine Störung der Personen durch von
oben herabfallende Kaltluft ausgeschlossen.
Bei dem erfindungsgemäßen Klimasystem erfolgt eine Küh
lung der Raumwände von außen entlang der Wandober
flächen durch die Kühlluft. Die Wände sind nicht im
Inneren von Kühlluft durchströmt. Das Klimasystem setzt
voraus, daß das Gebäude in mehrere Räume unterteilt,
also in Zellenbauweise ausgeführt ist, im Gegensatz zu
Großraumbüros.
Der Zuluftvolumenstrom an den Oberkanten der Raumtrenn
wände sollte etwa mit 10 bis 40 m3/h pro laufendem
Meter Wandlänge zugeführt werden, vorzugsweise mit 15
bis 20 m3/h. Der Zuluftauslaß bzw. Quelluftauslaß ist
maximal 5 cm breit und unmittelbar an die Wand angren
zend angeordnet.
Vorzugsweise sind zwei gleiche Quelluftauslässe an je
weils gegenüberliegenden Wänden angeordnet. Dadurch
wird die Bildung von Luftwalzen, die innerhalb der
Räume zirkulieren, verhindert.
Der Luftauslaß besitzt zweckmäßigerweise einen Lamina
risator, durch den Turbulenzen und örtliche Geschwin
digkeitsspitzen vermieden werden, damit eine starke
Injektion von Raumluft verhindert bzw. reduziert wird.
Dadurch wird erreicht, daß keine wesentliche Ein
mischung von Raumluft, die im Deckenbereich besonders
verschmutzt ist, in die absinkende Kaltluft erfolgt.
Die Kaltluft strömt gleichmäßig über die wesentlichen
Wandflächen, wobei Wandreibung und zunehmende Tempera
turerhöhung eine Beschleunigung verhindern. Hierzu
können rauhe Wandbeläge und Stoffbespannungen besonders
vorteilhaft sein.
Die Zuluft hat im Bodenbereich der Wand nahezu die
Raumtemperatur angenommen. Sie breitet sich im Boden
bereich aus und wird durch Wärmequellen, wie z. B.
Menschen und Büromaschinen, erwärmt und im ver
schmutzten Zustand zur Raumdecke abgeleitet. Die Abluft
wird bevorzugt über den Personen, also über Kopfhöhe,
im Deckenbereich abgesaugt und aus dem Raum geführt.
Bei dieser Luftführung erfolgt im Personenbereich eine
Luftströmung von unten nach oben.
Durch die von den Raumwänden absorbierte Strahlungs
wärme wird die außerhalb des Aufenthaltsbereichs zuge
führte Kaltluft so vorgewärmt, daß auf eine Mischung
der Kaltluft mit warmer Raumluft verzichtet werden kann
und dennoch im Fußbereich keine unangenehme Kühlung
erfolgt.
Vorzugsweise ist die Kühldecke zugleich als akustische
Decke ausgebildet. Eine solche schallabsorbierende
Deckenkonstruktion ist bekannt aus EP 00 23 618 B1.
Diese bekannte Deckenkonstruktion ist jedoch nicht als
Kühldecke ausgebildet. Sie weist eine Lochplatte und
eine damit fest verbundene mikroporöse Schicht mit
einer Dicke von höchstens 5 mm und einem Strömungs
widerstand zwischen 10 und 1000 g cm-2 s-1 auf. Durch
das erfindungsgemäße Einblasen von Zuluft in den Luft
führungsraum herrscht oberhalb der schallabsorbierenden
luftdurchlässigen Wand ein Überdruck, wodurch geringe
Luftmengen durch die Absorptionsschicht hindurch in den
Raum einströmen. Durch diese Luftströmung wird über die
Kühlung durch Wärmeleitung hinaus die Unterseite der
Kühldecke durch die austretende Kaltluft gekühlt.
Durch Einblasen gefilterter Zuluft in den Deckenhohl
raum wird ein vorgewählter Überdruck aufgebaut, so daß
eine geringe Menge sauberer Luft durch die Unterwand
der Kühldecke strömt und diese sauberhält. In den
Deckenhohlraum gelangt somit keine Luft, die den
Deckenhohlraum verschmutzen könnte. Die akustischen
Schwingungen der Schallabsorptionsschicht werden durch
die ausströmende Luft überlagert, wodurch Schmutzan
sammlungen vermieden werden, ohne daß die schallabsor
bierende Wirkung beeinträchtigt würde.
Die Decken-Kühlflächen werden ausschließlich von ge
trockneter Zuluft berührt, die im Kühlgerät beim Ab
kühlen entfeuchtet wird. Da bei einem Ausfall der Lüf
tung auch die Kühlung unterbleibt, können Schwitzwasser
schäden nicht auftreten.
Ein besonderer Vorteil besteht darin, daß die Kühlluft
sich nach dem Einleiten in die Kühldecke im Deckenhohl
raum erwärmt, und daß dieses Maß der Erwärmung von der
im Raum herrschenden Temperatur abhängt. Je nach Raum
temperatur erhöht oder erniedrigt sich die Temperatur,
die die Kühlluft am Quelluftauslaß annimmt, so daß eine
selbstregulierende Annäherung der Kühllufttemperatur an
die Raumtemperatur erfolgt. Die Geschwindigkeit der an
der Wand herabsinkenden Kühlluft wird deshalb auch im
sehr warmen Raum nie zu hoch.
Bei Bürogebäuden muß häufig die Raumgröße dem Verwen
dungszweck angepaßt werden, d. h. es müssen Raumtrenn
wände installiert oder versetzt werden. Um eine Anpas
sungsmöglichkeit an solche variierenden Verhältnisse zu
schaffen, schlägt die Erfindung vor, Zuluftkanäle über
denjenigen Stellen anzuordnen, an denen die Möglichkeit
für das Errichten von Raumtrennwänden besteht. Wenn
keine Raumtrennwand installiert ist, wird der Decken
hohlraum unterhalb des Zuluftkanals durch eine Platte
an seiner Unterseite verschlossen, so daß aus dem Zu
luftkanal Kaltluft nur in den Deckenhohlraum hinein
antreten kann. Wird dagegen unter dem Zuluftkanal eine
Raumtrennwand installiert, so verschließt diese die
unteren Öffnungen des Zuluftkanals. Die Raumtrennwand
ist schmaler als die Öffnung im Deckenhohlraum, so daß
beidseitig der Raumtrennwand spaltförmige Quelluftaus
lässe entstehen, durch die Kaltluft, unmittelbar an die
Raumwand angrenzend, in laminarem Strom antreten kann.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Raumes mit
dem Klimasystem,
Fig. 2 zwei durch eine Trennwand voneinander getrennte
klimatisierte Räume,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Kühldeckenkonstruk
tion,
Fig. 4 eine Draufsicht auf Fig. 3 aus Richtung des
Pfeiles IV und
Fig. 5 in vergrößertem Maßstab einen Schnitt entlang
der Linie V-V von Fig. 4.
In Fig. 1 ist ein Raum dargestellt, der durch seitliche
Wände 10 begrenzt ist und dessen Fußboden mit 11 be
zeichnet ist. Der Raum hat Fenster 12. In der Nähe der
Fensterwand sind Heizkörper 13 für die Raumheizung
installiert.
Nach oben ist der Raum durch eine Kühldecke 14 abge
schlossen, die nach oben von einer Rohbetondecke 15 und
nach unten von einer abgehängten Decke 16 begrenzt ist.
Zwischen der Rohbetondecke 15 und der Decke 16 befindet
sich der Deckenhohlraum 17, der sich bei diesem Bei
spiel über die gesamte Raumfläche erstreckt.
Dieser Deckenhohlraum 17 ist im wandnahen Bereich durch
schallabsorbierende Wandteile 18 begrenzt, die von der
abgehängten Decke 16 aufragen und nicht bis zur Roh
betondecke 15 reichen, so daß sie überströmt werden
können.
Über der Raummitte befindet sich im Deckenhohlraum 17
ein Kaltluftauslaß 19, dem gefilterte und getrocknete
Kaltluft zugeführt wird. Die Kaltluft gelangt in den
Deckenhohlraum 17, verteilt sich dort und kühlt die
Decke 16. Danach gelangt die Kaltluft unmittelbar an
grenzend an die Raumwände 10 zu den Quelluftauslässen
20, aus denen sie mit einer Austrittsgeschwindigkeit
von 0,2 bis 0,5 m/s austritt. Die Kaltluft fällt auf
grund ihres gegenüber der Raumluft höheren spezifischen
Gewichts entlang der Raumwände 10 ab und bildet dort
einen maximal etwa 5 cm breiten Kaltluftschleier, der
durch die Pfeile 21 bezeichnet ist. Die Kaltluft kühlt
die Raumwände 10, die dadurch kälter werden als die
Raumluft und Wärme aus dem Raum absorbieren. Die Kalt
luft gelangt in turbulenzarmem Strom entlang der Raum
wände bis in den Bodenbereich und bildet dort einen
Frischluftsee 22. An Personen und Arbeitsplätzen er
wärmt sich die Frischluft, um aufzusteigen. Dabei wird
die Luft verunreinigt. Die aufgestiegene erwärmte Luft
wird durch Abluftablässe 23, die über Kopfhöhe in
Deckennähe angeordnet sind, abgesaugt und nach außen
mit einem Kanal 24 abgeführt. Im Winter übernimmt ein
Heizkörper 13 die Heizung, die infolge der kalten
Fenster 12 erforderlich ist.
Aus Fig. 1 erkennt man, daß durch die Kaltluft keine
Luftströmungen in denjenigen Bereichen erzeugt werden,
in denen sich Personen aufhalten. Die wesentlichen
Luftströmungen im Raum werden durch aufsteigende Warm
luft erzeugt. Die Kaltluft kühlt die abgehängte Decke
16 und die Raumwände 10, die dann ihrerseits Raumwärme
absorbieren. Auf diese Weise wird verhindert, daß die
Decke 16 und die Raumwände sich durch Sonnenstrahlung
oder durch Wärmestrahlung von Geräten oder Personen
aufheizen. Die Raumkühlung verursacht keine als störend
empfundenen Zugerscheinungen.
Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 wird nicht der
gesamte Deckenhohlraum 17 von Kaltluft durchströmt,
sondern in diesem Deckenhohlraum befinden sich Luft
führungsräume 25, die nach unten hin durch Paneele 26
begrenzt sind, welche den Raumabschluß bilden. Quer zu
den Luftführungsräumen 25 verlaufen Zuluftkanäle 27,
die Luftauslässe aufweisen, welche in die Luftführungs
kanäle 25 hineinführen. Die Luftführungsräume 25 weisen
an den Raumwänden Quelluftauslässe 20 auf.
Wie Fig. 2 zeigt, ist das Gebäude in Raumzellen 28 auf
geteilt, die durch Zwischenwände 10a abgetrennt werden
können. Die Zuluftkanäle 27 sind jeweils im Grenzbe
reich zwischen zwei Raumzellen 28 angeordnet. Wenn zwei
Raumzellen nicht durch eine Trennwand abgetrennt sind,
versorgt der diesen beiden Raumzellen zugeordnete Zu
luftkanal beide Raumzellen mit Kaltluft, die sich in
den angrenzenden Luftführungsräumen 25 nach beiden
Seiten hin verteilt. Sind dagegen zwei Raumzellen 28
durch eine Zwischenwand 10a voneinander getrennt, so
verschließt diese Zwischenwand 10a die Austrittsöffnun
gen des darüber befindlichen Zuluftkanals 27, so daß
dieser Zuluftkanal unwirksam wird. Durch diese Zwischen
wand wird auch der schalldichte Abschluß zwischen den
Raumzellen 28 und Luftführungsräumen 25 bewirkt.
Gemäß Fig. 3 sind die Zuluftkanäle 27 unmittelbar über
den Luftführungsräumen 25 angeordnet und als Trag
elemente der abgehängten Kühldecke 14 ausgebildet. Die
Luftführungskanäle 27 sind unter der tragenden Beton
decke 15 aufgehängt. Die Luftführungsräume 25 sind nach
unten hin durch streifenförmige Paneele 26 begrenzt und
nach oben hin durch schallabsorbierende oder schwing
fähige dünne Platten 34, mit denen die Zuluftkanäle 27
abdichtend verbunden sind. Die Zuluftkanäle weisen an
ihrer Unterseite Austrittsöffnungen 29 auf, die mit
nach innen schräggestellten Leitblechen 30 versehen
sind, welche von Austrittsöffnung zu Austrittsöffnung
in entgegengesetzte Richtungen gerichtet sind, so daß
eine der Austrittsöffnungen 29 gemäß Fig. 4 die Luft in
den rechten angrenzenden Luftführungsraum 25 lenkt,
während die benachbarte Austrittsöffnung Luft in den
benachbarten linken Luftführungsraum lenkt. Dadurch
entsteht eine Zirkulation der Kühlluft in den Luftfüh
rungsräumen 25, so daß die Temperaturen der Paneele 26
gleichmäßiger werden.
Unter jedem Zuluftkanal 27 befindet sich eine Öffnung,
die von den angrenzenden Paneelen 26 begrenzt wird.
Jedes Paneel weist an dieser Öffnung eine nach oben
gerichtete L-förmige Abkantung auf. Die Öffnungen 31
sind durch Platten 32 abdichtend verschlossen, welche
in die Ebenen der Paneele 26 eingepaßt sind, sofern der
zugehörige Zuluftkanal 27 zum Zuführen von Kaltluft in
die Luftführungsräume benutzt wird.
In Fig. 3 ist rechts ein Zuluftkanal 27 dargestellt,
unter dem sich eine Zwischenwand 10a befindet. Die
Zwischenwand 10a ragt in den für die Zuluftkanäle 25
bestimmten Raum hinein und schließt sich unmittelbar
an die Unterseite des Zuluftkanals 27 an, wobei dessen
Öffnungen 29 durch die Oberseite der Wand verschlossen
werden. Da die Stärke der Zwischenwand 10a geringer ist
als die Breite der Öffnung 31 und da diese Öffnung
nicht durch eine Platte 32 verschlossen ist, werden
seitlich von der Zwischenwand 10a zwei Quelluftauslässe 20
gebildet, aus denen die Kaltluft austreten und an
der Zwischenwand 10a entlang abfallen kann. In die
schlitzförmigen Quelluftauslässe 20 sind Laminarisatoren 35
eingesetzt.
Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel
kann die Zwischenwand 10a auch seitlich versetzt von
dem Zuluftkanal 27 angeordnet sein und sich durch eine
Öffnung 31 hindurch bis zur Betondecke 15 erstrecken.
In Fig. 5 ist die Ausbildung eines Paneels 26 darge
stellt. Das Paneel 26 ist luftdurchlässig und als
Schallabsorptionselement ausgebildet. Es weist eine
Lochwand 33 und eine darunter (oder darauf) fest angebrachte
mikroporöse Schicht 36 mit einer Dicke von
höchstens 5 mm gemäß EP 00 23 618 B1 auf. Während die
dünne Platte 34 luftundurchlässig ist, ist das Paneel
26 luftdurchlässig, wobei der Luftwiderstand so gewählt
ist, daß etwa 10 bis maximal 50% der Kaltluft durch
das Paneel 26 hindurchgeht, während die Kaltluft im
übrigen durch die Quelluftauslässe 20 hindurch aus
tritt. Die Paneele 26 bewirken eine Schallabsorption,
wobei der hindurchgehende Schall durch die dahinter
angeordnete schallabsorbierende oder schwingfähige
Platte 34 und den Deckenhohlraum 17 eliminiert wird.
Der Luftführungsraum mit dem Paneel 26 und der darüber
angeordneten Platte 34 bildet einen Resonator-Absorber.
Infolge der Druckdifferenz am Paneel 26 wird dieses
Paneel von Schmutzablagerungen, die bei rein
akustischen Schwingungen auftreten können, freige
halten.
Claims (13)
1. Klimasystem für Mehrraumgebäude mit einer luftgekühlten
Kühldecke, die angrenzend an mindestens
eine Raumwand (10, 10a) einen Quelluftauslaß (20)
aufweist, aus dem die Kühlluft unter Bildung eines
Kühlvorhangs vor der Wand (10, 10a) mit geringer
Geschwindigkeit ausströmt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Lösung der Heizaufgabe in den Räumen Heizkörper
(13) vorgesehen sind und daß die kalte
Kühlluft aus dem Quelluftauslaß (20) in einem etwa
2 bis 5 cm starken Kaltluftschleier austritt, der
sich in Wärmetausch mit der Wand (10, 10a) erwärmt,
wodurch eine Bremsung des absinkenden Kaltluftflusses
erfolgt.
2. Klimasystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß an zwei gegenüberliegenden Wänden
jeweils ein Quelluftauslaß (20) vorhanden ist.
3. Klimasystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kühldecke (14) nach unten
hin luftdurchlässig ist und etwa 10% bis maximal 50% der Kühl
luft durchläßt, während der Rest zu den Quelluft
auslässen (20) gelangt.
4. Klimasystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kühldecke (14) eine Lochwand
(33) mit darauf oder darunter vorgesehener luft
durchlässiger akustischer Dämmschicht (36) von
maximal 5 mm Stärke aufweist.
5. Klimasystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kühldecke doppelwandig ist
und über einem Luftführungsraum (25) eine schwing
fähige dünne Oberwand (Platten 34) aufweist.
6. Klimasystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens ein Abluft
auslaß (23) über Kopfhöhe an einer Raumwand oder
innerhalb der Gebäudedecke vorgesehen ist.
7. Klimasystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Kühldecke Zuluft
kanäle (27) enthält, die mit hierzu querverlaufen
den Luftführungsräumen (25) in Verbindung stehen.
8. Klimasystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftführungsräume (25) nach
unten durch Paneele (26) begrenzt sind, welche im
Rastermaß einer Raumzellenstruktur des Gebäudes
durch abnehmbare Platten (32) ergänzt sind.
9. Klimasystem nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß in für die Platten (32) vorgesehene
Spalte (31) anstelle der Platten (32) Zwischen
wände (10a) einsetzbar sind, welche schmaler sind
als die Platten (32), so daß zwischen den Paneelen
(26) und einer Zwischenwand (10a) beidseitig
dieser Zwischenwand Quelluftauslässe (20) gebildet
werden.
10. Klimasystem nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spalte (31) für die Platten (32)
unter den Zuluftkanälen (27) angeordnet sind und
daß die Zwischenwände (10a) sich jeweils in der
Höhe bis zu dem Zuluftkanal (27) erstrecken und
dessen Öffnungen (29) verschließen.
11. Klimasystem nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Spalte (31) für die Platten (32)
gegenüber den Zuluftkanälen (27) seitlich versetzt
sind und daß die Zwischenwände durch die Spalte
(31) hindurch bis zur tragenden Gebäudedecke (15)
reichen.
12. Klimasystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuluftkanäle (27) an ihren
Unterseiten Öffnungen (29) aufweisen, die mit den
Luftführungsräumen (25) in Verbindung stehen.
13. Klimasystem nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß an den Öffnungen (29) Luftleit
elemente (30) vorgesehen sind, die bei benach
barten Öffnungen in entgegengesetzte Richtungen
weisen.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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