DE4012619C2 - Vorrichtung zum Orten von Leckstellen in einem Abwasserkanal - Google Patents
Vorrichtung zum Orten von Leckstellen in einem AbwasserkanalInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zum Orten
von Leckstellen in einem Abwasserkanal.
Die Leckortung in Abwasserkanälen, die z. B. wegen ihres zu kleinen Querschnitts nicht be
gehbar sind oder aus anderen Gründen nicht begangen werden, wird z.Zt. überwiegend mit
fernsteuerbaren, fahrbaren Videokameras ausgeführt. Lecks unterhalb des Wasserstandes
können nur nach Leerung und Spülung des Kanals festgestellt werden. Sofern der Kanal
dreckig ist oder bemoost, können Leckstellen nur schwer oder überhaupt nicht festgestellt
werden. Auch Lecks an Stoßstellen der Kanalteile können nur schwer als solche erkannt
werden.
Die DE-PS 22 12 330 beschreibt genauer eine verschiebbare Vorrichtung der eingangs genannten Art, wobei insbeson
dere Muffen geprüft werden sollen. Zwei aufblasbare Endteile dichten den zu prüfenden Ab
schnitt ab, Druckluft oder ein anderes Fluid beaufschlagt dann den Abschnitt und der even
tuelle Druckverlust wird gemessen. Nach erfolgter Abdichtung mittels eines Dichtmaterials
kann der Abschnitt sofort auf Dichtheit überprüft werden. Diese Einrichtung weist auch eine
weitere Druckleitung auf, mittels derer die austretende Luftmenge gemessen werden kann.
Die weiteren Literaturstellen, die ebenfalls das Penetryn-Verfahren betreffen, "Wasser und
Boden", 9/1982, S. 389 bis 392 sowie "TIS", 3/1987, S. 130 bis 134, erläutern die Einrichtung
nach der DE-PS 22 12 330.
Mittels des dort beschriebenen Verfahrens bzw. Vorrichtung kann jedoch die Leckstelle nicht
genau lokalisiert werden, da nie sicher ist, ob eine Leckstelle in dem zu prüfenden Abschnitt
liegt oder nur die Endteile undicht sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1 die Dichtigkeit der Kammerwände zu verbessern und besser kontrollierbar zu ma
chen.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen derselben sind in den
Unteransprüchen angegeben.
- - Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren mit Videokameras kann das Vorhandensein eines Lecks eindeutig festge stellt werden.
- - Lecks können auch unterhalb des Flüssigkeitsspiegels erfaßt werden.
- - Lecks können auch an den Stoßfugen von Rohrteilen ein deutig erfaßt werden.
In Kanälen mit bekanntem Querschnitt wird eine Überdruck
kammer dadurch gebildet, daß in einem gewissen Abstand zwei
luftdichte Kammerwände aufgebaut werden. In der entstehenden
Kammer wird Überdruck bis zu einem durch die zulässige
Festigkeit der Rohrwandung bestimmten Druck aufgebracht. Aus
der Zeitkonstanten des Druckabfalls in der Druckkammer wird
auf die Dichtigkeit des betreffenden Kanalabschnitts ge
schlossen und kann in einfacher Weise die Leckrate bestimmt
werden.
Zur Kontrolle der Dichtigkeit der Kammerwände gegen den Ab
wasserkanal werden die Kammerwände jeweils in Doppelbauweise
ausgeführt. Nach Aufbringung von Überdruck in den schmalen
Zwischenwänden dieser Doppelwände, werden in den Zwischen
räumen ebenfalls die Zeitkonstanten des Druckabfalls gemes
sen. Hierdurch wird eine Kontrolle über die hinreichende
Abdichtung der Druckkammer selbst ermöglicht.
Der Aufbau der einzelnen Dichtungsringe erfolgt durch Kom
bination aus einem relativ harten Druckring zur Gewährlei
stung der notwendigen Steife und einer zwischen Druckring
und Kanalwand liegenden weichen Dichtschicht aus geschlossenpo
rigem Material, z. B. Zellgummi.
Die Einrichtung ist auf einem Wagen montiert und kann
ferngesteuert durch den Kanal gefahren werden, solange die
Kammerwände nicht an der Wand anliegen. Die Kammerwände
selbst können durch Aufblasen des Druckringes fest an die
Abwasserkanalwand angepaßt werden. Es sind jedoch auch hy
draulische oder mechanische Einrichtungen denkbar. Die Kam
merwand selbst wird aus nachgiebigem gasdichten Material
gewählt.
Die genaue Ortung des Lecks kann folgendermaßen erfolgen:
Die Druckkammer wird mit Wasser z. B. aus der Einrichtung selbst, die einen Tank mit sich führt, gefüllt. Bei Druck beaufschlagung wird der Wasserspiegel infolge des Lecks ab sinken, wenn sich das Leck unterhalb des Wasserspiegels be findet. Sobald das Leck im Luftvolumen liegt, bleibt der Wasserspiegel konstant und die Höhe des Lecks ist erkannt. Durch Verschieben der Vorrichtung in Längsrichtung kann die Lage des Lecks in Längsrichtung ebenfalls genau erfaßt wer den, was bei einem schmutzigen Kanal sonst sehr schwerfallen wird.
Die Druckkammer wird mit Wasser z. B. aus der Einrichtung selbst, die einen Tank mit sich führt, gefüllt. Bei Druck beaufschlagung wird der Wasserspiegel infolge des Lecks ab sinken, wenn sich das Leck unterhalb des Wasserspiegels be findet. Sobald das Leck im Luftvolumen liegt, bleibt der Wasserspiegel konstant und die Höhe des Lecks ist erkannt. Durch Verschieben der Vorrichtung in Längsrichtung kann die Lage des Lecks in Längsrichtung ebenfalls genau erfaßt wer den, was bei einem schmutzigen Kanal sonst sehr schwerfallen wird.
Der Tank ist so bemessen, daß die Flüssigkeitsmenge aus
reicht, den gesamten Raum in der Druckkammer auszufüllen.
Ggf. kann über die Zuleitung der Vorrichtung Wasser nach
gefüllt werden, was insbesondere dann von Vorteil sein wird,
wenn durch Verschieben der Kammerwände relativ große Volumen
auf einmal gemessen werden können, z. B. wenn der Abwasserka
nal relativ neu ist.
Die Zeichnung zeigt die gesamte Vorrichtung, wobei die Ein
richtung 1 oben und unten Räder zum Bewegen derselben auf
weist. Eine Druckkammer 7 wird durch die Berandungen des
Abwasserkanals 8 und zwei doppelwandigen Kammerwände 2 gebildet. Die
Kammerwände bestehen aus dem Druckring 3a und einer weichen
Dichtschicht 4 sowie einem Material 3b, das die Fläche in dem
Druckring 3a bildet. Durch das Material 3b führt eine Zu
leitung 9, über die die Energiezufuhr sowie die Steuerung
und Signalübertragung zu der Einrichtung erfolgt.
Ebenfalls kann hier ein Wasserschlauch zum Befüllen der
Druckkammer angeschlossen werden. Die Vorrichtung weist
weiterhin mindestens drei Druckmeßstellen 5 auf, mit deren
Hilfe der Druckabfall in den beiden Doppelwänden 2 und der
Druckkammer 7 selbst gemessen werden kann. Mittels eines Sen
sors 6 kann der Flüssigkeitsstand in der Druckkammer und
damit die Höhe des Lecks gemessen werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Orten von Leckstellen in einem Abwasserkanal mittels einer
fernsteuerbaren und fahrbaren Einrichtung mit zwei doppelwandigen Kammerwänden
aus biegeschlaffem und gasdichtem Material zur Abdichtung einer durch die Kammer
wände und den dazwischenliegenden Abschnitt des Abwasserkanals gebildeten
Druckkammer und mit Mitteln zur Beaufschlagung der Druckkammer und des
Zwischenraumes zwischen den Kammerwänden mit Druck und zur Messung des
Druckes über einen zeitlichen Verlauf zur Bestimmung von Leckraten,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Kammerwand (2) einen Druckring (3a) aufweist, der auf der dem Abwasser
kanal (8) zugewandten Seite eine Dichtschicht (4) aus einem geschlossenporigen gas
dichten Material aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckring (3a) aus Metall, Hartkunststoff oder Hartgummi und die Dichtschicht
(4) aus Weich- oder Zellgummi besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckring (3a) aus einem aufblasbaren Schlauch besteht.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand der Kammerwände (2) und somit das Volumen der Druckkammer (7) va
riierbar ist, z. B. mittels hydraulischer Einrichtungen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den doppelwandigen Kammerwänden (2) Druckmeßstellen (5) angeordnet sind.
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- 1990-04-20 DE DE19904012619 patent/DE4012619C2/de not_active Expired - Fee Related
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