DE3928947A1 - Scharniereinheit fuer tueren, klappen oder deckel von fahrzeugen - Google Patents
Scharniereinheit fuer tueren, klappen oder deckel von fahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Scharniereinheit für
Türen, Klappen oder Deckel von Fahrzeugen der im Oberbe
griff des Hauptanspruchs angegebenen Art.
Eine derartige Scharniereinheit ist der DE-OS 35 28 817
bereits als bekannt zu entnehmen. Der Hebelmechanismus der
bekannten, an einem Rahmen einer Fahrzeugkarosserie ange
schlagenen Scharniereinheit umfaßt mehrere Hebelpaare, die
über zwei miteinander verbundene Gelenkvierecke zu einer
Scherenhebelmechanik vereinigt sind. Am freien Ende eines
Scherenhebels ist die Kraftwagentür über ein Scharnierge
lenk mit einem Scherenhebel verbunden, während ein Steu
erzapfen am Ende des zweiten Scherenhebels in eine
türfeste Kulisse eingreift. Dadurch wird die Kraftwagentür
beim Öffnen zunächst quer zur Rahmenebene der Karosserie
seitlich parallelverschoben, bis die Scherenhebelmechanik
eine vollständig entfaltete Strecklage eingenommen hat.
Danach läßt sich die Kraftwagentür um die Drehachse des
Scharniergelenks aufschwenken, bis sie ihren maximalen
Öffnungswinkel von etwa 90° erreicht hat. Da der Steuer
zapfen hierbei koaxial zur Drehachse des Scharniergelenks
in die Kulisse eingreift, bleibt die Scherenhebelmechanik
in ihrer entfalteten Strecklage. Erst nachdem die Auf
schwenkbewegung beim Schließen der Kraftwagentür rückgän
gig gemacht ist, läuft eine Stirnwand der Kraftwagentür
auf einen Hakenanschlag des das Scharniergelenk tragenden
Scherenhebels auf, wonach der Steuerzapfen in der Kulisse
verschwenkt wird. Da dieser Schwenkvorgang die Faltbewe
gung der Scherenhebelmechanik einleitet, läßt sich die
Kraftwagentür somit bis in ihre Schließlage zudrücken,
wobei sie entgegengesetzt zum Öffnungsvorschub parallel
verschoben wird.
Bedingt durch das Scherenhebelprinzip der bekannten
Scharniereinheit, bei dem die Scherenhebel einander kreu
zen, müssen die Scherenhebel sehr torsionsstabil sein,
damit ein Durchhängen der Kraftwagentür dauerhaft verhin
dert werden kann. Dieser Umstand führt zu relativ großen
Abmessungen der zumeist paarweise angeordneten Scharnier
einheiten. Der für derartige Scharniereinheiten erforder
liche Einbauraum dürfte bei Kraftwagentüren konstruktiv
nicht immer verfügbar sein, zumal auch die Abfolgesteue
rung der zweistufigen Öffnungsbewegung mittels der beiden
gegeneinander verschwenkbaren Scherenhebel bereits einen
nicht unerheblichen Einbauraum in Anspruch nimmt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Scharniereinheit für Türen, Klappen oder
Deckel von Fahrzeugen dahingehend weiterzuentwickeln, daß
die Scharniereinheit trotz ihrer zweistufigen Bewegungs
steuerung kompakter gestaltet werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus
den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, wobei
das Scharniergelenk während der ersten Öffnungsstufe und
das weitere Gelenk während der zweiten Öffnungsstufe
blockiert bleibt. Hierzu reicht es aus, wenn die Sperr
elemente der Umsteuereinrichtung nur im entsprechenden
Drehrichtungssinn blockierend mit der Sperrkontur der Ge
lenkbasis zusammenwirken. Aufgrund der gelenkseitigen
Blockiermöglichkeit des Hebelmechanismus läßt sich die
Umsteuereinrichtung raumsparend zwischen oder unter den
Bezugsgelenken anordnen.
Zudem wird eine weitgehende Freizügigkeit bei der kon
struktiven Gestaltung des Hebelmechanismus erreicht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
übrigen Patentansprüchen hervor.
Eine besonders einfache Umsteuereinrichtung kann von einem
wippenartig am Auslegerarm gelagerten Umsteuerhebel ge
bildet werden, dessen Enden unter einem tangentialen Vor
schub in zugeordnete Sperrvertiefungen der Gelenkbasen
eingreifen, wonach ihre Stirnenden unter axialer Abstüt
zung auf einer Gegenfläche der zugeordneten Sperrvertie
fung anliegen.
Durch eine sichelförmige Gestaltung der Endbereiche des
Umsteuerhebels ist bei ausgerücktem Sperrende eine raum
sparende Abtastung der Drehstellung des zugeordneten Ge
lenks möglich, durch welche das Sperrende am anderen Ge
lenk im Eingriff gehalten ist.
Vorzugsweise besteht der Hebelmechanismus aus einer Vier
gelenkkette mit parallelogrammartig angeordneten Lenkern,
da sich die Tür, Klappe oder der Deckel hierbei trotz ei
ner Verwendung schlanker Lenker sehr torsionssteif am
Rahmen der Karosserie anschlagen läßt.
Eine besonders kompakte Anordnung des Auslegerarms an den
Parallelogrammlenkern läßt sich erreichen, wenn der Aus
legerarm in seinem das Scharniergelenk tragenden Endbe
reich etwa parallel zur Erstreckungsrichtung der Paralle
logrammlenker in ihrer bei geschlossener Tür, Klappe bzw.
bei geschlossenem Deckel vorliegenden Endlage abgewinkelt
ist.
Der Umsteuerhebel kann hierbei unter etwa gleicher
Abwinkelung höhenversetzt zum Parallelogrammlenker am
Auslegerarm angelenkt sein, wodurch er weitgehend im
Überdeckungsbereich des Auslegerarms liegt.
Das Scharniergelenk kann mittels einer großformatigen
Scharnierplatte besonders tragstabil an der Tür, Klappe
oder dem Deckel angeschlagen sein.
Dabei läßt sich ein über das Scharniergelenk hinausste
hender Überstand als Anschlag ausbilden, an dem eine
Sperrkante des Auslegerarms zur Begrenzung des Öffnungs
winkels der Tür, Klappe oder des Deckels aufläuft.
Als großflächige Sperrkante kann hierbei eine Breitseite
des entsprechend abgekröpften Auslegerarms selbst genutzt
werden, wodurch auf unerwünschte Materialverdickungen am
Auslegerarm verzichtet werden kann.
Eine stufenlose Fixierung der Öffnungsbewegung einer um
eine vertikale Achse schwenkbaren Tür ist möglich, wenn
die Scharniereinheit als Aufstelleinrichtung einen Tele
skopdämpfer mitumfaßt. Dieser Teleskopdämpfer kann
beidendig derart an der Scharniereinheit angelenkt sein,
daß die im Zuge seiner Längenänderung von ihm überstri
chene Fläche zumindest weitgehend von der Fläche überdeckt
ist, die von den Parallelogrammlenkern überstrichen ist.
In Tiefenrichtung der Tür gesehen wird der Bauraumbedarf
der Scharniereinheit durch den Teleskopdämpfer somit kaum
beeinflußt.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer zeichnerischen Darstellung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine zwi
schen einem Türrahmen und einer Seitentür
eines Kraftwagens angeordnete Scharnierein
heit,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Scharniereinheit ge
mäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht der Scharniereinheit nach
Fig. 1 bei geöffneter Seitentür, und
Fig. 4 eine Seitenansicht der Scharniereinheit in
einer Fig. 3 entsprechenden Stellung.
Eine seitliche Kraftwagentür 1 ist entlang ihrer vorderen
Stirnfläche mittels zweier, höhenversetzt zueinander an
geordneter Scharniereinheiten 2 an einer Vorderwandsäule 3
einer selbsttragenden Karosserie angeschlagen, wobei aus
Vereinfachungsgründen nur das obere der beiden baugleichen
Scharniereinheiten 2 dargestellt ist.
In Fig. 1 befindet sich eine Kraftwagentür 1 in einer ge
schlossenen Stellung, in der sie in üblicher Weise durch
ein mit der B-Säule verriegeltes Drehfallenschloß gehalten
ist. Die Vorderwandsäule 3 und der vordere Längenbereich
der Kraftwagentür 1 sind oberhalb der Scharniereinheit 2
horizontal geschnitten, so daß die Anordnung der Schar
niereinheit 2 in einer Draufsicht sichtbar ist.
Der Anordnungsraum für die Scharniereinheit 2 besteht aus
einem rechteckförmigen Schacht, dessen Tiefenerstreckung
nur etwa der halben Erstreckung in Fahrzeuglängsrichtung
entspricht. Dadurch konnte der Schacht nahezu vollständig
durch eine vertiefte Gestaltung der Vorderwandsäule 3 ge
wonnen werden. Nach hinten und außenseitig wird der
Schacht durch die L-förmig abgewinkelte vordere Stirnflä
che der Kraftwagentür 1 begrenzt.
Die Scharniereinheit 2 selbst umfaßt einen kinematisch
zwangsläufigen Hebelmechanismus in Form einer Viergelenk
kette, mit dem ein die Kraftwagentür 1 tragendes Schar
niergelenk 4 parallelgeführt ist. Hierzu weist die Schar
niereinheit 2 eine Tragplatte 5 auf, die mit einer den
Schacht nach vorn begrenzenden Anschlußwand 3 a der Vor
derwandsäule 3 fest verschraubt ist. Zur Schraubbefesti
gung dient ein Mittelschenkel der Tragplatte 5, an dessen
Seitenkanten innenseitig ein einzelner Achsschenkel 5 a und
außenseitig zwei koaxiale Achsschenkel 5 b und 5 c angeformt
sind, welche einen Höhenabstand zueinander aufweisen.
Diese im Zusammenhang mit Fig. 2 sichtbaren Achsschenkel
5 a, 5 b und 5 a sind jeweils mit einer senkrechten Achsboh
rung versehen. Zur Achsbohrung im Achsschenkel 5 a fluch
tend liegen oberhalb und unterhalb desselben jeweils eine
Bohrung zweier Achsschenkel eines plattenförmigen Lenkers
6, der über einen die fluchtenden Bohrungen durchsetzenden
Gelenkbolzen 7 an der Tragplatte 5 angelenkt ist. Der
Lenker 6 erstreckt sich von seiner vorderen Anlenkung
ausgehend in einer vertikalen Ebene in Fahrzeuglängsrich
tung nach hinten und endet nahe dem in Tiefenrichtung der
Kraftwagentür 1 verlaufenden Flächenabschnitt der Tür
stirnfläche in zwei zu den vorderen Achsschenkeln
spiegelsymmetrischen Achsschenkeln. An die nach unten ge
wandte Stirnfläche des unteren Achsschenkels ist eine
Drehbasis 6 a angeformt, die aus einem zylindrischen Hül
senkörper besteht und eine zur Bohrung der darüberliegen
den Achsschenkel koaxiale Innenbohrung gleichen Durchmes
sers aufweist. Aus der Umfangsfläche der Drehbasis 6 a ist
eine Sperrvertiefung 8 ausgespart, die sich über die ge
samte Höhe der Drehbasis 6 a erstreckt. An den hinteren
Achsschenkeln des Lenkers 6 ist ein ebenfalls plattenför
miger Auslegerarm 10 angelenkt, wozu ein Achsschenkel 10 a
unter stirnseitiger Abstützung zwischen den Achsschenkeln
des Lenkers 6 gelagert ist. Zur Lagerung sind die Achs
bohrungen in den Achsschenkeln des Lenkers 6 gemeinsam mit
einer Achsbohrung des Achsschenkels 10 a von einem durch
gehenden Gelenkbolzen 9 durchsetzt. Der Auslegerarm 10
erstreckt sich zunächst parallel zur Erstreckung der
Tragplatte 5 schräg nach außen, wonach er mit Erreichen
der Längsflucht des Achsschenkels 5 b parallel zur Außen
fläche der Kraftwagentür 1 nach vorn abgewinkelt ist und
im Scharniergelenk 4 endet.
An der abgewinkelten Ecke ist der Auslegerarm 10 mit einem
weiteren Achsschenkel 10 b versehen, der eine durchgehende,
senkrechte Bohrung aufweist, und dessen obere Stirnfläche
auf gleicher Höhe liegt wie die obere Stirnfläche des
Achsschenkels 5 b. Die beiden Achsschenkel 5 b und 10 b sind
mittels eines weiteren Lenkers 11 miteinander verbunden,
der oberhalb der Achsschenkel 5 b und 10 b verläuft. Zur
Anlenkung sind ein Lagerauge am hinteren Ende des Lenkers
11 gemeinsam mit der Bohrung des Achsschenkels 10 b von
einem Gelenkbolzen 12 und ein Lagerauge am vorderen Ende
des Lenkers 11 gemeinsam mit der Bohrung des Achsschenkels
5 b von einem Gelenkbolzen 13 durchsetzt.
Obwohl der Lenker 11 über seine Länge etwas nach innen
durchgebogen ist, stimmt seine wirksame Lenkerlänge mit
der des geraden Lenkers 6 überein, so daß die Mittel
längsachsen der Gelenkbolzen 7, 9, 12 und 13 exakt auf den
Eckpunkten eines Parallelogramms angeordnet sind.
Durch die Krümmung des einen Stangenquerschnitt aufwei
senden Lenkers 11 kann dieser unter Höhenüberdeckung mit
dem sich etwa mittig des Lenkers 11 befindenden Schar
niergelenks 4 angeordnet sein, wodurch die Bautiefe der
Scharniereinheit 2 nicht vergrößert wird.
Das Scharniergelenk 4 umfaßt eine Drehbasis 4 a, die aus
zwei koaxialen, zueinander höhenversetzten Achsschenkeln
besteht, die fest mit einer Scharnierplatte 4 c verbunden
sind. Diese Scharnierplatte 4 c ist flächig anliegend auf
der gegenüberliegenden Fläche der Kraftwagentür 1 ver
schraubt. Ihre Länge ist so bemessen, daß sie sich vom
Scharniergelenk 4 ausgehend bis hinter den Achsschenkel
10 b erstreckt und vor dem Scharniergelenk 4 einen kurzen
Plattenüberstand 4 d aufweist. Des weiteren umfaßt das
Scharniergelenk 4 einen Gelenkbolzen 14 sowie einen Achs
schenkel 10 c. Der Achsschenkel 10 c befindet sich am Ende
eines rechtwinklig zur Hauptlängenerstreckung des Ausle
gerarms 10 nach außen abgekröpften Endbereichs desselben,
dessen Länge etwa mit der des Plattenüberstandes 4 d über
einstimmt. Die geometrische Drehachse des Scharniergelenks
4 wird von der Mittellängsachse des Gelenkbolzens 14 be
stimmt, welcher die Bohrung in der Drehbasis 4 a gemeinsam
mit der koaxialen Bohrung des axial zwischen ihren Achs
schenkeln abgestützten Achsschenkels 10 c durchsetzt.
Aus der zylindrischen Umfangsfläche der Drehbasis 4 a ist
in einem auf gleicher Höhe mit der Drehbasis 6 a liegenden
Achsabschnitt ebenfalls eine Sperrvertiefung 8 ausgespart,
in die ein Sperrende 15 a eines Umsteuerhebels 15 form
schlüssig eingreift. Dieser Umsteuerhebel 15 besteht aus
einem zweiarmigen, wippenartig gelagerten Kipphebel, des
sen Hebelarme einen etwas kleineren Winkel einschließen
als der Auslegerarm 10 zwischen seinen zueinander
abgewinkelten Längenabschnitten. Der Umsteuerhebel 15 ist
an seiner Scheitelbasis mit einer senkrecht verlaufenden
Lagerbohrung versehen und unterhalb des Achsschenkels 10 b
auf dem Gelenkbolzen 12 mitgelenkt, wodurch er in einer
horizontalen Ebene schwenkbar ist. Im freien Endbereich
des sich in Breitenrichtung des Fahrzeugs erstreckenden
Hebelarmes des Umsteuerhebels 15 ist ebenfalls ein Sperr
ende 15 b angeformt, das an der nach vorn gewandten zylin
drischen Umfangsfläche der Drehbasis 6 a formschlüssig an
liegt. Dieser Formschluß ist dadurch gewährleistet, daß
das Sperrende 15 b unter Anpassung an die Umfangsfläche der
Drehbasis 6 a sichelförmig gekrümmt ist. Auch das in die
Sperrvertiefung 8 der Drehbasis 4 a formschlüssig eingrei
fende Sperrende 15 ist in gleicher Weise sichelförmig ge
krümmt und liegt auf der nach innen gewandten Seite an der
Drehbasis 4 a an.
Unterhalb der Schwenkebene des Umsteuerhebels 15 ist ein
Hydraulikdämpfer 16 an der Scharniereinheit 2 angelenkt,
der als Aufstelleinrichtung für die Kraftwagentür 1 dient.
Die Kolbenstange des Hydraulikdämpfers 16 ist hierbei un
terhalb des Achsschenkels 5 c am Gelenkbolzen 13 mitange
lenkt, während das ebenfalls mit einem Lagerauge versehene
Dämpferrohr an der Scharnierplatte 4 c angelenkt ist. Zur
hinteren Anlenkung des Hydraulikdämpfers 16 ragt vom hin
teren Ende der Scharnierplatte 4 c ein Lagerbolzen 17
senkrecht nach unten ab, wodurch sich der Hydraulikdämpfer
16 bei geschlossener Kraftwagentür 1 parallel zu deren
Außenfläche erstreckt. Der Kolben des Hydraulikdämpfers 16
ist in nicht dargestellter Weise mit zwei federbelasteten
Überströmventilen versehen, die erst bei einem definierten
Überdruck der Hydraulikflüssigkeit ansprechen. Dadurch ist
in jeder teilausgezogenen Stellung der Kolbenstange eine
entsprechende Blockierkraft vorhanden, die jeweils über
wunden werden muß und damit die Haltekräfte der Aufstell
einrichtung bereitstellt.
Aufgrund des erläuterten Aufbaus der Scharniereinheit 2
ergeben sich im Zuge der Öffnungsbewegung der Kraftwagen
tür 1 folgende Bewegungsabläufe:
In einer ersten Öffnungsphase der Kraftwagentür 1 ist das Scharniergelenk 4 blockiert, da das Sperrende 15 a in die Sperrvertiefung 8 an der Drehbasis 4 a formschlüssig ein greift, und das Sperrende 15 b am Kreisumfang der Drehbasis 6 a tangential abgestützt ist. Diese Abstützung bleibt zu nächst aufrechterhalten, wenn das Schloß der Kraftwagentür 1 ausgelöst und die Kraftwagentür 1 anschließend nach au ßen gedrückt bzw. gezogen wird. Dabei schwingen die Lenker 6 und 11 um den Gelenkbolzen 7 bzw. 13 auf einer Kreisbahn nach außen bis sie ihre in Fig. 3 sichtbare, ausge schwenkte Endlage erreicht haben, in der sie nahezu rechtwinklig zu ihrer Ruhestellung nach außen ragen. Der über die Gelenkbolzen 9 und 12 an den Lenkern 6 bzw. 11 gelagerte Auslegerarm 10 wird hierbei samt der über das Scharniergelenk 4 am Auslegerarm 10 angeschlagenen Kraft wagentür 1 parallel zu seiner Winkelposition in der Ruhe stellung nach außen vorn verschoben, wobei der Umsteuer hebel 15 an der Bewegung des Gelenkbolzens 12 teilnimmt. Hierbei gleitet das sichelförmige Sperrende 15 b auf dem Umfang der Drehbasis 6 a im Uhrzeigergegensinn entlang bis das Sperrende 15 b der zugeordneten Sperrvertiefung 8 kurz vor Erreichen der äußeren Endlage des Hebelmechanismus mit voller Überdeckung gegenüberliegt. Die vollständige Schwenkblockierung des Umsteuerhebels 15 ist damit teil weise aufgehoben, wodurch zunächst eine geringe Teildrehung der Drehbasis 4 a gegenüber dem Sperrende 15 a ermöglicht wird. Da das Stirnende des Sperrendes 15 a be zogen auf die Drehachse des Scharniergelenks 4 unter ra dialer Erstreckung geneigt ist und mit einer parallel ra dial schief geneigten Gegenfläche der Sperrvertiefung 8 zusammenwirkt, läuft das Stirnende mit Erreichen der äu ßeren Endlage des Hebelwerks auf der geneigten Gegenfläche der Sperrvertiefung 8 auf und treibt das Sperrende 15 a radial nach außen, bis das Sperrende 15 a vollständig aus gerückt ist. Durch die mit diesem Ausrückvorgang verbun dene tangentiale Schwenkbewegung des Umsteuerhebels 15 wird gleichzeitig das Sperrende 15 b in die Sperrvertiefung 8 eingerückt und ist in seiner eingerückten Stellung fi xiert, da nunmehr das Sperrende 15 am Umfang der Drehbasis 4 anliegend abgestützt ist. Das durch den Gelenkbolzen 9 bestimmte Gelenk ist somit blockiert, da sich das sichelförmige Sperrende 15 b mit seinem Stirnende auf einer radial verlaufenden Gegenfläche der Sperrvertiefung 8 axial abstützt.
In einer ersten Öffnungsphase der Kraftwagentür 1 ist das Scharniergelenk 4 blockiert, da das Sperrende 15 a in die Sperrvertiefung 8 an der Drehbasis 4 a formschlüssig ein greift, und das Sperrende 15 b am Kreisumfang der Drehbasis 6 a tangential abgestützt ist. Diese Abstützung bleibt zu nächst aufrechterhalten, wenn das Schloß der Kraftwagentür 1 ausgelöst und die Kraftwagentür 1 anschließend nach au ßen gedrückt bzw. gezogen wird. Dabei schwingen die Lenker 6 und 11 um den Gelenkbolzen 7 bzw. 13 auf einer Kreisbahn nach außen bis sie ihre in Fig. 3 sichtbare, ausge schwenkte Endlage erreicht haben, in der sie nahezu rechtwinklig zu ihrer Ruhestellung nach außen ragen. Der über die Gelenkbolzen 9 und 12 an den Lenkern 6 bzw. 11 gelagerte Auslegerarm 10 wird hierbei samt der über das Scharniergelenk 4 am Auslegerarm 10 angeschlagenen Kraft wagentür 1 parallel zu seiner Winkelposition in der Ruhe stellung nach außen vorn verschoben, wobei der Umsteuer hebel 15 an der Bewegung des Gelenkbolzens 12 teilnimmt. Hierbei gleitet das sichelförmige Sperrende 15 b auf dem Umfang der Drehbasis 6 a im Uhrzeigergegensinn entlang bis das Sperrende 15 b der zugeordneten Sperrvertiefung 8 kurz vor Erreichen der äußeren Endlage des Hebelmechanismus mit voller Überdeckung gegenüberliegt. Die vollständige Schwenkblockierung des Umsteuerhebels 15 ist damit teil weise aufgehoben, wodurch zunächst eine geringe Teildrehung der Drehbasis 4 a gegenüber dem Sperrende 15 a ermöglicht wird. Da das Stirnende des Sperrendes 15 a be zogen auf die Drehachse des Scharniergelenks 4 unter ra dialer Erstreckung geneigt ist und mit einer parallel ra dial schief geneigten Gegenfläche der Sperrvertiefung 8 zusammenwirkt, läuft das Stirnende mit Erreichen der äu ßeren Endlage des Hebelwerks auf der geneigten Gegenfläche der Sperrvertiefung 8 auf und treibt das Sperrende 15 a radial nach außen, bis das Sperrende 15 a vollständig aus gerückt ist. Durch die mit diesem Ausrückvorgang verbun dene tangentiale Schwenkbewegung des Umsteuerhebels 15 wird gleichzeitig das Sperrende 15 b in die Sperrvertiefung 8 eingerückt und ist in seiner eingerückten Stellung fi xiert, da nunmehr das Sperrende 15 am Umfang der Drehbasis 4 anliegend abgestützt ist. Das durch den Gelenkbolzen 9 bestimmte Gelenk ist somit blockiert, da sich das sichelförmige Sperrende 15 b mit seinem Stirnende auf einer radial verlaufenden Gegenfläche der Sperrvertiefung 8 axial abstützt.
Da das Scharniergelenk 4 demgegenüber entsperrt ist, läßt
sich die Kraftwagentür 1 nunmehr um die Drehachse des
Scharniergelenks 4 selbst schwenken bis die durch unter
brochene Linien angedeutete, vollständig geöffnete Stel
lung der Kraftwagentür 1 erreicht ist. Nach dem Öff
nungswinkel von insgesamt etwa 90° ist der Aufschwenkwin
kel der Kraftwagentür 1 dadurch begrenzt, daß der
Plattenüberstand 4 d auf der nach vorn gewandten Breitseite
des scharniergelenkseitigen Endbereichs des Auslegerarms
10 anschlägt. Die Dämpfung des Hydraulikdämpfers 16 bleibt
hierbei aufgrund der Anlenkverhältnisse auch über die
Aufschwenkbewegung der Kraftwagentür 1 voll aufrechter
halten.
Beim Schließen der Kraftwagentür 1 läuft die Steuerung der
Scharniereinheit 2 genau umgekehrt ab und ist daher nicht
nochmals erläutert.
Wie auch im Zusammenhang mit den Seitenansichten der
Scharniereinheit 2 nach den Fig. 2 und 4 deutlich wird,
zeichnet sich die erfindungsgemäße Scharniereinheit 2
trotz der integrierten Abfolgesteuerung durch eine beson
ders kompakte Gesamtgestaltung aus.
Claims (12)
1. Scharniereinheit für Türen, Klappen oder Deckel von
Fahrzeugen, mit einem Scharniergelenk, das im Zuge der
Öffnungsbewegung zunächst mittels eines zwangsläufigen
Hebelmechanismus quer zur Rahmenebene des Fahrzeugs bewegt
ist, bevor eine Schwenkbewegung der Tür, Klappe, oder des
Deckels um die Drehachse des Scharniergelenks einsetzt,
sowie mit einer Steuermechanik zur Abfolgesteuerung der
zweistufigen Öffnungsbewegung, durch die das an einem
Auslegerarm der Scharniereinheit geführte Scharniergelenk
während des Quervorschubes des Anlagerarms entgegen der
jeweiligen Vorschubrichtung schwenkblockiert ist, wobei
der Auslegerarm ein Hebel des Hebelmechanismus ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Drehbasis (4 a) des Scharniergelenks (4) und eine
Drehbasis (6 a) eines weiteren Gelenks (Gelenkbolzens 9)
des Auslegerarms (10) jeweils mit einer Sperrkontur ver
sehen sind, daß an der Sperrkontur der beiden Gelenke
(Scharniergelenk 4, Gelenkbolzen 9) jeweils ein Sperrele
ment (Sperrende 15 a, 15 b) einer Umsteuereinrichtung (Um
steuerhebel 15) drehblockierend abstützbar ist, und daß
der Sperrvorschub der in Abhängigkeit voneinander gegen
läufig bewegten Sperrelemente (Sperrenden 15 a, 15 b) je
weils in den Endlagen des Hebelmechanismus selbsttätig
gewechselt ist.
2. Scharniereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrkontur an der Drehbasis (4 a, 6 b) der Gelenke
(Scharniergelenk 4, Gelenkbolzen 9) jeweils aus einer
Sperrvertiefung (8,8) besteht, die in eine zylindrische
Umfangsfläche der Drehbasis (4 a, 6 a) eingelassen ist, und
daß als Umsteuereinrichtung ein zweiarmiger Umsteuerhebel
(15) vorgesehen ist, der wippenartig am Auslegerarm (10)
gelagert ist, und dessen Sperrenden (15 a, 15 b) drehhemmend
in die Sperrvertiefungen (8,8) eingreifen.
3. Scharniereinheit nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrenden (15 a, 15 b) des Umsteuerhebels (15) un
ter Anpassung an den Umfang der zugeordneten Drehbasis
(4 a, 6 a) sichelförmig gekrümmt sind.
4. Scharniereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Scharniergelenk (4) am Ende des Auslegerarms (10)
angeordnet ist, und daß ein dem Scharniergelenk (4) ent
gegengesetzter Längenbereich des Auslegerarms (10) ein
Stangenglied des als Viergelenkkette ausgebildeten Hebel
mechanismus ist.
5. Scharniereinheit nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der als Stangenglied ausgebildete Längenbereich des
Auslegerarms (10) an zwei Lenkern (6, 11) des Hebelmecha
nismus im wesentlichen parallelgeführt ist, und daß ein
sich anschließender Längenbereich des Auslegerarms (10)
etwa parallel zur Längenerstreckung der Lenker (8, 11)
abgewinkelt ist.
6. Scharniereinheit nach Anspruch 2 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Hebelarme des Umsteuerhebels (15) einen
Winkel einschließen, der zumindest weitgehend dem der
Abwinkelung des Auslegerarms (10) entspricht, und daß der
Umsteuerhebel (15) scheitelseitig koaxial zu seinem Eck
gelenk (Gelenkbolzen 12) am Auslegerarm (10) gelagert ist.
7. Scharniereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Scharniergelenk (4) mittels einer Scharnierplatte
(4 c) an der Tür, Klappe oder dem Deckel (Kraftwagentür 1)
angeschlagen ist.
8. Scharniereinheit nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufschwenkbewegung der Tür, Klappe oder des Dek
kels (Kraftwagentür 1) um die Drehachse des Scharnierge
lenks (4) durch einen Plattenüberstand (4 d) begrenzt ist
an dem eine Sperrkante des Auslegerarms (10) anschlägt.
9. Scharniereinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrkante des Auslegerarms (10) von einer Breit
seite des Auslegerarms (10) gebildet ist, der nahe dem
Scharnierlager (4) nahezu rechtwinklig abgekröpft ist.
10. Scharniereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scharniereinheit (2) einen als Aufstelleinrichtung
dienenden Teleskopdämpfer (Hydraulikdämpfer 16) umfaßt.
11. Scharniereinheit nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Teleskopdämpfer (Hydraulikdämpfer 16) beidendig an
der Scharniereinheit (2) angelenkt ist.
12. Scharniereinheit nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Teleskopdämpfer (Hydraulikdämpfer 16) an einem
Gelenkbolzen (13) des Hebelmechanismus mitangelenkt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928947 DE3928947A1 (de) | 1989-08-31 | 1989-08-31 | Scharniereinheit fuer tueren, klappen oder deckel von fahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928947 DE3928947A1 (de) | 1989-08-31 | 1989-08-31 | Scharniereinheit fuer tueren, klappen oder deckel von fahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3928947A1 true DE3928947A1 (de) | 1990-09-27 |
Family
ID=6388348
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893928947 Withdrawn DE3928947A1 (de) | 1989-08-31 | 1989-08-31 | Scharniereinheit fuer tueren, klappen oder deckel von fahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3928947A1 (de) |
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