DE857271C

DE857271C - Schallschluckende Verkleidungsplatte

Info

Publication number: DE857271C
Application number: DE1950G0003068
Authority: DE
Inventors: Norman William Browne; Frederick Ernest Strable
Original assignee: Gyproc Products Ltd
Current assignee: BPB Investments Ltd
Priority date: 1949-07-15
Filing date: 1950-07-15
Publication date: 1952-11-27
Also published as: FR64385E; CH287796A; CH318117A; FR1021927A; GB664729A; GB722208A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf schallschluckende Platten zur Verkleidung von Wänden, Decken und anderen Ge'bäudeelementen.

Moderne Bauten sind, wenn nicht besondere Abhiilfemaßnahmen getroffen werden, im allgemeinen insofern akustisch ungünstig, als in dem normalerweise benutzten unteren Bereich der Schallfrequenzen eine zu starke Schallreflexion auftritt, während im oberen Bereich derselben zu wenig

ίο Schallreflexion vorhanden ist. Daraus folgt, daß infolge des Fehlens der Reflexion hoher Frequenzen die Hörsamkeit leidet bzw. die schlechte Verständlichkeit der akustischen Wahrnehmung zunimmt, während das Ü1>ermaß an niederfrequenter Schallreflexion als lästig empfunden wird.

Bekanntermaßen werden die Wände von Konzertsälen, Toniilmstudios und ähnlichen Innenräumen mit Verkleidungsplattien aus verschiedenen Materialien, insbesondere aus filzartigen und ähnlichen Stoffen auf Lignimbasis ausgestattet, um die Schallschluckung zu erhöhen, insbesondere diejenige der an der Untergrenze der normalen Hörfrequenzen liegenden Schwingungen; durch diese Maßnahme werden die akustischen Verhältnisse in gewissem Grade verbessert, allerdings im allgemeinen mehr in der Mitte des Frequenzbereiches. Solche Fasermatierialäein haben jedoch den Nachteil fehlender Widerstandsfähigkeit gegen Feuer, wenn nicht besondere Maßnahmen getroffen werden, um das Verkleidungsmaterial feuerfest zu machen.

Weiterhin wird bekanntermaßen Maurergips

bzw. Stuckgips angewandt, was ein feuerfestes Material für Verkleidungsplatten bzw. Beläge von Wänden, Decken und Gebäudeelementen aller Art darstellt.

Ein Gegenstand der Erfindung ist die Schaffung von verbesserten Platten zur Verkleidung von Wänden, Decken und anderen Gebäudeelementen, die zugleich in hohem Maße schallschluckend und ίο feuerfest sind.

Gemäß der Erfindung sind Platten zur Verkleidung von Wänden, Decken und anderen Gebäudeelementen in Form von Gipsplatteri mit Papierbelag vorgesehen, die eine Anzahl von ganz oder teilweise quer durch die Platten gehenden Löchern aufweisen.

Die Löcher sind im allgemeinen in regelmäßigen Abständen auf der Oberfläche der Gipsplatten verteilt; die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn der Gesamtanteil der Löcher etwa 10 bis 25⁰A) der Platten bzw. der damit hergestellten Verkleidüngsoberfläche beträgt.

Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn

die Platten etwa 10 mm dick sind und eine Anzahl kreisrunder Löcher aufweisen, deren jedes etwa 6 mm 0 hat, und dieselben in parallelen Reihen in zwei rechtwinklig zueinander liegenden Richtungen so auf der Plattenfläche angeordnet sind, daß die Mittelpunkte derselben etwa 15 mm voneinander entfernt sind und die Löcher durch beide Papierverkieidungen hindurchführen.

Als weitere Beispiele mögen Löcher von 8 mm φ mit 20 mm voneinander entfernten Mittelpunkten, Löcher von 20 mm φ mit 45 mm voneinander entfernten Mittelpunkten, Löcher von 25 mm φ mit 45 mm voneinander entfernten Mittelpunkten und Löcher von 25 mm φ mit 50 mm voneinander entfernten Mittelpunkten genannt werden.

In einigen Fällen 'können die Löcher an einer Oberfläche oder an beiden Oberflächen der Platte geschlossen sein, indem entweder das Belagpapier oder ein geeignetes zusätzliches Belagmaterial auf eine Oberfläche bzw. auf l>eide Oberflächen aufgebracht ist.

Die Erfindung ist beispielsweise in der Zeichnung dargestellt, in welcher

Fig. ι eine Ansicht einer erfindungsgemäßen quadratischen Verkleidungsplatte von etwa 15 cm Kantenlänge in wahrer Größe darstellt und Fig. 2 ein Querschnitt längs der Linie IT-II der Fig. ι ist;

Fig. 3 bis 5 sind Querschnitte ähnlich Fig. 2, die jedoch verschiedene andere Plattenformen zeigen; Fig. 6 ist ein Diagramm, welches den Vergleich der Schall schluckung von Wandplatten verschiedener Form aus Fasermaterial und solchen verschiedener Form aus gelodhtem, '.mit Papier verkleidetem Gips gemäß der Erfindung gestattet;

Fig. 7 ist eine Sdhemazeichnung, die eine Befestigungsikonstruktiion zeigt, mit 'deren Hilfe die verbesserten Verkleidungsplatten zu einem Wandbelag zusammengesetzt werden können.

Es wird zunächst auf Fig. 1 und 2 Bezug genommen. Die Verkleidungsplatte besteht aus einem Gipskern 1, der auf lieideii Oberflächen, in manchen Fäillen auch auf seinen Kantenflächen, mit je einem Papierbelag 2 'bedeckt ist. Der Gipskern ist mit einer Reihe gleichmäßig verteilter Löcher 3 gleicher Größe, wie dies aus der Figur ersichtlich ist, versehen, die vollständig durch den Gipskern 1 und das Belagpapier auf jeder Oberfläche des Kernes hindurchreichen. Bei diesem Beispiel haben die Löcher Krei'sform von 6 mm φ und liegen auf Mittelpunkten, die 15 mm voneinander auf zwei parallelen, einander sich sch neidenden Zeilen der Platte angeordnet sind. Bei dieser Anordnung beträgt der Querschnitt der Löcher 3 etwas mehr als 10% der Plattenoberfläche.

Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführung erstrecken sich die Löcher 3 über den Gipskern 1 und durch den Papierbelag 2 einer Plattenoberfläche hindurch, jedoch nicht durch den Papierbelag 2 der anderen Plattenoberfläche.

In Fig. 4 ist eine Platte gezeigt, die derjenigen der Fig. 1 und 2 gleich ist, wobei die Löcher 3 jedoch an einer Plattenoberfläche geschlossen sind, indem ein Blatt luftdichten bzw. im wesentlichen luftdichten Materials 4 auf die Oberfläche des Papierbelages 2 einer Plattenseite aufgelegt ist; in Fig. 5 ist ein Blatt luftdichten bzw. im wesentlichen luftdichten Materials auf beiden Seiten der Papierverkleidung der Platte vorgesehen, so daß die Löcher 3 an beiden Enden geschlossen sind. Das aufgeklebte Blatt kann Öllcinwand, Holzfurnier, Packpapier (sog. Kraftpackpapier), Kunststoff. Aluminium bzw. irgendeine andere Metallfolie sein. Solche verkleideten Blätter gewährleisten außer den gewünschten akustischen Eigenschaften einen erheblichen Grad von Wärmedämmung.

In manchen Fällen können je nach Art der jeweils angestrebten akustischen Eigenschaften die Wandplatten einer der beschriebenen Arten, wenn erforderlich, an einer oder beiden Oberflächen, und, wenn nötig, auch an den Schmalseiten geschlossen und mit einem weichen Belag bedeckt sein, der aus kurzen WoIl-, Kunstseide- oder Baumwollfasern od. dgl. bzw. aus gekörnten bzw. flockigen Materialien besteht, wie z. B. Kork oder Scha umvermiculit, die in Verbindung mit einem geeigneten Klebstoff aufgesprüht oder aufgeblasen werden, wobei die sich ergebende Fläche je nach Wunsch entweder glatt oder irgendwie gemustert sein kann. Bei den oben beschriebenen und dargestellten Beispielen haben die Löcher 3 kreisförmigen Querschnitt; es ist jedoch klar, daß auch andere, z. B. mehreckige oder längliche Ouersehnittsformen Anwendung finden können.

In einigen Fällen können die Löcher in dem Gipskern zwischen den undurchbrochenen äußeren Belägen bzw. sonstigen Deckschichten große Abmessungen haben, beispielsweise 25 mm oder mm φ, und mit porösem, schallschluckendem Material, wie z. B. Glasseide, Glaswolle od. dgl., gefüllt sein.

Für normale Verwendungszwecke .werden die unteren Frequenzen absorbiert und die höheren

Frequenzen erhalten bzw. reflektiert, wobei Verkleidungsplatten mit relativ kleinen Löchern bis zu einem Gesamtquerschnittsanteil von io bis 25¹Vo der Platteiittäche bzw. der Verkleidungsoberfläche sich als zufriedenstellend ergeben haben.

In der die Fig. 6 der Zeichnung bildenden graphischen Darstellung ist zum Zwecke des Vergleichs die Schallschluckung in Abhängigkeit von den Schallfrequenzen aufgetragen, so daß die Schallschluckungseigenschaften verschiedener Arten bekannter Faserplattenverkleidungen und verschiedener Sorten von Verkleidungsplattenbelägen gemäß der Erfindung verglichen werden können.
Kurve T-I gibt Ergebnisse an, die mit einer Faserplatte von 12 mm Dicke und einer Anzahl von Löchern mit s ^nim 0 und 6 mm Tiefe erzielt werden; Kurve 2-2 bezieht sich auf eine Faserplatte von 20 mm Dicke mit Löchern von 5 mm 0 und 6 mm Tiefe; Kurve 3-3 bezieht sich auf eine Faserplatte ähnlich derjenigen der Kurve 2-2, jedoch mit Löchern, die tiefer als 6 mm sind, und Kurve 4-4 bezieht sich auf eine Faserplatte von 30 mm Dicke mit Löchern von 5 mm 0 und 25 mm Tiefe.

Es ist festzustellen, daß diese Materialien eine Schallschluckung bewirken und daß die Schluckung mit der Tiefe der Löcher zunimmt, daß sie jedoch im Fall der Beispiele 2-2, 3-3 und 4-4 in erster Linie im Mittelbereich der Frequenzen 500 bis 1000 Hertz wirksam und in dem Bereich zwischen 1000 und 2000 Hertz wenig verkleinert ist.

Die Kurven A-A. H-B und C-C zeigen das Ergebnis dreier verschiedener Beispiele der mit Papier beklebten durchlöcherten Gips-platten gemäß der Erfindung.

Aus diesen drei Kurven ist zu ersehen, daß die Schallschluckung innerhalb des Niederfrequenzbereiches von 250 bis 500 Hertz 'bedeutend größer ist als diejenige der Faserplatten und daß von 500Hertz aufwärts, d. h. in dem Teil des Frequenzbereiches, wo die Schallschluckung unerwünscht ist, ein steiler Abfall der Kurve erkennbar ist.

Zur Vereinfachung weist die Zeichnung eine Platte von kleinen Abmessungen auf; die Platten sind jedoch gewöhnlich größer, wobei ein übliches Maß etwa 0.2 m² oder mehr ist.

Die verbesserten Verkleidungsplatten können lediglich als Belag dicht auf die Oberfläche der bestehenden Wand bzw. der bestehenden Decke aufgelegt werden, oder sie können in entsprechendem Abstand von derselben angeordnet werden, wobei Abstandsstützen 5 an der Wand bzw. an der Decke 6 (Fig. 7) vorgesehen sind, so daß zwischen Wand bzw. Decke und Belag jeweils ein bestimmter Luftraum geschaffen wird, wobei dieser Luftraum leer oder, in bestimmten Fällen, mit schallschluckendem Material, beispielsweise Glasseide, Steinwolle od. dgl., gefüllt sein kann.

Weiterhin kann ein Polster 7 von bitumengebundener Glasseide bestimmter Dicke an der inneren Oberfläche des Belages angeordnet sein, wie dies in Fig. 7 zu ersehen ist, wobei das genannte Polster teilweise den Luftraum ausfüllt.

Die Verkleidungsplatten können außerdem dazu benutzt werden, eine Wand bzw. eine Unterdecke selbst herzustellen, wobei dieselben direkt an hölzernen Wandlatten, Deckenbalken od. dgl. befestigt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Schallschluckende Platten zur Verkleidung von Wänden, Decken und anderen Gebäudeelementen, bestehend aus einer papierverkleideten Gipsplatte (1), die eine Anzahl gleichmäßig verteilter Löcher (3) aufweist, die ganz oder teilweise durch die Plattendicke hindurchgehen.

2. Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichmäßig verteilten Löcher (3) ganz durch die Gipsplatte (1) hin--■durchgehen und an einem Ende von dem Papierbelag (2) der Gipsplatte (1) verschlossen sind.

3. Platte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gleichmäßig verteilten Öffnungen (3) ganz durch die Gipsplatte (1) hindurchgehen und an einem Ende durch Verwendung eines Blattes (4) aus luftdichtem bzw. im wesentlichen luftdichtem Material verschlossen sind, welches auf das eine Oberfläche der Gipsplatte bedeckende Papier (2) aufgelegt ist.

4. Platte nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtquerschnittsfläche der Löcher (3) einer Platte zwischen 10 und 25% ihrer Gesamtfläche beträgt.

5. Platte nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine flockige Belagschicht aus kurzen WoIl-, Kunstseide-, Baumwoll- oder ähnlichen Fasern, die mit Hilfe eines Klebstoffes auf mindestens einer ihrer Oberflächen aufgebracht sind.

6. Platte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Belag aus gekörntem Kork oder Schaumvermiculit auf mindestens einer Seite.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

1 5513 11.52