DE10252192A1 - Triebwagen-Achsgetriebe - Google Patents
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Abstract
Ein Triebwagen-Achsgetriebe weist eine eingangsseitige Stirnradstufe und eine abtriebsseitige Kegelradstufe auf. Ein Kegelritzel (38) der Kegelradstufe weist gegenüber einem abtriebsseitigen Kegelrad (40) einen Achsversatz (56) nach unten auf, um den vertikalen Abstand (52) zwischen einer Radsatzachse (4) und der Drehachse (54) einer Eingangswelle zu verringern. Der vertikale Bauraumanspruch wird bei gleicher Übertragungsfähigkeit reduziert, so dass ein Fahrzeugboden (48) tiefer liegen kann.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Triebwagen-Achsgetriebe nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs sowie einen Triebwagen damit.
- Bei angetriebenen Achsen von schienengebundenen Triebwagen werden Achsgetriebe eingesetzt, welche von einer in Fahrzeug-Längsrichtung ausgerichteten Gelenkwelle angetrieben werden und die Antriebsleistung auf eine Radsatzachse übertragen, welche zwischen einem linken und einem rechten angetriebenen Schienenrad angeordnet ist. Die Gelenkwelle kann dabei direkt von einem Antriebsmotor angetrieben werden oder von einem Getriebe mit veränderlicher Übersetzung, welches zwischen der Gelenkwelle und dem Antriebsmotor angeordnet ist. Die Drehachse der Eingangswelle des Achsgetriebes bzw. der Gelenkwelle verläuft oberhalb der Radsatzachse. Die Eingangswelle treibt ein erstes Stirnrad, welches in ständigem Zahneingriff mit einem zweiten Stirnrad ist, welches auf einer Kegelritzelwelle angeordnet ist. Das Kegelritzel der Kegelritzelwelle ist im Zahneingriff mit einem auf der Radsatzachse angeordneten, abtriebsseitigen Kegelrad. Die Eingangswelle und die Kegelritzelwelle sind übereinander oder schräg übereinander angeordnet, so dass sie zumindest eine vertikale Achsabstandskomponente aufweisen. In vielen Fällen ist die Stirnradstufe Teil eines schaltbaren Stirnrad-Wendegetriebes, das einen Vorwärts- und einen Rückwärtsgang aufweist.
- Ein derartiges Getriebe ist in der
EP 0 965 774 B1 offenbart. - Üblicherweise ist ein derartiges Triebwagen-Achsgetriebe zwischen den linken und rechten Antriebsrädern unterflurig, d. h. unterhalb des Fahrzeugbodens, welcher als Flur dient, eingebaut. Der Fahrzeugboden muß in vielen Fällen im Bereich der Achsgetriebe höher sein, um die Achsgetriebe unterbringen zu können. Es wird jedoch angestrebt, die Stufe im Fahrzeugboden so niedrig wie möglich zu halten. Die Höhe, in welcher das Achsgetriebe im Fahrzeug positioniert wird, ist bestimmt durch den Schienenrad-Durchmesser bzw. die Höhe der Radsatzachse, auf welcher das abtriebsseitige Kegelrad des Achsgetriebes angeordnet ist. Damit die Gelenkwelle, welche mit der Eingangswelle des Achsgetriebes verbunden ist, oberhalb der Radsatzachse geführt werden kann, muß die Eingangswelle gegenüber der Kegelritzelwelle einen gewissen Mindest-Achsabstand aufweisen. Sollen jedoch hohe Drehmomente übertragen werden, wird der Mindest-Achsabstand zwischen der Eingangswelle und der Kegelritzelwelle bei vorgegebener Übersetzung durch die zu übertragenden Drehmomente bestimmt. Dies kann bei bekannten Achsgetrieben zur Folge haben, dass die Eingangswelle höher liegt als es erforderlich wäre, damit der Antrieb über das Gehäuse um die Rad-satzachse geführt werden kann. Entsprechend der größeren vertikalen Achsabstandskomponente zwischen Eingangswelle und Ritzelwelle ist der vom Getriebegehäuse nach oben eingenommene Bauraum größer, so dass der Fahrzeugboden höher angeordnet werden müßte, was aus ergonomischen Gründen unerwünscht ist.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Achsgetriebe anzugeben, bei dem, verglichen mit bekannten Achsgetrieben, eine höhere Übertragungsfähigkeit bei gleichem vertikalen Bauraum erzielt wird bzw. die gleiche Übertragungsfähigkeit bei einem kleineren vertikalen Bauraum.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Kegelritzel gegenüber dem abtriebsseitigen Kegelrad einen Achsversatz nach unten aufweist, um den vertikalen Abstand zwischen der Radsatzachse und der Drehachse der Eingangswelle zu verringern. Der vom Getriebe eingenommene vertikale Bauraum wird um den Betrag des Achsversatzes reduziert. Dennoch ist zwischen der Eingangswelle und der Kegelritzelwelle ein großer Achsabstand vorhanden, der für die Übertragung von hohen Drehmomenten erforderlich ist und die gewünschte Übersetzung sichert.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind das Kegelritzel und das abtriebsseitige Kegelrad hypoidverzahnt und weisen einen sogenannten Plus-Achsversatz auf. In diesem Fall ist der Schrägungswinkel des Ritzels um einen vom Achsversatz abhängigen Betrag größer als der Schrägungswinkel des Tellerrades. Dies hat einen größeren Durchmesser des Kegelritzels und einen höheren Überdeckungsgrad der Verzahnungen zur Folge, wodurch einerseits die Übertragungsfähigkeit erhöht wird und andererseits Verzahnungsgeräusche reduziert werden.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Eingangswelle und die Kegelritzelwelle neben der vertikalen Achsabstandskomponente auch eine horizontale Achsabstandskomponente auf, so dass die Eingangswelle schräg über der Kegelritzelwelle verläuft. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist der Achsabstand zwischen der Eingangswelle und der Kegelritzelwelle – bei gleicher vertikaler Bauhöhe des Getriebes – vergrößert. Die horizontale Achsabstandskomponente kann jedoch nicht beliebig vergrößert werden, da auch der Bauraum links und rechts der Fahrzeuglängsachse begrenzt ist.
- Ein Triebwagen, welcher mit einem erfindungsgemäßen Triebwagen-Achsgetriebe ausgestattet ist, welches unterhalb des Triebwagen-Bodens angeordnet ist, zeichnet sich durch die geringe Flurhöhe im Bereich des Achsgetriebes aus. Der Triebwagen-Boden kann um einen weiteren Betrag tiefer verlaufen, wenn er im Bereich der höchsten Stelle des Achsgetriebegehäuses eine Ausnehmung aufweist, in die das Achsgetriebegehäuse von unten hineinragt.
- In bezug auf eine geringe Belastung der Eingangswelle und der Gelenkwelle bei Kurvenfahrt ist es vorteilhaft, das Achsgetriebe so zwischen einem linken und rechten Schienenrad auf der Radsatzachse anzuordnen, dass die Eingangswelle des Achsgetriebes im Bereich der Fahrzeugmitte liegt.
- Anhand der beiliegenden Figuren wird die Erfindung näher erläutert.
- Darin zeigen:
-
1 eine Schnitt-Darstellung eines erfindungsgemäßen Triebwagen-Achsgetriebes und -
2 eine Seiten-Ansicht eines erfindungsgemäßen Triebwagen-Achsgetriebes. - In
1 ist mit2 die Eingangswelle des Achsgetriebes und mit4 die geschnittene Radsatzachse bezeichnet, welche orthogonal zur Zeichnungsebene verläuft. Die Eingangswelle2 ist mittels zweier Kegelrollenlager6 ,8 drehbar in einem Stutzen10 des Getriebegehäuses12 gelagert. An ihrem äußeren Ende weist sie einen Flansch14 auf, der zur Befestigung einer nicht dargestellten Gelenkwelle vorgesehen ist, welche in Verlängerung der Eingangswelle ver läuft und mit dem Antriebsmotor bzw. einem zwischengeschalteten Stufenwechselgetriebe verbunden ist. Koaxial zur Eingangswelle2 sind zwei Stirnräder16 ,18 angeordnet. Die Schiebemuffe20 ist mittels einer Verzahnung drehfest, jedoch axial verschiebbar, auf der Eingangswelle2 angeordnet. Sie ist von einer pneumatischen Schalteinrichtung22 betätigbar. In ihrer linken Endlage greift die Schiebemuffe20 mit ihrer Außenverzahnung24 in eine Innenverzahnung26 des linken Stirnrads, in ihrer rechten Endlage in eine Innenverzahnung28 des rechten Stirnrads18 ein, so dass wahlweise das erste Stirnrad16 oder das zweite Stirnrad18 von der Eingangswelle2 drehantreibbar ist. Die beiden Stirnräder16 ,18 sind jeweils mit einem Paar von Kegelrollenlagern auf Gehäusestutzen gelagert. Die Schalteinrichtung22 ist mit ihrem inneren Teil radial innerhalb des Stirnrads16 angeordnet. Das Stirnrad16 ist in ständigem Zahneingriff mit dem auf der Kegelritzelwelle angeordneten Stirnrad30 . Die triebliche Verbindung zwischen dem Stirnrad18 und dem Stirnrad30 wird durch eine nicht dargestellte Zwischenwelle hergestellt, auf der zwei Stirnräder angeordnet sind, von denen eines mit dem Stirnrad18 und das andere mit dem Stirnrad30 kämmen. Das Stirnrad30 ist drehfest auf der Kegelritzelwelle32 angeordnet, welche durch die Kegelrollenlager34 ,36 drehbar im Getriebegehäuse12 gelagert ist. Das Kegelritzel38 ist in ständigem Zahneingriff mit dem abtriebsseitigen Kegelrad40 , welches auf der Radsatzwelle4 sitzt und diese antreibt. - Das Getriebegehäuse
12 ist im Bereich der Kegelritzelwelle32 durch einen Deckel58 verschlossen. Es ist möglich, zwei sich gegenüberliegende Achsgetriebe in einem Drehgestell miteinander zu koppeln, indem die Kegelritzel wellen32 durch eine Gelenkwelle trieblich miteinander zu verbinden sind. - Das Auge
60 im Getriebegehäuse12 ist zur Befestigung einer Drehmomentenstütze zum Drehgestell vorgesehen. - Die Höhe der Radsatzachse
4 ist festgelegt durch den Radius42 des Schienenrads44 . Die Schienenebene ist mit46 bezeichnet. Der Achsabstand48 zwischen der Eingangswelle und der Ritzelwelle ist zur Übertragung eines vorgegebenen Drehmoments bei vorgegebener Übersetzung erforderlich und kann nicht weiter reduziert werden. Der oberhalb der Radsatzachse bis zur Unterkante des Fahrzeugbodens48 reichende Bauraum50 bzw. der vertikale Abstand52 zwischen der Radsatzachse4 und der Drehachse54 der Eingangswelle2 ist beim erfindungsgemäßen Achsgetriebe um den Betrag des Achsversatzes56 kleiner. Die Kegelritzelwelle ist um den Achsversatz56 gegenüber der Drehachse des abtriebsseitigen Kegelrads40 nach unten versetzt. Das Kegelritzel38 und das abtriebsseitige Kegelrad40 sind hypoidverzahnt und weisen einen Plus-Achsversatz auf. - In
2 ist die Drehachse der Eingangswelle mit54 , die Drehachse der Kegelritzelwelle32 mit62 , die Drehachse der Zwischenwelle mit64 und die Drehachse der Radsatzachse4 mit66 bezeichnet. Die Drehachse54 der Eingangswelle2 weist gegenüber der Drehachse62 der Ritzelwelle32 neben der vertikalen Achsabstandskomponente auch eine horizontale Achsabstandskomponente auf, ist also schräg darüber angeordnet. - Die Höhe des Fahrzeugbodens
48 wird einerseits durch den Achsversatz56 reduziert. Darüber hinaus ist der Trieb wagen-Boden im Bereich der höchsten Stelle des Getriebegehäuses10 mit einer Ausnehmung68 versehen, in welche das Getriebegehäuse10 von unten hineinragt. Die Geometrie der Ausnehmung ist minimiert und an das Stirnrad18 angepasst. -
- 2
- Eingangswelle
- 4
- Radsatzachse
- 6
- Lager
- 8
- Lager
- 10
- Stutzen
- 12
- Getriebegehäuse
- 14
- Flansch
- 16
- Stirnrad
- 18
- Stirnrad
- 20
- Schiebemuffe
- 22
- Schalteinrichtung
- 24
- Außenverzahnung
- 26
- Innenverzahnung
- 28
- Innenverzahnung
- 30
- Stirnrad
- 32
- Kegelritzelwelle
- 34
- Lager
- 36
- Lager
- 38
- Kegelritzel
- 40
- Kegelrad
- 42
- Radius
- 44
- Schienenrad
- 46
- Schienenebene
- 48
- Achsabstand
- 50
- Bauraum
- 52
- Achsabstand
- 54
- Drehachse
- 56
- Achsversatz
- 58
- Deckel
- 60
- Auge
- 62
- Drehachse
- 64
- Drehachse
- 66
- Drehachse
Claims (6)
- Triebwagen-Achsgetriebe mit einer eingangsseitigen Stirnradstufe und einer abtriebsseitigen Kegelradstufe, wobei ein erstes Stirnrad (
16 ) der Stirnradstufe von einer koaxialen Eingangswelle (2 ) drehantreibbar in einem Getriebegehäuse (12 ) gelagert ist und sich in ständigem Zahneingriff mit einem zweiten Stirnrad (30 ) der Stirnradstufe befindet, welches auf einer Kegelritzelwelle (32 ) angeordnet ist, deren Kegelritzel (38 ) in Zahneingriff mit einem auf einer Radsatzachse (4 ) angeordneten, abtriebsseitigen Kegelrad (40 ) ist, wobei die Eingangswelle (2 ) und die Kegelritzelwelle (32 ) zumindest eine vertikale Achsabstandskomponente (48 ) aufweisen, und die Drehachse (54 ) der Eingangswelle (2 ) sich im Winkel zur und in einem vertikalen Abstand (52 ) oberhalb der Radsatzachse (4 ) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass das Kegelritzel (38 ) gegenüber dem abtriebsseitigen Kegelrad (40 ) einen Achsversatz (56 ) nach unten aufweist, um den vertikalen Abstand (52 ) zwischen der Radsatzachse (4 ) und der Drehachse (54 ) der Eingangswelle (2 ) zu verringern. - Triebwagen-Achsgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kegelritzel (
38 ) und das abtriebsseitige Kegelrad (40 ) hypoidverzahnt sind und einen Plus-Achsversatz aufweisen. - Triebwagen-Achsgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangswelle (
2 ) und die Kegelritzelwelle (32 ) neben der vertikalen Achsabstandskomponente auch eine horizontale Achsabstandskomponente aufweisen. - Triebwagen mit einem Triebwagen-Achsgetriebe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches unterhalb eines Triebwagen-Bodens (
48 ) angeordnet ist. - Triebwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Triebwagen-Boden (
48 ) im Bereich der höchsten Stelle des Getriebegehäuses (12 ) eine Ausnehmung (68 ) aufweist, in die das Getriebegehäuse (12 ) von unten hineinragt. - Triebwagen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Achsgetriebe so zwischen einem linken und rechten Rad auf der Radsatzachse (
4 ) angeordnet ist, dass die Eingangswelle (2 ) des Achsgetriebes im Bereich der Fahrzeugmitte liegt.
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DE2002152192 DE10252192A1 (de) | 2002-11-09 | 2002-11-09 | Triebwagen-Achsgetriebe |
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DE2002152192 DE10252192A1 (de) | 2002-11-09 | 2002-11-09 | Triebwagen-Achsgetriebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE10252192A1 true DE10252192A1 (de) | 2004-05-27 |
Family
ID=32185413
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2002152192 Ceased DE10252192A1 (de) | 2002-11-09 | 2002-11-09 | Triebwagen-Achsgetriebe |
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