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Flugzeug mit zwei gleichachsigen Luftschrauben. Vorliegende Erfindung-bezieht
sieh auf ein Flugzeug mit zwei gleichachsigen, auf einer Welle hintereinander angeordneten
Luftschrauben, welche wahlweise mit der Antriebswelle gekuppelt werden können, und
bezweckt durch besondere Ausbildung ,der Luftschrauben die Erzielung einer großen
Manövrier fähigkeit,insbesondere die Schaffung der Möglichkeit, .das Flugzeug beim
Landen rasch stillzusetzen, selbst wenn .es vorher eine große Geschwindigkeit besaß,
und auch dasselbe auf sehr engem Raum zu wenden.
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Die Erfindungszwecke werden dadurch erreicht; daß -unter Vorsehung
eines Antriebes für beide Schrauben in gleichem Drehsinn den Sehrauben gegenläufige
Steigung gegeben wird, so daß die eine von ihnen als Brems-Propeller zu wirken vermag.
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Die Schrauben können, und zwar entweder beide, vorzugsweise aber die'als
Bremspropeller wirkende, mit Einrichtungen zur Verzögerung ihrer Drehgeschwindigkeit
versehen sein, welche Einrichtungen im besonderen derartig sein können, daß durch
sie die durch den , Fahrtwind in Umlauf gesetzte Bremsschraube als Windrad zum Antrieb
von Hilfsmaschinen nutzbar wird.
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Die Erfindung ist auf der beiliegenden Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
wesentlich schematisch veranschaulicht, wobei vorausgesetzt ist, däB der Antrieb
durch eine Dampfturbine erfolgt.
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Auf der Zeichnung sind mit,den Zahlen zo, zr und 13 Gehäuseabschnitte
zur Aufnahme der Dampfturbine bzw. eines Reduli#tionsbetriebes bzw. eines Stoßlagers
zur Aufnahme des achsialen Druckes der Welle 1.2 bezeichnet. Auf ider Welle 12,
sitzt undrehhar, aber achsial verschiebbar, der Kupplungsteil 14 mit nvei komischen
Kupplungsflächen r5', 16, durch welche er in ;Reibungseingriff mit zugeordneten
Kupplungsteilen 17, 18 ' zu treten vermag, von- denen der erstere mit der
Nabe 22
der Luftschraube 23 und der letztere mit einer .Buchse i9
verbunden ist, auf welche die Nabe 2o der Luftschraube 21 aufgekeilt ist. Der Kupplungsteil
17 mit der Nabe 22 .ist auf der Buchse i9 frei drehbar, so @daß j e nach Einstelhing
des Kupplungsteiles 1d., 16 entweder die Luftschraube 21 oder die Luftschraube 23
positiv in gleichem Drehsinn angetrieben wird. Die Luftschrauben 21 und 23 besitzen
entgegengesetzte Steigung.
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Die Verstellung des Kupplungsteiles 1q., 16 erfolgt durch einen an
ihn angreifenden Hebel 2q:, der mit einem Kolben 25 gekuppelt ist, der im Zylinder
26 verschiebbar ist. Von den beiden Enden des Zylinders 26 führen Rohre
27,28 nach einem Steuerventil 29, welches von dem Flugzeugführer mittels
.einer Handhabe 3o verstellt werden kann. Das Steuerventil sitzt in einem Gehäuse
34 in welches durch ein Rohr 32 hochgespannter Dampf eingelassen werden kann. 33
bezeichnet ein ,Abblaseröhr, welches dazu dient, bei entsprechender Ventilstellung
den Zylinder mit der Außenluft im Verbindung zu setzen. Der Flugzeugführer kann
nach Belieben je nach der Stellung, die er dem Ventil gibt, Dampf in das eine oder
in das andere Ende des Zyliriders 26 -einlassen, während gleichzeitig das andere
Zylinderende gegen die Außenluft offen ist, wodurch der Kupplungsteil 1q., 16 nach
Belieben mit der Luftschraube 21 oder mit- der Schraube 23 gekuppelt werden kann.
Gewünschtenfalls kann für jede Luftschraube ein besonderes Kraftkupplungsorgan vorgesehen
sein.
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Am unteren Ende des Hebels 24 sitzt ein Arm 3.4, welcher mit .dem
Hebel 2q. zusammen einen Winkelhebel bildet. Der Arm 34 sitzt zwischen zwei Druckfedern
35, 36, welche gleiche Spannung besitzen, wenn sich der Winkelhebel 34, 2¢ in seiner
Mittelstellung befindet, bei welcher der Kupplungsteil 14., 16 die beiden Luftschrauben
entkuppelt. Die Fe-(lern 35, 36 suchen also den Kupplungsteil 1d., 16 in der Lösestellung
zu halten, so daß eine Ankupplung einer Luftschraube an die Kraftwelle nur dann
erfolgt, wenn der Pilot eine entsprechende Einstellung des Steuerventils vornimmt
und dadurch Versteilung des Kolbens 25 nach -dem einen oder dein anderen Zv linderende
bewirkt.
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- Mit 37 ist ein Bremsband bezeichnet, welelies den Kupplungsteil
17 umfaßt. Durch Anziehen dieses Bremsbandes kann daher die Luftschraube
23 gebremst werden. Für die Luftschraube 21, welche zum normalen Antrieb des Flugzeuges
dient, ist eine besondere Bremseinrichtung nicht vorgesehen. Anstatt die Bremsung
:der Geschwindigkeit der Luftschraube 23 durch ein Bremsband 37 zu bewirken, könnte
diese' Luftschraube auch zum Antrieb von Hilfsmaschinen benutzt werden. Zu diesem
Ziveck ist der Kupplungsteil 17 nach der Darstellung ,der Zeichnung mit feiner Verzahnung
38 auf seinem äußeren Umfange versehen.
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Die Benutzung und die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung
ist wie folgt: Kurz vor der Landung wird die Antriebsluftschraube 21 von der Turbine
entkuppelt, während die Turbine mit voller GeSchwindigweit weiterläuft. Vor oder
bei der Landung wird die Verzögerungsluftschraube 23 in Wirksamkeit gesetzt, indem
man die Kupphing 15, 17 einschaltet. Dadurch wird eine Verzögerung der Vorwärtsbewegung
des Flugzeuges eingeleitet, wobei die Verzögerungskraft an derselben Stelle wie
die normale Vorschubkraft, d. h. in oder senkrecht über dem Schwerpunkt der ganzen
Maschine, zur Wirkung kommt, so daß durch die Brernsschraub@e keine Tendenz hervorgerufen
wird, das Flugzeug vornüber zu kippen, sondern höchstens das Sehwanzende herabzudrücken.
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Bei Maschinen mit Zwillingsantriebsvorrichtungen wird die Manövrierfähigkeit
des Flugzeuges auf dem Boden durch die Anordnung der Bremsschraube hoch dadurch
günstig beeinflußt, daß beim Antrieb der Arttriebsitiftschraube auf einer Seite
der Maschine und der Verzögerungsluftschraube auf der anderen die Maschine mit eigener
Kraft auf einem sehr kleinen Raum gewendet werden kann.