DE3933100A1 - Leitwerk fuer ein unterkalibriges uebungspfeilgeschoss - Google Patents
Leitwerk fuer ein unterkalibriges uebungspfeilgeschossInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Leitwerk für ein unterkalibriges
Übungspfeilgeschoß mit radial fest am Geschoßschaft angeordneten
Flügeln.
Leitwerke von unterkalibrigen Pfeilgeschossen sollen einen möglichst
geringen Luftwiderstand aufweisen. Wird damit - insbesondere mit
der entsprechenden Übungsversion - auf Zieltafeln geschossen, so
ist die Beobachtung der Trefferablage wegen der relativ kleinen
Durchschußlöcher sehr erschwert.
Es sind allerdings aus der DE 28 44 870 C2 Lochkegelleitwerke für
Übungsmunition bekannt, die in Zieltafeln große, leicht auszumachende
Löcher schlagen. Der Luftwiderstand dieser Leitwerke ist jedoch
wesentlich höher als der der Gefechtsmunition. Auch weicht die Außen
ballistik erheblich von der Gefechtsmunition ab - insbesondere auf
größere Entfernungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leitwerk vorzuschlagen,
das bei nur geringer Verschlechterung des Luftwiderstandsbeiwertes
- gegenüber der Befechtsmunition - für die Trefferbeobachtung aus
reichend große Löcher in den Zielscheiben hinterläßt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Flügel quer zu
ihrer Hauptachse Zusatzflügel aufweisen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
Nach dem Anspruch 1 liegt der Vorteil vor, daß das von dem Übungs
pfeilgeschoß in der Zielscheibe erzeugte Loch etwa dem Durchmesser
des Kreises entspricht auf dem die Zusatzflügel liegen.
Nach dem Anspruch 2 wird dieses große Loch entsprechend der Lösung
nach dem Anspruch 1 erreicht, obwohl zwischen den Enden benachbar
ter Zusatzflügel ein freier Abstand vorgesehen ist. Denn die ver
bleibenden Zwischenstege in der Zieltafel sind dann so schmal, daß
sie - abhängig vom Plattenmaterial, wie Holz - herausgebrochen oder
aufgebogen werden.
Zu einem günstigen Luftwiderstandsbeiwert tragen die Merkmale der
Ansprüche 3 und 4 bei, und zwar ohne Beeinträchtigung der Wirkung
des Übungspfeilgeschosses in der Zieltafel entsprechend dem Anspruch
1. Die Schrägflächen der Zusatzflügel begünstigen das Abbrechen
der Zwischenstege durch Einleiten resultierender Kräfte in das brech
oder splitterbare Plattenmaterial.
Entsprechend dem Anspruch 5 bestehen die Zusatzflügel aus einem
hochfesten Federbandstahl. Dieser weist die geforderte Standfestig
keit beim Abschuß und beim Durchgang durch die Zielplatte auf.
Gemäß dem Anspruch 6 ist eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfin
dung angegeben.
Eine mindestens gleichwertige Variante des Leitwerks nach Anspruch 1
liegt nach dem Anspruch 7 vor. Durch den Längenversatz der doppel
flügeligen, aus einem Stück bestehenden Zusatzflügel ist die Montage
der Zusatzflügel in die Öffnungen der Flügel ohne gegenseitige Behin
derung rasch und einfach möglich.
Gemäß dem Anspruch 8 erzeugt ein Übungspfeilgeschoß ein großes,
gut erkennbares Loch auch in einer Zieltafel mit einem wetterbe
ständigen, eine hohe Zähigkeit aufweisenden Zielmaterial, wie Vlies
"non woven"). Durch die Anordnung der Zusatzflüge wird erreicht,
daß das Zielmaterial vollständig - wie bei einem geschlossenen Profil
(Ring) - ausgeschnitten wird. Dennoch steigt der Luftwiderstand
nur vergleichsweise geringfügig an und liegt vor allem erheblich
unterhalb dem unzulässig hohen Luftwiderstand eines entsprechend
geschlossenen Profils.
Eine sichere und einfache Befestigung der Zusatzflügel in den Flügeln
und kostengünstige Ausbildung der Zusatzflügel liegt nach den Ansprü
chen 9 und 10 vor. Zusätzliche Befestigungsmittel werden nicht benö
tigt. Die Zusatzflügel sitzen unter Vorspannung und Formschluß in
den Öffnungen der Flügel. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind
in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 ein Leitwerk in der Seitenansicht
Fig. 2 das Leitwerk nach Fig. 1 in einer Stirnansicht
Fig. 3 eine Einzelheit III zu Fig 1
Fig. 4 ein weiteres Leitwerk
Fig. 5 einen Schnitt IV-IV nach Fig. 4
Fig. 6 eine Einzelheit nach Fig. 5
Fig. 7, 8 weitere Details zum Schnitt V-V nach Fig. 4.
Ein Leitwerk 1 besteht aus einem rohrförmigen Leitwerkskörper 2
mit sechs Flügel 3. Diese weisen in bekannter Weise angeschärfte
Kanten 4 auf.
An den Flügeln 3 sind in einem Abstand 5 angeschärfte, gepfeilte
Zusatzflügel 6 mit Schneidkanten 16 angeordnet. Entsprechende Schräg
flächen 23 liegen nach der Fig. 3 in Richtung auf den Leitwerkskörper
2. Die Zusatzflügel 6 liegen rechtwinklig zu einem radialen Abstand
15 von einer Leitwerksachse 7 und zwar in jeweiligen Abständen 8,
9 von den äußeren Kanten 4 und 10 des Fügels 3.
Die Zusatzflügel 6 sind - bezogen auf die radiale Länge des Flügels 3
etwa in einem ein Drittel Abstand 5 in Richtung eines Leitwerks
körpers 2 angeordnet.
Ein freier Abstand 11 zwischen den Enden 18 benachbarter Zusatz
flügel 6 beträgt etwa 40+50% der radialen Länge des Flügels 3.
Als geeignete Werkstoffe haben sich für das Leitwerk 1 erwiesen:
Aluminiumlegierung für das Leitwerk 1 und hochfester Federbandstahl
für die Zusatzflügel 6.
Beim Zieldurchgang eines nicht dargestellten unterkalibrigen Übungs
pfeilgeschosses durch eine Zieltafel 12 ist ein verbleibender Zwischen
steg 13 so schmal, daß dieser, in Abhängigkeit vom Werkstoff der
Zieltafel, herausgebrochen oder in Schußrichtung aufgebogen wird.
Oamit entspricht ein Radius 14 eines Loches 17 in der Zieltafel
12 etwa dem Abstand 15 des Zusatzflügels 6 von der Leitwerksachse
7.
Wesentlich für die Erfindung ist die aerodynamisch günstige Anordnung
der Zusatzflügel 6 in Bezug auf den Leitwerkskörper 2. Durch die
gegenseitigen Abstände 11 der Zusatzflügel 6 voneinander und in
Bezug auf den Leitwerkskörper 2 ist gewährleistet, daß der Wider
standsbeiwert des Leitwerks nicht wesentlich größer ist, als ein
Leitwerk 1 ohne Zusatzflügel 6.
Nach Fig. 4 weist ein Leitwerk 20 - abweichend zu dem vorbeschrie
benen Ausführungsbeispiel - die, um einen Abstand 21 längsversetzten,
Zusatzflügel 6 auf. Der Abstand 21 liegt parallel zur Leitwerksachse 7.
Die Enden 18 der Zusatzflügel 6 liegen auf einer Linie 22, siehe
die Fig. 4 und 5. Ihr gegenseitiger Abstand - rechtwinklig zur
Leitwerksachse 7 gemessen - ist daher Null.
Pro Stück Flügel 3 sind zwei Zusatzflügel 6 vorgesehen. Diese beiden
Zusatzflügel 6 bestehen entsprechend Fig. 5 aus einem Stück 24.
Das Stück 24 ist in eine Öffnung 25 des Flügels 3 in Pfeilrichtung
26 - ohne Behinderung durch die benachbarten Zusatzflügel 6 - ein
schiebbar. Es weist in einer Symmetrielinie 18 eine Nase 27 auf
mit doppelseitigem Materialüberstand 28 gegenüber dem Flügel 3 und
eine Ausnehmung 35, siehe Fig. 7. Einseitig Anschrängungen 36, 37
an dem Stück 24 erlauben die Montage in Richtung des Pfeiles 38
in der Öffnung 25. Die asymetrisch angeordneten, sich diagonal auf
einer Linie 19 gegenüberliegenden Anschrägungen 36, 37 ermöglichen
ein minimales axiales Spiel 39 zwischen dem Stück 24 und dem Flügel
3. Die sichere Fixierung des Stückes 24 im Flügel 3 ist vereinfacht.
Daher ist auch eine fehlerfrei Montage und Positionierung des Stückes
24 in der Einbaulage nach den Fig. 5, 6 für den Nietvorgang auf
einfache Weise möglich.
Zur form- und kraftschlüssigen Verbindung des Stückes 24 mit dem
Flügel 3 wird der Materialüberstand 28 beidseitig plastisch verformt
in der Art des bekannten Nietverfahrens. Dadurch liegt das Stück
24 unter Vorspannung an den Stirnflächen 29 (Fig. 5 und 6) der
Öffnung 25 an und weist bei 30 einen Formschluß auf. Dieser
doppelseitige Formschluß gewährleistet in Verbindung mit der Vor
spannung die sichere Fixierung der Stücke 24 beim Abschuß, beim
Flug des Geschosses und im Ziel.
Das Leitwerk 20 eines nicht dargestellten unterkalibrigen Übungsge
schosses erzeugt bei einem sehr widerstandsfähigen Zielwerkstoff
nämlich Vlies ("non woven"), ein einwandfrei erkennbares Loch. Die
bei Verwendung des Leitwerkes 1 im Zielwerkstoff verbleibenden,
nicht dargestellten Lappen zwischen den Flügeldurchschlägen werden
- bei dem Leitwerk 20 durch die in der Projektion aufgrund des
Nullabstandes etwa ringförmig geschlossenen Zusatzflügel - vollkom
men ausgeschnitten.
Trotz dieser Anordnung der Zusatzflügel 6 hält sich der Luftwider
standsbeiwert des Leitwerks 20 in vertretbaren Grenzen.
Der Null-Abstand auf der Linie 22 ist in geringen Grenzen zu va
riieren. Die Enden 18 können sich gerinfügig überdecken; sie können
auch einen kleinen freien Abstand aufweisen. Der freie Abstand ist
abhängig von der Bruch- oder Reißfestigkeit des Zielwerkstoffes.
Claims (10)
1. Leitwerk (1) für ein unterkalibriges Übungspfeilgeschoß mit radial
fest am Leitwerkskörper (2) angeordneten Flügeln (3), dadurch
gekennzeichnet, daß die Flügel (3) quer zu ihrer Hauptachse (7)
Zusatzflügel (6) aufweisen.
2. Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
den Enden (18) benachbarter Zusatzflügel (6) ein freier Abstand
(11) vorgesehen ist.
3. Leitwerk nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zusatzflügel (6) in der Luftanströmung liegende Schneidkanten
(16) mit Schrägflächen (23) aufweisen.
4. Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatz
flügel eine gepfeilte Form aufweisen.
5. Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatz
flügel (6) aus hochfestem Federbandstahl bestehen.
6. Leitwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es aus
wenigstens drei Flügeln (3) mit Zusatzflügeln (6) besteht,
und die Zusatzflügel (6) in ihrer Verlängerung in einem jeweiligen
freien Abstand (8, 9) - von der Vorder- und Hinterkante der Flügel
(3) angeordnet sind.
7. Leitwerk nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusatzflügel (6) wechselweise um einen Abstand (21) längs
versetzt angeordnet sind.
8. Leitwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Abstand (11) zwischen den Enden (18) benachbarter
Zusatzflügel (6) in Umfangsrichtung (26) Null ist.
8. Leitwerk nach den Ansprüchen 1 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zu beiden Seiten eines Flügels (3) überstehenden Zusatz
flügel (6) aus einem Stück (24) bestehen und in einer Öffnung
(25) der Flügel (3) form- und kraftschlüssig befestigt sind.
10. Leitwerk nach den Ansprüchen 1 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Stück (24) in einer Symmetrielinie (18) eine Nase
(27) mit doppelseitigem Materialüberstand (28) und eine Ausneh
mung (35) aufweist, wobei an der Nase (27) und in der Ausnehmung
(35) sich diagonal auf einer Linie (19) gegenüberliegende einsei
tige Anschrägungen (36, 37) vorgesehen sind.
Priority Applications (3)
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DE3933100A DE3933100A1 (de) | 1988-12-19 | 1989-10-04 | Leitwerk fuer ein unterkalibriges uebungspfeilgeschoss |
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