DE4008861A1 - Schalldaemmbauteil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schalldämmbauteil mit Oberflächenpro
filierungen.
Es ist bekannt, bei Schalldämmbauteilen die der Schallquelle
zugewandte Oberfläche mit trapez-, kegel- oder pyramidenförmigen
Erhebungen zu versehen. Die Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die Schalldämmwirkung derartiger Bauteile zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Oberflächenprofilierungen parallel zueinander verlaufende, nach
außen offene Nuten sind, deren Querschnitt eine leicht
hinterschnittene Form aufweist, so daß der Schalleintrittsschlitz
in einen sich erweiternden Nutinnenraum übergeht.
Dabei kann der Nutquerschnitt etwa einem Kreisflächensegment mit
mehr als 180 Umfangsgrad entsprechen oder aber in einer Alter
nativlösung etwa W-förmig gestaltet sein.
Die Schallauftrefffläche dieser Nutprofilierungen ist erheblich
größer als bei den bekannten Oberflächenerhebungen. Durch die
hinterschnittene Ausbildung der Nuten läßt sich innerhalb jeder
Nut ein mehrfaches Auftreffen der Schallwellen an den Nutinnen
wandungen erzielen, so daß sich zumindest ein Teil der Schall
wellen praktisch "totläuft". Die Breite des Schalleintritts
schlitzes und/oder die Innenkontur der Nuten kann bei einer
ständig gleichbleibenden Frequenz einer Schallquelle entsprechend
angepaßt werden, um eine optimale Schallabsorption zu erzielen.
Das erfindungsgemäße Schalldämmbauteil besteht vorzugsweise
zumindest überwiegend aus Papierschaum oder -fluff, der sich
zweckmäßig zusammensetzt aus fünfzig Teilen Papier und/oder
Pappe, dreißig Teilen Stärke, z. B. Weizen und zwanzig Teilen
Polyvinylalkohol (PVA).
Der PVA kann als feingemahlenes Granulat, als wässrige Lösung
oder als Dispersion zugegeben werden und führt im Endprodukt zu
einer besseren Aufschäumung mit guter Elastizität/Flexibilität.
Außerdem können noch Weichmacher und/oder Gleitmittel, z. B.
Glycerol, zugegeben werden.
Das Schalldämmbauteil gemäß vorstehender Beschreibung kann
gepreßt oder auch extrudiert werden. In einer abgewandelten
Ausführungsform ist es auch möglich, daß die die Nuten bildende
Oberfläche durch eine entsprechend verformte Abdeckfolie
gebildet ist, die auf einem aus Papierschaum oder -fluff
bestehenden Trägermaterial festgelegt ist. Dabei ist die
Abdeckfolie vorzugsweise schalldurchlässig ausgebildet und kann
ein Lochblech oder Drahtgewebe sein.
Zur Erhöhung der Schalldämmung ist es zusätzlich vorteilhaft,
wenn das Trägermaterial auf seiner der Abdeckfolie zugewandten
Oberfläche ebenfalls parallel zueinander verlaufende Nuten
aufweist, die in ihrem Querschnitt ähnlich dem der Abdeck
foliennuten ausgebildet sind aber quer zu diesen verlaufen.
Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der Unter
ansprüche und werden in Verbindung mit weiteren Vorteilen der
Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausfüh
rungsformen der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 im Ausschnitt einen Querschnitt durch ein
plattenförmig ausgebildetes Schalldämmbauteil;
Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform in einer
Darstellung gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform in einer
Darstellung gemäß Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein rohrförmig aus
gebildetes Schalldämmbauteil;
Fig. 5 in schaubildlicher Darstellung ein platten
förmiges, aus mehreren Lagen gebildetes Schall
dämmbauteil und
Fig. 6 eine Stirnansicht der Darstellung gemäß Fig. 5.
Fig. 1 zeigt im Ausschnitt den Eckbereich der Stirnansicht eines
plattenförmig ausgebildeten Schalldämmbauteils mit einer nach
außen offenen Nut 1, deren Querschnitt etwa einem Kreisflächen
segment mit mehr als 180 Umfangsgrad entspricht, so daß der
Schalleintrittsschlitz 2 in einen sich erweiternden Nutinnen
raum 3 übergeht. Durch die Schallwellen symbolisierende Linien 4
wird verdeutlicht, daß sich ein Teil der Schallwellen durch
mehrfaches Auftreffen an der Nutinnenwandung "totläuft".
Fig. 2 zeigt für den Nutquerschnitt eine abgewandelte Aus
führungsform. Die Nutinnenkontur ist etwa W-förmig gestaltet und
setzt sich aus nach außen und innen gewölbten Nutwandungen 5, 6
zusammen.
Bei ständig gleichbleibender Frequenz einer Schallquelle können
zur Optimierung der Schalldämmung Durchmesser und/oder Umfangs
grade der Nuten der zu dämmenden Schallfrequenz angepaßt werden.
Fig. 3 zeigt ein plattenförmig ausgebildetes Schalldämmbauteil
mit sich gegenüberliegenden, um jeweils eine halbe Nutteilung
gegeneinander versetzt angeordneten Nuten (1). Derartige Bau
teile lassen sich z. B. als Trittschallplatten einsetzen, wobei
sich dann zwischen einer nicht dargestellten Abdeckplatte und dem
erfindungsgemäßen Bauteil nur punktuelle bzw. linienförmige
Belastungen ergeben. Durch die versetzte Nutanordnung liegen die
zweckmäßigerweise jeweils wulstartig ausgebildeten, die Nuten 1
voneinander trennenden Stege 7 jeweils einer Nut 1 gegenüber.
Hierdurch wird die Festigkeit des Bauteils erhöht.
Fig. 4 läßt erkennen, daß das Schalldämmbauteil auch rohrförmig
ausgebildet sein kann. Auch bei dieser Ausbildung wären
beidseitig angeordnete, sich jeweils gegenüberliegende und um
eine halbe Nutteilung gegeneinander versetzt angeordnete Nuten
möglich, wobei dann die innenliegenden Nuten 1 in Verbindung mit
den sie trennenden Stegen 7 eine zusätzliche Isolierung des
Rohres 8 bewirken würden.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Schalldämmbauteile
können aus Papierschaum oder Papierfluff bestehen, der sich
vorzugsweise aus Papier und/oder Pappe, Stärke und Polyvinyl
alkohol (PVA) zusammensetzt. Derartige Bauteile können gepreßt
oder aber auch extrudiert werden, wobei der wasserlösliche, als
Granulat oder Dispersion zugegebene PVA als Weichmacher dient,
der dem Papierschaum bzw. Papierfluff eine höhere Flexibilität
verleiht. Dem Material können noch entzündungshemmende Zusätze,
Farbstoffe o. dergl. zugegeben werden.
Es ist aber auch möglich, die die Nuten 1 bildende Oberfläche
durch eine entsprechend verformte Abdeckfolie 9 zu bilden, die
auf einem Trägermaterial 10 festgelegt ist, das aus Papierschaum
oder -fluff besteht. Die Abdeckfolie 9 ist vorzugsweise schall
durchlässig ausgebildet und kann z. B. ein Lochblech oder Draht
gewebe sein.
Zwischen der Abdeckfolie 9 und dem Trägermaterial 10 kann ins
besondere zur Feuchtigkeitaufnahme ein Fließstoff vorgesehen
werden.
Zur Vergrößerung der Schalldämmwirkung kann eine Ausführungsform
gemäß Fig. 5 vorgesehen werden, bei der das Trägermaterial 10
auf seiner der Abdeckfolie 9 zugewandten Oberfläche ebenfalls
parallel zueinander verlaufende Nuten 1 aufweist, die in ihrem
Querschnitt ähnlich dem der Abdeckfoliennuten ausgebildet sind,
aber quer zu diesen verlaufen. Das Trägermaterial 10 besteht dann
aus einem Körper z. B. gemäß Fig. 1 oder 2. Auftreffende Schall
wellen, die aufgrund ihrer Intensität noch durch die Abdeck
folie 9 hindurchdringen, werden anschließend erneut mehrfach
gebrochen, absorbiert und nahezu vollständig gedämmt. Eine solche
Dämmplattenkonstruktion wird zweckmäßigerweise durch eine biege
steife Rückwand, aus Holz, Blech o. dgl. abgestützt und mittels
eines nicht dargestellten Rahmens gefaßt.
Claims (16)
1. Schalldämmbauteil mit Oberflächenprofilierungen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberflächenprofilierungen parallel
zueinander verlaufende, nach außen offene Nuten (1) sind,
deren Querschnitt eine leicht hinterschnittene Form auf
weist, so daß der Schalleintrittsschlitz (2) in einen sich
erweiternden Nutinnenraum (3) übergeht.
2. Schalldämmbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nutquerschnitt etwa einem Kreisflächensegment mit
mehr als 180 Umfangsgrad entspricht (Fig. 1).
3. Schalldämmbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nutquerschnitt etwa W-förmig gestaltet ist
(Fig. 2).
4. Schalldämmbauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Nutquerschnitt aus nach außen und innen
gewölbten Nutwandungen (5, 6) zusammensetzt (Fig. 2).
5. Schalldämmbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (1) durch wulstartige
Stege (7) voneinander getrennt sind.
6. Schalldämmbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es zumindest überwiegend aus
Papierschaum oder -fluff besteht.
7. Schalldämmbauteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Papierschaum oder -fluff neben Papier und/oder Pappe
auch Stärke, z. B. Weizen, und Polyvinylalkohol (PVA)
enthält.
8. Schalldämmbauteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Papierschaum oder -fluff zusammensetzt aus
fünfzig Teilen Papier und/oder Pappe, dreißig Teilen Stärke
und zwanzig Teilen PVA.
9. Schalldämmbauteil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Nuten (1) bildende
Oberfläche durch eine entsprechend verformte Abdeckfolie (9)
gebildet ist, die auf einem Trägermaterial (10) gemäß den
Ansprüchen 6, 7 oder 8 festgelegt ist.
10. Schalldämmbauteil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckfolie (9) schalldurchlässig ausgebildet ist.
11. Schalldämmbauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckfolie (9) ein Lochblech oder Drahtgewebe ist.
12. Schalldämmbauteil nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trägermaterial (10) auf seiner der
Abdeckfolie (9) zugewandten Oberfläche ebenfalls parallel
zueinander verlaufende Nuten (1) aufweist, die in ihrem
Querschnitt ähnlich dem der Abdeckfoliennuten ausgebildet
sind, aber quer zu diesen verlaufen (Fig. 5).
13. Schalldämmbauteil nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Abdeckfolie (9) und Trägermate
rial (10) ein Fließstoff vorgesehen ist.
14. Schalldämmbauteil nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Abdeckfolie (9)
abgewandten Seite eine biegesteife Rückwand (11) angeordnet
ist (Fig. 5).
15. Schalldämmbauteil nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
gekennzeichnet durch einen die einzelnen Materiallagen (9,
10, 11) zusammenfassenden Rahmen.
16. Schalldämmbauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekenn
zeichnet durch sich gegenüberliegende, um jeweils eine halbe
Nutteilung gegeneinander versetzt angeordnete Nuten (1)
(Fig. 3).
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