DE4005102A1

DE4005102A1 - Schalthebel fuer fahrrad-kettenschaltungen

Info

Publication number: DE4005102A1
Application number: DE19904005102
Authority: DE
Inventors: Armin Beck
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-02-17
Filing date: 1990-02-17
Publication date: 1991-09-05

Description

Die Erfindung betrifft einen Schalthebel für Fahrrad- Kettenschaltungen mit je einem vorderen und einem hinteren Kettenwechsler.

Mit je einem solchen Schalthebel werden über je einen Seilzug der vordere und der hintere Kettenwechsler betätigt.

Es ist bekannt, hierfür je einen am Fahrradrahmen oder an der Lenkstange befestigten und drehbar gelagerten Hebel zu verwenden, der auf seiner Achse eine Trommel aufweist, an der der jeweilige Seilzug befestigt ist und beim Schalten je nach Drehrichtung auf- bzw. abgewickelt wird. Zur Erleichterung des Schaltens wird ein solcher Schalthebel mit einer Rasterung versehen, die bewirkt, daß der Hebel auf jeder Gangstellung einrastet; somit entfällt das Nachjustieren der Gänge nach dem Schaltvorgang.

Allerdings ist es vor allem für technisch weniger begabte oder ungeübte Radfahrer recht schwierig, eine solche Schaltung über zwei getrennte Schalthebel zu bedienen. Moderne Kettenschaltungen weisen vorne 3, hinten sogar 7 Zahnräder auf, so daß 21 Kombinationen zur Auswahl stehen. Weiterhin stellt eine solche Schaltung hohe Forderungen, aus den angebotenen 21 Kombinationen die günstigen und gut abgestuften beim Schaltvorgang auszuwählen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalthebel zu schaffen, der es ermöglicht, über nur einen Hebel beide zur Schaltung gehörenden Kettenwechsler zu bedienen. Daneben soll der Schalthebel so konstruiert werden, daß nur sinnvolle und günstige Kombinationen geschaltet werden können.

Berechnet man die einzelnen Übersetzungen einer Kettenschaltung, hier als Beispiel die einer 18-Gang- Kettenschaltung (s. Abb. 1), so erkennt man, daß es einige ähnliche gibt. So fallen schon einige Kombinationen weg. Auch Kombinationen wie vorne großes Zahnrad und hinten großes Zahnrad verbieten sich aus logischen Gründen von selbst. In der Übersetzungstabelle (Abb. 1) sind die sinnvollen und in dieser Folge ideal abgestuften 10 Gänge dargestellt. Auch Berechnungen anderer Kettenumschaltungen ergaben ein entsprechendes Schaltschema.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mittels eines Hebels, der vom Fahrer vor- bzw. zurückbewegt werden kann, zwei Nockenscheiben gedreht werden. Durch die verschiedenen Nockenhöhen werden zwei Nockenhebel gesteuert, an deren Enden die beiden Seilzüge für die Kettenwechsler eingehängt sind. Die Nockenscheiben sind so gestaltet, daß sie beim Hin- und Herdrehen die Nockenhebel jeweils so weit hin- oder herbewegen, daß diese die Kettenwechsler jeweils genau auf eine höhere bzw. tiefere Gangposition bringen.

Bei herkömmlichen Schaltungen war es notwendig, nach Schaltvorgängen des hinteren Kettenwechslers auch den vorderen Kettenwechsler etwas nachzuführen, weil die Kette hinten etwas verschoben wurde und am vorderen Wechsler ansteht und reibt. Dies kann erfindungsgemäß dadurch automatisch vom Schalthebel ausgeführt werden, wenn die Nockenscheibe für den vorderen Wechsler entsprechend gestaltet wird. Sie weist deshalb an den kritischen Stellen leichte Überhöhungen bzw. Erniedrigungen der Nockenhöhen auf.

Im folgenden soll die Funktion eines nach diesen Erkenntnissen gesteuerten Schalthebels am Beispiel einer 18- Gang-Kettenschaltung erklärt werden. Aus dem Schaltschema (Abb. 1) ergibt sich nach Abb. 2 die Form der beiden Nockenscheiben. Als Schaltwinkel bietet sich bei den hier ausgewählten 10 Gängen ein Winkel von 36 Grad an, da so der volle Kreisumnfang ausgenutzt werden kann. Um dies zu ermöglichen, ohne daß der vom Fahrer zu bedienende Hebel einen Kreisbogen beschreibt, wurden auf den beiden Nockenscheiben je eine Rasterscheibe angeordnet, auf die der Hebel über je zwei Sperrklinken wirkt. (S. Abb. 3) Beim Schalten werden nun je nach Bewegung des Hebels (1) die Rasterscheiben (3a, b) und somit auch die Nockenscheiben um je eine Position nach links bzw. rechts gedreht. Danach geht der Hebel (1) in seine Ausgangsposition zurück, wobei die Klinker (2a, b) einen Zahn überspringt. Damit die unbelastete Klinke die Rasterscheiben nicht wieder in ihre Ausgangslage zurückzwingt, wird sie über einen am Schalthebelgehäuse angeordneten Aufhalter (4a, b) ausgespurt.

Abb. 4 zeigt den kompletten Schalthebel in Explosionsdarstellung.

Mittels dieses Schalthebels ist es auch für weniger Begabte möglich, eine Mehrgang-Kettenschaltung zu schalten. Es entfällt sowohl das Auswählen einer günstigen Kombination als auch das Ansteuern dieser Kombination über zwei getrennte Schalthebel sowie das manuelle Nachjustieren des vorderen Kettenwechslers.

Claims

1. Schalthebel für Fahrrad-Kettenschaltungen mit einem vorderen Kettenwechsler, der die auf der Tretlagerachse angeordneten Kettenblätter beschaltet und einem hinteren Kettenwechsler, der die auf der Hinterachse angeordneten Ritzel beschaltet, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kettenwechsler mit einem einzigen Schalthebel betätigt werden.

2. Schalthebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der beiden Kettenwechsler durch zwei Nockenhebel, die von je einer Nockenscheibe geführt werden, geschieht.

3. Schalthebel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der beiden Nockenscheiben mittels eines Hebels, der über zwei gegeneinandergerichtete Sperrklinken auf zwei gegeneinandergerichtete Rasterscheiben wirkt, geschieht, so daß es möglich ist, mit jeweils derselben Hebelbewegung für Hoch- bzw. Herunterschalten die Schaltung zu bedienen.

4. Schalthebel nach Anspruch 2 und/oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenscheiben so gestaltet sind, daß sie den vorderen Kettenwechsler der Kettenlinie nachführen.