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Scheibengasbehälter mit metallischer Dichtung Schon sehr früh setzten
die Bestrebungen ein, die uralte Form der Gasbehälterdichtung, die auf der Anwendung
einer Glocke, welche in ein bis oben an mit Wasser gefülltes, starkwandiges Unterteil
eintauchte, beruhte, abzuschaffen und durch eine einfache auf und ab gehende Scheibe
mit Flüssigkeitsdichtung unter Beibehaltung der bei Glockenspeichern üblichen Rollenführung
zu ersetzen. Beispielsweise wird schon in der Patentschrift 255 395 aus dem Jahre
1912 für Dampf, also auch für luftförmige Stoffe, ein solcher Scheibenkolben mit
Dichtung aus Wasser, welches an den Wänden herabrieselt und unten aus einem dort
angedeuteten Sammelbehälter abgenommen wird, beschrieben. Das Abpumpen dieses Wassers
und seine Rückleitung nach oben ist bereits bei Dampfspeichern noch früher bekannt
geworden. Man hat dann später versucht, die Scheibe durch trockene Dichtungen zu
schließen. Dabei verwendete man Dichtungsschnüre und, zwecks deren Anpressung, Keilstücke,
Belastungsringe oder Federn. Auch sind hierbei Druckringe aus Stahlbandstreifen
bereits vorgeschlagen worden. Alle diese Einrichtungen müssen versagen, weil sie
hohem Verschleiß unterworfen sind, da eine Schmierung nicht vorgesehen war, weshalb
sie unzuverlässig arbeiteten. Eine andere Einrichtung verwendete deshalb rundum
rollende, mit federbelastetem Ring angedrückte Walzenkränze, die in einer Dichtungsmasse
aus hochschmelzbarem Fett eingeschlossen sind. Dabei wird der Fettraum oben und
unten durch leicht angedrückte Schleifleisten, die aber für das eigentliche Abdichten
zwischen Behälterwand und Abschlußscheibe nicht wesentlich in Betracht kommen, begrenzt.
Derartige Walzen und ferner auch eine andere bekannt gewordene Ausführung, bei der
eine mit der Scheibe fest verbundene, nach der Behälterwand offene Teertasse an
ihrem Boden mittels Keil oder gewichtsbelasteter Leisten soweit wie möglich abgedichtet
werden soll, setzen, wenn sie zuverlässig wirken sollen, polygonale Grundrißform
voraus. Die kreisrunde Form ist dabei so gut wie ausgeschlossen. Eine andere Ausführung
verwendet eine mit der Scheibe nicht fest verbundene, sondern an deren Rande auf
Rollen beweglich befestigte Teertasae und läßt hierin Abschlußkörper, die mit Holzklötzen
außen besetzt sind, gegen die runde Gasbehälterwand mittels vertikaler gewichtsbelasteter
Keile drücken, ohne jedoch für das Anpressen dieser Holzabschlußglieder den von
dem Tasseninhalt ausgeübten hydrostatischen Druck im wesentlichen auszunutzen, so
daß er hierbei bedeutungslos sein dürfte.
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Die nachbeschriebene neue und in Abb. i, 2 und 3 dargestellte Konstruktion
will zwar manche der vorbeschriebenen bekannten Elemente mitverwenden, vereinigt
jedoch dadurch in sich die damit verbundenen Fortschritte zusammengenommen, besonders
aber die Vorteile der Trockendichtung mit denen der Teertasse, unter Vermeidung
der beschriebenen
Nachteile. Die Tasse unterscheidet sich beim
Erfindungsgegenstand grundsätzlich von den vorbeschriebenen dadurch, daß die Teertasse
dusch Wände a nach der Behälterwand b zu geschlossen bleibt, also nicht unmittelbar
wie bei den bekannten Ausführungen mit der Gasbehälterwand b ständig in Berührung
steht und daher gegen diese nicht abgedichtet zu werden braucht, so daß sie hier
lediglich dazu dient, die federnd drückenden Dichtungsringe i, 2, 3 . zu halten
und durch hydraulischen Andruck. zu unterstützen, weshalb die Löcher i 8 auf den
ganzen Umfang verteilt sind. Überall da, wo in Abb.2 des Erfindungsgegenstandes
die Zahl 6 steht, sitzt ein Federgehäuse. In Abb. i sind sie fortgelassen worden,
weil der Schnitt zwischen je zwei Federgehäusen gedacht ist. In Abb. i liegen sie
natürlich in Höhe der Federringe innerhalb der Teertasse, gegen diese abgeschlossen.
Die hydraulische Anpressung soll neben und gemeinsam mit den Federn 5 wirken. Die
gegen die Behälterwand b völlig abgeschlossene Teertasse stellt somit etwas Neues
dar und bildet außerdem das Schmiergefäß für die an sich bekannten Federringe. Sollte
der hydraulische Druck in der gezeichneten Anordnung in Sonderfällen nicht hinreichen,
ist es durch konstruktiv einfache Handhabung ohne weiteres möglich, die Löcher 18
mittels Rohres 15 direkt mit dem Behälter 1.4 zu verbinden und die Verbindung des
Rohres 15 mit der äußeren Tassenwand ä gegebenenfalls aufzuheben.
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Die Scheibe g ist in bekannter Weise innerhalb des Gasbehälters b
entweder durch Rollen 7, 7 an den Wänden 6 oder durch Rollen 9, 9 an der Säule 8
geführt. Demgemäß kommt entweder das FachNverknetz i o, i o oder 12, 12 zur Anwendung.
Seitlich ist die Scheibe g als Kolben ausgebildet. In gezeichneter Darstellung sind
unten zwei Ringe 2 und 3, oben ein Ring i zur Dichtung der Scheibe vorgesehen. Es
kann auch eine andere Zahl richtiger sein.
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Die Ringe werden nach Art der bekannten Schmeckschen Dampfkolben durch
mehrere Federteller ¢ und hintergelegte Federn 5 im Federgehäuse 6,6 angespannt
und dadurch die Dichtung hervorgerufen, nachdem die Wände nach Fertigstellung durch
kreisende Schleifscheiben genau gerundet wurden. Die Wände b werden in bekannter
Weise außen durch Eisenringe, die vorher genau kalibriert sind, versteift. Die oberen
und unteren Ringe 1, z, 3 sind mehrteilig. Ihre Schuttflächen sind gegeneinander
versetzt. Sie können auch in bekannter. Weise durch Stoffblenden 2o verkleidet werden,
wie dies Abb. 3 zeigt., Die Scheibe g kann durch Gewichte i i belastet werden. Es
ist aber auch möglich, die Scheibe g nach unten durchzuwölben, so daß in Verbindung
mit der Wand a eine nach unten gerichtete Glocke, die ebenfalls in bekannter Weise
in Rollen 7, 7 geführt ist, entsteht, derart, daß die Gewichtsbelastung durch Flüssigkeiten,
welche durch Wasserstand und Ablauf auf gleichmäßiges Gewicht gehalten werden, erfolgen
kann.
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Die Schmierung geht durch Rohre 15 vom Behälter 14 aus vor sich. Behälter
14 wird in bekannter Weise durch Teleskoprohre 17 oder von der hohlen Achse 8 aus
von unten her gefüllt gehalten. . Sollten die Ringe 1, 2, 3 zeitweise zu viel Schmiere
erhalten, so läuft diese bei Kante a wieder in die Schmiertasse zurück. Diese Tasse
wird durch mehrere Siphons 16 auf gleiche Schmierölhöhe gehalten. Das Öl läuft in
der Hauptsache nicht an den Wänden wie bei den bekannten Ausführungen nach unten,
sondern durch die Siphons mitten aus dem Boden, weil die Dichtung, unter hydraulischem
Druck vom Behälter 14 aus stehend, das Öl hauptsächlich bei a, da dort der kleinste
Widerstand herrscht, zurücklaufen läßt. Der Ölstand in der Schmiertasse kann durch
Schwimmer und Ventil in Zuleitung 15, welches nicht gezeichnet ist, weil als bekannt
vorausgesetzt, auf konstanter Höhe gehalten werden.