DE4006084A1 - Verfahren und verminderung der resteinspritzmenge von einspritzpumpen - Google Patents
Verfahren und verminderung der resteinspritzmenge von einspritzpumpenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminde
rung der Resteinspritzmenge von mit Spritzverstel
ler versehenen Einspritzpumpen, insbesondere Ver
teilereinspritzpumpen, beim Abschalten von Brenn
kraftmaschinen, wobei der Abschaltvorgang durch
Schließen eines Abstellventils, insbesondere elek
tromagnetische Abstellvorrichtung, eingeleitet
wird.
Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf Ver
teilereinspritzpumpen. Diese bekannte Pumpenart be
sitzt nur ein Pumpenelement für alle Zylinder einer
zugeordneten Brennkraftmaschine. Ein Kolben der
Verteilereinspritzpumpe fördert den Kraftstoff
durch eine Hubbewegung und verteilt ihn durch eine
Drehbewegung auf einzelne Auslässe. Während einer
Umdrehung des Kolbens beziehungsweise einer diesem
zugeordneten Antriebswelle macht der Kolben so
viele Hübe wie Motorenzylinder zu versorgen. Die
Kraftstoffversorgung der Verteilereinspritzpumpe
erfolgt zumeist über eine integrierte Flügelzellen-
Förderpumpe. Zum Abstellen der Brennkraftmaschine
ist ein elektrisches Abstellventil (ELAB) vorgese
hen. Nachteilig ist, daß trotz geschlossenem Ab
stellventil in bestimmten Betriebsbereichen eine
teilweise beachtliche Restmenge des Kraftstoffs
eingespritzt wird, so daß ein Abstellen durch
Schließen des Abstellventils nicht sicher ge
währleistet ist. Ein wesentlicher Grund liegt
darin, daß bei geschlossenem Abstellventil eine
Kraftstoffzuleitung während der "unteren Totpunkt-
Bewegung" (UT-Bewegung) des Kolbens der Einspritz
pumpe auch über einen Absteuerquerschnitt vom Pum
peninnenraum heraus erfolgen kann. Diese Kraft
stoffzuführung ist vom Zeitquerschnitt des Absteu
erquerschnitts abhängig, der mit der Drehzahl, dem
Zeitpunkt des Förderendes, der Form des Absteuer
querschnitts und dem Pumpeninnenraumdruck variiert.
Aus der DE-OS 33 04 335 ist eine Steuereinrichtung
zum Stillsitzen einer Brennkraftmaschine bekannt,
bei der im Normalbetrieb Kraftstoff aus einem
Kraftstofftank angesaugt und über eine Förderlei
tung zum Saugraum einer Einspritzpumpe geleitet
wird. Für ein sicheres Abschalten ist eine separate
Absaugvorrichtung vorgesehen, die mit ihrer Saug
seite mit dem Saugraum der Einspritzpumpe in Ver
bindung steht und letzteren beim Stillsitzen der
Brennkraftmaschinen leersaugt.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den im Haupt
anspruch genannten Merkmalen hat demgegenüber den
Vorteil, daß ein präzises und sicheres Abstellen
der Brennkraftmaschine gewährleistet ist. Durch die
erfindungsgemäßen Maßnahmen wird die Resteinspritz
menge derart verringert, daß - unabhängig vom vor
liegenden Arbeitspunkt - stets ein einwandfreies Ab
stellen erfolgt. Durch die Maßnahme, nach dem
Schließen des Abstellventils den Spritzversteller
in Frühlage zu verstellen, wird verhindert, daß vom
Pumpeninnenraum aus wesentliche Kraftstoffmengen
durch den Absteuerquerschnitt zur Kolben/Zylinder-
Einheit (ELAB-Vorraum V2) vordringen können. Hier
durch wird die Resteinspritzmenge entscheidend ver
kleinert.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Er
findung ist vorgesehen, daß nach dem Schließen des
Abstellventils erst nach Ablauf einer Wartezeit die
Spritzversteller-Frühlage angefahren wird.
Die Länge der Wartezeit wird vorzugsweise derart
gewählt, daß die den Zylindern der Brenn
kraftmaschine im Schließzeitpunkt des Abstellven
tils bereits zugeführte Kraftstoffmenge in der vor
liegenden Arbeitsstellung des Spritzverstellers
verbraucht wird. Erst dann nimmt der Spritzverstel
ler seine Frühlage ein. Dies führt dazu, daß im we
sentlichen eine Verbrennung des Kraftstoffs in der
Frühlage des Spritzverstellers vermieden wird,
mithin ein sonst in dieser Frühlage auftretendes
hartes Motorgeräusch mit der entsprechend einherge
henden mechanischen Belastung nicht auftritt.
Die Wartezeit kann vorzugsweise 200 bis 300 ms be
tragen.
Die Erfindung betrifft ferner eine mit Spritzver
steller versehene Einspritzpumpe, insbesondere Ver
teilereinspritzpumpe, mit einem Absperrventil, das
beim Abschalten einer zugeordneten Brennkraftma
schine geschlossen wird, wobei nach dem Schließen
des Abstellventils der Spritzversteller seine
Frühlage einnimmt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein Längsschnitt durch eine Verteilerein
spritzpumpe und
Fig. 2 die Kolben/Zylinder-Einheit einer Ver
teilereinspritzpumpe.
Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Ver
teilereinspritzpumpe 1. Diese weist für die Kraft
stoffversorgung eine integrierte Flügelzellen-För
derpumpe 2 auf. Ferner ist ein Spritzversteller 3
vorgesehen, mit dessen Hilfe im Hinblick auf einen
Bezugspunkt, zum Beispiel dem oberen Totpunkt (OT)
eines Verteilerkolbens 4 der Verteilereinspritz
pumpe 1 eine Früh- beziehungsweise Spätverstellung
vorgenommen werden kann. Dies bedeutet, daß der
Kraftstoff entsprechend früher beziehungsweise spä
ter eingespritzt wird.
Der Verteilerkolben 4 wird über eine von einer An
triebswelle 5 angetriebene Hubscheibe 6 betätigt.
Nockenerhebungen auf der Unterseite der Hubscheibe
6 wälzen sich auf Rollen eines Rollenrings ab.
Hierdurch führt die Hubscheibe 6 und der Verteiler
kolben 4 zusätzlich zu einer Drehbewegung eine Hub
bewegung aus. Die Drehbewegung dient der Verteilung
des Kraftstoffs auf die einzelnen Zylinder einer
nicht dargestellten Brennkraftmaschine, während die
Hubbewegung zum Druckaufbau für die Kraftstoffein
spritzung herangezogen wird.
Der Verteilerkolben 4 ist in einer Zylinderbohrung
7 eines Verteilerkörpers 8 geführt. Der Verteiler
kolben 4 ist mit einer Axialbohrung 9 versehen, die
mit einem Ende in eine Stirnwandung 10 des Vertei
lerkolbens 4 mündet und an ihrem anderen Ende in
eine Radialbohrung 11 übergeht. Mit der Radialboh
rung 11 wirkt ein Schieber 12 einer Regeleinrich
tung 13 zusammen, mit deren Hilfe eine Axialverla
gerung des Schiebers 12 vorgenommen werden kann. In
Abhängigkeit von der Stellung des Schiebers 12 läßt
sich an der Radialbohrung 11 ein Absteuerquer
schnitt 14 (Fig. 2) einstellen, der in den Pum
peninnenraum 15 mündet. Aus der Fig. 2 ist er
sichtlich, daß etwa in der Mitte der Axialbohrung 9
ein Querkanal 16 vorgesehen ist, der mit mehreren
zueinander winkelversetzten Bohrungen 17 im Vertei
lerkörper 8 zusammenwirkt (in den Figuren ist le
diglich eine Bohrung 17 dargestellt). Die Bohrungen
17 führen über Zuleitungen 18 zu Rohranschlüssen
19, die mit zu den Motorzylindern führenden Ein
spritzleitungen (nicht dargestellt) verbunden sind.
Ferner kann - gemäß Fig. 1 - ein Druckventil 20 vor
gesehen sein.
Ferner ist eine elektronische Abstellvorrichtung 21
mit einem Abstellventil 22 vorgesehen, mit dem ein
ELAB-Vorraum V2, der im Verteilerkörper 8 ausgebil
det ist, gegenüber einem Kraftstoff-Zuführkanal 23
abgesperrt werden kann. Der Kraftstoff-Zuführkanal
23 mündet in den Pumpeninnenraum 15.
Im nachfolgenden soll die Funktion der Vertei
lereinspritzpumpe 1 näher erläutert werden:.
Bei Drehung der Antriebswelle 5 veranlaßt die Hub
scheibe 6 aufgrund der Nockensteuerung sowohl eine
Hubbewegung des Verteilerkolbens 4 als auch dessen
Drehung. In der Fig. 2 deutet der Pfeil 24 die Be
wegung des Verteilerkolbens 4 in die "untere Tot
punkt-Stellung" (UT-Stellung) an. Im Gegensatz dazu
weist der Pfeil 25 in die "obere Totpunkt-Stellung"
(OT-Stellung) .
Für einen Einspritzvorgang wird der Kolben zunächst
in die UT-Stellung verbracht, wodurch sich ein Ele
mentraum V1 vergrößert, der zwischen der Stirnwan
dung 10 des Verteilerkolbens 4 und einer Stirnwand
26 des Verteilerkörpers 8 ausgebildet ist. Im Be
trieb der Brennkraftmaschine ist der Ventilkörper
27 des Abstellventils 22 in Richtung des Pfeiles 28
verlagert, so daß Kraftstoff entlang der mit ge
stricheltem Pfeil eingetragenen Bahn (Fig. 2) in
den ELAB-Vorraum V2 und von dort über einen Durch
laß 29 im Verteilerkörper 8 und entsprechende
Schlitze 30, die sich im Bereich der Stirnwandung
10 an der Peripherie des Verteilerkolbens 4 befin
den, in den Elementraum V1 eintreten kann. Zum Auf
bau des Einspritzdrucks wird der Verteilerkolben 4
in Richtung des Pfeils 25 in seine OT-Stellung ver
lagert, so daß sich der Druck im Elementraum V1 er
höht und der Kraftstoff durch die Axialbohrung 9
sowie den Querkanal 16, die entsprechende Bohrung
17 und die zugehörige Zuleitung 18 zum zu bedienen
den Zylinder der Brennkraftmaschine gefördert wird.
Soll nachfolgend der nächste Zylinder bedient wer
den, so erfolgt der beschriebene Vorgang entspre
chend, wobei jedoch der Querkanal 16 mit einer an
deren Bohrung 17 des Verteilerkörpers 8 zusammen
wirkt, das heißt, es erfolgt eine Verdrehung des
Verteilerkolbens 4. Die Förderung des Kraftstoffs
wird dadurch beendet, daß der Schieber 12 je nach
seiner Lage den Absteuerquerschnitt 14 freigibt,
wodurch der Druck zusammenbricht, mithin der über
schüssige Kraftstoff in den Pumpeninnenraum 15 ein
tritt und daher nicht mehr für die Einspritzung zur
Verfügung steht. Der Zeitquerschnitt des Absteuer
querschnitts 14 ist von der Drehzahl, dem gewünsch
ten Förderende und der Form des Absteuerquer
schnitts 14 abhängig.
Die Verbindung zwischen Elementraum V1 und ELAB-
Vorraum V2 wird relativ zum Nockenhub (Verteiler
kolben-Betätigungsvorrichtung) durch die Lage der
Einlaßsteuerzeiten und des Spritzverstellers 3 her
gestellt, das heißt, liegt eine Spritzversteller-
Spätlage im Gegensatz zu einer Spritzversteller-
Frühlage vor, so wird der Einlaßquerschnitt und so
mit die Verbindung zwischen Elementraum V1 und
ELAB-Vorraum V2 relativ früher geöffnet. Dies be
deutet, daß die Verbindung zwischen Elementraum V1
und ELAB-Vorraum V2 in Spritzversteller-Frühlage
erst nach dem Erreichen der OT-Stellung des Vertei
lerkolbens 4, also bereits bei der Bewegung des
Verteilerkolbens 4 in Richtung des Pfeils 24 herge
stellt wird. Im Gegensatz dazu wird die Verbindung
zwischen dem Elementraum V1 und dem ELAB-Vorraum V2
bei einer Spritzversteller-Spätlage bereits vor Er
reichen der OT-Stellung des Verteilerkolbens 4 her
gestellt. Insgesamt ergibt sich, daß je nach
Spritzverstellerlage der ELAB-Vorraum V2 in Spät
lage mehr und in Frühlage weniger mit Kraftstoff
gefüllt wird. Eine nach dem Schließen des Abstell
ventils 22 im ELAB-Vorraum V2 verbleibende Kraft
stoffmenge verhindert also ein spontanes Abstellen
der Brennkraftmaschine. Hierbei ist zu beachten,
daß abhängig von der Schieberstellung quasi eine
Kraftstoff-Rückspeisung eintreten kann, daß nämlich
aus dem Pumpeninnenraum 15 durch den Absteuerquer
schnitt 14 und die Axialbohrung 9 nunmehr
- entgegengesetzt der normalen Strömungsrichtung -
Kraftstoff eingespeist und - trotz geschlossenem Ab
stellventil 22 - eingespritzt wird. Dies ist insbe
sondere bei kleinen Drehzahlen der Brennkraftma
schine der Fall, da dann ein großer zeitlicher Ab
steuerquerschnitt 14 vorliegt und ein später
Spritzbeginn am Spritzversteller 3 eingestellt ist.
Da erfindungsgemäß nach dem Schließen des Abstell
ventils 22 zum Abschalten der Brennkraftmaschine
der Spritzversteller in Frühlage verstellt wird,
treten die genannten Nachteile nicht auf. Die Ver
stellung des Spritzverstellers 3 wird durch ent
sprechende Einstellung eines entsprechenden Magnet
ventil-Tastverhältnisses vorgenommen. In der er
findungsgemäßen Frühlage verringert sich die Rest
menge, die noch für eine Einspritzung nach dem
Schließen des Abstellventils 22 zur Verfügung
steht. Insofern erhöht sich die Sicherheit bei der
vorzugsweise elektronisch geregelten Verteilerein
spritzpumpe 1.
Zwischen dem Schließen des Abstellventils 22 und
der Einstellung der Spritzversteller-Frühlage kann
vorzugsweise eine Wartezeit liegen, die insbeson
dere 200 bis 300 ms beträgt. Hierdurch ist sicher
gestellt, daß die bereits vorliegende Kraftstoff
menge noch in den entsprechenden Zylindern der
Brennkraftmaschine verbraucht wird, bevor die
Spritzversteller-Frühlage eingenommen ist. Hier
durch wird ein sonst in der Frühlage auftretendes
hartes Motorgeräusch sowie die damit einhergehende
Belastung vermieden.
Es ist vorgesehen, daß die Frühverstellung des
Spritzverstellers in der Regel nach Ablauf der ge
nannten Wartezeit nach dem Schließzeitpunkt des Ab
stellventils 22 erfolgt. Hier wird somit eine ge
ringe Verzögerung des Abschaltvorgangs in Kauf ge
nommen. Wird ein sehr schnelles Abschalten der
Brennkraftmaschine gefordert, zum Beispiel beim Ab
schalten im Notfall, so erfolgt die Frühverstellung
des Spritzverstellers 3 gleichzeitig mit der Betä
tigung des Abstellventils 22. In diesem Falle wird
die dadurch hervorgerufene Geräuschentwicklung der
Brennkraftmaschine in Kauf genommen.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verminderung der Resteinspritz
menge von mit Spritzversteller versehenen Ein
spritzpumpen, insbesondere Verteilereinspritzpum
pen, beim Abschalten von Brennkraftmaschinen, wobei
der Abschaltvorgang durch Schließen eines Abstell
ventils eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Schließen des Abstellventils (22) der
Spritzversteller (3) in Frühlage verstellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Schließen des Abstellventils
(22) erst nach Ablauf einer Wartezeit die Spritz
versteller-Frühlage angefahren wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der
Wartezeit derart gewählt wird, daß die den Zylin
dern der Brennkraftmaschine im Schließzeitpunkt des
Abstellventils (22) bereits zugeführte Kraftstoff
menge in der vorliegenden Arbeitsstellung des
Spritzverstellers (3) verbraucht wird.
4. Mit Spritzversteller versehene Einspritzpumpe,
insbesondere Verteilereinspritzpumpe, mit einem Ab
sperrventil, das zum Abschalten einer zugeordneten
Brennkraftmaschine geschlossen wird, insbesondere
zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach dem Schließen des Abstell
ventils (22) der Spritzversteller (3) seine Frühla
ge einnimmt.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |