DE957155C

DE957155C - Klebstoff in Form von Fluessigleim, Pulverleim, Leimfolie oder Anstrichen, der auf silikonisierten Flaechen haftet

Info

Publication number: DE957155C
Application number: DEG11546A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Erich Pietschmann
Original assignee: TH Goldschmidt AG
Current assignee: Evonik Operations GmbH
Priority date: 1953-04-21
Filing date: 1953-04-21
Publication date: 1957-01-31

Description

Klebstoff in Form von Flüssigleim, Pulverleim, Leimfolie oder Anstrichen, der auf silikonisierten Flächen haftet Es hat sich gezeigt, daß im Handel befindlic'ne Klebstoffe verschiedenster Art nicht oder nur unvollkommen auf Flächen haften, die mit einer Schicht von Silikonen, d. h. siliciumorganischen Verbindungen, überzogen sind.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dai3 Klebstaffe in Form von Flüssigleim, Pulverleim oder Leimfolie und Anstrichen mit einem geringen Gehalt an freier Flußsäure oder Flußsäure abspaltenden Verbindungen fest auf silikonisierten Flächen haften.
Man kann entvveder die freie Flußsäure oder Flußsäure abspaltende Verbindungen verwenden.
In der Regel wird man wasserhaltige Klebstoffe mit flußsauren Salzen versetzen, während in organischen Lösungsmittein gelöste Klebstoffe unter Umständen den Zusatz freier Flußsäure erfordern, nämlich dann, wenn die Salze in organischen Lösungsmitteln unvollkommen oder nicht löslich sind. Im Falle der Anwendung neutraler Salze der Flußsäure, wie Na2F2, kann man die Flußsäure durch Anwesenheit von stärkeren Säuren oder deren sauren Salzen freimachen. (NH4)2F3 bildet z. B. in Anwesenheit von Aldehyden Flußsäure, Es war überraschend, daß schon eine so kleine Menge, wie z. B. o,3°/o freie Flußsäure im Klebstoff eine normal schnelle Abbindutng hervorruft, zumal in den meisten Fällen die Klebstoffbestandteile in ihrer Eigenschaft als Schutzkolloide die Wirkung der Säure abschwächen.
Als Flußsäure spendende Verbindungen sind z. B. Na2F2, NH4F, KHF2, NaHF2, NH4HF2 usw. brauchbar.
Man kann jede Art von Klebstoff anwenden, z. B. Leime auf Basis Stärke, Dextrin, Glutin, Harnstoff-, Phenol-, Melamin-, Aldehydharze, Polymerisate in wäßrigen Suspensionen oder in organischen Lösern, Celluloseäther, Celluloseester, Polyvinylalkohol, Polyester, Kautschuk, Polyurethan, Glycidäther von zweiwertigen Phenolen, Gummiarabikum u. a.
Beispiel I 150 g gelbes Dextrin werden in 100 g Wasser unter Zusatz von 7,5 g NH4HF2 aufgelöst.
Beispiel 2 Eine viskose Lösung von Polyvinylacetat in organischen Lösungsmitteln wird mit I,5°/o 350/oiger Flußsäure vermischt.
Beispiel 3 I00 g pulverförmiger Lederleim wird mit 6 g NH4HF2 trocken vermischt. Das Pulver wird vor Gebrauch mit 100 g warmem Wasser angerührt.
Beispiel 4 100 g eines handelsüblichen Harnstofformaldehydleimes in etwa 650/oiger Lösung wird mit Iog einer I50/oigen Lösung von (NH4)2F2 in Wasser versetzt.
Beispiel 5 Ioo g einer 33%igen wäßrigen Dispersion von Polyvinylacetat werden mit 3% N H4 H F2 vermisch.t.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : I. Klebstoff in Form von Flüssigleim, Pulverleim, Leimfolie oder Anstrichen, der auf silikonisierten Flächen haftet, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff oder Anstrich freie Flußsäure enthält.
2. Klebstoff nach Anspruch I, gekennzeichnet durch einen Gehalt an freier Flußsäure in Mengen von 0,3 bis 5 0/o.
3. Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Klebstoff Flußsäure abspaltende Verbindungen zugesetzt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften: Greber, Lehmann, van der Werth: »Die tierischen Leime, Straßenbau, Chemie und Technik«, 1950, 5. 114, 116; Deutsche Patentschrift Nr. 693 977.