DE3932247A1 - Elektrodenmaterial, elektroden, verfahren zur herstellung und verwendung der elektrode - Google Patents
Elektrodenmaterial, elektroden, verfahren zur herstellung und verwendung der elektrodeInfo
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Description
Glassy-Carbon-Elektroden werden in großem Umfang für analytische
Zwecke verwendet. Derartige Elektroden können beispielsweise
von den Firmen Sigri (Meitingen) und Deutsche Metrohm
(Filderstadt) bezogen werden. Diese Glassy-Carbon-Elektroden
werden vor ihrem Einsatz vielfach elektrochemisch vorbehandelt.
Zum Stand der Technik vgl. man beispielsweise (1) bis (18). Ein
Anwendungsgebiet, das an Bedeutung immer mehr zunimmt, ist das
der Flow-Injection-Analyse (FIA). Gewisse Grenzen der Einsatzbarkeit
von Glassy-Carbon-Elektroden ergeben sich allerdings
dadurch, daß diese Elektroden nicht beliebig bearbeitbar und
nicht in beliebiger Form herstellbar sind.
Diese den Glassy-Carbon-Elektroden gezogenen Grenzen werden
auch durch die Tatsache widergespiegelt, daß für FIA mitunter
röhrenförmige Gold- oder Platinelektroden eingesetzt werden.
Gemäß einer Teilaufgabe sieht nun die Erfindung ein Elektrodenmaterial
vor, das aus einem inerten Bindemittel und einem feinteiligen
elektrisch leitenden Material besteht oder sie umfaßt.
Bei dem inerten Bindemittel kann es sich um ein gießfähiges
Bindemittel handeln, beispielsweise um Paraffin.
Bei dem feinteiligen elektrisch leitenden Material kann es sich
um
- - ein inertes Metall auf Aktivkohle oder
- - ein Gemisch aus feinteiliger Aktivkohle und aus einem feinteiligen inerten Metall (gegebenenfalls auf Aktivkohle) handeln.
Bei dem inerten Metall kann es sich um ein Metall der I. oder
VIII. Nebengruppe des Periodensystems handeln, beispielsweise
um Platin oder Palladium.
Gemäß einer weiteren Teilaufgabe der Erfindung wird eine Elektrode
vorgesehen, die aus einem erfindungsgemäßen Elektrodenmaterial
besteht oder dieses Material umfaßt.
Die erfindungsgemäße Elektrode kann rohrförmig ausgebildet
sein. Sie kann ferner elektrochemisch vorbehandelt sein. Zum
Stand der Technik sei auf (1) bis (18) verwiesen.
Zur elektrochemischen Vorbehandlung kann die erfindungsgemäße
Elektrode gegenüber dem zu vermessenden Medium durch eine semipermeable
Membran abgedeckt sein, die mit der Elektrode ein
Reservoir für eine Indikatorsubstanz einschließt, beispielsweise
ein Indikatorenzym.
Die erfindungsgemäße Elektrode kann einen Leiterdraht aufweisen,
der in das Elektrodenmaterial eingelassen ist.
Die erfindungsgemäße Elektrode läßt sich dadurch herstellen,
- (a) daß man ein erfindungsgemäßes Elektrodenmaterial in einen gießfähigen Zustand bringt und danach erstarren läßt oder
- (b) daß man ein inertes Bindemittel und ein feinteiliges elektrisch leitendes Material, wie es für das erfindungsgemäße Elektrodenmaterial verwendet wird, miteinander mischt und in einen gießfähigen Zustand bringt und danach erstarren läßt.
Die erfindungsgemäße Elektrode läßt sich vorteilhaft bei der
FIA verwenden. Zum Stand der Technik vgl. man beispielsweise
(2), (3), (4) und (16).
Die erfindungsgemäße Elektrode bietet den Vorteil, daß sie
leicht bearbeitbar ist und in nahezu jeder beliebigen Form hergestellt
werden kann.
Nachstehend wird die Erfindung durch Beispiele und Figuren
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Elektrode;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Elektrode; und
Fig. 3 bis 5 Eichkurven für die Messung von Glukose mit erfindungsgemäßer
Glukoseoxidase/Elektrode gemäß Fig. 1.
Die Elektrode 1 gemäß Fig. 1 besteht aus einem Elektrodenmaterial
aus Paraffin und Palladium auf Aktivkohle (Palladium/Aktivkohle).
Zur Herstellung dieser Elektrode wurden
Paraffin und Palladium/Aktivkohle im Mischungsverhältnis von
etwa 2 : 1 miteinander vermischt. Das Gemisch wurde verflüssigt
und zu der etwa kerzenförmigen Elektrode 1 gegossen. Noch bevor
das Elektrodenmaterial ganz erstarrte, wurde ein Silberdraht 2
von der oberen kreisförmigen Stirnseite her auf etwa ¼ der
Länge der Elektrode 1 in das Elektrodenmaterial gesteckt. Nach
dem Erstarren des Elektrodenmaterials wurde in Nachbarschaft
der dem Silberdraht 2 gegenüberliegenden Stirnfläche der Elektrode
1 eine Ringnut 3 vorgesehen, wobei diese Stirnfläche
(sofern sie nicht bereits vom Guß her konvex ausgebildet war)
konvex nachbearbeitet wurde. Über diese konvexe Stirnfläche ist
eine Membran 5 gelegt, die aus Zellulose beispielsweise einer
Stärke von 20 µm bestehen kann und mit der konvexen Stirnfläche
ein flaches Reservoir 6 bildet. Dieses unter der Membran 5
liegende Reservoir 6 ist mit Hilfe eines O-Ringes 4, der in der
Ringnut 3 liegt, abgedichtet. Das Reservoir 6 kann mit einem
Puffer mit einem Gehalt an Glukoseoxidase (GOD) gefüllt sein.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist die Elektrode
11 rohrförmig ausgebildet. Sie besteht wiederum aus einem
Material auf Basis von Paraffin und Palladium/Aktivkohle. Diese
eigentliche Elektrode 11 ist von einem Schutzmantel 17 umgeben,
bei dem es sich um einen PTFE-Schlauch handeln kann. An einer
Stelle ist durch diesen Schutzmantel 17 eine drahtförmige Silber
ableitung 12 geführt, um einen Kontakt zur Elektrode 11 herzustellen.
In das aus Schutzmantel 17 und Elektrode 11 gebildete
Rohr ist eine Membran 15 eingezogen, die mit der Elektrode
11 einen (nicht dargestellten) ringförmigen Spalt bildet, in
dem sich eine Indikatorsubstanz befindet. Der Außendurchmesser
der in Fig. 2 dargestellten Elektrode bzw. Elektrodenanordnung
aus eigentlicher Elektrode 11, Membran 15 und Schutzmantel 17
kann beispielsweise 3 mm und die lichte Weite beispielsweise
1,5 mm betragen.
Die in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Kalibrierkurven wurden
mit Hilfe einer Elektrode gemäß Fig. 1 bei einer Spannung von
800 mV für D-Glukose durchgeführt:
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2) Chamsi, A.Y. Fogg, Analyst, 113 (1988) 1723-1727
3) Dieker, J.W. Van Der Linden, Analytica Chimica Acta, 114 (1980) 267-274
4) Fernández-Acriniega, M.A. & R.M. Alonso, Analyst, 110 (1985) 851-853
5) Guÿarro, E.C. et al., Analyst, 113 (1988) 625-627
6) Hernández, L. et al., Analyst, 113 (1988) 1715-1718
7) Lau, O. et al., Analyst, 113 (1988) 865-868
8) Miyawaki, O. & L.B. Wingard, Biochim. Biophys. Acta, 838 (1985) 60-80
9) Narasimhan, K. Wingard, Anal. Chem., 58 (1986) 2984-2987
10) Narasimhan, K. Wingard, J. Molec. Catalyses, 34 (1986) 253-262
11) Narasimhan, K. Wingard, J. Molec. Catalyses, 34 (1986) 263-273
12) Narasimhan, K. Wingard, Proc. Electrochem. Soc., 86 (1986) 47-54
13) O'Dea et al., Analyst, 113 (1988) 1791-1794
14) Powell, F.E. Fogg, Analyst, 113 (1988) 483-487
15) Procopio, J.R. et al., Analyst, 113 (1988) 109-111
16) Tay, B. et al., Analyst, 113 (1988) 617-620
17) Wang, J. Golden, Anal. Chimica Acta, 217 (1989) 343-351
18) Wring, S.A. et al., Analyst, 113 (1988) 1785-1789
2) Chamsi, A.Y. Fogg, Analyst, 113 (1988) 1723-1727
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14) Powell, F.E. Fogg, Analyst, 113 (1988) 483-487
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16) Tay, B. et al., Analyst, 113 (1988) 617-620
17) Wang, J. Golden, Anal. Chimica Acta, 217 (1989) 343-351
18) Wring, S.A. et al., Analyst, 113 (1988) 1785-1789
Claims (14)
1. Elektrodenmaterial, bestehend aus oder umfassend ein Gemisch
aus einem inerten Bindemittel und einem feinteiligen elektrisch
leitenden Material.
2. Elektrodenmaterial nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein
gießfähiges Bindemittel, wie Paraffin.
3. Elektrodenmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem feinteiligen elektrisch leitenden
Material um ein inertes Metall auf Aktivkohle handelt.
4. Elektrodenmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem feinteiligen elektrisch leitenden
Material um ein Gemisch aus feinteiliger Aktivkohle und aus
einem feinteiligen inerten Metall (gegebenenfalls auf Aktivkohle)
handelt.
5. Elektrodenmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein Edelmetall, insbesondere ein Metall
der I. oder VIII. Nebengruppe des Periodensystems, wie Platin
oder Palladium, als inertes Metall.
6. Elektrode, bestehend aus oder umfassend ein Elektrodenmaterial
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5.
7. Elektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
rohrförmig ausgebildet ist.
8. Elektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
auf Flachmaterial (Folie) aufgetragen ist.
9. Elektrode nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sie elektrochemisch vorbehandelt ist.
10. Elektrode nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie gegenüber dem zu vermessenden Medium durch eine semipermeable
Membran abgedeckt ist, die mit der Elektrode ein Reservoir
für eine Indikatorsubstanz, beispielsweise ein Indikatorenzym,
einschließt.
11. Elektrode nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß in das Elektrodenmaterial ein Leiterdraht
eingelassen ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode gemäß einem der
Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Elektrodenmaterial
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 in einen
gießfähigen Zustand bringt und danach erstarren läßt.
13. Verfahren zur Herstellung einer Elektrode gemäß einem der
Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man inertes
Bindemittel und ein feinteiliges elektrisch leitendes Material
jeweils gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5 miteinander mischt
und in einen gießfähigen Zustand bringt und danach erstarren läßt.
14. Verwendung einer Elektrode gemäß einem der Ansprüche 7 bis
11 bei der Fließ-Injektions-Analyse.
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DE19893932247 DE3932247A1 (de) | 1989-09-27 | 1989-09-27 | Elektrodenmaterial, elektroden, verfahren zur herstellung und verwendung der elektrode |
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- 1990-09-27 EP EP19900914174 patent/EP0445260A1/de not_active Withdrawn
- 1990-09-27 JP JP51326890A patent/JPH04504175A/ja active Pending
- 1990-09-27 WO PCT/EP1990/001632 patent/WO1991005247A1/de not_active Application Discontinuation
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