DE39627C - Dampfwasser - Ableiter mit Schwimmer und Gegengewicht - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Auf beiliegender Zeichnung stellen Fig. 1 und 2 den Apparat im Schnitt bezw. in Ansicht dar, während die Fig. 3 und 4 einen Schnitt nach x-x bezw. y-y zeigen. Wie aus Fig. ι zu ersehen, ist in einem mit gedeckeltem Stutzen E versehenen Dampfleitungsrohr A A eine schräge, cylinderförmige Wand B angebracht, welche an beiden Kanten in geneigten Rinnen ausläuft, um die aus dem bei α in das Rohr eintretenden Darhpf ausgeschiedenen Wassertheilchen zu sammeln und in einen Topf D abzuführen. Der Dampfstrom wird, nachdem er die Wand B verlassen, nach oben in den Stutzen E geführt und tritt dann, abwärts zwischen der abgerundeten Kante einer zweiten Wand C und der hinteren Fläche der ersten hindurchgeführt, bei b aus.

Der Topf D, dessen Boden E¹ abnehmbar gemacht ist, hat in seinem Innern eine auf ihrer ganzen Länge mit Gewinde versehene und zwischen zwei Leitungsstegen geführte Stange F erhalten, welche einen metallenen Hohlschwimmer H trägt. An dem Ende der Stange F ist ein auf einer Büchse D² ruhendes Ventil / angeordnet. Ueber demselben liegt ein Ring K, in dessen Rille das gabelförmige Ende eines Doppelhebels L greift, während das andere Ende des letzteren ein durch eine im Boden X)¹ vorgesehene Stopfbüchse D³ geführtes cylinderförmiges Gegengewicht M trägt, dessen Oese N zum Anhängen von Gewichten dient. An Stelle des Gegengewichtes M kann auch eine zur Aufnahme von Gewichten geeignete, oben geschlossene Kapsel auf dem Hebel L angebracht werden. Der Drehpunkt des Hebels L liegt in einer Stütze N¹, deren Spalt bogenförmig ausgeschweift ist, um eine leichte und geradlinige Bewegung des Gegengewichtes M in der Stopfbüchse zu erzielen, in. welcher aufserdem Furchen zur Wasser- oder Oeldichtung angebracht sind. Die Oeffnungen beider Büchsen X)² und D³ liegen etwas oberhalb des Bodens X)¹, um Schmutz oder sonstige Ablagerungen von denselben fernzuhalten.

Die Aufsenwandungen des Topfes D sind mit einem Wasserstandsglas O versehen, um die Höhe des condensirten Wassers beobachten zu können.

Sobald das in dem Topf D zusammenfliefsende Wasser bis zu einer bestimmten, vor der Inbetriebnahme des Apparates regulirten Höhe gestiegen ist, hebt es den Schwimmer H und zugleich das mit letzterem durch Stange F verbundene Ventil /, so dafs ein Theil des angesammelten Wassers herausgedrückt wird. Hierdurch wird gleichfalls ein Sinken des Hohlschwimmers H bewirkt, so dafs das Ventil / sich wieder schliefst.

Zur Regulirung der auf das Ventil wirkenden Kraft dienen die an die Oese des Gegengewichtes M oder an die an Stelle des letzteren angeordnete Kapsel anzuhängenden Gewichte. Um die Gröfse dieser Gewichte zu ermitteln, wird der Topf D so hoch mit heifsem Wasser gefüllt, dafs in dieses der vierte Theil des Hohlschwimmers H taucht. Dann belastet man das Gegengewicht M dergestalt, dafs bei einem um etwa 15 bis 20 mm erhöhten Wasserstande das Bodenventil I durch den Auftrieb des Schwimmers gehoben, bei dem Zurückgehen des Wasserspiegels auf die ursprüngliche

Höhe jedoch, wieder geschlossen wird. Falls aus irgend einem Grunde ein gröfserer Druck erforderlich sein sollte, um das Gegengewicht in der Stopfbüchse zu bewegen, so bedarf es nur einer gewissen Erhöhung des Wasserspiegels, um diesen Widerstand zu überwinden.

Aber auch zum Abführen jeder beliebig grofsen Wassermenge ist der vorliegende Apparat geeignet, da sich das intermittirende Spiel des Bodenventils nach der Menge des condensirten Wassers richtet. Bei 30 mm lichter Weite dieses Ventils und einer Dampfspannung von 3 at kann der Topf mindestens 10,5 1 in der Secunde abführen.

Erlahmungen einzelner Theile des Apparates sind ausgeschlossen, weil Federkraft nicht angewendet ist, und da keine reibenden Flächen vorhanden, so kann auch der Verschleifs nur. ein sehr geringer sein; ferner können Undichtigkeiten nicht vorkommen, da der Schwimmer infolge seiner Anordnung sich im Kreise zu drehen vermag und auf diese Weise die Dichtungsfläche des Bodenventils einschleift. Die Wirksamkeit des Apparates kann fortwährend an dem Wasserstandsglase beobachtet werden, und durch Ziehen an dem Gegengewicht ist man im Stande, das Dampfwasser willkürlich abzulassen. Ein einfaches Abschrauben der beiden Deckel genügt, um das Innere des Apparates zu untersuchen, ohne letzteren aus der Rohrleitung zu ,entfernen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Dampfwasser-Ableitern, bei welchen der Wasserauslafs vermittelst eines Ventils bewirkt wird, die Anordnung eines Gegengewichtes (M) an dem einen Ende eines zweiarmigen, das Wasserauslafsventil beeinflussenden Hebels (L), welches die Gestalt eines durch eine Stopfbüchse des Deckels (D¹) geführten cylindrischen Kolbens hat, und dessen aufserhalb des Deckels liegender Theil eine Oese oder dergleichen zur Aufnahme von Gewichten trägt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.