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Anordnung zur Feinstimmung der Induktivität einer Induktionsspule
mit gedruckten Windungen Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Feinstimmung
der Induktivität einer Induktionsspule mit flachen, einer dünnwandigen Isolierplatte
aufgedruckten Windungen mittels eines senkrecht zur Plattenebene längs der Windungsachse
verschiebbaren Kerns.
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Gewöhnlich werden bei der Herstellung elektrischer Schaltungen unter
Verwendung gedruckter Schaltungen die Stromkreisgrundelemente, wie Widerstände,
Kondensatoren und Spulen, auf der Isolierplatte zusätzlich angeordnet und mit den
Stromkreisen durch Lötung verbunden. Andere Schaltungselemente, wie Elektronenröhren,
können ebenfalls an diese Stromkreise angeschlossen werden. Es ist jedoch in besonderen
Fällen von Vorteil, unter Ausnutzung der Technik gedruckter Schaltungen Stromkreiselemente
oder gewisse Teile derselben mit aufzudrucken. Mit anderen Worten gesagt, ist es
möglich, gedruckte Schaltungen herzustellen, bei denen auf die isolierende Grundplatte
sowohl die entsprechenden elektrischen Verbindungen als auch bestimmte Glieder von
Stromkreiselementen aufgedruckt sind, wie z. B. Kondensatoren und Induktionsspulen.
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Die Anwendung solcher Anordnungen bietet sich insbesondere bei Fernsehempfängern
an. Diese sind gewöhnlich mit Hochfrequenzkreisen ausgestattet, die an dem Kanalschalter
gruppiert sind. Dieser gestattet die Wahl des zu empfangenden Kanals. Ein solcher
Kanalschalter besteht gewöhnlich aus einem die Verbindungsleitungen stützenden Halter,
dem eine Trommel zugeordnet ist, auf der Platten gereiht sind, die jeweils die Spulen
tragen, durch die die Hochfrequenzkreise auf den jeweils gewählten Kanal abgestimmt
werden.
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Diese Platten werden mittels eines Werkstoffs hergestellt, der bei
Hochfrequenz gute Isoliereigenschaften besitzt. Sie weisen Festkontakte auf, die
dazu bestimmt sind, für jeden gewählten Kanal die Verbindung der Spulen der betreffenden
Platte mit den Verbindungsleitungen des Halters herzustellen. Zum Abgleichen des
Empfängers besitzt jede Spule einen regelbaren Kern, der sich im Innern des Körpers
verschieben läßt, auf den die betreffende Spule aufgewickelt ist. Die von Hand erfolgende
Herstellung solcher Platten ist langwierig und kostspielig. Die Einjustierung muß
von Spule zu Spule erfolgen.
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Um den Herstellungspreis in einem vernünftigen Verhältnis zu begrenzen,
greift man zur Zeit zur Technik gedruckter Schaltungen für die Fertigung solcher
Platten. Diese können mechanisch in Serie hergestellt werden. Die Induktionsspulen
werden auf den Platten als flache Windungen ausgeführt. Der Druck kann im Fall des
Netz- oder Siebdrucks mit einem Seidenschirm oder bei Verwendung von Lichtdruck
mit einem fotografischen Negativ erfolgen. Die Genauigkeit der Reproduktion läßt
häufig zu, auf die einzelne Einregelung dieser Platten verzichten zu können. Dies
erfolgt nämlich vor der Serienfabrikation durch Retusche des Schirms oder der Fotomontage,
wobei diese Retuschen nach einem zuvor geeichten Normalmodell hergestellt werden.
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Zum Empfang bestimmter Kanäle sind Spulen mit hohen Induktivitäten
erforderlich. Diese können nur im Lichtdruck hergestellt werden. Dieses Verfahren
gestattet nämlich, eine Genauigkeit und Feinheit von Strichen zu erreichen, wie
dies im Netz- oder Siebdruck nicht möglich ist. Zur Herstellung solcher Spulen sind
Linien erforderlich, deren Breitentoleranzen sehr klein sind. Dies führt zu äußerst
strengen Fertigungskontrollen. Außerdem sind die Ausschüsse hierbei größer als beim
Netz- und Siebdruck, was wiederum zur Erhöhung der Herstellungskosten beiträgt.
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Um diesen Maximalausschuß zu verringern, ist es notwendig, weniger
strenge Toleranzen bezüglich der Breiten der Striche vorzusehen. Dies bringt eine
Streuung der Kenndaten der erhaltenen Induktionsspulen mit sich, so daß deren Abstimmung
durch Einzeljustierung jeder Induktivifät erfolgen muß.
Zur Vornahme
der Abstimmung der Spulen dieser Art auf den vorgesehenen Wert sind bereits verschiedene
Maßnahmen bekannt. Eine dieser Maßnahmen besteht darin, eine entsprechende Anzahl
von Windungen der betreffenden Spulen kurzzuschließen. Ein weiteres Abstimmittel
besteht darin, eine mit der betreffenden Spule in Reihe geschaltete weitere, in
Form einer flachen Spirale vorgesehene Spule unter einem veränderlichen Flächenwinkel
mit der ersten Spule zu koppeln und durch Änderung dieser Kopplung die Gesamtinduktivität
abzustimmen. Schließlich ist es auch bekannt, zur Justierung dieser Spulen jeweils
einen magnetischen Kern zu verwenden, der verschieden weit in eine in Isolierstützplatten
in der Mitte der Spule eingebrachte Gewindebohrung einschraubbar ist. Hierdurch
läßt sich zwar der Wert der Induktivität stetig ändern und genau einstellen; jedoch
besitzt diese bekannte Anordnung den Nachteil, daß in der Mitte sämtlicher Spulen,
die abgestimmt werden sollen, ein Loch zu bohren und dieses dann mit Gewinde zu
versehen ist, wodurch eine wiederholte Bearbeitung dieser Stücke notwendig ist.
Dies ist für eine Serienfabrikation sowohl bezüglich Arbeitszeit als auch Preisgestaltung
äußerst nachteilig. Außerdem ist das Gewindeschneiden des Lochs für den Kern in
einer dünnen Isolierplatte äußerst schwierig, ja sogar praktisch unmöglich, wenn
das Gewindeloch der Aufnahme üblicher magnetischer Kerne, der gesinterten Gewindekerne,
dient, die nämlich Gewinde mit so großer Ganghöhe besitzen, daß ein solcher Gewindekern
in einer dünnen Platte überhaupt nicht halten kann. Auf Grund dessen kann der Gewindekern
auch nicht genau und stabil gehalten werden. Schließlich sind Flachspulen hoher
Induktivität häufig derart ausgebildet, daß sie in ihrer Mitte keinen Raum lassen,
der für den Durchgang eines Kerns ausreichend wäre.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die alle vorgenannten Mängel vermeidet und sich in Serienfabrikation
leicht und billig fertigen läßt, ohne besonderen Toleranzanforderungen zu unterliegen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kern mit
einem ihn aufnehmenden Körper von einer von der nur glatte Bearbeitungsflächen aufweisenden
Isolierplatte unabhängigen und lösbaren und an ihr durch Einhaken befestigbaren
Stütze aus elektrisch isolierendem Material getragen ist.
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Die Isolierplatte der gedruckten Schaltung unterliegt hierbei nach
ihrer Fertigung keinerlei zusätzlichen Bearbeitungen, da sie eine Gewindebohrung
nicht notwendig hat, wodurch Kosten und Ausschüsse wesentlich gemindert werden.
Auch kann die Isolierplatte sehr dünn gehalten werden und muß nur so stark sein,
daß sie einen leichten Querdruck des Kernträgers aushalten kann.
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Die hier vorgeschlagene Anordnung ist sehr leicht herzustellen, und
die Arretierung ihres Justierkerns bietet keinerlei Schwierigkeiten, da dieser in
einen gegossenen Körper eingeschraubt ist, der auf Grund seiner Weichheit selbstklemmend
wirkt. Da die Anordnung gemäß der Erfindung unabhängig und in ihrem Aufbau einfach
ist, kann sie schnell in die Isolierplatte eingehängt und zentriert und auch aus
ihr wieder ausgehängt werden. Die Anordnung zur Feinstimmung nach der Erfindung
muß auch nicht immer, sondern nur im Bedarfsfall angewendet werden, d. h. nur wenn
die Induktivität der Spule noch nicht den geforderten Nennwert hat. Hieraus ergibt
sich bei großer Serienzahl eine außerordentliche Ersparnis.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Körper, der zur
Aufnahme des Kerns bestimmt ist, in der Mitte einer trägerförmigen, durch Rippen
verstärkten Stütze angeordnet und zum Befestigen der Stütze an der Isolierplatte
das eine ihrer beiden Enden als eine U-förmige, am Rand der Isolierplatte angreifende
Klemme und das andere Ende als ein in eine in der Isolierplatte vorgesehene Aussparung
einrastender Nocken ausgebildet, wobei der Ort der Aussparung so gewählt ist, daß
sich bei eingearbeitetem Nocken der Kern in der gewünschten Lage in einer zur Windungsebene
parallelen Ebene befindet.
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Es ist wichtig, daß die Stütze nach Aufsetzen auf die Platte auf dieser
sicher aufsitzt. Zu diesem Zweck ist es von weiterem Vorteil, wenn die Seitenflächen
der Zentrierungsnocken der Stütze derart schwach abgeschrägt ausgebildet sind, daß
beim Anbringen der Stütze an der Platte eine elastische Kraft auftritt, die den
Fußteil der Klemme gegen den Boden der Platte drückt und so die Stütze arretiert.
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In der Zeichnung ist eine gedruckte Schaltung mit einer Induktionsspule
mit veränderlicher Induktivität gemäß der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform
schematisch im Schaubild dargestellt. Eine Isolierplatte 1 trägt eine nach der Technik
gedruckter Schaltungen gefertigte Wicklung 3. Die Verbindung dieser Wicklung mit
den sonstigen Stromkreiselementen erfolgt über auf die Platte eingehakte feste Kontakte
2. Die Verbindung der Festkontakte 2 mit den Enden der Wicklung 3 wird durch Lötstellen
4 hergestellt. Die Einstellung der Induktivität erfolgt mittels eines mit
Gewinde versehenen Kerns 8, der sich im Hohlraum des Körpers 7 verschieben läßt.
Der Körper 7 bildet einen Teil einer Stütze 5, die aus einem Isoliermaterial besteht,
das eine hohe Dielektrizitätskonstante besitzt. Das eine Ende dieser Stütze weist
eine V-förmige Klemme 6 auf, mit der sich die Stütze 5 am Rand der Platte 1 abstützt.
Die Zentrierung und Arretierung des Gesamten werden durch einen Nocken 9 bewirkt,
der in eine Aussparung 10 einrastet, die gleichzeitig dem Einhaken des Festkontakts
2 dient. Dieser am Ende 11 der Stütze 5 vorgesehene Nocken 9 ist etwas abgeschrägt,
und zwar derart, daß im Laufe des Anbringens der Stütze an der Platte eine elastische
Kraft auftritt, die den Fußteil der Klemme 6 gegen den Boden der Platte drückt und
dabei an der Platte 1 arretiert.
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Rippen 12 geben der Stütze 5 genügende Steifigkeit. Zwischen der Stütze
5 und der Lötstelle 4 ist ein entsprechender Abstand vorgesehen. Die
Einregelung des Induktivitätswerts der Wicklung 3 erfolgt durch Ein- oder Ausschrauben
des Gewindekerns 8, dessen Abstand gegenüber der Ebene der Platte 1 dabei verändert
wird.