DE3932629A1 - Klemmvorrichtung, zum beispiel fuer das oberwerkzeug einer kantpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung zum Einklemmen von wenigstens einem Werkzeug, beispielsweise einem Ober­ werkzeug einer Kantpresse mit zwei aufeinander zu und von­ einander weg bewegbaren Klemmbacken, zwischen denen das Werkzeug eingeklemmt werden kann, Andrückmitteln, zum Bei­ spiel wenigstens einem hydraulischen Zylinder, um die Klemmbacken gegeneinander zu drücken, und wenigstens einem zwischen den Klemmbacken vorhandenen Sicherungselement für das Zusammenwirken mit einem an dem Werkzeug befindlichen Rand, derart, daß das Werkzeug der nicht beaufschlagten Andrückmitteln mit wenigstens einem Rand über das Sicherungselement geschoben werden kann, über den Rand einhakt und somit das Werkzeug vor dem Herunterfallen schützt.

Eine solche Klemmvorrichtung für das Oberwerkzeug von Kant­ pressen ist aus DE-A-35 24 694 bekannt. Bei dieser bekann­ ten Sicherungseinrichtung sind eine Reihe von Sicherungs­ elementen in Form federbelasteter Stifte vorhanden, über die ein Oberwerkzeug einer Kantpresse über eine Auflauf­ fläche geschoben werden kann, woraufhin der Oberrand einer Längsaussparung des Oberwerkzeugs über die freien Enden der federbelasteten Stifte verstellt wird, derart, daß jeder einzelne Stift durch die Federkraft wieder in seine am wei­ testen hervorstehende Position gebracht wird und das Werk­ zeug festhält, beziehungsweise es vor dem Herunterfallen sichert.

Die Verwendung solcher federbelasteten Stifte hat den Nach­ teil, daß die Stifte nach einer Reihe von Hin- und Herbewe­ gungen weniger leicht in ihren Führungsbuchsen bewegbar sind. Beim Festsitzen in der am weitesten nach außen her­ vorstehenden Position kann dann das betreffende Werkzeug nicht mehr oder nur mit großer Anstrengung aus der Klemm­ vorrichtung herausgenommen werden, während beim Festsitzen in der am wenigsten nach außen hervorstehenden Position der Stift nicht mehr als Sicherungselement funktioniert.

Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Klemmvorrichtung zu schaffen, deren Handhabung für unterschiedliche Werkzeuge auf einfache Weise erfolgt und die dauerhaft betriebssicher ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen federnden Streifen, der zwischen den Klemmbacken an einer einzigen Backe befestigt ist und durch seine eigene Federkraft in entspanntem Zustand in einem Abstand zu einer Druckfläche dieser Klemmbacke liegt, wobei bei nicht beauf­ schlagtem Andrückmittel das Werkzeug in eine ausreichend große Kippstellung zu einem mit einem Sicherungsrand verse­ henden Teil bringbar ist und dadurch der Rand des Werkzeugs mit diesem Sicherungsrand in Eingriff gebracht und wieder aus diesem Eingriff herausgebracht werden kann und den Sicherungsrand passieren kann.

Damit die Anliegekräfte möglichst gut verteilt werden, ist diejenige Ausführung zu bevorzugen, in der der Sicherungs­ rand der Oberrand eine Sicherungsnockens ist.

Für ein leichtes Einbringen des Werkzeugs, ohne daß es nö­ tig ist, dazu vorher eine bestimmte Kippbewegung auszufüh­ ren, kann diejenige Variante benutzt werden, bei der der Sicherungsnocken eine Auflauffläche zum Einbringen des Werk­ zeugs aufweist.

Für eine möglichst gute Kraftverteilung und ein homogenes Anliegen zwischen den beiden Klemmbacken eines Werkzeugs und insbesondere einer Reihe, voneinander möglicherweise leicht im Gewicht abweichender Werkzeugteile, kann dieje­ nige Ausführung vorteilhaft sein, bei der zwischen der Druckfläche der Klemmbacke und dem federnden Streifen ein flexibler Streifen angebracht ist.

In diesem Zusammenhang kann eine andere Ausführung verwen­ det werden, bei der der federnde Streifen aus Segmenten be­ steht. In diesem Zusammenhang wird angemerkt, daß für ein homogenes Einklemmen einer Reihe, in einer Linie angeordne­ ter Werkzeugteile, wie das Oberwerkzeug einer Kantpresse, die Segmente vorzugsweise eine derartige Länge aufweisen, daß sie höchstens genau so lang sind, wie die kürzesten zu verwendenden Werkzeuge.

Man kann jedes Segment des federnden Streifens individuell produzieren und in die Klemmvorrichtung einsetzen. Vorzugs­ weise fügt man jedoch eine Reihe von Segmenten zu jeweils einem einzigen Streifenteil zusammen. Zu diesem Zweck kann die Klemmvorrichtung das Kennzeichen aufweisen, daß der fe­ dernde Streifen Einschnitte aufweist, die die Segmente trennen.

Zum Festklemmen von Werkzeugteilen mit ungleicher Dicke kann man ebenfalls diejenige Ausführung verwenden, in der die Druckfläche der betreffenden Klemmbacke eine derartige, zum Beispiel gewölbte Form aufweist, daß beim Einklemmen des Werkzeugs der untere Federbogen eine solche Charakteri­ stik aufweist, daß diese die Funktion des flexiblen Strei­ fens übernimmt. In diesem Falle kann auf die Anwendung ei­ nes flexiblen Streifens zwischen der Druckfläche der be­ treffenden Klemmbacke und dem federnden Streifen verzichtet werden.

Ebenfalls betrifft die Erfindung einen federnden Streifen mit einem Sicherungsrand, der zur Verwendung als Bestand­ teil einer erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung vorgesehen ist.

Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung er­ läutert. Darin zeigen:

Fig. 1 eine teilweise weggebrochene perspektivische An­ sicht einer Kantpresse;

Fig. 2 einen Querschnitt im größeren Maßstab einer erfin­ dungsgemäßen Klemmvorrichtung, die Teil einer Vorrichtung nach Fig. 1 ist;

Fig. 3 die Klemmvorrichtung nach Fig. 2 während des Ent­ fernens des Werkzeugs;

Fig. 4 die Klemmvorrichtung nach den Fig. 2 und 3 während des Baufschlagens der Andrückmittel;

Fig. 5 eine teilweise weggebrochene perspektivische Ex­ plosionsansicht, in der der Aufbau einer Klemmvorrichtung nach der Erfindung dargestellt worden ist;

Fig. 6 den Querschnitt VI nach Fig. 1;

Fig. 7, 8 und 9 Querschnitte durch eine Variante in un­ terschiedlichen Stellungen;

Fig. 10 die Ansicht X-X nach Fig. 7;

Fig. 11 eine mit Fig. 7 korrespondierende Ansicht einer Variante, und

Fig. 12 die Ausführung von Fig. 11 bei Beaufschlagung der Andrückmittel.

Fig. 1 zeigt eine Kantpresse 1 mit einer Klemmvorrichtung 2 gemäß der Erfindung. Diese Kantpresse 1 ist übrigens eine bekannte Konstruktion und wird deswegen im Rahmen der Er­ findung nicht weiter erörtert.

Fig. 2 zeigt die Klemmvorrichtung 2. Diese umfaßt eine fe­ ste Klemmbacke 3 und eine gegenüber dieser festen Klemm­ backe 3 gelenkige Klemmbacke 4. Mittels hydraulischer Zy­ linder 5 kann die gelenkige Klemmbacke 4 gegenüber der fe­ sten Klemmbacke 3 bewegt werden, wie nachstehend anhand der Fig. 3 und 4 beschrieben werden wird.

Die gelenkige Klemmbacke 4 trägt einen federnden Streifen 6, der auf die in Fig. 2 gezeigte Weise in seinem entspann­ ten Zustand an der unteren Zone einen Abstand zu der Druck­ fläche 7 der Klemmbacke aufweist. In diese unteren Zone ist die Klemmbacke mit einem in eine Rille 21 aufgenommenen flexiblen Kunststoffstreifen 8 versehen.

Der Streifen 6 weist an seiner Unterseite einen Sicherungs­ nocken 9 mit schräger Auflauffläche 10 auf. Ein Werkzeug­ teil 11, in diesem Falle das Oberwerkzeug der Kantpresse 1, kann mit einem Rand 12 über die Auflauffläche 10 über den Nocken gebracht werden, wobei die Dimensionierung derart ist, daß der obere Teil des Werkzeugs 11 zwischen den Noc­ ken 10 und die Druckfläche 14 der festen Klemmbacke 3 ein­ geschoben werden kann. Dies ist die in Fig. 2 gezeigte Si­ tuation. Durch diese stabile Situation wird vermieden, daß ein über den Nocken 10 geschobenes Werkzeug 11 aus der Klemmvorrichtung 2 herausfallen kann, ohne daß es dazu ei­ ner Beaufschlagung der als Druckmittel funktionierenden hydraulischen Zylinder bedarf.

Fig. 3 zeigt die Situation, in der von der in Fig. 2 ge­ zeigten Situation aus das Werkzeug 11 aus der Klemmvorrich­ tung 2 herausgenommen werden muß. Dazu wird das Werkzeug 11 in die mit dem Pfeil 13 bezeichnete Richtung gekippt, wäh­ rend der Benutzer das Werkzeug leicht nach unten zieht. Da­ durch kann der Rand 12 den oberen Rand des Sicherungsnoc­ kens 9 passieren und herausgenommen werden.

Fig. 4 zeigt den Zustand, in dem mittels nicht-dargestell­ ter Mittel die hydraulischen Zylinder 5 beaufschlagt sind. Durch diese Beaufschlagung scharniert die Klemmbacke 4 ge­ genüber der Klemmbacke 3 in die mit Pfeilen 15 bezeichnete Richtung, wodurch das Oberwerkzeug 11 angedrückt wird, ei­ nerseits gegen die Druckfläche 7 der festen Klemmbacke 3 und andererseits gegen die Druckfläche 14 der gelenkigen Klemmbacke 4, über den Nocken 9, den Streifen 6 und den flexiblen Streifen 8.

Da, wie Fig. 4 zeigt, das Oberwerkzeug 11 mit einem Unter­ werkzeug 16 zusammenwirken kann, indem mittels hydrauli­ scher Zylinder 17 (siehe Fig. 1) die Klemmvorrichtung 2 mit Kraft in Richtung des Pfeils 20 abwärts angesetzt wird, ist das Oberwerkzeug 11 im Zusammenhang mit der festen Klemm­ backe 3 derart gestaltet, daß das Oberwerkzeug 11 mit einer Druckfläche 18 an der Unterfläche 19 der festen Klemmbacke 3 anliegt.

Fig. 5 zeigt eine Explosionszeichnung der Klemmvorrichtung 2. Wie aus dieser Zeichnung hervorgeht, besteht der Strei­ fen 6 aus Teilen 22, die mit Einschnitten 23 versehen sind, die federnde Segmente begrenzen. Der Sicherungsnocken 9 be­ steht entsprechend den Abmessungen der Teile 22 aus Nocken­ segmenten 24.

Schrauben 25 sind dazu vorgesehen, die Klemmbacke 4 gelen­ kig gegenüber der festen Klemmbacke festzusetzen. Wie deut­ lich in Fig. 6 dargestellt ist, weist die gelenkige Klemm­ backe 4 eine mit dem Schraubenkopf 26 zusammenwirkende Ver­ tiefung 27 mit sphärischem Boden 28 auf. Zwischen dem Schraubenkopf 26 und dem sphärischen Boden 28 befindet sich ein entsprechend geformter Ring 29, in der Weise, daß die damit erhaltene Gelenkachse mit der Linie durch die Krümmungszentren von sphärischen Böden 28 der Vertiefungen 27 übereinstimmt, deren Drehzentren alle auf einer Linie gelegen sind.

Die Ausführung nach den Fig. 2 bis 5 weist eine Klemmbacke 4 mit gewölbter Form auf. Der in Ruhezustand gerade Strei­ fen 5 weist in seinem angedrückten Zustand nach Fig. 4 eine Krümmung auf.

Die Ausführung nach Fig. 7 ist, was diesen Aspekt anbe­ langt, insoweit anders, als die gelenkige Klemmbacke 30 eine gerade Vorderfläche 31 bildet, während der federnde Streifen 32 eine gebogene Form aufweist, wodurch der ge­ wünschte gegenseitige Abstand zwischen diesem Streifen 32 und der Vorderfläche 31 im Ruhezustand wiedererlangt wird.

Fig. 8 zeigt wie ein Werkzeug 33 zwischen die bewegliche Klemmbacke 30 und die feste Klemmbacke 34 eingesetzt werden kann. Das Werkzeug weist eine Aussparung 35 mit einem Ober­ rand 36 für die Zusammenwirkung mit einem Auflaufnocken 37 auf, der an der festen Klemmbacke 34 angebracht ist. Die Einklemmung ist in Phasen in den Fig. 7, 8 und 9 gezeigt. Mit Bezug auf Fig. 9 wird angemerkt, daß das Werkzeug 33 in dieser Situation bei Einklemmung eine mehr oder weniger fi­ xierte Position einnimmt. Durch die Ausübung der mit Pfeil 38 bezeichneten Druckkraft bei der erstmaligen Inbetrieb­ nahme der gebrauchsfertigen Vorrichtung erfolgt das Andrüc­ ken der Druckfläche 39 an die Unterfläche 19 der festen Klemmbacke 34, wodurch das Werkzeug 33 in Position gebracht wird.

Fig. 10 zeigt eine Alternative, bei der Streifenteile 40 mit anderen Einschnitten 41 versehen sind. Daraus geht her­ vor, daß der Entwerfer innerhalb des Rahmens der Erfindung eine gewisse Freiheit hat, beispielsweise auch in der Mate­ rialwahl, Metall oder Kunststoff.

Die Ausführung nach den Fig. 11 und 12 entspricht insofern der Klemmvorrichtung 2, als hier eine Klemmbacke 42 mit ge­ wölbter Vorderfläche vorliegt. Wie aus den Fig. 11 und 12 hervorgeht, kann durch die Form und die Federkraft des Streifens 44 erreicht werden, daß Werkzeuge 11 ungleicher Dicke zuverlässig eingeklemmt werden können. In dieser Aus­ führung kann auf den Kunststoffstreifen 8 verzichtet wer­ den, wie vorstehend besprochen.

Claims (8)

1. Klemmvorrichtung zum Einklemmen von wenigstens einem Werkzeug, beispielsweise einem Oberwerkzeug einer Kant­ presse mit:
Zwei aufeinander zu und voneinander weg bewegbaren Klemm­ backen, zwischen denen das Werkzeug eingeklemmt werden kann,
Andrückmitteln, zum Beispiel wenigstens einem hydraulischen Zylinder, um die Klemmbacken gegeneinander zu drücken, und wenigstens einen zwischen den Klemmbacken vorhandenen Si­ cherungselement für das Zusammenwirken mit einem an dem Werkzeug befindlichen Rand, derart, daß das Werkzeug bei nicht beaufschlagtem Andrückmittel mit wenigstens einem Rand über das Sicherungselement geschoben werden kann, über den Rand einhakt und somit das Werkzeug vor Herunterfallen schützt, gekennzeichnet durch einen federnden Streifen, der zwischen den Klemmbacken an einer einzigen Backe befestigt ist und durch seine eigene Federkraft in entspanntem Zustand in einem Abstand zu einer Druckfläche dieser Klemmbacke liegt, wobei bei nicht beauf­ schlagtem Andrückmittel das Werkzeug in eine ausreichend große Kippstellung zu einem mit einem Sicherungsrand verse­ henen Teil bringbar ist und dadurch der Rand des Werkzeugs mit diesem Sicherungsrand in Eingriff gebracht und wieder aus diesem Eingriff herausgebracht werden kann und den Si­ cherungsrand passieren kann.

2. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Sicherungsrand der obere Rand eines Sicherungsnockens ist.

3. Klemmvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Sicherungsnocken eine Auf­ lauffläche zum Einbringen des Werkzeugs aufweist.

4. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwischen der Druckfläche der Klemmbacke und dem federnden Streifen ein flexibler Strei­ fen angebracht ist.

5. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der federnde Streifen aus Seg­ menten besteht.

6. Klemmvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der federnde Streifen Ein­ schnitte aufweist, die die Segmente trennen.

7. Klemmvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Druckfläche der betreffen­ den Klemmbacke eine solche, beispielsweise gewölbte Form aufweist, daß beim Klemmen des Werkzeugs der untere Feder­ bogen eine derartige Charakteristik aufweist, daß dieser die Funktion des flexiblen Streifens übernimmt.

8. Federnder Streifen mit einem sich in Längsrichtung dieses Streifens erstreckenden Sicherungsrand zur Verwen­ dung als Sicherungselement für eine Klemmvorrichtung nach einem der vorigen Ansprüche.