DE393270C - Verfahren zur Herstellung von Fixier- und Malmitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Fixier- und MalmittelnInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Fixier- und Malmitteln. Zur Erhaltung leicht verwischbarer, bildhafter Darstellungen werden Fixiermittel benutzt. Dieselben bestehen meist aus Lösungen von Harzen in Alkohol, ferner werden auch .Magermilch, Molke oder Lösungen von Kasein mit Botax zu diesem Zwecke angewandt. Während Harzlösungen unlösliche Überzüge erzeugen, geben Magermilch, Molke oder Kasein nur teilweise unlösliche. Allen diesen Mitteln haftet aber der Nachteil an,. daß sie damit behandelte Bildflächen nur gegen Reibungschützen, nicht aber oder sehr unvollkommen gegen Befeuchtung durch Wasser.
- Es wurde nun gefunden, daß sich derartige Fixiermittel aus löslichen Salzen der Eiweißverbindungen, deren Abbau-oder Substitutionsprodukten, aus Aldehyd bzw. aus Aldehyd abspaltende Verbindungen wie Paraformalclehyd, Hexamethylentetramin und zweckmäßig einen oder mehreren anorganischen Kolloiden wie Kieselsäure, schwefelsauren, flußsauren, phosphorsauren oder kieselsauren Kalk, Thonerde oder sonstigen Erdalkalien und Erden herstellen lassen.
- Entweder können diese Substanzen in wäßriger Lösung in geeigneter Weise gemischt verwendet werden oder sie können jede für sich nacheinander oder zwei derselben gemischt zuerst bzw. eine zuerst oder zwei zusammen nachher Verwendung finden. Dabei kann unter Umständen das anorganische Kolloid erst bei .der Benutzung gebildet wer-den oder es kann in einer der Lösungen enthalten sein. Es lassen sich den Lösungen auch Alkohole beimischen. Das Wesentliche ist, daß das Fixiermittel alle Kolloide in hoch disperser Form enthält, so daß sie nach dem Auftragen auf die Bildfläche nicht sichtbar werden.
- Die Lösung der Eiweißverbindung wirkt als Schutzkolloid auf die zugesetzten oder bei der Verwendung erzengtenanorganischen Kolloide und ermöglicht so deren feinste Verteilung auf der zu fixierenden Fläche, während der Zusatz von Formaldehyd oder die Behandlung mit demselben beim Eintrocknen die Eiweißverbindungen wasserunlöslich macht und auch die Haftung des anorganischen Kolloids oder der Salze bewirkt. Die anorganischen Kolloide erhöhen die Elastizität des die Fixierung darstellenden feinen Überzugs der Bildfläche und verhindern das Auftreten eines Hochglanzes, der bei Verwendung der üblichen Fixative als lästige Erscheinung auftritt. Selbstverständlich können auch die anorganischen Kolloide, die organischen oder anorganischen Salze der Alkalien, Erdalkalien und Erden gemischt angewandt werden, soweit sie keine störende Reaktion untereinander eingehen.
- Nach dem angemeldeten Verfahren wird wider Erwarten eine Fixierung erhalten,-welche im Gegensatz zu den bekannten Fixativen große Beständigkeit, beste Deckkraft und Widerstandsfähigkeit gegen Wasser aufweist; auch werden die Farben noch das Papier irgendwie verändern. Die gemischten Lösungen lassen sich auch als Malmittel für wasserhaltige Farben benutzen, wodurch eine große Haltbarkeit der Bilder ei-zielt Nvird. Bemerkenswert ist, daß die Leuchtkraft der Farben nicht -nur nicht geschädigt, sondern erhöht wird. Auch die Charme der einzelnen Malarten wird vollständig erhalten. - Die Erfindung soll für künstlerische, gewerbliche und technische Zwecke dienen.
- Beispiel i.-5 kg gereinigtes Kasein werden in 50 1 Wasser mit i kg Natronlauge gelöst, von den geringen Abscheidungen getrennt und die so erhaltene Lösung mit sehr verdünnter Salzsäure genau neutralisiert. Dann werden So kg einer auf bekannte Weise aus Wasserglas und Salzsäure hergestellten Lösung kolloidaler Kieselsäure mit etwa 1,2 Prozent Si027Gehalt unter Rühren zugefügt, darauf 1,25 kg Formaldehyd 4oprozentig einlaufen gelassen und auf 125 kg mit Wasser aufgefüllt. Die so erhaltene klare Lösung ist von neutraler Reaktion und hat einen Gehalt von 4 Prozent Kasein, o,5 Prozent Kieselsäure und i Prozent Formaldehyd. Diese Lösung kann sowohl als Fixativ wie auch als Malmittel für wasserhaltige Farben in derb üb- lichen Weise benutzt werden. Beispiel 2. 5 kg Kasein werden mit der eben zur Erzielung neutraler Reaktion nötigen Menge Ammoniak unter Zugabe von Wasser auf 4o kg Gewicht gelöst, dann i kg schwefelsaures Natron und nach dessen Lösung io kg Methylalkohol zugesetzt. Diese Lösung a ist klar und neutral. Nun werden oß kg milchsaures Calcium in 47 kg Wasser gelöst und dieser Lösung 3 kg Formaldehyd40 prozentig zugesetzt, wodurch man eine klare Flüssigkeit b erhält. Zwecks Fixierung der Bilder wird zuerst Lösung a in üblicher Weise fein aufgestäubt und nach deren Eintrocknen, was etwa nach 5 Minuten erreicht ist, die Lösung b aufgeblasen. Wenn erwünscht, kann das Verfahren wiederholt werden. Man erhält so einen vollständig beständigen, die Farben in keiner Weise schädigenden feinen Überzug, der die Bildfläche gegen mechanisches Verwischen und gegen die Einwirkung von Wasser schützt. Beispiel 3. iokg Kasein werden in i5ol Wasser und 3 kg Natronlauge, 45 prozentig, gelöst und nach längerem Stehen klar filtriert. Die so erhaltene Lösung wird mit verdünnter Salzsäure bis zur schwachsauren Reaktion versetzt, wodurch das Kasein ausfällt. ber Niederschlag wird auf einem Filter gesammelt, mit Wasser gewaschen und mit 3 kg Hexamethylentetramin verarbeitet, wodurch eine konzentrierte klare Lösung erhalten wird. Nunmehr werden So kg einer auf übliche Weise hergestellten, zweiprozentigen kolleidalen schwach alkalischen Kieselsäurelösung zugesetzt und mit Wasser auf ioo kg verdünnt. Man erhält so eine klare als Fixativ und nach Verdünnung mit Wasser auch als Malmittel geeignete Lösung mit einem Gehalt von 7,5 Prozent Kasein, i Prozent kolloidaler Kieselsäure sowie 3 Prozent Hexamethylentetramin. Beispiel 4. 5kg,Kasein werden mit Pepsinsalzsäure in üblicher Weise verdaut, bis dasselbe in Albumose übergeführt ist. Die so erhaltene Kaseoselösung wird mit Natronlauge bis zur schwach alkalischen Reaktion versetzt und filtriert; darauf wird eine Lösung von 0,5 kg kristallisiertem Chlorcalcium in io 1 Wasser unter kräftigem Rühren langsam zugesetzt, sodann oß kg Hexamethylentetramin in 2 1 Wasser gelöst und iS kg MetyMalkohol zugegeben und nunmehr mit Wasser auf 8o kg Gewicht aufgefüllt.
- Die so erhaltene klare Lösung enthält etwa 6 Prozent Abbauprodukte des Kaseins, o,6 Prozent Chlorcalcium und i Prozent Hexamethylentetramin;' sie läßt sich sowohl als Fixativ als auch als Malmittel verwenden. Beispiel 5. 5 kg Kasein werden mit 2 kg Natriumbicarbonat in 1-25 1 Wasser gelöst und mittels einer Lösung von iß kg Jod in jodkaliumlögung unter langsamen Zusatz der zur Erhaltung einer schwach alkalischen Reaktion nötigen Menge Natriumbicarbonat auf bekannte Weise jodiert. Nach beendeter Aufnahme des Jodes wird das gebildete jodkasein mittels verdünnter Salzsäure ausgefällt,- abfiltriert und ausge'waschen. Das gelblich gefärbte, feuchte Jodkasein wird mit der gerade nötigen Menge verdünnter Natrönlauge gelöst, dann werden 1"5 kg Formaldehyd nach Verdünnen mit io 1 Wasser sowie 2o kg Alkohol zugegeben und mit Wasser -auf das Gewicht von i5o kg gebracht.
- Die so erhaltene, schwach gelblich gefärbte Lösung enthält etwa 3 Prozent jodkasein mit einem Gehalt von 7 Prozent organisch fest gebundenem Jod und i Prozent Formaldehyd; sie ist als Fixativ, besonders für getönte Papiere geeignet.
Claims (1)
- PATENT-ANspRucii: Verfahren zur Herstellung von Fixier-und Malmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die löslichen Salze der Eiweißkörper, deren Abbau- und SubstitutionsFrodukte zusammen mit Formaldehvd zweckmäßig mit anorganischen Kolloided und anorganischen oder organischen Salzen der Erdalkalien und Erden anwendet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEZ12740D DE393270C (de) | 1921-11-18 | 1921-11-18 | Verfahren zur Herstellung von Fixier- und Malmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE393270C true DE393270C (de) | 1924-03-31 |
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ID=7622750
Family Applications (1)
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DEZ12740D Expired DE393270C (de) | 1921-11-18 | 1921-11-18 | Verfahren zur Herstellung von Fixier- und Malmitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE393270C (de) |
-
1921
- 1921-11-18 DE DEZ12740D patent/DE393270C/de not_active Expired
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