DE39782C

DE39782C - Sicherheitseingericht mit Sicherheitsschlüssel

Info

Publication number: DE39782C
Application number: DENDAT39782D
Authority: DE
Original assignee: G. HEISE in Landshut in Bayern
Anticipated expiration: 1906-08-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom l. August 1886 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft ein mit Sicherheitsschlüssel versehenes Eingericht, welches, für Schlösser jeder Art verwendbar, in seiner Combination darauf beruht, dafs der Schlüssel und die Schlüsselrohre bezw. Cylinder, die in beliebiger Anzahl um einander gelegt sein können, durch eigenartige Ausschnitte eine grofse Menge Veränderungen in der Form des Schlüssels gestatten.

Fig. ι zeigt ein solches Schlofs im Grundrifs und Längsschnitt, α ist ein Dorn, der im Schlofsblech m¹ befestigt ist oder auch lose hindurchgehen kann; m ist die Decke; dd sind die Versicherungsscheiben, welche über einander liegen, und deren Cylinder b durch einander gesteckt sind und oben auf eine gewisse Tiefe halb weggefeilt werden, während der verbleibende andere Theil Einschnitte erhält. Fig. 5 zeigt einen dieser Cylinder abgewickelt, ν ist der stehen bleibende Vorsprung, e der Einschnitt. Der Cylinder der obersten Scheibe d umschliefst die anderen und hat oben zwei flache Zapfen b^l. Fig. 2 und 3 zeigen den Schlüssel dazu und Fig. 4 einen abgewickelten Cylinder desselben. Diese Cylinder sind von gleicher Gröfse wie die des Schlosses. Der äufsere Schlüsselmantel hat zwei Ausschnitte, die zu den Zapfen b¹ passen, und bildet zugleich einen Panzer für die inneren Schlüsselringe. Hieraus ist ersichtlich, dafs die einzelnen Ringe des Schlüssels, den Ringen des Schlüsselrohres entsprechend, auf eine bestimmte Tiefe niedergefeilt sein müssen. Dann werden sie ähnlich den Schlüsselrohr - Ringen mit Einschnitten versehen, die aber, am Umfange gemessen, nicht genau mit den Vorsprängen des Schlüsselrohres übereinstimmen. Es können auch noch mehr Abstufungen und Einschnitte im Schlüssel und Schlüsselrohr angeordnet sein, wodurch weitere Combinationen erzielt werden.

Um das Copiren der einzelnen Stufen unmöglich zu machen oder im höchsten Grade zu erschweren, befinden sich die eigentlichen Angriffspunkte des Schlüssels nicht an den äufseren Vorsprängen v, sondern sind nach den inneren Grundflächen der Einschnitte e verlegt. Dreht man nun den auf den Dorn a gesteckten Schlüssel herum, so werden die verschiedenen Einschnitte des letzteren mit den Vorsprüngen der Schlüsselröhren zusammentreffen, diese mit fortbewegen und somit auch die darunter liegenden Scheiben d drehen. Damit diese sich nicht durch gegenseitige Reibung mitnehmen, sind zwischen ihnen dünne Blechplatten c eingelegt, womit 'man zugleich auch eine Regulirung der nöthigen Friction erhält. Am Schlüssel ist ein Zapfen \ angebracht, der dazu dient, den Schlüssel nach erfolgter Einführung und Umdrehung nicht eher wieder aus dem Schlosse ziehen zu können, als bis er die gleiche Stellung wie beim Einstecken angenommen hat.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Ein Sicherheitseingericht mit an den Sicherheitsscheiben d befestigten, durch einander gesteckten und in ihren oberen Theilen

eigenthümlich ausgeschnittenen Cylindern b, wie sie beispielsweise in Fig. 5 bei ν und e veranschaulicht sind, und Verwendung beliebig vieler solcher in einander liegender Cylinder mit verschiedenartig gestalteten Einschnitten.
2. Ein zu diesem Sicherheitseingerichte gehörender Sicherheitsschlüssel, dessen Cylinder ebenfalls, wie aus Fig. 4 ersichtlich, mit eigentümlichen Einschnitten ν und e von beliebiger Zahl und Tiefe versehen sind.

Hierzu ι Blatt' Zeichnungen.