DE4135153C2 - Vorrichtung für die Innenprüfung von Rohren - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung für die Innenprüfung von Rohren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bekannt, Rohrleitungen auf Dichtigkeit in der Weise zu untersuchen, daß an jedem der beiden Enden des zu überprüfenden Rohrabschnitts jeweils ein Absperrelement in Form einer Absperrblase plaziert wird, worauf man den so gebildeten Innenraum einem gegenüber der Atmosphäre erhöhten Druck aussetzen kann und dann mißt, ob der Druck unzulässig rasch abfällt. Dies würde auf einen Defekt der betreffenden Rohrleitung schließen lassen. Insbesondere bei Abwasser- Hausanschlüssen mit einem Durchmesser von 100 mm und mehr werden diese Untersuchungen zukünftig regelmäßig durchgeführt werden müssen, um ein dichtes Abwasserrohrleitungsnetz zu garantieren.

Findet man bei der Untersuchung eine Leckage, so weiß man zwar, daß der Rohrstrang undicht ist, man kennt aber nicht die genaue Ursache. Bisher ist es hierzu notwendig, das Erdreich aufzugraben und nachzusehen, wo der Fehler in dem Rohrstrang liegt und welche Ursache der Leckage zugrundeliegt. Dieses Verfahren ist zeitaufwendig und für den Betreiber des Rohrstrangs außerordentlich teuer.

Vorrichtungen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sind aus der GB 1 376 237 und dem Abstract der JP 56-110 032 A bekannt. Bei diesen Vorrichtungen befindet sich die Kamera außerhalb des zu prüfenden Rohrabschnitts, sodaß eine exakte Positionie­ rung der Absperrelemente schwierig ist und die Vorrichtung verlagert werden muß, wenn nach Ermittlung eines Lecks dessen Bereich von der Kamera inspiziert werden soll.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß sie genauer positionierbar ist und daß er­ mittelte Schadstellen leichter von der Kamera inspizierbar sind.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Die Erfindung weist gegenüber dem Bekannten die Vorteile auf, daß eine sehr genaue Diagnose eines Rohrstrangs, der Wandung der einzelnen Rohre und der Muffenverbindungen ohne Aufgraben des Erdreichs möglich ist. Dadurch, daß die Kamera in dem Prüf­ kissen angeordnet ist, ist die Handha­ bung der Vorrichtung erleichtert.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung hervor.

Die Erfindung wird an Ausführungsbeispielen anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Schnitt durch einen zu untersuchenden Rohrstrang mit der in ihn eingesetzten erfindungsgemäßen Vorrichtung bei der Untersuchung eines längeren Rohrabschnitts,

Fig. 2 einen Schnitt durch den Rohrstrang nach Fig. 1, wobei die Vorrichtung aber für die Untersuchung einer Muffenverbindung eingesetzt wird,

Fig. 3 in gegenüber den Darstellungen in den Fig. 1 und 2 vergrößertem Maßstab einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung.

Ein Rohrstrang 6 (Fig. 1), der beispielsweise ein zu einem Abwasserkanal 7 führender Hausanschluß ist, soll einer Überprüfung auf Dichtigkeit unterzogen werden. Hierzu wird der Rohrstrang 6 an seinem einen Ende in, an sich bekannter Weise mittels einer Absperrblase 8 aus flexiblem Material verschlossen. Am anderen Ende des zu untersuchenden Rohrstrangs 6, z. B. dort, wo der Hausanschluß in den Abwasserkanal 7 mündet, wird ein Prüfkissen 1 plaziert.

Das Prüfkissen 1 ist mit einer Manschette 9 (Fig. 1, 3) aus flexiblem Material, wie Gummi oder Plastikmaterial, versehen. Sie hat einen befüllbaren Innenraum 10. Letzterer wird über eine Befülleitung 11 mit einem Fluid, beispielsweise Luft, befüllt. Die Manschette dehnt sich aus, legt sich an die Rohrinnenwandung an und dichtet den Rohrstrang 6 dort ab, wo er in den Abwasserkanal 7 mündet.

Nun kann der Innenraum 15 des Rohrstrangs 6 einem gegenüber der Atmosphäre erhöhten Druck ausgesetzt werden, was mittels einer Prüfleitung 5 (Fig. 3) geschieht, die durch das Prüfkissen 1 hindurchgeführt ist. Mit ihrer Hilfe wird ein Fluid, z. B. Luft oder Wasser, unter erhöhtem Druck in den Innenraum 15 des Rohrstrangs 6 eingeleitet. Eine an sich bekannte (in den Zeichnungen nicht dargestellte) Drucküberwachungsanlage kann nun feststellen, ob der Rohrstrang 6 dicht ist oder eine Leckage aufweist, ein entsprechendes Protokoll ausgeben oder eine andere Anzeige liefern.

Ergibt die Überprüfung eine Leckage, so weiß man noch nicht, an welcher Stelle des Rohrstrangs sie sich befindet und auf welchen Defekt sie zurückzuführen ist. Zum Zweck genauerer Untersuchung ist in dem Prüfkissen 1 eine Kamera 16 vorgesehen, die über ein Kamerakabel 14 gespeist wird. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die Rohrinnenwandung einer ferngesteuerten, exakten Kontrolle zu unterziehen.

Zur genauen Untersuchung der Rohrinnenwandung in einem kleineren Bereich entlang der Längserstreckung des Rohrstrangs 6 kann der Abstand zwischen dem Prüfkissen 1 und damit der Kamera 16 einerseits und der Absperrblase 8 andererseits verringert werden (Fig. 2, 3), so daß z. B. nur eine Muffenverbindung 17 zwischen zwei Rohren 18, 19 druckmäßig sowie mit der Kamera 16 genau untersucht werden kann. Daneben können mit der Kamera aber auch Verwerfungen einer Rohrwandung entdeckt, Risse festgestellt und andere Defekte lokalisiert werden.

Dem Verschieben der Absperrblase 8 dient eine längsverschieblich in dem Prüfkissen 1 gelagerte Schiebestange 2. Zum Zweck der Verschiebung der Absperrblase 8 wird ihr Innendruck über die Befülleitung 12 verringert, so daß sie sich etwas verjüngen und dann im Rohrstrang 6 verschoben werden kann. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Schiebestange 2 an der Absperrblase 8 fest angebracht, so daß die Absperrblase 8 mittels der Schiebestange 2 geschoben und gezogen werden kann. Hat die Absperrblase 8 die gewünschte Position in dem Rohrstrang 6 ereicht, wird sie aus einer Hauptbefülleitung 13 über die Befülleitung 12 wieder mit Fluid befüllt. Die Absperrblase 8 dehnt sich erneut aus und dichtet den Rohrstrang an dieser Stelle, an der sie sich befindet, ab. Der so gebildete, kleinere Innenraum 15 (Fig. 2, 3) kann nun einer genauen Überprüfung unterzogen werden. Die Untersuchung erfolgt druckmäßig, wie auch optisch mit Hilfe der Kamera 16.

Claims (3)

1. Vorrichtung für die Innenprüfung von Rohren, mit zwei Absperrelementen für die Abdichtung eines zu prüfenden Rohrabschnitts, von denen das vordere Absperrelement zur Abdichtung des einen Endes des betreffenden Rohrabschnitts eine expandierbare Absperrblase ist und durch das rückwärtige Absperrelement eine Prüfleitung führt, durch die ein Druckfluid in den abgedichteten Rohrabschnitt einführbar ist, um dessen Dichtigkeit zu prüfen, und wobei die Vorrichtung eine Kamera enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das rückwärtige Absperrelement ein mit einer expandierbaren Manschette versehenes Prüfkissen ist und daß in dem Prüfkissen (1) die Kamera (16) vorgesehen ist, mit der die Rohrinnenwandung des Rohrabschnitts zwischen der Absperrblase (8) und dem Prüfkissen (1) untersuchbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem Inneren der Absperrblase (8) druckmäßig verbundene Befülleitung (4) längsverschiebbar in dem Prüfkissen (1) gelagert ist.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebestange (2) an der Absperrblase (8) fest angebracht ist.