DE3932001A1 - Schraubenspindelgetriebe mit einer fallsicherung - Google Patents
Schraubenspindelgetriebe mit einer fallsicherungInfo
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- F16H25/20—Screw mechanisms
- F16H25/24—Elements essential to such mechanisms, e.g. screws, nuts
- F16H25/2472—Safety nuts
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schraubenspindelgetriebe,
welches z. B. einen Tisch, eine Plattform, ein Maschinen- oder
Geräteteil stützt und antreibt und mit einer Sicherheitsein
richtung ausgestattet ist, die bei Versagen der tragenden
Mutter des Schraubenspindelgetriebes wirksam wird, die um
eine Gefährdung von Personen und/oder Sachwerten durch die
abstützenden Tische, Plattformen bzw. ausschlagendn Maschinen-
oder Geräteteile zu verhindern.
Schraubenspindelgetriebe formen Drehbewegungen in translatori
sche Bewegungen um. Dabei nimmt die Spindelmutter axiale, vom
bewegten Teil verursachte, Kräfte auf. Hierdurch verschleißt
allmählich das Gewinde der Spindelmutter bis es soweit ist, daß
die Kräfte des Teils seinen Abriß oder seine Deformation be
wirken und ein Absturz des Teils nicht mehr aufhaltbar ist.
Die Bruchgefährdung der Spindelmutter ist erheblich größer als
die der Spindel, da ihre Gewindegänge eine dem Verhältnis von
Länge des Muttergewindes zu Länge des Schraubenspindelgewindes
entsprechende höhere spezifische Belastung aufnehmen müssen.
Im Interesse einer gleitgünstigen Paarung von Spindelmutter
und Spindel hat der Werkstoff der Spindelmutter zudem die
geringere mechanische Festigkeit. Der Verschleiß des Ge
windes der Spindelmutter bleibt im allgemeinen verborgen. Erst
der vollkommene Verschleiß macht sich in der bereits genannten
Weise bemerkbar. Dann aber ist Personen- bzw. oder Sach
schaden nicht mehr auszuschließen. Ein Beobachten des Ver
schleißvorganges an bestimmten Symptomen, z. B. am Setzbetrag
der Spindelmutter, wird bei gekapselten oder gehäuseumgebenden
Schraubenspindelgetrieben erschwert oder unmöglich. Außerdem
zeigen solche Symptome die noch vorhandene mechanische Sicherheits
reserve nicht verläßlich an, noch zwingen sie zum vorbeugenden
Austausch der tragenden Mutter. Es sind Sicherheitsvorschriften
bekannt (DIN IEC 601, Teil 1, VDE 0750, Teil 1, UL 187, 5.
Ausgabe) nach denen Einfachtragsysteme, z. B. mit Spindel
mutter, Seil, Riemen und Kette ausgerüstete Systeme so auszu
führen sind, daß eine Gefährdung ausgeschlossen ist. So werden
mechanische Sicherheitseinrichtungen für Schraubenspindel
getriebe benutzt, die eine Sicherheitsmutter besitzen, die
mit der tragenden Mutter des Schraubenspindelgetriebes auf
der Spindel zusammenwirkt. Bei einigen Lösungen wird dieses
Zusammenwirken durch dreh- und axialstarre Kopplung der
Sicherheitsmutter mit der tragenden Mutter erzielt (US-PS
33 04 794). Die Auswirkung geometrischer Fehler der Schrau
benspindelgetriebeteile, z. B. durch Abweichung der Spindel
von der Geradheit und daraus entstehende Nachteile für die
Laufgüte des Schraubenspindelgetriebes, sind bei einigen
dieser Lösungen durch ausreichendes Spiel zwischen Sicherheits
mutter und Spindel unterbunden. Vor allem soll dieses Spiel
jedoch eine Belastung, das heißt eine Abnutzung der Sicherheits
mutter, ausschließen. Erst mit zunehmendem Verschleiß der
tragenden Mutter kommt es zum Aufsetzen der Sicherheitsmutter
auf das Gewinde der Spindel (DE-AS 12 16 641). Bei anderen
Lösungen ist die Verbindung der Sicherheitsmutter mit der tra
genden Mutter nicht starr, sondern sie läßt der Sicherheitsmutter
eine begrenzte axiale und radiale Beweglichkeit (Lose). Auch die
Lose kompensiert geometrische Fehler des Schraubenspindelgetrie
bes und schließt die Belastung und damit Verschleiß der Sicher
heitsmutter aus. Eine Belastung der Sicherheitsmutter durch Kraft
wirkung des getragenen Teiles stellt sich nach dem Versagen oder
bereits vor dem Versagen der tragenden Mutter ein. Es hängt
davon ab, auf welches Maß die axiale Lose der Sicherheitsmutter
eingestellt ist. Der wesentliche Nachteil der vorgenannten Lö
sungen ist, daß infolge des Verschleißes die Sicherheitsmutter,
entweder allein oder im Verband mit der tragenden Mutter, das
Tragen und Bewegen des Teiles übernimmt. Die Sicherheitsmutter
gewährleistet damit nicht absolute Sicherheit entsprechend den
Vorschriften, sondern sie verlängert nur die Einsatzdauer des
Systems. Es ist aber außer Betrieb zu setzen, wenn der 1. Fehler
fall eintritt. Es sind weiterhin Lösungen bekannt, wo nach Ein
tritt des Fehlerfalles eine Bremskraft durch eine zweite Mut
ter, die zunächst das fallende Teil auffängt, wirkt. Sie soll
den Fehlerfall anzeigen und gegebenenfalls das Schraubenspindel
getriebe anhalten. Bekannt ist das Erzeugen einer Bremskraft
durch Verkanten der Sicherheitsmutter an der Spindel. Die ver
kantende Kraft entsteht, indem als Folge des Fehlerfalles das
getragene Teil auf einen Ausleger wirkt, der fest mit der
Sicherheitsmutter verbunden ist. Hier ist die Bremskraft durch
die Länge des Auslegers, die Gewindelänge der Sicherheitsmutter
und das Gewindespiel zwischen Sicherheitsmutter und Spindel
beeinflußbar. Mit langem Ausleger, kleiner Gewindelänge und
großem Gewindespiel sind größere Bremskräfte erreichbar.
Für Schraubenspindelgetriebe mit enger, z. B. teleskopisch wir
kender Kapselung, ist diese Lösung nicht geeignet, da der Aus
leger in die Kapselung nicht einbezogen werden kann. Ein Heraus
führen des Auslegers aus der Kapselung beeinträchtigt anderer
seits deren teleskopische Funktion und bzw. oder beeinträchtigt
andere Funktionen der Kapselung, zum Beispiel: Schutz vor Ver
schmutzung, Schutz vor Berührung, Schutz vor Schmiermittelver
lust, Durchbrüche in der Kapselung für den Ausleger sind unter
diesem Aspekt funktionswidrig. Ein außenliegender Ausleger
müßte eine eigene Schutzabdeckung erhalten.
Ein von der Kapselung unabhängiges Problem bilden die kraft
übertragenden Glieder: Koppelglied (Brücke), Ausleger, Sicher
heitsmutter, Spinel. Zur Erzielung einer ausreichenden Brems
wirkung sind von diesen Gliedern relativ große Kräfte aufzu
nehmen. So wird die Spindel durch das Verkanten der Sicher
heitsmutter nachteilig auf Biegung beansprucht. Der Ausleger
hat an der Verbindungsstelle mit der Sicherheitsmutter seinen
Maximalquerschnitt, dem die Bauhöhe der Sicherheitsmutter
entsprechen muß, die aber ein der Hebelwirkung des Auslegers
entgegengerichtetes Moment verursacht. Zwar läßt sich dieses
Gegenmoment durch Kürzung des Gewindes der Sicherheitsmutter
verringern, es läßt sich jedoch nicht verhindern, daß die
Bauhöhe der Sicherheitsmutter den Nutzweg der tragenden Mutter
auf der Spindel verringert.
Bei einer Lösung für ein Schraubenspindelgetriebe (DE-PS 19 14 550)
arbeitet die tragende Mutter bis zu ihrem Ausfall mit gleich
bleibendem günstigen Wirkungsgrad, während sich dann bei Aus
fall eine plötzliche starke Verschlechterung ergibt. Diese
Lösung bezieht sich allerdings auf ein Schraubenspindelgetriebe,
dessen tragende Mutter über Kugeln auf den Gewindegängen der
Spindel geführt ist. Die Sicherheitsmutter ist dreh- und axial
starr mit der tragenden Mutter gekoppelt und hat gegenüber der
Spindel großes Spiel. Ein Fehlerfall bedeutet bei dieser Lö
sung: Aufheben des Betriebszustandes der Rollreibung und Ein
setzen der Gleitreibung, das heißt Einsetzen des fehlerhaften
Betriebszustandes. Es wird von der Annahme ausgegangen, daß
der bei Gleitreibung schlechtere Wirkungsgrad des Schrauben
spindelgetriebes diesen fehlerhaften Betriebszustand anzeigt.
Ob diese Annahme tatsächlich zutrifft, insbesondere wenn der
Antrieb des Schraubenspindelgetriebes durch Motorkraft erfolgt,
ist fraglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schraubenspindel
getriebe mit einer zuverlässig wirkenden Sicherheitsein
richtung zu schaffen, die sowohl in eng gekapselten oder
von einem Gehäuse umgebenen als auch offenen Schrauben
spindelgetrieben einsetzbar, vom Funktionsprinzip des Schrau
benspindelgetriebes (Gewindegleitprinzip, Gewindewälzprinzip,
Rollprinzip) unabhängig ist und die bei Normalbetrieb nur in
Bereitschaft gehalten und an einer Kraftübertragung analog
der tragenden Mutter nicht beteiligt und somit ein Ver
schleiß durch Reibung ausgeschlossen ist. Die Aufgabe wird
bei einem Schraubenspindelgetriebe, bei dem eine tragende
Spindelmutter und eine lose Spindelmutter als Sicherheits
mutter Anwendung findet, erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Sicherheitsmutter außen konisch gestaltet ist und in
Richtung der Verjüngung des Konusses, im Abstand von mindestens
einer Gewindesteigung ein Gegenstück nach Art eines Ringes
mit Innenkonus angeordnet ist, wobei die Paßflächen der Koni
in Lastrichtung liegen. Dabei weist die Sicherheitsmutter in
Achsrichtung mindestens einen Längsschlitz auf, in den ein
Mitnehmerlappen einer Brücke eingreift, der über den Ring mit
Innenkonus hinweg mit weiteren Lappen in Vertiefungen des
heb- und senkbaren Geräteteiles eingreift. Die Größe der Lap
pen, der Vertiefungen und des Schlitzes ist dabei so bemessen,
daß das Spiel ihres Eingriffes eine Annäherung der Koni auf
ein Maß kleiner als das Maß der Gewindesteigung nicht zuläßt
und ihr Abstand im Normalfall, also ohne Abnutzungserscheinungen
unveränderlich ist. Damit eine offensichtliche Kenntlich
machung des Fehlerfalles erfolgt, ist eine Verformbarkeit der
Sicherheitsmutter vorteilhaft, um einen Andruck ihres Ge
windes an das Gewinde der Spindel zu erzielen, durch den sich
die Reibung im Gewindeeingriff so erhöht, daß ein Abbremsen
der Spindel bis zu ihrem Stillstand erfolgt, was z. B. im
Schlupf von Übertragungsgliedern des Antriebes oder im Antrieb
selbst, deutlich wird.
Es ist vorteilhaft, das mit Innenkonus ausgebildete Gegenstück
der Sicherheitsmutter als ein Bauteil auszubilden, welches durch
die mechanische Verbindung der Sicherheitsmutter mit der
Spindelmutter bzw. dem getragenem Geräteteil in dem konstanten
Abstand zur Sicherheitsmutter gehalten wird. Diese Halterung
ist auch durch ein spezielles Bauteil, eine Brücke, möglich
oder kann entfallen, wenn Ring mit Innenkonus und Spindel
mutter oder Ring mit Innenkonus und getragenem Geräteteil
ein Teil sind, aber durch die beim Fehlerfall entstehende
feste Verbindung der Koni voneinander abreißen. Da der Ring mit
Innenkonus nach Abriß (im Fehlerfall) ohne nennenswerten Wider
stand mit der Sicherheitsmutter und der Spindel rotiert, bis
der Antrieb ausgeschaltet wird, entfällt eine auf den Antrieb
rückwirkende Belastung, durch den Schlupf im Antrieb oder Bruch
eines Teiles im Antrieb, als ungefährlicher Fehlerfall, ein
treten kann.
Die Abrißstelle des Ringes mit Innenkonus wird durch eine Quer
schnittseinschnürung (Sollbruchstelle) - vorzugsweise als Ring
nut ausgeführt - bestimmt. Je kleiner die Steigung der Koni ist,
umso fester ist im Fehlerfall bekanntlich der Sitz der Koni in
einander. Der Andruck der Koni soll möglichst ungemindert als
Andruck im Gewindeeingriff zur Wirkung kommen, was durch Minderung
des Formwiderstandes der Sicherheitsmutter mit Hilfe von Längs
schlitzen und dünner Wandung erzielt wird. Dabei wirkt der An
druck als spezifischer Flächendruck entsprechend der im Ein
griff stehenden Konusfläche und kann durch gegenüberliegende,
zweckmäßig gleichgroße Aussparungen (Verringerung der Fläche)
erhöht werden. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, den Kegel
winkel zu vergrößern oder die zur Minderung des Formwiderstandes
der Sicherheitsmutter nötigen Schlitze wegzulassen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
und einer Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 vereinfachte Darstellung eines teleskopisch gekapselten
Schraubenspindelgetriebes mit mechanischer Sicherheits
einrichtung, bei dem ein getragenes Teil als Innenrohr
des Teleskopes ausgeführt ist, im Normalbetrieb,
Fig. 2 Schraubenspindelgetriebe nach Fig. 1 nach dem Fehler
fall durch Ausbrechen des Gewindes,
Fig. 3 Darstellung der Sicherheitsmutter in Draufsicht und
Seitenansicht,
Fig. 4 Darstellung der Brücke im Einbauzustand,
Fig. 5 vereinfachte Darstellung wie Fig. 1, jedoch mit einem
Konusring, der auf Grund einer Querschnittseinschrän
kung lösbar ist,
Fig. 6 Ausführung nach Fig. 5 im Fehlerfall,
Fig. 7 vereinfachte Darstellung eines teleskopisch gekapselten
Schraubenspindelgetriebes mit mechanischer Sicherheits
einrichtung im Normalbetrieb mit separatem Konusring,
Fig. 8 Ausführung nach Fig. 7 im Fehlerfall,
Fig. 9 vereinfachte Darstellung eines nicht gekapselten
Schraubenspindelantriebes mit mechanischer Sicherheits
einrichtung, im Normalbetrieb,
Fig. 10 weitere Ausführungsform der Sicherheitseinrichtung
in Normalbetrieb,
Fig. 11 Ring 8 mit Innenkonus 14 und 2 Ausnehmungen 16.
Die Fig. 1 zeigt ein teleskopisch gekapseltes Schraubenspindel
getriebe mit einer Sicherheitsmutter 1, einer tragenden Spindel
mutter 2, einer Spindel 3, wobei die Sicherheitsmutter 1 durch
eine Brücke 4 auf Abstand zur Spindelmutter 2 gehaltert wird.
Die Anordnung ist so getroffen, daß das zu tragende Teil am
Innenrohr 5 des Teleskopes angreift, während am Außenrohr 6 sich
ein Motorantrieb befindet, angedeutet durch ein stilisiertes
Lager und ein Antriebsrad 7 und eine Drehbewegung auf die
Spindel 3 überträgt. Aufgabe ist es, die Sicherheitsein
richtung für das Schraubenspindelgetriebe bei Normalbetrieb
nur in Bereitschaft zu halten und an einer Kraftübertragung
analog der tragenden Spindelmutter 2 nicht zu beteiligen und
somit auch keinen Verschleiß durch Reibung zu bewirken, der
nennenswert ist. Das hat den Vorteil, daß die Sicherheitsmutter
1, die Beanspruchungen eines Fehlerfalles uneingeschränkt auf
nehmen kann, da ihr Gewinde noch voll tragfähig geblieben ist.
Die Bereitschaft der Sicherheitsmutter 1 besteht darin, daß sie
mit der Spindelmutter 2 bzw. mit dem getragenen Teil gekoppelt
ist. Die Kopplung soll eine freie axiale Relativbewegung zwi
schen Spindelmutter 2 bzw. dem getragenen Teil und der Sicher
heitsmutter 1 in der Weise zu lassen, daß Setzbewegungen der
Spindelmutter 2, ein axiales Andrücken der Sicherheitsmutter 1
auf dem Gewinde der Spindel 3 auszuschließen. Diese Bedingung
wird erfüllt, wenn das Maß dieser freien axialen Relativbe
wegung mindestens so groß ist, wie die Steigung des Gewindes.
Nach einem Setzen der Spindelmutter 2 um das Maß ihrer Ge
windesteigung ist zu erwarten, daß ihre Schraub- und Stütz
funktion eingestellt ist, d. h. der Fehlerfall eintritt. Jetzt
soll die mechanische Sicherheitseinrichtung das getragene Teil
selbst stützen. Die bislang von der tragenden Spindelmutter 2
gewährleistete Schraubenfunktion soll jedoch dabei ausgeschlos
sen werden, so daß auch die damit verbundene Verschleißbean
spruchung der Sicherheitsmutter 1 entfällt.
Der Anschluß soll durch ausreichenden Bremsdruck im Gewinde
eingriffsbereich erzwungen werden. Dieser Fall ist in Fig. 2 dar
gestellt. Nach Ausbrechen des Gewindes der Spindelmutter 2
setzt der Innenkonus 14 eines Ringes 8 auf den Außenkonus der
Sicherheitsmutter 1 auf. Die Transformation des Auffangstoßes
bzw. der Stützkraft in den erforderlichen Bremsdruck soll nach
dem bekannten Prinzip des Spannkegels erfolgen, indem die Spin
delmutter 2 bzw. das mit dem Innenrohr 5 in Verbindung stehende
getragene Teil den Ring 8 mit Innenkonus 14 gegen den Außenkonus
der Sicherheitsmutter 1 drückt. Durch Nachgiebigkeit des Ma
terials der Sicherheitsmutter 1 gegenüber den radialen Kraft
komponenten aus dem Kegelsystem, wird ihr Gewinde gegen das
Gewinde der Spindel 3 gedrückt und so ein Kraftschluß mit
dieser erzeugt. Diesem Spannungsprinzip kommt eine möglichst
dünnwandige Ausführung der Sicherheitsmutter 1 entgegen, da
hierdurch ihre Nachgiebigkeit gegenüber den andrückenden Kräften
vergrößert und eine völlige Umsetzung der vom Kegelsystem einge
leiteten radialen Kräfte in Bremsdruck möglich ist. Eine Dar
stellung der Sicherheitsmutter 1 mit vier Schlitzen 9 in Längs
richtung ist in zwei Ansichten in Fig. 3 gezeigt. Andererseits
wird im Sinne der Aufgabenstellung das radiale Baumaß der mecha
nischen Sicherheitseinrichtung ebenso wie durch den Effekt eines
konzentrisch-symmetrischen Kraftflusses bis zur Spindel 3 er
heblich reduziert. Dieses ermöglicht die Anwendung der mechani
schen Sicherheitseinrichtung auch bei ungünstigen Platzverhält
nissen. Beim angewendeten Spannprinzip auf Basis von Kegeln
sind Bremskräfte, die ein Vielfaches der Stützkraft bzw. des
Auffangstoßes betragen, realisierbar.
Eine weitere Aufgabe ist es, auszuschließen, daß die Kopplung
der Spindelmutter 2 bzw. des getragenen Teils am Innenrohr 5
und der Sicherheitsmutter 1 bei Eintritt des Fehlerfalles die
Notfunktion behindert. Die Kopplung soll deshalb durch den
Fehlerfall und seine Konsequenzen beseitigt werden. Außerdem
soll das Koppelglied, die Brücke 4, ebenfalls dem platz- un
massesparenden Prinzip entsprechen. Die Brücke 4, die bei Nor
malfunktion die unbelastete Sicherheitsmutter 1 auf der Spindel 3
mitführt, also keine Kräfte aufzunehmen hat, ist in leichter Bau
weise ausführbar. Sie ist in Fig. 4 dargestellt, besitzt Mit
nehmerlappen 10, die biegsam ausgeführt sind, um bei der Montage
der mechanischen Sicherheitseinrichtung nach Einstellung der bei
Normalfunktion notwendige Distanz der Koni ein Einstemmen der
Mitnehmerlappen 10 in radiale Schlitze der Sicherheitsmutter 1 bzw.
in Vertiefungen 11 der Spindelmutter 2 zu ermöglichen. Damit ist
die Kopplung hergestellt. Die Biegsamkeit der Mitnehmerlappen 10
sichert, daß sie im Fehlerfall durch Kollision an der Sicher
heitsmutter 1 infolge Setzbewegungen aus- oder eingebogen werden
oder, wenn die radialen Schlitze in Richtung der Setzbewegung
offen sind, aus diesen heraustreten. In beiden Fällen ist dann
die Kopplung selbsttätig gelöst.
Es wird davon ausgegangen, daß nach Eintritt des Fehlerfalles
eine feste Verbindung zwischen den Koni entsteht. Das ent
spricht einer Blockierung der Bewegung mit augenblicklicher
Rückwirkung bis zum Antrieb 7. Diese Blockierung kann unbe
rechenbare bzw. unerwünschte Folgen haben, obwohl die primäre
Sicherheitsfunktion, also der Schutz vor Personen, gewährleistet
ist. Die Blockierung und das Ansprechen eines Notsystems kann
deshalb als sekundärer Fehlerfall angesehen werden, dem eine
sekundäre Sicherheitsfunktion folgen muß. Nach der bisherigen
Zielstellung wird die Sicherheitsfunktion von einem Notsystem
erfüllt, daß kein funktioneller Bestandteil der mechanischen
Sicherheitseinrichtung ist.
Für eine weitere Ausführungsstufe der mechanischen Sicher
heitseinrichtung gilt das Ziel, der sekundären Sicherheits
funktion ebenfalls das mechanische Prinzip zugrunde zu legen
und sie so in die mechanische Sicherheitseinrichtung zu inte
grieren. Diese Lösungen sind in den folgenden Figuren darge
stellt. Die Fig. 5 und Fig. 6 zeigt eine vereinfachte Darstellung
eines teleskopisch gekapselten Schraubenspindelgetriebes, bei
dem das getragene Teil mit dem Innenrohr 5 in Verbindung steht
im Normalbetrieb, in Fig. 6 im Fehlerfall. Der Innenkonus 14
des Ringes 8 ist ebenfalls, wie bisher, aus einem Stück mit
der tragenden Spindelmutter 2. Die Lösung erfolgt durch Aus
bildung einer Sollbruchstelle 12 zwischen dem Funktionselement
Ring 8 und der Spindelmutter 2. Der Sollbruch an dieser defi
nierten Querschnittseinschnürung wird durch das aus der Blockie
rung resultierende Torsionsmoment und bzw. oder durch den Auf
fangstoß herbeigeführt. Nach Abriß des Ringes 8 über den Flä
chen 13 an der Sollbruchstelle 12 Spur- und Stützfunktion aus.
Der Fehlerfall zeigt sich im Ausbleiben der translatorischen
Abtriebsbewegung bei trotzdem laufendem Antriebsrad 7.
Eine weitere Ausführungsvariante ist in Fig. 7 und Fig. 8 ge
zeigt. Dort ist der Ring 8 mit Innenkonus 14 separat und liegt
stirnseitig am Körper der Spindelmutter 2 an, indem er durch
die Brücke 4 in dieser Lage, sozusagen in Axialhalterung 15
gehalten wird. Bei dieser Lösung entfällt ein Torsionsmoment,
wie es bei der zuvor erläuterten Ausführungsstäbe zum Abriß
des Ringes 8 notwendig ist. Es gibt also hier keinen sekun
dären Fehlerfall, die Notfunktion ist ein unmittelbar der
primären Sicherheitsfunktion nachfolgendes Ereignis. Der Fehler
fall ist in Fig. 8 gezeigt. Fig. 9 zeigt ein Schraubenspindel
getriebe mit Sicherheitseinrichtung, bei dem das getragene Teil
als Schlitten bzw. Wagen ausgebildet ist, beispielsweise als
Hubtisch zur Patientenlagerung, im Normalbetrieb. Die Bauan
ordnung der Spindelmutter 2 und der mechanischen Sicherheitsein
richtung ist hierbei so, daß der Ring 8 mit Innenkonus 14 aus
einem Stück mit dem getragenen Teil besteht bzw. mit ihm unlös
bar verbunden ist. In Fig. 10 ist der Ring 8 ein gegenüber dem
getragenen Teil frei bewegliches Element, was von der Brücke 4
gehalten wird. In beiden Fällen hält ebenfalls die Brücke 4 auch
die Sicherheitsmutter 1 auf Distanz.
Die Ausführungsformen mit lösbarem Ring 8, insbesondere mit
losem Ring 8, sind geeignet, axiale Wälzkörper bzw. einen
axialen Wälzring in der Querschnittseinschnürung an der Soll
bruchstelle 12 zwischen dem Körper der Spindelmutter 2 oder
dem getragenen Teil und dem Ring 8 aufzunehmen. Dieser ist in
Fig. 11 mit dem Innenkonus 14 und zwei Ausnehmungen 16 in Drauf
sicht und im Schnitt dargestellt.
Die Erfindung ist auch bei Schraubenspindelgetrieben anwendbar,
bei denen nicht die Spindelmutter, sondern die Spindel trans
latorisch bewegt wird, das heißt, daß die Antriebsräder in
diesem Fall die Spindelmutter antreiben.
Claims (10)
1. Schraubenspindelgetriebe mit einer Fallsicherung, bei
dem eine tragende Spindelmutter (2) und eine lose Spindel
mutter (Sicherheitsmutter) (1) in einem bestimmten Abstand
auf einer durch einen Antrieb in Drehung versetzten Spindel
(3) angeordnet sind, derart, daß bei Ausfall des tragenden
Gewindes die Last bzw. Kraftwirkung des Geräteteiles von
der Sicherheitsmutter (1) übernommen wird und durch gleich
zeitige Änderung der Betriebsbedingungen, bspw. durch
schlechteren Wirkungsgrad, eine Signalisierung des Fehler
falles erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsmut
ter (1) am äußeren Umfang konisch ausgebildet ist, in Rich
tung der Verjüngung des Konusses im Abstand von mindestens
einer Gewindesteigung ein Gegenstück nach Art eine Ringes
(8) mit Innenkonus (14) angeordnet ist, wobei die Paßflächen
der Koni in Lastrichtung liegen und die Sicherheitsmutter
(1) in Achsrichtung mindestens einen Schlitz (9) aufweist,
in den ein Mitnehmerlappen (10) einer Brücke (4) eingreift,
die über den Ring (8) mit Innenkonus (14) hinweg mit wei
teren Mitnehmerlappen (10) in Vertiefungen (11) des heb-
und senkbaren Geräteteils eingreift, wobei die Mitnehmer
lappen (10), die Vertiefungen (11) und der Schlitz (9) so
bemessen sind, daß das Spiel ihres Eingriffes eine Annäherung
der Koni nur auf ein Maß gleich oder größer als das Maß der
Gewindesteigung ermöglicht, der Abstand der Koni im wesent
lichen unveränderlich ist und die Form der Sicherheitsmutter
(1) durch den Schlitz (9) und ihrer Gestaltung mit einer
dünnen Wandung so nachgiebig ist, daß im Fehlerfall die nach
innen gerichtete Kraftkomponente die Wandung der Sicherheits
mutter (1) an die Spindel (3) preßt.
2. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Innenkonus (14) und die Spindelmutter (2)
aus einem Stück bestehen bzw. daß das Gegenstück der Sicher
heitsmutter (1) nach Art eines Ringes (8) mit Innenkonus
(14) starr an der Spindelmutter (2) befestigt ist.
3. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich zwischen dem Gewinde der Spindelmutter
(2) und dem Innenkonus (14) eine Querschnittseinengung als
Sollbruchstelle (12) befindet.
4. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Innenkonus (14) am getragenen Geräteteil
starr angeordnet ist.
5. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich zwischen Innenkonus (14) und getragenem
Geräteteil eine Querschnittseinengung als Sollbruchstelle
(12) befindet.
6. Schraubenspindelgetriebe nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsflächen der Koni
durch zwei gegenüberliegende deckungsgleiche Ausnehmungen
(15) im Ring (8) oder an der Sicherheitsmutter (1) so re
duziert ist, daß sich die Schlitze (9) zur Verringerung der
Formsteifigkeit der Sicherheitsmutter (1) durch eine er
höhte Verformbarkeit infolge des Übergangs von flächen- auf
linienwirksame Verformbelastung der Sicherheitsmutter (1)
erübrigen.
7. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mitnehmerlappen (10) der Brücke (4),
die in die Schlitze (9) eingreifen, geringe Formsteifigkeit
haben und durch geringe Kräfte biegsam sind.
8. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilung der Mitnehmerlappen (10),
die in die Schlitze (9) eingreifen, am Umfang der Brücke
(4) gleich der Teilung der Schlitze (9) am Umfang der Sicherheits
mutter (1) ist.
9. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Axialhalterung (16) an dem Ring (8) anliegt.
10. Schraubenspindelgetriebe nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich Vertiefungen (11) zur Aufnahme von
Mitnehmerlappen (10) am Umfang der Spindelmutter (2) befinden.
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