DE3942509A1 - Hochfrequenzschaltung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer
auf einer Schaltungsplatine in Drucktechnik ausgeführten Spule. Die sogenannten
"gedruckten Spulen" sind von Hochfrequenzschaltungen allgemein
bekannt und werden dort wegen ihrer kostengünstigen Herstellbarkeit,
ihres raumsparenden Aufbaus sowie der exakten Reproduzierbarkeit
genauer Induktivitätswerte in der Serienfertigung zumeist den aus Draht
gewickelten Spulen vorgezogen.
Gedruckte Spulen sind allerdings nicht abstimmbar, so daß ihr Anwendungsbereich
stark eingeschränkt ist. Insbesondere auf dem weiten Gebiet
der abstimmbaren Filter sind Kondensatoren mit einstellbarer Kapazität
häufig entweder zu teuer oder es reicht bei preiswerteren Ausführungen
z. B. gemäß der DE 27 51 510 C2 der Kapazitätsvariationsbereich
nicht aus, was vor allem bei Verwendung von SMD-Kondensatoren wegen
deren kleiner Elektrodenfläche und der Keramikumhüllung der Fall ist.
Andererseits werden aber gerade SMD-Bauteile wegen der damit kostengünstig
herstellbaren Schaltungen in immer größerem Umfange eingesetzt.
Auch bei Schaltungen ohne Kondensatoren, beispielsweise RL-Gegenkopplungsschaltungen
für Verstärker, sind oftmals abstimmbare Spulen erforderlich,
aber zugleich die Vorteile gedruckter Spulen erwünscht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hochfrequenzschaltung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 auf möglichst
einfache und kostengünstige Weise derart weiterzubilden, daß ihre Induktivität
einstellbar ist.
Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1
gelöst. Dadurch ist mit geringem Aufwand die Verwendung gedruckter
Spulen auch in abstimmbaren Hochfrequenzschaltungen ermöglicht, bei
denen zur Abstimmung eine Kapazitätsänderung nicht möglich ist oder
nicht ausreicht. Der Anwendungsbereich gedruckter Spulen ist damit erheblich
erweitert. Insbesondere kann beispielsweise auch bei LC-Schaltungen
mit SMD-Kondensatoren ein großer Abstimmbereich erzielt werden.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungen des Gegenstandes
nach dem Hauptanspruch angegeben.
Eine Ausbildung gemäß Anspruch 2 ist außerordentlich kostengünstig, weil
die Halterung und Verstelleinrichtung des Ferritkörpers lediglich aus
zwei, auf der Schaltungsplatine vorzugsweise durch Anlöten zu befestigenden
Drähten besteht und der Ferritkern mit den beiden angeklebten
biegsamen Drähten bereits als kostengünstiges Bauteil (für drahtgewickelte
Spulen mit Ferritkern) im Handel ist. Durch entsprechendes Verbiegen
der Drähte kann sowohl der Abstand des Ferritkerns von der HF-Spule
als auch der Überdeckungsgrad auf einfachste Weise in weiten
Grenzen eingestellt werden. Die Drähte bestehen aus bleibend verformbarem
Material, ihre Abmessungen sind entsprechend den Bedürfnissen des
Einzelfalles, insbesondere hinsichtlich der Stabilität, und zusammen mit
den Abmessungen und dem Material des Ferritkerns auch bezüglich des
gewünschten Variationsbereiches gewählt.
Noch billiger ist eine Ausführung nach Anspruch 3, weil dabei die Befestigung
(zum Beispiel durch Kleben) der Drähte am Ferritkern entfällt
und Rohrkerne als preiswerte Massenartikel zur Verfügung stehen. Bei
dieser Lösung sind an sich die Drahtenden voneinander isoliert auf der
Schaltungsplatine zu befestigen, ab Frequenzen oberhalb von etwa 40 MHz
funktioniert die Schaltung jedoch auch dann, wenn beide Drahtenden
zweckmäßigerweise auf der Massefläche angelötet sind, weil sich bei diesen
Frequenzen aufgrund der hohen Permeabilität des Ferritkerns die
Bedämpfung durch die Draht-Kurzschlußwindung nicht spürbar nachteilig
auswirkt.
Für größere Induktivitätsänderungs- und damit Abstimmbereiche eignet
sich eine in Anspruch 4 angegebene Ausführung aufgrund der größeren,
der gedruckten Spule gegenüberliegenden Ferritfläche. Dies gilt besonders,
wenn die Fläche der mäanderförmig ausgeführten Spule groß ist. Auch
hier könnten grundsätzlich biegsame Drähte zum Halten des Ferritkörpers
und seiner Abstandseinstellung verwendet werden, ein Metallstreifen
entsprechender Breite und Stärke weist jedoch eine in vielen Anwendungsfällen
erforderliche höhere mechanische Stabilität auf.
Besonders kostengünstig in der Serienfertigung ist die Ausbildung des
Ferritkörpers als auf den Metallstreifen aufgebrachte Schicht beziehungsweise
Beschichtung, weil dabei keine aufwendige Befestigung zum Beispiel
durch Kleben erforderlich ist (Anspruch 5).
Eine weitere vorteilhafte Ausführung der erfindungsgemäßen Hochfrequenzschaltung
ist in Anspruch 6 angegeben. Dabei kann der rohrförmige
Kunststoffkörper nahe der Spule (im Extremfall auf ihr aufliegend) fest
oder im Abstand zur Spule veränderbar angeordnet sein. Im ersten Fall
ist eine sehr geringe Bauhöhe erreicht, die mögliche Induktivitätsänderung
aber nur vom Überdeckungsgrad der Spule durch den Ferritkern bestimmt.
Bei der zweiten Alternative ist die Induktivität zusätzlich durch
den Abstand des Ferritkerns von der Spule einstellbar, die Bauhöhe aber
dann etwas größer.
Bei einer Ausführung gemäß Anspruch 7 ist die Induktivität der Spule
nach einem dem bekannten Drehkondensator verwandten Prinzip variierbar,
wobei ebenfalls eine geringe Bauhöhe ereicht und zur Induktivitätsänderung
nur der Überdeckungsgrad verstellbar ist. Das Kunststoffträgerteil
kann dabei ebenso wie der Ferritkörpert alle möglichen Formen
aufweisen. Zweckmäßig ist es zumeist, die Fläche des Ferritkörpers in
seiner Form derjenigen der Spule anzupassen, so daß bei entsprechender
Wahl des Drehpunktes ein Überdeckungsgrad zwischen 0 und 100% einstellbar
ist.
Besonders kostengünstig ist diese "Drehlösung", wenn der Ferritkörper
gemäß Anspruch 8 selbst drehbar ausgeführt ist, so daß weder ein Trägerteil
noch eine Befestigung daran erforderlich ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Induktivitätsänderungseinrichtung
ist in Anspruch 9 beschrieben, bei der der Abstand des Ferritkörpers
von der Spule sehr fein und doch genau und stabil änderbar ist. Bei
entsprechender Gestaltung des Ferritkörpers ist dabei zugleich der Überdeckungsgrad
variierbar.
Bei allen Ausführungen gemäß den Ansprüchen 5 bis 9 ist zur Sicherung
seiner Soll-Lage der Ferritkörper (beispielsweise durch Sicherungslack)
festlegbar.
Die Figuren zeigen vier Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen LC-
Schaltung in schematischer Darstellung, jeweils als teilweise geschnittene
seitliche Ansicht (Fig. 1a, 2a, 3a, 4a) und in Draufsicht (Fig. 1b,
2b, 3b, 4b).
Bei allen Ausführungsbeispielen ist der Kondensator K ein SMD-Bauteil,
das auf einer einseitig mit Metallbelag versehenen Druckplatine P angeordnet
und in Serie zu einer gedruckten Spule S geschaltet ist. Der
zweite Anschluß des Kondensators K ist jeweils am Massebelag M der
Druckplatine P angelötet. In den LC-Schaltungen nach den Fig. 1 bis
3 ist die Spule S mäanderförmig (relativ kleine Induktivität), bei der in
Fig. 4 dargestellten Schaltung nach Art einer Spirale (hohe Induktivität)
aufgebaut. Der zweite Anschluß des Kondensators K ist jeweils am
Massebelag M der Druckplatine P angelötet.
In der Ausführung nach den Fig. 1a, 1b ist ein zylindrischer Ferritkörper
F vorgesehen, an dessen Stirnflächen jeweils ein biegsamer Draht
D in einer zentralen Ausnehmung eingeklebt ist. Derartige Ferritkörper F
sind als Fertigbauteile zum Aufbau von zylindrischen Drahtspulen mit in
ihrem Innenraum fest angeordnetem Ferritkern bekannt und als Massenartikel
auf dem Markt. Die freien Drahtenden sind am Massebelag M angelötet.
Länge, Stärke und Material der Drähte D sind so gewählt, daß
durch entsprechendes Verbiegen der Ferritkörper F etwa parallel zur
Druckplatine P über der Spule S innerhalb eines weiten Bereiches in gewünschtem
Abstand zu dieser positioniert werden kann und in der Soll-Lage
ausreichend stabil ist. Bei Ferritkörpern mit hoher relativer Permeabilität
ist bereits mit dieser Anordnung ein so großer Variationsbereich
der Spuleninduktivität erreichbar, daß eine zusätzliche Kapazitätsänderung
in den meisten Fällen unnötig ist.
Der gleiche Aufbau einer gedruckten Spule mit veränderbarer Induktivität
ist mit einem Rohrkern möglich, durch den ein Draht geführt ist, dessen
Enden auf dem Massebelag angelötet sind. Die dabei gebildete Kurzschlußwindung
wirkt sich, wie bereits zu Anspruch 3 beschrieben, bei
Frequenzen oberhalb 40 MHz praktisch nicht nachteilig aus.
In beiden Fällen ist aufgrund der Biegsamkeit der Drähte D in verschiedene
Richtungen nicht nur der Abstand des Ferritkörpers zur Spule, sondern
auch der Überdeckungsgrad einstellbar und damit eine schnelle und
feine Abstimmung möglich.
Bei der in Fig. 2 wiedergegebenen LC-Schaltung ist anstelle der Drähte
D ein Blechstreifen B vorgesehen, der an seinem freien Endteil einen
plattenförmigen Ferritkörper F trägt, dessen Fläche und Form etwa derjenigen
der Spule S entspricht und damit einen Überdeckungsgrad von
100% ermöglicht.
Der bleibend verformbare Blechstreifen B bietet zwar nur die Möglichkeit
der Änderung des Abstandes des Ferritkörpers F von der Spule S, aber
dafür den Vorteil einer hohen mechanischen Stabilität, die auch bei Erschütterungen
eine dauerhaft sichere Einhaltung des Sollabstandes gewährleistet.
Der große Überdeckungsgrad ermöglicht darüber hinaus einen
weiten Induktivitäts-Variationsbereich.
Der Blechstreifen B ist auf der nichtbeschichteten Seite der Druckplatine
P angeordnet und zum Massebelag M durchkontaktiert. Dies hat zwei
Vorteile: Zum einen kann die gesamte Druckplatine P kostengünstig in
einem Arbeitsgang, zum Beispiel im Tauchlötverfahren maschinell gelötet
werden, zum anderen muß nicht darauf geachtet werden, daß der Ferritkörper
F die Metallfläche der Spule S nicht berührt, weil beide Teile
durch die Isolierschicht der Druckplatine P voneinander getrennt sind.
Der in Fig. 3a, b gezeigte Aufbau, bei dem ein Kunststoff-Quader Q
mit Innengewinde auf der Druckplatine P durch Kleben, Einklipsen oder
Verschrauben befestigt ist, zeichnet sich ebenfalls durch hohe Stabilität
und Feinheit der Induktivitätseinstellung aus, die mittels eines in dem
Quader verschraubbaren, als Gewindekern ausgebildeten Ferritkörpers erfolgt,
wobei bei konstantem Abstand der Überdeckungsgrad geändert wird.
Zur zusätzlichen Sicherung kann der Ferritkörper in Sollstellung beispielsweise
durch Sicherungslack festgelegt werden. Der Quader Q kann
(nach dem Löten) wahlweise auf einer der beiden Seiten der Druckplatine
P angeordnet sein.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist ebenfalls bei konstantem Abstand
lediglich der Überdeckungsgrad der Spule S durch den Ferritkörper
F änderbar. Dazu ist ein um eine zur Druckplatine P senkrechte Achse A
schwenkbares Kunststoff-Trägerteil T auf der nichtbeschichteten Platinenseite
vorgesehen, auf welchem der plattenförmige Ferritkörper F zum
Beispiel durch Kleben befestigt ist. Die Fläche des Ferritkörpers F und
ihre Form entsprechen zumindest in etwa derjenigen der Spule S, so daß
auch hier i.V. m. der Bemessung von Stärke und Material des Ferritkörpers
F ein großer, den jeweiligen Bedürfnissen des Einzelfalles fein anpaßbarer
Abstimmbereich gegeben ist. Die Achse A ist zur Sicherung der Sollstellung
des Trägerteils T festlegbar.
Claims (9)
1. Hochfrequenzschaltung mit wenigstens einer auf einer Schaltungsplatine
in Drucktechnik ausgeführten Spule,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Ferritkörper (F) vorgesehen ist, dessen
Abstand von der Hochfrequenzspule (S) und/oder dessen dieser gegenüberliegende
Fläche (Überdeckungsgrad) einstellbar ist.
2. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper (F) ein zylindrischer Kern ist, der von an seinen Enden
befestigten biegsamen Drähten (D) aus nichtfederndem Material gehalten
wird, die andernends an der Schaltungsplatine (P) befestigt sind.
3. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper ein Rohrkern ist, der von einem durch seine Bohrung
verlaufenden, biegsamen Draht aus nichtfederndem Material gehalten wird,
dessen Endteile an der Schaltungsplatine befestigt sind.
4. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper (F) eine Platte ist, die an einem Endteil eines andernends
an der Schaltungsplatine (P) befestigten biegsamen Metallstreifens
(B) aus nichtfederndem Material angebracht ist.
5. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper eine auf einen Endteil eines andernends an der Schaltungsplatine
befestigten biegsamen Metallstreifens aus nichtfederndem
Material aufgebrachte Schicht ist.
6. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper (F) ein in einen etwa parallel zur Schaltungsplatine (P)
über der Spule (S) angeordneten rohrförmigen Kunststoffkörper (Q) mit
Innengewinde einschraubbarer Kern ist.
7. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper (F) auf einem parallel zur Schaltungsplatine (P) um eine
zu dieser senkrechten Achse (A) drehbar angeordneten Trägerteil (T) aus
Kunststoff angebracht ist, und daß der Ferritkörper (F) durch Drehen des
Trägerteils (T) zumindest teilweise die Spule (S) überdeckt.
8. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper selbst parallel zur Schaltungsplatine (P) um eine
zu dieser senkrechten Achse (A) drehbar angeordneten zur Schaltungsplatine (P) um eine zu
dieser senkrechten Achse (A) in dem Raum über bzw. unter der Spule (S)
zumindest teilweise hineindrehbar angeordnet ist.
9. Hochfrequenzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ferritkörper oder eine ihn tragende Kunststoffplatte eine Gewindebohrung
aufweist und damit auf einem etwa im Zentrum der Spule senkrecht
von der Schaltungsplatine abragenden Gewindezapfen verschraubbar
angeordnet ist.
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DE3942509A1 true DE3942509A1 (de) | 1991-06-27 |
DE3942509C2 DE3942509C2 (de) | 1992-10-22 |
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ID=6396161
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