-
Die Erfindung betrifft eine Klimatisierungsanordnung für den Fahrgastraum von Großraumkraftfahrzeugen, insbesondere Omnibussen mit zwei Sitzreihen, unter Verwendung mehrerer, dem Fahrgastraum zugeordneter Klimageräte, die Umluft und/oder Frischluft über Luftverteiler in den Fahrgastraum abgeben, in dem für jede Sitzreihe zwei voneinander unabhängige, an getrennte Klimageräte angeschlossene Luftverteiler vorgesehen sind, die sich einschließlich ihrer Luftaustritte im wesentlichen über die ganze Länge des Fahrgastraumes entlang von dessen Außenhaut erstrecken, wobei sich unterhalb der Fenster der erste dieser Luftverteiler befindet, der die austretende Luft in einer gegenüber der Horizontalen geneigten Ebene in Richtung auf die Mittel-Längsebene des Fahrgastraumes abgibt und wobei sich der Luftaustritt des zweiten Luftverteilers oberhalb der Fenster befindet und die hier austretende Luft in vertikaler Richtung oder gegenüber der Vertikalen leicht nach außen auf die Fensterfläche hin geneigt nach unten abgibt.
-
Aus der Zeitschrift "Lastauto Omnibus", Nr. 2, Februar 1978, S. 60 ist eine Klimatisierungsanordnung bekannt, bei welcher die den ersten Luftverteiler verlassende Luft einerseits senkrecht nach oben entlang der Außenhaut und andererseits unterhalb der Sitze schräg nach unten geneigt in Richtung auf die Mittel- Längsebene strömt und aus dem zweiten, oberen Luftverteiler Luft einerseits nach unten entlang der Außenhaut und Fensterflächen, andererseits gezielt auf die Köpfe der Passagiere strömt. Die Abluft wird am Fahrzeugheck von dort offenen Kanälen aufgenommen, die sich durch das ganze Fahrzeug nach vorne in den dortigen Unterdruckbereich erstrecken, wo die Luft nach außen abgesogen wird.
-
Die starke, zur Mittel-Längsebene geneigte Luftströmung mit einer Komponente in Richtung auf das Fahrzeugheck und nach oben zieht in Heckrichtung ab und ergibt eine beim einzelnen Fahrgastsitz wie auch insgesamt über die Fahrzeuglänge ungleichmäßige und leicht störend empfundene Luftzufuhr und damit Klimatisierung.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Klimatisierungsanordnung für den Fahrgastraum von Großraumkraftfahrzeugen der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der eine angenehmere und gleichmäßigere Klimatisierung des Fahrgastraums möglich ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Klimatisierungsanordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen versehen.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 definiert.
-
Durch die Erfindung wird eine überaus gleichmäßige Erwärmung oder gegebenenfalls Kühlung desjenigen Teils des Fahrgastraums erreicht, in dem die Passagiere sitzen. Gleichzeitig werden in diesem Bereich störende schnelle Luftströmungen vermieden. Die warmen (oder kalten) Luftströme umhüllen mit vergleichsweise langsamer Strömungsgeschwindigkeit die sitzenden Passagiere unterhalb der Köpfe, so daß zwar die Körper, nicht aber die Köpfe einer Erwärmung oder Kühlung ausgesetzt sind.
-
Wegen der Lage und Richtung der Luftströmungen im Fahrgastraum wird ausdrücklich auf den Anspruch 1 und die Darstellungen durch Pfeile innerhalb der insoweit besonders wichtigen Zeichnung verwiesen.
-
In dem Begriff "Sitzreihe" bezieht sich im folgenden das Wort "Reihe" immer auf eine in Fahrzeug-Längsrichtung verlaufende Anordnung der Sitze oder Doppelsitze.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
-
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Omnibusses mit einer Ausführungsform der Klimatisierungsanordnung;
-
Fig. 2 eine schematisierte Seitenansicht eines Omnibusses mit einer gegenüber Fig. 1 teilweise abgewandelten Ausführungsform der Klimatisierungsanordnung;
-
Fig. 3 einen Querschnitt durch Fig. 1 in der Ebene A-B; und
-
Fig. 4 einen Teil-Querschnitt durch einen Omnibus entlang der Ebene C-D in Fig. 2.
-
In der Zeichnung ist ein Omnibus 1 schematisch abgebildet, der für den Linienverkehr bestimmt ist. Die nachstehend erläuterte Klimatisierungsanordnung ist jedoch vom Bestimmungszweck des Fahrzeuges unabhängig.
-
Unter dem Begriff Klimatisierung von Fahrzeugen versteht man im allgemeinen die Beheizung und Kühlung. Beide Möglichkeiten lassen sich mit der erläuterten Klimatisierungsanordnung verwirklichen. Lediglich aus Vereinfachungsgründen ist die Anordnung nachstehend als Heizungsanordnung beschrieben. Es leuchtet aber ein, daß es für die Funktion der Anordnung gleichgültig ist, ob der Fahrgastraum 2 des Omnibusses 1 mit erwärmter Luft beheizt oder mit gekühlter Luft gegenüber der Umwelt gekühlt wird.
-
Der Omnibus 1 ist in üblicher Weise mit je einer Sitzreihe 3 auf beiden Seiten seiner Mittel-Längsebene 4 ausgerüstet (Fig. 3). In der Außenhaut 5 des Omnibusses 1 sind beiderseits der Sitzreihen 3 Fenster 6 vorgesehen. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Omnibus sind die Fenster und einige andere Details nicht eingezeichnet. Der Fahrgastraum 2 wird oben durch eine Decke 7 und unten durch einen Boden 8 begrenzt, der im Bereich des Mittelgangs 9 gegenüber der Bodenfläche im Bereich der beiden Sitzreihen abgesenkt ist. Der Fahrerplatz 10 des Omnibusses 1 ist mit einer eigenen Klimatisierungsanordnung versehen, die von derjenigen für den Fahrgastraum 2 getrennt ist und deshalb hier nicht erläutert zu werden braucht. Die Klimatisierung des Fahrgastraumes 2 geschieht getrennt für jede Sitzreihe 3, so daß sich die folgende Beschreibung im wesentlichen auf die Zuordnung der verschiedenen Elemente zu einer der beiden Sitzreihen beschränken kann.
-
Auf dem Boden 8 jeder Sitzreihe 3 befinden sich im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Raumheizgeräte 20. Je nach Länge des Omnibusses 1 kann eine größere oder kleinere Anzahl dieser Raumheizgeräte vorgesehen sein. Jedes Raumheizgerät 20 hat einen Umluft-Einlaß 21, der dem Mittelgang 9 zugekehrt ist. Alternativ oder additiv kann ein nicht dargestellter Frischluft-Eintritt vorgesehen sein. Außerdem weist jedes Raumheizgerät 20 in üblicher Weise ein Gebläse und einen Wärmetauscher auf, der an eine nicht dargestellte Warmwasserleitung angeschlossen ist. Wie einleitend bemerkt, kann jedem Raumheizgerät ein Kühlaggregat zugeordnet sein.
-
Unterhalb der Fenster 6 erstreckt sich auf der Innenseite der Außenhaut 5 über im wesentlichen die gesamte Länge des Fahrgastraums 2 ein unterer erster Luftverteiler 25. Dieser kann aus einzelnen aufeinanderfolgenden Sektionen bestehen, wie es dann notwendig ist, wenn die Außenhaut 5 durch Türen unterbrochen ist. Für jedes Raumheizgerät 20 weist der erste Luftverteiler 25 einen Zuströmkanal 23 auf, der an den Ausgang des Raumheizgerätes 20 angeschlossen ist oder einen Teil des Raumheizgerätes 20 darstellen kann. Der erste Luftverteiler 25 ist mit einem großflächigen Luftaustritt 26 versehen. Dessen maximale Länge entspricht der Länge des ersten Luftverteilers 25, seine Breite erstreckt sich etwa von der Unterkante der Fenster 6 bis in den Bereich der Sitzfläche. Der Luftaustritt 26 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel von einer Lochplatte gebildet, die den ersten Luftverteiler 25 abschließt. Ergänzend können innerhalb des ersten Luftverteilers 25 vor der Lochplatte Umlenkvorrichtungen für die zu verteilende Luft angeordnet sein. Außerdem ist die Ebene des Luftaustritts 26 leicht nach oben und außen geneigt.
-
Die vom Raumheizgerät 20 gegebenenfalls erwärmte Luft verläßt den Luftaustritt 26 mit einer leichten Neigung nach oben in Richtung auf die Mittel- Längsebene 4 zu. Ein Teil dieser Luft wird im Bereich des Mittelgangs 9 nach oben und ein anderer Teil nach unten abgesaugt. Der untere Teil gelangt wieder in den Umluft-Einlaß 21, während der andere Teil nach oben in eine Luftabsaugvorrichtung 40 gelangt, die in Form eines Abluftkanals in Längsrichtung des Omnibusses 1 an dessen Decke 7 verläuft und beiden Sitzreihen 3 gemeinsam zugeordnet ist. In den dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Luftabsaugvorrichtung 40 in eine vordere und hintere Sektion unterteilt; die Trennstelle befindet sich etwa in der Mitte des Omnibusses 1. Jede Sektion der Luftabsaugvorrichtung 40 hat eine eigene Abluftöffnung 41, 42, von denen sich die eine am Heck des Fahrzeuges und die andere seitlich an dessen Vorderseite befindet. Die Strömung in der Luftabsaugvorrichtung 40 kann durch Gebläse unterstützt sein.
-
Je ein zweiter, oberer Luftverteiler 35 ist den Sitzreihen 3 im Bereich zwischen den Fenstern 6 und der Decke 7 des Omnibusses 1 an der Außenhaut 5 zugeordnet. Diese zweiten Luftverteiler erstrecken sich ebenfalls im wesentlichen über die gesamte Fahrzeuglänge, bei Bedarf in Sektionen unterteilt, und haben jeweils einen schlitzförmigen Luftaustritt 36 etwa gleicher Länge. Jedem der zweiten Luftverteiler 35 ist mindestens ein Dachheizgerät 30 mit Wärmetauscher und Gebläse zugeordnet. Das Dachheizgerät 30 saugt durch einen Frischlufteintritt 31 Außenluft an und gibt sie an den zweiten Luftverteiler 35 ab.
-
Aus dem Luftaustritt 36 des zweiten Luftverteilers 35 wird ein langgestreckter temperierter Frischluftschleier nach unten, vorzugsweise mit einer leichten Neigung gegen die Fläche der Fenster 6, abgegeben. Dieser Schleier trifft auf die aus dem Luftaustritt 26 quer ausströmende Luft auf und drückt diese nach unten. Neben seiner sehr erwünschten Eigenschaft der Scheibenklarung hat der von oben kommende Luftschleier also eine unterstützende Funktion bei der Ausrichtung der vom ersten, unteren Luftverteiler 25 kommenden Luftströmung und er bewirkt darüber hinaus eine Komforterhöhung für die Fahrgäste dadurch, daß diese nicht das Gefühl haben, an einer kalten Außenfläche zu sitzen. Ein Teil der von oben kommenden Frischluft vermischt sich mit der aus dem ersten Luftverteiler 25 kommenden Umluft. Im Ergebnis findet also ein kontinuierlicher Luftaustausch im Fahrgastraum 2 statt, weil immer nur ein Teil der Luft im Umluftbetrieb bewegt wird und der andere Teil über die Luftabsaugvorrichtung 40 nach außen gelangt.
-
Wie auch das Raumheizgerät 20, kann das Dachheizgerät 30 aus einem Kühlaggregat bestehen oder ein solches zusätzlich aufweisen. Auch ist denkbar, daß das Dachheizgerät zumindest teilweise mit Umluft beschickt wird. Die zuletzt genannte Variante hat vor allem dann ihre Bedeutung, wenn der Omnibus 1 in heißen Gegenden eingesetzt und der Fahrgastraum 2 gekühlt werden soll. Bei feucht-kühlem Klima ist dagegen ein gemischter Betrieb mit reiner Frischluft-Verarbeitung durch das Dachheizgerät und der erläuterten Umluft-Verarbeitung durch das Raumheizgerät 20 vorzuziehen.
-
Der erste Luftverteiler 25 kann in Ergänzung zu seinem großflächigen Luftaustritt 26 im Fußbereich der Sitzreihe 3 einen ergänzenden Luftaustritt 27 aufweisen. Der zweite Luftverteiler 35 kann alternativ zur Anordnung gemäß den Fig. 1 und 3 an ein gemäß den Fig. 2 und 4 ausgebildetes und angeordnetes Dachheizgerät 30 angeschlossen sein; in diesem Fall befindet sich der Frischluft-Eintritt 31 nicht seitlich in der Fahrzeug-Außenhaut 5, sondern stirnseitig zum Fahrzeug auf dessen Dach. Schließlich kann die in Fig. 2 ebenfalls gezeigte Variante der oberen Abluftführung zweckmäßig sein; in diesem Fall ist die hintere Sektion der Luftabsaugvorrichtung 40 an einen heckseitig offenen Aufsatz 44 angeschlossen, der der Abführung der Abluft dient. Auch die vordere Sektion kann - anders als in Fig. 2 gezeigt - über diesen Aufsatz 44 entlüftet werden, in welchem sich auch das bereits erwähnte Unterstützungs-Gebläse für die Abluft-Absaugung und das Dachheizgerät 30 befinden kann.