Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von
Schmutzteilchen von einem Plattenzylinder einer Druckmaschine
mit Hilfe eines achsparallel zum Plattenzylinder zu einer
Arbeitsposition motorisch gesteuert verfahrbaren Schabers.
Am Plattenzylinder eines Farbwerks einer Druckmaschine
anhaftende Schmutzteilchen sind problematisch, weil sie
entsprechende Fehlstellen im Druckbild ergeben. Die Schmutzteilchen,
auch Partisanen genannt, müssen daher vom Plattenzylinder
entfernt werden, sobald der Drucker das Auftreten
derartiger Partisanen im Druckbild feststellt.
Hierzu ist es bekannt, einen Schaber an die betreffende axiale
Stelle des Plattenzylinders motorisch oder von Hand zu
verfahren und ihn dann in Anlage an den Plattenzylinder zu
bringen, so daß das betreffende, dort befindliche Schmutzteilchen
vom Schaber abgehoben wird. Für die richtige Positionierung
des Schabers benötigt man aber beim Stand der Technik
verhältnismäßig viel Zeit. So muß der Drucker anhand des
Druckbildes die axiale Position des betreffenden Schmutzteilchens
feststellen und erst dann kann er den Schaber entsprechend
verfahren.
Zur Vereinfachung hat man auch schon vorgeschlagen, daß der
Drucker die festgestellte axiale Position des Schmutzteilchens
in eine Steuerung eingibt, die dann den Schaber in diese
Position motorisch grob voreinstellt. Die Feineinstellung muß
von Hand erfolgen und nach dem Erreichen der richtigen
Position wird der Schaber, im allgemeinen ebenfalls motorisch,
an den Umfang des Plattenzylinders angestellt, so daß er das
betreffende Schmutzteilchen entfernen kann.
Für die Grobpositionierung des Schabers benötigt man aber auch
hier verhältnismäßig viel Zeit, wobei zu berücksichtigen ist,
daß in der unnötig verstrichenen Zeit Druckbilder minderer
Qualität hergestellt werden, eben mit derartigen Partisanen,
oder der Druck ist sogar Makulatur.
Die DE-27 15 455-A1 beschreibt eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs, bei der man
den Schaber auch am Ort der vorhergehenden Arbeitsposition
stehen läßt. Dieser Ort ist aber nicht notwendigerweise
identisch mit derjenigen axialen Position des Schabers, die
dieser in der Vergangenheit am häufigsten eingenommen hatte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
mit den eingangs genannten Merkmalen vorzuschlagen, die
sich durch eine fühlbar verkürzte Zeit auszeichnet, die
zwischen dem Entdecken eines derartigen Partisanen und dessen
Entfernung durch den Schaber verstreicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß ein Lern-Algorithmus vorgesehen ist, über den
der Schaber auf diejenige Position voreingestellt wird, die
der Schaber in der Vergangenheit am häufigsten eingenommen
hatte.
Durch diese Maßnahmen wird eine selbsttätige Voreinstellung
des Schabers in diejenige Position erreicht, in der am
ehesten das Auftreten von Schmutzteilchen oder Partisanen zu
erwarten ist. Der Schaber befindet sich also bei Auftreten und
Feststellen eines Partisanen schon grob in der gewünschten
Axialposition und muß dann ggf. nur noch fein eingestellt und
dann zur Anlage an den Plattenzylinder gebracht werden. Die
beim Stand der Technik vorhandenen relativ weiten Einstellungswege,
üblicherweise vom Rand des Zylinders bis zur
jeweiligen Stelle, entfallen somit, weil diese Wege erfindungsgemäß
schon vor dem Auftreten und Entdecken eines
Partisanen vom Schaber zurückgelegt wurden.
Man macht sich die Erkenntnis zunutze, daß - ein und dasselbe
Druckbild vorausgesetzt - die Partisanen in aller Regel
gehäuft in derselben axialen Position auftreten und über den
Lern-Algorithmus teilt man der Steuerung diese Position mit,
in der also die Partisanen gehäuft auftreten und der Schaber
wird auf diese Position voreingestellt. Es ergibt sich also
eine fühlbare Verkürzung der Wege und damit der für die
Voreinstellung notwendigen Zeiten. Diese Voreinstellung über
den Lern-Algorithmus macht sich also Voreinstellungen der
Vergangenheit zunutze, nicht nur die jeweils letzte Voreinstellung,
wie bei der erwähnten DE-A1.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert, aus dem sich weitere wichtige Merkmale
ergeben. Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine Stirnansicht der wesentlichen
Bauelemente eines Farbwerks nach der Erfindung;
Fig. 2 in vergrößertem Maßstab eine Ansicht in
Richtung des Pfeiles A von Fig. 1.
In Fig. 1 ist schematisch ein Ausschnitt aus einem Farbwerk
einer Druckmaschine gezeigt. Ein Gummizylinder 1 liegt an
einem Plattenzylinder 2 an. Die Zylinder drehen sich in
Richtung der Pfeile 3. Am Plattenzylinder liegen Walzen 4
eines Feuchtwerks sowie Farbwalzen an.
Ein Schaber 5 liegt am Umfang des Plattenzylinders 2 an. Der
Schaber kann über einen Stellmotor 6 in Richtung des Pfeiles
7 längs des Plattenzylinders verfahren werden. Hierzu sitzt
der Schaber auf einer Stange oder Spindel 8, die an Rahmenteilen
9 gehalten ist.
Die axiale Position des Schabers 5 in Richtung des Doppelpfeils
7 wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, wie
eingangs erläutert, voreingestellt.
Stellt nun der Drucker am Druckbild das Vorhandensein eines
Schmutzteilchens oder Partisanen fest, so braucht er den
Schaber nur noch fein auf die betreffende Position einzustellen
und er kann dann über einen geeigneten Mechanismus den
Schaber mit seiner Spitze zur Anlage an den Plattenzylinder
2 bringen, so daß das Schmutzteilchen dann dort abgetragen
wird. Anschließend fährt der Schaber wieder zurück in seine
ihm von der erfindungsgemäßen Steuerung vorgegebene Ausgangsposition.