DE39727C - Neuerung an Schreibtischen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34: Hauswirthschaftliche Geräthe.

R. BERKOWITZ und E. HOMMEL in DRESDEN. Neuerung an Schreibtischen.

Patentirt im Deutschen ,Reiche vom 17. November 1886 ab.

Der Zweck der vorliegenden Einrichtung an Schreibtischen aller Art ist ein zweifacher.

Es soll die benutzende Fläche eines Schreibtisches auf bequeme Weise wesentlich vergröfsert werden können, wobei die eigentliche (originale) Fläche und die hinzugefügte in gleichem Niveau, d. h. ohne Absatz oder Kante, in Anschluis an einander liegen, und gleichzeitig soll die hinzugefügte Fläche mit den darauf ruhenden Papieren, Büchern etc. unter Verschlufs gebracht werden können, so dafs dieselben nach dem Aufschliefsen in der zurückgelassenen Lage wieder vorhanden sind.

Zu diesem Zwecke ist unter der Platte a, welche die Fläche des Schreibpultes bildet, ein Schubfach b angebracht, das in gewöhn¹ licher Weise bis an die äufserste Grenze herausziehbar ist, dann aber durch Anschläge an dem vollständigen Herausziehen gehindert wird.

Dieses Schubfach hat einen doppelten Boden c, dessen Oberfläche die der Fläche a hinzuzufügende Fläche bildet. Dieser doppelte Boden ist bei geschlossenem Schubfach in letzterem versenkt, wie Fig. 2 und 6 ergeben. Zieht man das Schubfach heraus, so kann man diesen doppelten Boden durch eine Bascülevorrichtung in die Ebene der Fläche a heben und .feststellen, so dafs nun α und c eine grofse Schreibfläche, wie in Fig. 1 ersichtlich, bilden. Nach dem Gebrauch oder beim Unterbrechen der Arbeit kann man die Fläche c in das Schubfach b durch die nämliche Vorrichtung mit den auf der Fläche c liegenden Schriftstücken versenken und das Schubfach zurückschieben und verschliefsen.

Zum Heben und Senken der Platte c sind unter derselben zwei bewegliche Leisten d d^l angebracht, welche mit ihren nach innen vorstehenden halbrunden Stäben e e¹ gegen ausgehöhlte Knaggen ff¹ drehbar anliegen, die an der Unterfläche von e festsitzen.

Zwischen der Vorderwand des Schubfaches und einer hinter dieser Vorderwand angebrachten Platte g ist die Bascüleplatte h angeordnet, die durch den Schlüssel i gedreht werden kann und von welcher die Zugstangen kk¹ nach dem unteren Ende der Leisten dd¹ abgehen.

Durch Drehung der Platte h aus der Steltung Fig. 4 in die von Fig. 3 werden die Leisten d d^l mit den Unterkanten nach der Mitte zu gezogen, wobei sich die Stäbe e e¹ in den Knaggen ff¹ drohen, und ist bei verticaler Stellung der Leisten dd¹ die Platte c in diejenige von α gehoben. Zur sicheren Führung der Leisten sind hinten an der oberen Partie ihrer Stirnenden die Führungsstangen ll^l drehbar befestigt, die ihren Drehpunkt bei to to¹ an der hinteren Schubfachwand haben. Die Leisten dd¹ können auf dem festen Boden des Schubfaches gleiten; zur Verringerung des Gewichtes des letzteren kann der Boden aber auch ausgespart sein, so dafs nur Randleisten η η¹ stehen bleiben. Auf diesen Randleisten sind die Knaggen ο ο¹ befestigt, gegen

welche die Leisten anstofsen, wenn sie in ihre verticale Stellung gelangen. Zwischen den Randleisten η η¹ und den Zugstangen k k¹ oder Führungsstangen ll^l können Blattfedern rr^x eingelegt werden, welche das Gewicht 4^er Platte c und des auf ihr Ruhenden unterstützen. Platte α und c können in bekannter Weise ganz oder theilweise mit farbigem Tuch überzogen sein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Schreibpult mit einem Schubfache b unter der Platte a, welches einen beweglichen Boden c enthält, der durch Aufrichten oder Niederlegen von Leisten d d ^! mittelst einer Bascülevorrichtung hikk¹ in die Höhe der Pultfläche α eingestellt oder in das Schubfach behufs Zurückschiebens des letzteren versenkt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.