DE4316099A1 - Dämmplatte aus Mineralwolle, insbesondere Steinwolle - Google Patents
Dämmplatte aus Mineralwolle, insbesondere SteinwolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Großlamelle gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
Derartige Dämmplatten werden vornehmlich zur Wärmedämmung von
Bauwerken im flächigen Verbund fugenlos mit benachbarten
Platten an einer Unterkonstruktion mittels mechanischer Befe
stigungsmittel, und/oder Kleber befestigt. Bei Verwendung der
Wärmedämmplatten an Gebäuden werden die Dämmplatten außen zu
meist mit einer. Putzschicht versehen. Von besonderer Bedeu
tung für den Einsatz dieser Wärmedämmsysteme ist neben der
hohen Druckfestigkeit vor allem die Frage der Haftung gegen
über der Kleber- und/oder Putzschicht, da ein Faserverlauf
mit senkrechter Ausrichtung der Fasern zur Rück- und Vorder
seite der Platten vorliegt. Zur Erhöhung der Haftwirkung der
Platten gegenüber Beschichtungen wurde deshalb bereits ver
sucht, diese hydrophil auszubilden, um die hydrophoben Eigen
schaften der Platten auszuschalten, die durch den Bindemit
telanteil in den Platten begründet sind. Hierzu wird nach ei
nem bekannten Vorschlag die Plattenoberfläche mittels einer
hydrophilierenden Lösung luftdurchlässig benetzt, um die
Oberflächenzone des benetzten Bereichs hydrophilierbar zu ma
chen. Hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß die Haftung
enthydrophobierter Oberflächen gegenüber Putzbeschichtungen
infolge eines möglichen Eindringens von Regenwasser beein
trächtigt wird, wodurch insbesondere die Langzeitwirkung des
Haftverbundes nicht gewährleistet werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei Lamellenplatten mit
im wesentlichen senkrecht zur Befestigungsfläche ausgerichte
ten Fasern einerseits die Haftung gegenüber Beschichtungen,
wie insbesondere Putzbeschichtungen oder Kleberschichten, zu
erhöhen und andererseits eine entsprechende Langzeitwirkung
des Haftverbunds auch unter Beachtung der vielfältigen Witte
rungseinflüsse zu gewährleisten. Ein wesentlicher Aspekt
liegt hierbei u. a. darin, die Anfangshaftung gegenüber
frisch aufgeworfenem Putz zu erhöhen, insbesondere das Ab
sacken von frisch aufgeworfenem Putz zu verhindern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnen
den Teil des Patentanspruches 1 enthaltenen Merkmale gelöst,
wobei zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung durch die in
den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale gekennzeichnet sind.
Nach Maßgabe der Erfindung erfolgt die Erhöhung der Haftung
gegenüber nachträglich aufgebrachten Schichten, insbesondere
Putzbeschichtungen oder Kleberschichten, durch eine mecha
nisch erzeugte griffigkeitserhöhende Struktur der Vorder- und/oder
Rückseite der Platte, die jeweils durch die Quer
schnittsflächen der Fasern begrenzt sind, wobei die griffig
keitserhöhende Struktur vorzugsweise einheitlich über die ge
samte Lamellenfläche verteilt ist.
Nach einer zweckmäßigen Weiterbildung ist die Struktur durch
eine Rillierung gebildet, wobei in weiterer bevorzugter Aus
bildung der Verlauf der Rillierung in der Großlamelle derart
ist, daß diese im flächigen Plattenverbund an der Unterkon
struktion im wesentlichen waagerecht verläuft. Dadurch wird
insbesondere ein Absacken bzw. Abrutschen von frisch angewor
fenem Putz weitgehend verhindert. Ein zweckmäßiges Verfahren
zur Herstellung der Rillierung besteht darin, daß vollflächig
in die Plattenoberfläche durch Profilfräser Nuten mit einer
bevorzugten Nuttiefe von etwa 2 mm über die gesamte Platten
länge eingearbeitet werden.
In besonders vorteilhafter, insbesondere besonders umwelt
freundlicher Weise erfolgt die Herstellung der rillenartigen
Struktur durch ein sogenanntes Wasserstrahlschneiden, bei dem
durch einen kontinuierlichen mit über 1000 bar aus einer Düse
mit einem Durchmesser von z. B. 0,1 mm austretenden Wasser
strahl eine einen Rohling darstellende Ausgangsplatte in La
mellen geschnitten wird. Die griffigkeitserhöhende Ausbildung
der Großflächen der Lamellenplatte wird hierbei in einem Ar
beitsvorgang mit dem Herstellen der Großlamelle erzeugt, ohne
daß weitere Bearbeitungsvorgänge erforderlich wären, zugleich
erfolgt das Wasserstrahlschneiden weitgehend staubfrei, was
indirekt wiederum die Haftungseigenschaft verbessert. Zur Er
höhung der Rillenstruktur ist es auch möglich, bei der Her
stellung der Ausgangsplatte dieser ein Schmirgelmittel, wie
Sand, beizugeben. An sich ist das Wasserstrahlschneiden für
Steinwollplatten nicht geeignet, da sich hiermit bei derarti
gen Platten keine glatten Schnittflächen erzielen lassen.
Dies beruht darauf, daß die Steinwolle einen bestimmten An
teil an unzerfaserten Bestandteilen, sogenannten Schmelzper
len, enthält, die den Wasserstrahl ablenken, wodurch eine un
ebene bis zerfranste Schnittfläche erhalten wird. Im Hinblick
auf eine verbesserte Anfangshaftung der Kleber- und Putz
schichten wird hier eine derartige Schnittfläche vorteilhaft
ausgenützt. Nach einer weiteren zweckmäßigen Alternative er
folgt das Schneiden durch einen Laserstrahl oder einen hoch
verdichteten Preßluftstrahl.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfin
dung anhand der Zeichnung beschrieben. Darin zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer sogenannten
Lamellenplatte in erfindungsgemäßer Ausbildung,
Fig. 2 eine Vorderansicht eines flächigen Verbunds aus
derartigen Platten,
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer Lamellenplatte
in erfindungsgemäßer Ausbildung sowie
Fig. 4 eine schematische Darstellung, um die Herstellung
von Lamellenplatten nach Fig. 3 aufzuzeigen.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausfüh
rungsform einer sogenannten Lamellenplatte mit einer Vorder
seite 1 und einer Rückseite 2, die als Charakteristikum einen
Verlauf der Fasern in annähernd paralleler Ausrichtung von
der Vorder- zur Rückseite, also einen Faserverlauf mit im we
sentlichen senkrechten Ausrichtung der Fasern zu ihrer Vor
der- und Rückseite 1 und 2 der Platte aufweist. Bei der dar
gestellten Platte handelt es sich insbesondere um eine ein
stückige Großlamelle bevorzugt zur Befestigung an Außenfassa
den von Gebäuden. Unter Großlamelle ist hierbei eine langfor
matige Mineralwollamelle als einstückige große Platte zu ver
stehen, die aus einer relativ dicken Mineralwollplatte ge
schnitten worden ist. Die Abmessungen der Großlamelle liegen
bezogen auf Länge, Breite, Dicke bevorzugt in Bereichen von
80 bis 150 cm/15 bis 30 cm/3 bis 25 cm, wobei die Zahlen bei
spielhaft und nicht einschränkend sind. Dadurch ergibt sich
im Verhältnis zum Gewicht eine erhöhte Druckfestigkeit einer
Mineralwollplatte, die sich besonders gut zur Fassadendämmung
eignet. Die Platte ist an ihrer Vorder- und Rückseite 1 und 2
mit über die Plattenlänge verlaufenden Nuten 3 versehen, die
mittels Profilfräser vollflächig in die Plattenflächen einge
fräst sein können. Diese Nuten 3 sind in einer praktischen
Ausführungsform mit einer Tiefe von ca. 2 mm ausgelegt, wel
che jedoch auch zwischen 0,5 und 10 mm ausgewählt werden
kann. Die Anzahl der längsverlaufenden, im übrigen parallel
ausgerichteten Nuten 3 wird in Anpassung an die aufzunehmen
den Beschichtungen gewählt, um eine ausreichende Anfangshaf
tung der Beschichtungen zu gewährleisten.
Fig. 2 zeigt einen flächigen Verbund derartiger Lamellenplat
ten, die fugenlos aneinander auf einer Unterkonstruktion,
insbesondere Außenwand eines Gebäudes, unter Zwischenschal
tung eines geeigneten Befestigungsmittels, etwa eines Klebers
oder eines mechanischen Befestigungsmittels, befestigt sind.
Die mit 4 gekennzeichnete Platte dieses Verbunds aus gleichen
Lamellenplatten zeigt schematisch den waagerechten Verlauf
der Nuten 3. Die Nuten 3 sind hierbei als waagerechte durch
gehende Striche angedeutet. Aufgrund dieser längsverlaufenden
waagerechten Nuten erhöht sich die Anfangshaftung gegenüber
frisch aufgeworfenem Putz auf die Schnittflächen der einzel
nen im Verbund an einer Fassade befestigten Großlamellen we
sentlich.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform, die sich durch
besondere Vorteile in der Herstellung und Anwendung auszeich
net und bei der die besonders strukturierte Oberfläche der
Platte an der Vorder- und Rückseite 1 und 2 mit dem Schneiden
der Lamelle durch die sogenannte Wasserstrahlschneidtechnik
erzielt wird.
Fig. 4 zeigt beispielshalber das Wasserstrahlschneiden einer
Ausgangsplatte 5, die relativ zu einem kontinuierlichen Was
serstrahl 6 verschoben wird, der aus der Platte 5 eine mit 7
bezeichnete Lamellenplatte schneidet. Die Schnittfläche 8 der
Lamellenplatte 7 stellt dann in der fertigen Platte die Vor
der- oder Rückseite 1 und 2 dar. Wie sich aus der Einzelheit
in Fig. 3 ergibt und im übrigen in Fig. 3 durch die Striche 9
angedeutet ist, ergibt sich an der Vorderseite 1 und der
Rückseite 2 eine Vielzahl von in unregelmäßigem Abstand, je
doch in gleicher Hauptrichtung zueinander angeordnete Nuten
10 oder Riefen in Art von Rillen, deren Länge im übrigen
gleichfalls unregelmäßig ist. Diese Rillen oder Riefen 10,
die unterschiedliche Länge und Breite von Rille zu Rille,
aber auch unterschiedliche Breite innerhalb einer jeden Rille
aufweisen können, erstrecken sich teilweise über die gesamte
Plattenhöhe und bilden teilweise Inseln innerhalb der Plat
tenfläche oder aber gehen von den oberen und unteren Stirn
rändern der Platte aus und erstrecken sich ganz oder teil
weise in die Platte hinein. Diese von den Rändern der Platte
zu deren Mitte sich teilweise vorzahnenden Rillen 10 erhöhen
wesentlich die Griffigkeit der Vorder- und Rückseite und er
höhen damit die Haftverbindung gegenüber an der Vorder- und
Rückseite aufzubringenden Beschichtungen. Sowohl in Fig. 1
wie auch in Fig. 3 ist die hauptsächliche Faserrichtung senk
recht zur Vorder- und Rückseite 1 und 2 besonders gekenn
zeichnet.
Die griffigkeitserhöhenden Strukturen werden hierbei mecha
nisch im Rahmen des Schneidens der Großlamellen erzeugt. Dies
kann, wie bereits oben ausgeführt, durch Profilfräsen oder
durch ein Wasserstrahlschneideverfahren erfolgen. Alternativ
hierzu kann das Schneiden auch mit Hilfe eines Laserstrahls,
z. B. eines Kohlendioxid-Lasers oder auch mit hochverdichte
ter Preßluft erfolgen.
Claims (10)
1. Großlamelle, insbesondere einstückige Großlamelle, aus
Mineralwolle, insbesondere Steinwolle, die mit ihrer
Rückseite über geeignete Befestigungsmittel an einer
Unterkonstruktion wie Außenfassaden von Gebäuden
u. dgl., befestigt und an ihrer Vorderseite mit einer
Beschichtung, insbesondere einer Putzschicht, versehen
wird sowie einen Faserverlauf mit im wesentlichen senk
rechter Ausrichtung der Fasern zu ihrer Rück- und Vor
derseite aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Großlamelle auf ihrer durch die Querschnittsflächen der
Fasern begrenzte Vorder- und/oder Rückseite mit einer
mechanisch erzeugten griffigkeitserhöhenden Struktur
ausgebildet ist.
2. Großlamelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Struktur durch eine vorzugsweise gleichgerich
tete Rillierung gebildet ist.
3. Großlamelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rillierung derart gerichtet ist, daß
sie im flächigen Plattenverbund an der Unterkonstruk
tion waagerecht verläuft.
4. Großlamelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rillierung regelmäßig
und vorzugsweise durch parallel über die gesamte Lamel
lenlänge verlaufende Nuten gebildet ist.
5. Großlamelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuttiefe 0,5 bis 10 mm, vorzugsweise ca. 2 mm
beträgt.
6. Großlamelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten durch Profilfrä
sen gebildet sind.
7. Großlamelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rillierung über die La
mellenfläche im wesentlichen unregelmäßig ausgebildet
ist.
8. Großlamelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rillierung durch Wasserstrahlschneiden einer
Ausgangsplatte in Lamellenplatten gebildet ist.
9. Großlamelle nach einem der Ansprüche 7 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rillen- oder Riefenstruktur
durch bei der Herstellung der Ausgangsplatte zugesetz
tes Schmirgelmittel, wie Sand, erhöht ist.
10. Großlamelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, 7 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die griffigkeitserhöhende
Struktur durch Schneiden mit einem Laserstrahl, vor
zugsweise Kohlendioxid-Laser, oder mit hochverdichteter
Preßluft erfolgt.
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DE19934316099 DE4316099A1 (de) | 1992-05-13 | 1993-05-13 | Dämmplatte aus Mineralwolle, insbesondere Steinwolle |
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Publications (1)
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DE4316099A1 true DE4316099A1 (de) | 1993-12-02 |
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DE19934316099 Withdrawn DE4316099A1 (de) | 1992-05-13 | 1993-05-13 | Dämmplatte aus Mineralwolle, insbesondere Steinwolle |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4316099A1 (de) |
Cited By (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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1993
- 1993-05-13 DE DE19934316099 patent/DE4316099A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8141 | Disposal/no request for examination |