DE4004010C2 - Objektiv mit einer Blende zur Vermeidung von Streulicht und störenden Reflexen - Google Patents
Objektiv mit einer Blende zur Vermeidung von Streulicht und störenden ReflexenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Objektiv mit einer in Richtung zur
Bildseite letzten, axial verstellbaren Linse bzw. Linsen
gruppe. Ein Objektiv dieser Art ist in der nicht vorveröf
fentlichten DE 39 34 497 A1 beschrieben.
Die fotografischen Objektive in neueren Kameras sind kompakt.
Es ist schwierig, das Brennweitenänderungsverhältnis derarti
ger Objektive zu steigern, da dies zu einem komplexen Aufbau
der Objektive führt. In ein solches Objektiv einfallende
Strahlen werden an Linsenflächen, internen Flächen der Objek
tivfassung oder anderen internen Komponenten des Objektivs
reflektiert. Die interne Reflexion bewirkt Geisterbilder, Re
flexe oder ähnliche Störungen auf einem Bild.
Das Bildfeld wird üblicherweise von einer Bildfeldblende be
stimmt, um störende Strahlen abzuhalten. Solches Störlicht
kann jedoch durch die Bildfeldblende nicht vollständig elimi
niert werden. Dies gilt insbesondere für ein Varioobjektiv,
dessen letzte Linse oder Linsengruppe zur Brennweitenänderung
verstellt wird oder bei dem zwei verstellbare Linsengruppen
vorgesehen sind.
Aus "ABC der Optik" von Karl Mütze, Verlag Werner Dausien,
1961, Seite 143, ist es bekannt, zur Vermeidung von Streu
licht durch Strahlen außerhalb des Gesichtsfeldwinkels bei
Objektiven Streulichtblenden vorzusehen, beispielsweise Son
nenblenden, die bei nicht kreisrundem Strahlenraum dessen
Form angepaßt sein können und dann als Kulissenblenden be
zeichnet werden. Sie sollen nicht als Öffnungs- oder Feld
blende wirken.
Das Bildfeld ist bei Kameras meist rechteckig, während das
Objektiv einen kreisförmigen Querschnitt hat. Daher enthalten
die am oberen und unteren Rand des Objektivs einfallenden
Strahlenbündel störende Komponenten, die nicht das Bildfeld
bestimmen, jedoch zur Erzeugung von Geisterbildern oder stö
renden Reflexen führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Objektiv der
eingangs genannten Art anzugeben, bei dem Geisterbilder und
störende Reflexe auf zuverlässige und einfache Weise vermie
den werden.
Bei einem Objektiv eingangs genannter Art löst die Erfindung
diese Aufgabe durch eine Streulichtblende, die an der bild
seitigen Fläche der am weitesten bildseitig liegenden Linse
des Objektivs oder in der Nähe dieser Linsenfläche angeordnet
ist, die zusammen mit dieser Linse oder der diese Linse ent
haltenden Linsengruppe axial verschiebbar ist und deren Öff
nung eine der Gestalt des Bildfeldes im wesentlichen geome
trisch ähnliche Gestalt hat.
Nach der der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Idee
soll etwa dort, wo die letzte Linse angeordnet ist, die Quer
schnittsform des Strahlenbündels dem Bildfeld im wesentlichen
geometrisch ähnlich sein. Hierzu wird durch die Öffnung der
Streulichtblende nur der Lichtfluß hindurchgelassen, der zur
Bestimmung des Bildfeldes nutzbar ist. Dagegen können mit der
Streulichtblende Störstrahlen wirksam an der bildseitigen
Fläche der letzten Linse des Objektivs oder in der Nähe der
selben abgeschirmt werden. Ein Reflex oder ein Geisterbild,
das sonst entstehen könnte, kann so nicht erzeugt werden.
Im Falle eines Varioobjektivs, bei dem die letzte Linse ver
stellbar ist, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
eine Streulichtblende an oder bei der bildseitigen Fläche der
letzten Linse senkrecht zur optischen Achse vorgesehen, d. h.
entweder in Berührung mit dieser Linsenfläche oder in deren
Nähe. Da in diesem Fall die Streulichtblende sich zusammen
mit der letzten Linse bewegt, können Störstrahlen stets an
der bildseitigen Fläche dieser Linse oder in deren Nähe abge
schirmt werden.
Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit den
beigefügten Zeichnungen die Erfindung an Hand eines Ausfüh
rungsbeispiels. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Streulichtblen
de,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die obere Hälfte eines er
findungsgemäßen Varioobjektivs,
Fig. 3 einen Schnitt entlang Linie III-III in Fig. 1 und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Fassung der rück
wärtigen Linsengruppe eines Varioobjektivs, an wel
cher eine Streulichtblende befestigt ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Varioobjek
tiv an einem nicht dargestellten Kameragehäuse mit einem äu
ßeren Gehäuse 10 befestigt. Am Innenumfang des Gehäuses 10
sind zur optischen Achse X parallele gerade Führungsnuten 11
ausgebildet.
In dem Gehäuse 10 ist ein Nockenring 12 angeordnet, der sich
ohne eine Axialbewegung drehen kann. Er ist mit seinem vorde
ren Ende an einem durchmesserkleineren Abschnitt 10a des Ge
häuses 10 und mit seinem hinteren Ende an einer Trägerplatte
14 drehbar gelagert, die an dem Gehäuse 10 mit Schrauben 13
befestigt ist, von denen in Fig. 1 nur eine dargestellt ist.
Der Nockenring 12 hat Nockenbahnen 12a für eine vordere Lin
sengruppe L1 und Nockenbahnen 12b für eine hintere Linsen
gruppe L2. Ein Zahnsegment 15 ist am Außenumfang des Nocken
rings 2 befestigt. Es steht mit einem Ritzel eines nicht
dargestellten Motors für die Brennweitenverstellung in Ein
griff, so daß der Nockenring 12 mit diesem Motor gedreht wer
den kann.
In dem Nockenring 12 ist ein Schiebering 16 in axialer Rich
tung verschiebbar angeordnet. Der Schiebering 16 hat an sei
ner Vorderseite einen radialen Flansch 16b, an dem drei Füh
rungsstäbe 17 befestigt sind, von denen in Fig. 2 nur einer
dargestellt ist. Die Führungsstäbe 17 haben bestimmte Winkel
abstände zueinander und liegen parallel zur optischen Achse
X. Ihre hinteren Enden sind an einer Lichtabschirmplatte 18
befestigt, die wiederum am hinteren Ende des Schieberings 16
befestigt ist, so daß die Führungsstäbe 17 gemeinsam mit dem
Schiebering 16 in Richtung der optischen Achse X bewegt wer
den können.
Der Schiebering 16 hat Nockenzapfen 19 für die hintere Lin
sengruppe L2. Diese ragen durch die Nockenbahnen 12a des
Nockenrings 12 und sitzen mit ihren oberen Enden in den gera
den Führungsnuten 11 des Gehäuses 10. Daher bewegt sich der
Schiebering 16 bei Drehung des Nockenrings 12 in Richtung der
optischen Achse X entlang den Nockenbahnen 12a für die vor
dere Linsengruppe L1, ohne sich selbst zu drehen. Die Drehung
des Schieberings 16 wird durch die geraden Führungsnuten 11
verhindert.
An dem vorderen Ende des Schieberings 16 ist ein an sich be
kannter Verschlußblock 20 befestigt, der Verschlußlamellen
20a enthält. In dem Verschlußblock 20 ist mit einem Gewinde
22 eine Fassung 21 für die vordere Linsengruppe L1 gelagert.
Mit der Fassung 21 ist eine radiale Verbindungsplatte 23 ver
bunden, die wiederum mit einem Scharfeinstellstab 24 an der
Vorderseite des Verschlußblocks 20 verbunden ist. Der Schar
feinstellstab 24 liegt parallel zur optischen Achse X und
kann in Umfangsrichtung mit einem nicht dargestellten und in
dem Verschlußblock 20 angeordneten Schrittmotor gedreht wer
den, um die Fassung 21 über die Verbindungsplatte 23 zu dre
hen, so daß die vordere Linsengruppe L1 in Richtung der opti
schen Achse X entsprechend der Steigung des Gewindes 22 be
wegt wird, um das Objektiv scharf einzustellen.
Der Verschlußblock 20 ist mit einer äußeren dekorativen Kappe
25 versehen, die an ihrer Vorderseite eine Objektivöffnung 26
hat. Hinter dieser ist eine Schließvorrichtung 27 angeordnet,
mit der sie verschlossen werden kann.
Eine Fassung 28 für die hintere Linsengruppe L2 ist auf den
Führungsstäben 17 gleitend gelagert. Diese Fassung 28 hat
drei Armabschnitte 28b mit Durchbohrungen 28a, mit denen sie
auf den Führungsstäben 17 geführt ist. Führungszapfen 29 ste
hen von den Armabschnitten 28b in der in Fig. 4 gezeigten
Weise ab.
Die Führungszapfen 29 ragen durch gerade und zur optischen
Achse X parallele Führungsbahnen 16a des Schieberings 16 in
die Nockenbahnen 12b des Nockenrings 12. Bei Drehung des
Nockenrings 12 wird die Fassung 28 und damit die hintere Lin
sengruppe L2 in Richtung der optischen Achse X längs der Füh
rungsstäbe 17 entsprechend dem Profil der Nockenbahnen 12b
ohne eigene Drehung bewegt. Durch das Drehen des Nockenrings
12 wird außerdem eine Bewegung der vorderen Linsengruppe L1
längs der geraden Führungsnuten 11 entsprechend dein Profil
der vorderen Nockenbahnen 12a ohne eigene Drehung erzeugt, so
daß ein Luftabstand zwischen der vorderen Linsengruppe L1 und
der hinteren Linsengruppe L2 unter Einhaltung einer vorbe
stimmten Beziehung variiert, um die Brennweite zu ändern.
Im folgenden wird an Hand der Fig. 1, 3 und 4 eine Streu
lichtblende 30 beschrieben. Diese ist an der Fassung 28 für
die hintere Linsengruppe L2 und deren bildseitig letzte Linse
L22 angeordnet. Die Streulichtblende 30 hat einen ringförmi
gen Abschnitt 31, der an der Fassung 28 befestigt ist, sowie
eine lichtabschirmende Wand 32, die von dem hinteren Ende des
ringförmigen Abschnitts 31 radial nach innen steht, wie dies
in Fig. 1 gezeigt ist. Der ringförmige Abschnitt 31 hat an
seinem Umfang drei Ausschnitte 33, die unter bestimmten Win
kelabständen zueinander angeordnet sind. Die lichtabschir
mende Wand 32 hat in ihrer Mitte eine Öffnung 34, die nur die
für die Bilderzeugung nutzbaren Strahlen durchläßt.
Die Aussparungen 33 ermöglichen ein derartiges Einsetzen der
Fassung 28 der hinteren Linsengruppe L2, daß die Armab
schnitte 28b in sie eingreifen. Wenn die Streulichtblende 30
an der Fassung 28 befestigt wird, ragen die Armabschnitte 28b
durch die Aussparungen 33 nach außen. Der ringförmige Ab
schnitt 31 hat an seinem Ende einen radial nach innen stehen
den Anschlag 35, der mit der Fassung 28 der hinteren Linsen
gruppe L2 in Eingriff tritt, um deren letzte Linse L22 zwi
schen der Fassung 28 und der lichtabschirmenden Wand 32 fest
zuhalten.
Die Öffnung 34 der Streulichtblende 30 hat eine Kontur, die
dem Profil des das Bildfeld bestimmenden nutzbaren Lichtstro
mes entspricht, so daß sie im wesentlichen dem Bildfeld geo
metrisch ähnlich ist. Die Öffnung 34 läßt nur den zur Bestim
mung des Bildfeldes nutzbaren Anteil des durch die hintere
Linsengruppe L2 einfallenden Lichtstromes durch, so daß Stör
strahlen, die nicht zur Bilderzeugung in der Bildebene bei
tragen, abgeschirmt werden können. Sie werden durch die
lichtabschirmende Wand 32 absorbiert, so daß sie die Bild
ebene F (Fig. 2) nicht erreichen können. Die Öffnung 34 der
Streulichtblende 30 ist von einem umlaufenden schrägen Rand
36 so begrenzt, daß ihr Durchmesser in Richtung auf die Bild
ebene F abnimmt, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Durch
den schrägen Rand 36 wird an ihm reflektiertes Licht auf ein
Minimum reduziert. Die Flächen der lichtabschirmenden Wand 32
und des schrägen Randes 36 wurden einer Antireflexbehandlung
unterzogen. Vorzugsweise ist der schräge Rand 36 auf dem ge
samten Umfang der Öffnung 34 vorgesehen, deren Form der Form
des Bildfeldes entspricht. Bei einer rechteckigen Öffnung 34,
wie sie bei diesem Ausführungsbeispiel vorausgesetzt wird,
kann es auch genügen, abgeschrägte Randabschnitte nur im
mittleren Bereich der längeren Rechteckseiten vorzusehen, da
der größere Anteil an Störstrahlen in den Mittelabschnitten
der längeren Rechteckseiten auftritt. Der Rand 36 kann aber
auch ein anderes Profil haben.
Die lichtabschirmende Wand 32 ist an der bildseitigen Fläche
der letzten Linse L22 dicht anliegend angeordnet. Es ist auch
möglich, sie ohne direkte Berührung nahe der bildseitigen
Fläche der letzten Linse L22 anzuordnen.
Die vorstehende Beschreibung zeigt, daß ein Störstrahlenan
teil des durch die Objektivöffnung 26 einfallenden und durch
die hintere Linsengruppe L2 hindurchtretenden Lichtes die
Bildebene F nicht erreichen kann, da er durch die lichtab
schirmende Wand 32 bzw. den schrägen Rand 36 abgeschirmt
wird.
Da sich bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel die
Streulichtblende 30 zusammen mit der hinteren Linsengruppe L2
bewegt, werden Störstrahlen unabhängig von der jeweils einge
stellten Brennweite abgeschirmt.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel enthält die Streulicht
blende 30 als separates Element. Die Streulichtblende 30 kann
jedoch auch einstückig mit der Fassung 28 der hinteren Lin
sengruppe L2 ausgebildet sein.
Claims (12)
1. Objektiv mit einer in Richtung zur Bildseite letzten,
axial verstellbaren Linse bzw. Linsengruppe, gekennzeich
net durch eine Streulichtblende (30), die an der bildsei
tigen Fläche der am weitesten bildseitig liegenden Linse
(L22) des Objektivs oder in der Nähe dieser Linsenfläche
angeordnet ist, die zusammen mit dieser Linse (L22) oder
der diese Linse enthaltenden Linsengruppe (L2) axial ver
schiebbar ist und deren Öffnung (34) eine der Gestalt des
Bildfeldes im wesentlichen geometrisch ähnliche Gestalt
hat.
2. Objektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Streulichtblende (30) einen ringförmigen Abschnitt (31)
hat, der mit der Fassung (28) für die letzte Linse (L22)
verbunden ist.
3. Objektiv nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Streulichtblende (30) einstückig mit dem ring
förmigen Abschnitt (31) ausgebildet ist.
4. Objektiv nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Streulichtblende (30) einstückig mit der
Fassung (28) für die letzte Linse (L22) ausgebildet ist.
5. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fassung (28) für die letzte Linse
(L22) mit nach außen radial abstehenden Armen (28b) an
parallel zur optischen Achse (X) liegenden Führungen (17)
verstellbar ist.
6. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Öffnung (34) der Streulichtblende
(30) von einem abgeschrägten Rand (36) begrenzt ist.
7. Objektiv nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Öffnung (34) begrenzende Rand (36) in der Weise abge
schrägt ist, daß die Öffnung in Richtung auf die Bild
ebene hin enger wird.
8. Objektiv nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bildfeld und die Öffnung (34) rechteckig sind,
und daß zumindest die längeren Rechteckseiten des Öff
nungsrandes zumindest teilweise abgeschrägt sind.
9. Objektiv nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die lichtabschirmende Wand (32) und der
Rand (36) der Öffnung (34) einer Antireflexbehandlung un
terzogen wurden.
10. Objektiv nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die lichtabschirmende Wand (32) unmit
telbar an der bildseitigen Fläche der letzten Linse (L22)
anliegt.
11. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Objektiv eine Objektivöffnung
(26) hat, die ein Bildfeld hinter der bildseitigen Fläche
der letzten Linse (L22) bestimmt, und daß die lichtab
schirmende Wand (32) zwischen dem Bildfeld und der Objek
tivöffnung (26) liegt.
12. Objektiv nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die letzte Linse (L22) eine der die
variable Vergrößerung ermöglichenden Linsen eines Va
rioobjektivs ist.
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