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Die
Erfindung betrifft einen Verteilerschrank für die kommunale Versorgung
als Gehäuse
mit Front-, Rück-
und Seitenwänden,
von denen mindestens eine als Tür
gestaltet und mindestens eine für das
Publikum sichtbar ist. Schließlich
betrifft die Erfindung ein modular aufgebautes Verteilerschranksystem.
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Verteilerschränke dienen
zur Energieverteilung z.B. in der öffentlichen Stromversorgung.
Sie sind Bindeglieder zwischen den Einrichtungen für Stromerzeugung,
Transport/Umformung auf der einen Seite und den Endverbrauchern
auf der anderen Seite. Verteilerschränke werden in der Regel im
Freien auf Sockeln montiert, die im Grund verankert sind. Sie bestehen
aus Kunststoffgehäusen
mit verriegelbaren Türen,
in denen die elektrischen Ausrüstungen untergebracht
sind. Dabei kann es durchaus vorkommen, daß ein Verteilerschrank für die parallele
Erfüllung
mehrerer unterschiedlicher Versorgungsaufgaben (z.B. Signalanlagen
und öffentliche
Beleuchtung) genutzt wird.
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Je
nach Bauart ist im wesentlichen zu unterscheiden zwischen Kabelverteilerschränken (KVS), Signalschränken (LZA),
Schaltschränken
für öffentliche
Beleuchtung (OB), Zähleranschlußsäulen, Telefon-
und Kommunikationsverstärkerschränken, Meß- und Regelschränken, Korrosionsschutzschränken und
mobilen Bauverteilern.
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Aus
technisch bedingten Gründen
ist es oftmals unvermeidbar, Verteilerschränke an exponierten Stellen
wie Straßenkreuzungen,
Fußgängerzonen,
Verkehrsinseln etc. aufzustellen, wobei häufig mehrere verschiedene Verteilerschränke in nächster Nähe zueinander
stehen. Somit nehmen diese zumeist in einem Grauton gehaltenen Verteilerschränke in nicht
unerheblichem Maße
Einfluß auf
das Stadtbild.
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Je
nach Funktion der Verteilerschränke
sind dabei ihre Abmessungen teilweise erheblich voneinander verschieden.
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Davon
abgesehen, daß bereits
hierdurch das Stadtbild erheblich beeinträchtigt wird, besteht das Problem,
daß die
Außenflächen der
Verteilerschränke
häufig
entweder von Wildplakatierern mit Plakaten zugeklebt oder aber mit
Sprühlack
verunstaltet werden.
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Zwar
sind plakatierfeindliche bzw. gegen Sprühlack unempfindliche Oberflächenbeschichtungen
entwickelt worden, jedoch sind diese sehr kostenintensiv.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung das Problem zugrunde, Verteilerschränke auf
kostengünstige
Weise so auszugestalten, daß sie
im Stadtbild nicht mehr negativ ins Auge fallen und zusätzlich sinnvoll
genutzt werden können.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verteilerschrank der eingangs genannten Art
durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch die Erfindung wird
nicht nur eine phantasievolle äußere Gestaltung
erreicht, sondern insbesondere eine Nutzung, speziell für Werbung
oder sonstige Informationen möglich,
ohne daß dieses äußere Erscheinungsbild
geändert
wird.
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Als
Informationsträger
kommen jegliche Arten von Substraten in Betracht, die geeignet sind,
mit Informationen versehen zu werden, beispielsweise mit Stadtplänen bedruckte
Folien, Werbeplakate, Hinweisschilder, etc. Somit kann der Verteilerschrank insbesondere
als Informationstafel oder für
die Außenwerbung
eingesetzt werden. Erfahrungsgemäß werden
Werbeflächen
im Gegensatz zu grauen, eintönigen
Flächen
wesentlich seltener mit Sprühlack verunstaltet
oder von Wildplakatierern genutzt.
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Im
Ergebnis spart der Einsatz solch neuartiger Verteilerschränke nicht
nur erhebliche Kosten für eine
teure Reinigung der Gehäuseoberflächen, sondern
eröffnet
auch die Möglichkeit,
durch das Vermieten von Werbeflächen
Einnahmen zu erzielen.
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Aus
der
DE 198 17 209
A1 ist ein Rahmengestell für einen Schaltschrank mit vier
gleichen Schienenprofilen bekannt, die an den jeweiligen vertikalen
Kanten des Schaltschranks angeordnet sind. Mit diesem bekannten
Vorschlag soll die Aufgabe gelöst
werden, das Rahmengestell für
einen Schaltschrank dahingehend zu verbessern, daß der Schaltschrank
vandalismussicher wird und die Beschläge nicht mehr so leicht herausgebrochen
werden können.
Dazu weist das bekannte Rahmengestell Schienenprofile auf, die einen
im wesentlichen U-förmigen Beschlagkanal
bilden, der eine Seitenöffnung
des Schaltschranks umrahmt. In dieser Druckschrift findet sich weder
ein Hinweis noch eine Anregung zur Ausgestaltung eines Verteilerschranks
in der erfindungsgemäßen Weise,
insbeson dere zur geschützten
Aufnahme eines oder mehrerer vom Publikum gut einsehbarer Informationsträger.
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In
der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 93 06 908 U1 wird ein Kabelverteilerschrank
dargestellt und beschrieben, bei dem das ungewollte Zukleben der
Türschlösser sowie
Bemalen oder Besprühen
der Türen
mit Farbe, was ebenfalls zur teilweisen Beschädigung der Türen führt und
insbesondere die Türschlösser unbrauchbar
macht, dadurch verhindert wird, daß auf der Türaußenfläche eine besondere, für das Aufkleben
von Plakaten geeignete, einfach zu montierende und abzunehmende
Tafel angebracht wird. Für
eine geschützte
Unterbringung von Informationensträgern, wie sie vorgeschlagen wird,
gibt auch diese Entgegenhaltung keine Anregung, auch nicht in Zusammenschau
mit der zuvor erörterten
Druckschrift.
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Das
deutsche Gebrauchsmuster
DE
296 14 824 U1 offenbart eine druckfeste Kompaktstation zum
Einsatz in schlagwetter- oder explosionsgefährdeter Umgebung, mit der die
Aufgabe gelöst
werden soll, insbesondere bei erheblicher Größe der Station, eine bessere Überwachung,
Reparatur oder Auswechslung der im Inneren befindlichen Schaltgeräte etc.
zu ermöglichen.
Die vorbekannte Lösung
bezieht sich speziell auf scharnierseitig außen angeordnete Verriegelungsklauen,
die mit Drehbolzen zusammenwirken, die mit Zahnradgetrieben in Wirkverbindung stehen.
Durch die bekannte Lösung
wird eine Kompaktstation mit einer den nutzbaren Innenraum nicht beeinträchtigenden,
bergbaugerecht soliden mechanischen Verriegelung der Türen geschaffen,
die ein Einschalten der Kompaktstation bei Öffnung auch nur einer Tür unmöglich macht.
Berührungspunkte
mit der Erfindung sind durch diesen bekannten Vorschlag nicht gegeben;
die den dortigen Zeichnungen zu entnehmende gewölbte Front der Türen nimmt Schaugläser auf
und verbietet allein deshalb die Aufnahme von Informationsträgern.
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Die
DE 197 20 091 A1 schließlich offenbart einen
einer Schaltanlage zugeordneten Schalt- und/oder Steuerschrank mit
wenigstens einer vorderen Tür,
die die vordere Front teilweise verschließt, und mit einer Frontabdeckung,
die mit der Tür
die Frontwandung bildet. Zur Lösung
der Aufgabe, einen Schalt- und/oder Steuerschrank zu schaffen, der
einerseits auf einfachere Weise hergestellt werden kann und andererseits
auch ästhetisch
ansprechender gestaltet ist, wird vorgeschlagen, die Tür und/oder
die Frontabdeckung, die die Frontwandung miteinander oder einzeln
bilden, nach vorne hin konvex auszubilden. Abgesehen davon, daß dort keine Aufnahme
für Informationsträger vorgesehen
ist, wird dies beim bekannten Vorschlag bevorzugt sogar ausgeschlossen,
denn dort wird zumindest das Türblatt der
Tür aus
Glas oder klar transparentem Kunststoff hergestellt, das bzw. der
auf der Innenseite teilweise mit Farbe beschichtet ist. Dabei soll
nur ein Fensterbereich frei bleiben, durch welchen hinter der Tür befindliche
Anzeige- oder Bedienelemente beobachtet werden können. Selbst die Zusammenschau
der verschiedenen vorbekannten Vorschläge gelangt nicht zum erfindungsgemäßen Konzept.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Außenseite
des Gehäuses,
die mit der Abdeckung versehen ist, mindestens in einem Teilbereich
lichtdurchlässig
ausgebildet, wobei das Gehäuse
im Innern eine Beleuchtung aufweisen kann.
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Auf
diese Weise kann der Informationsträger hinterleuchtet werden,
so daß er
auch im Dunkeln noch deutlich zu erkennen ist. Diese Maßnahme schreckt
auch von einem unbefugten Plakatieren und Besprühen der Gehäuseoberflächen ab.
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Dabei
ist es von Vorteil, den lichtdurchlässigen Bereich nur durchscheinend,
nicht aber völlig durchsichtig
zu konzipieren, damit das aus dem Gehäuse austretende Licht ausreichend
diffus ist, um den Informationsträger gleichmäßig auszuleuchten.
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Der
Informationsträger
kann auch durch eine außen
am Gehäuse
oder im Bereich zwischen Außenwand
und Abdeckung angebrachte Beleuchtung angestrahlt werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Abdeckung
an der Fronttür
vorgesehen und relativ zur Fronttür schwenkbar angeordnet.
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Der
besondere Vorteil liegt darin, daß die Abdeckung auch bei geschlossenem
Gehäuse
zur Entnahme oder den Wechsel von Informationsträgern zugänglich ist. Dies ist deshalb
wichtig, weil die Verteilerschränke
meist nur für
Mitarbeiter der zuständigen
Betreiberfirmen zugänglich
sein dürfen,
und somit beispielsweise ein Werbeunternehmen von den Arbeitszeiten
der Betreiberfirmen unabhängig
ist. Auch besteht eine erhöhte
Sicherheit beim Auswechseln von Informationsträgern, da alle elektrischen Einrichtungen
hinter der Fronttür
des Gehäuses
verschlossen bleiben.
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Die
Abdeckung kann über
mindestens eine Scharniernuß mit
der Fronttür
oder aber direkt mit dem Gehäuse
verbunden sein.
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In
einer anderen vorteilhaften, weil einfachen und leicht handhabbaren
Ausgestaltung der Erfindung ist die Abdeckung als Einschubfach ausgelegt, das
entweder aus einem Teil bestehen oder durch Verbindung der Abdeckung
mit einem separaten Rahmenteil erzeugt werden kann.
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Das
Einschubfach ist sinnvoller Weise oben offen, so daß ein Informationsträger von
oben in das Schubfach eingeschoben werden kann, bis er auf dem unteren
Teil des Rahmenprofils aufsitzt.
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In
das Rahmenprofil können
eine oder mehrere Befestigungsklammern oder Spannelemente zum Halten
von Informationsträgern
eingreifen. Die Informationsträger
werden dann an die Abdeckung angedrückt.
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Es
ist aber auch denkbar, daß die
Abdeckung – sofern
sie beispielsweise aus Acrylglas oder einem anderen transparenten
Kunststoff besteht – statisch
aufgeladen wird, z.B. durch Reibung mit einem geeigneten Tuch, daß der Informationsträger daran
haften bleibt, bis die Abdeckung wieder an der Fronttür anliegt
und der Informationsträger
zwischen Abdeckung und Fronttür
eingeklemmt ist. In beiden Fällen
wird ein Rahmenprofil zum Halten des Informationsträgers nicht
benötigt.
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Ein
besonderer Effekt wird erreicht, wenn die Fronttür und/oder die Rückwand in
horizontaler Richtung nach außen
gewölbt
ist. Zum einen ergeben sich hierdurch einige neue gestalterische
Perspektiven bei der Plakatwerbung: Auf der gewölbten Oberfläche angebrachte
Objekte bekommen einen plastischen Eindruck, oder lassen sich scheinbar
verformen, Informationen lassen sich hervorheben etc. Zum anderen
wird der Form des Verteilerkastengehäuses die bislang vorherrschende
technische Strenge genommen. Zusätzlich
wird mehr Platz im Innenraum für
elektrisches Inventar geschaffen.
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In
einer besonderen Ausgestaltung dieser Ausführung beschreibt die Fronttür oder Rückwand eine
Wellenkurve, insbesondere Sinuskurve oder einen Abschnitt hiervon.
Dabei können
die Flächen
der Fronttür
und der Rückwand
parallel oder zueinander spiegelsymmetrisch verlaufen. Es können aber
auch entweder die Rückwand
oder die Fronttür
eben ausgebildet sein.
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Ist
die Rückwand
nach innen gewölbt,
kann ein derart ausgestalteter Verteilerschrank mit seiner Rückwand an
Masten oder anderen Hindernissen aufgestellt werden, wobei hierdurch
eventuell Platzproblemen begegnet werden kann. Bei ebener Ausbildung
der Rückwand
lassen sich die erfindungsgemäßen Verteilerschränke bündig an
ebenen Flächen oder
auch zu mehreren "Rücken an
Rücken" aufstellen.
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Werden
mehrere Gehäuse
seitlich aneinander gereiht, können
verschiedene Kombinationen von wellenartig geformten Front-, insbesondere
Informationsflächen
geschaffen werden. Solche Informationsflächen bieten den Vorteil, daß durch
Aneinanderreihen von Einzelplakaten entweder Bildsequenzen oder
durchgehende Plakate beliebiger Länge erzeugt werden können.
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Um
die Bauhöhen
unterschiedlicher Verteilerschranktypen, die mit einem Sockel im
Boden verankert sind, einander anzupassen, kann gemäß einer weiteren
erfinderischen Ausgestaltung zwischen Gehäuse und Sockel mindestens ein
Sockeladapter angeordnet werden.
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Um
insbesondere verschiedene Verteilerschränke nebeneinander anordnen
zu können,
so daß sie
eine einheitliche Frontfläche
haben, die nicht durch deutlich sichtbare Fugen zwischen den Fronttüren gestört sind,
ist ein Scharnier der eingangs genannten Art mit mindestens einem
mit dem Gehäuse verbundenen
ersten Flansch, einem mit der Fronttür verbundenen zweiten Flansch
und einem ersten, zweiten, dritten und vierten Scharnierglied so
ausgebildet, daß die
Fronttür
beim Öffnen
zunächst
im wesentlichen linear vom Gehäuse
abhebt und erst dann geschwenkt wird.
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Für die Verteilerschränke kommt
eine Verriegelungsvorrichtung in Betracht, die einen Schließzylinder
aufweist, über
den eine Verriegelungsstange drehbar ist, wobei die Verriegelungsstange
mindestens einen senkrecht zu ihrer Achse ausgebildeten Haken aufweist,
der im verriegelten Zustand ein mit dem zu verriegelnden Element
verbundenes Gegenstück
hintergreift.
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Eine
besonders effektive konstruktive Anordnung besteht darin, daß das Gegenstück durch
den Steg der zuvor beschriebenen Scharnieranordnung gebildet wird.
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Eine
Alternative zur obengenannten Verriegelungsvorrichtung bietet der
Einsatz von Verriegelungszahnstangen, die über einen Zahnradantrieb am
Schließzylinder
direkt betätigt
werden können.
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Die
oben beschriebenen Ausführungsformen eines
erfindungsgemäßen Verteilerschranks
können wahlweise
so zusammengestellt werden, daß sie eine
optische Einheit bilden.
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Beispielsweise
können
gleiche oder voneinander verschiedene Verteilerschränken, deren
Fronttür
und/oder Rückwand
wellenartig ausgebildet ist, nebeneinander aufgestellt werden, wobei
die Verteilerschränke
mit jeweils einer Seitenwand bündig
aneinander anliegen. Hierdurch erhält man eine sich über die
gesamte Breite der Verteilerschränke
erstreckende Informationsfläche,
mit der besondere räumliche
Gestaltungseffekte erzielt werden können.
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So
kann die Frontseite der bündig
nebeneinander stehenden Verteilerschränke als kontinuierliche Welle
gestaltet sein. Diese Welle kann beispielsweise dadurch aufgelockert
sein, daß die
Fronttür
eines Verteilerschranks oder mehrerer Verteilerschränke eben
ausgestaltet oder eine gespiegelte Wellenform aufweist, die eine
nach innen weisende statt eine nach außen gerichtete Wölbung hat.
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Die
Rückseite
der nebeneinander angeordneten Verteilerschränke kann in vergleichbarer
Weise gestaltet sein.
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Auch
kann ein Verteilerschranksystem aus mindestens drei Verteilerschränken aufgebaut
werden, bei dem z.B. die gesamte Tiefe zweier, mit ihren Rückwänden aneinander
stehender Verteilerschränke,
deren Seitenwände
auf mindestens einer Seite fluchten, im Bereich der fluchtenden
Seitenwände der
Breite der Rückwand
des dritten Verteilerschranks entspricht. Auch durch geeignete Wahl
der Höhen
verschiedener Gehäuse
kann ein im Erscheinungsbild einheitlicher modularer Aufbau des
Systems erreicht werden.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
bei einer Gruppe von mit ihren Rückwänden zusammenstehenden
Verteilerschränken
die sich ergebende Seitenfläche
mit einem weiteren Verteilerschrank derart abzuschließen, daß die Seite
der Gruppe von Verteilerschränken
durch eine Fronttür
gebildet wird, die – wenn
es an dem jeweiligen Standort sinnvoll erscheint – mit Informationsträgern versehen
sein kann.
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Kern
des Erfindungsgedankens ist ein im Gesamteindruck einheitlicher
modularer Aufbau durch entsprechende Wahl der Gehäuseabmessungen.
So besteht z.B. eine Möglichkeit,
einer Gruppierung von Verteilerschränken eine optische Einheit
zu geben, darin, daß die
gesamte Breite der Rückwände zweier,
nebeneinander stehender Verteilerschränke der Breite der Rückwand eines
dritten Verteilerschranks entspricht, oder daß die gesamte Breite der Rückwand dreier,
nebeneinander stehender Verteilerschränke der gesamten Breite der
Rückwände zweier
weiterer Verteilerschränke
entspricht.
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In
diesem Zusammenhang ist es von besonderem Vorteil, wenn bei einem
Verteilerschranksystem mit mindestens zwei Verteilerschränken die
Tiefe der Seitenwände
sowie die Breiten der Rückwände verschiedener
Verteilerschränke
dem ganzzahligen Vielfachen eines Basismaßes entsprechen, das vorzugsweise
die Gehäusetiefe
ist.
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Dadurch
kann eine sinnvolle Reduzierung der bislang gängigen Baugrößenreihen
auf nur noch 3 Größen erfolgen.
Die Gehäusebreiten
unterscheiden sich hierbei immer um ein Vielfaches der Gehäusetiefe.
Dadurch lassen sich die Verteilerkästen auch bei kombinierten
Anordnungen, z.B. hintereinander und über Eck, immer bündig aufstellen.
Die gemeinsame Gehäusetiefe
zweier beliebig hintereinander aufgestellter Verteiler schränke entspricht
der Breite der kleinsten Baugröße. Das
gleiche gilt für
die Bauhöhen,
auch hierbei sind die Bauhöhen
Vielfache der Gehäusetiefe.
Dadurch sind bei der Plakatanbringung Hoch-, Quer-, quadratische
Formate und Plakatbänder
möglich.
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Damit
ist schließlich
auch gewährleistet,
daß Verteilerschränke unterschiedlicher
Größe so miteinander
kombiniert werden können,
daß sie
zusammenstehend nach außen
hin einheitliche Oberflächen
bieten, die nicht durch unerwünschte Überstände unterbrochen
sind.
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Im
folgenden werden weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnungen,
die bevorzugte Ausführungsbeispiele darstellen,
näher erläutert. Es
zeigen
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1 einen
schematischen Querschnitt des Gehäuses eines Verteilerschranks;
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2 eine
Ansicht einer Abdeckung;
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3 eine
Teilansicht der Abdeckung;
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4 eine
Teilansicht einer anderen Abdeckung;
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5 eine
schematische Darstellung eines am Gehäuse befestigten Informationsträgers;
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6a einen
Verteilerschrank in Frontansicht, ohne Adaptersockel;
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6b einen
Verteilerschrank in Frontansicht mit Adaptersockel;
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7a den
Verteilerschrank gemäß 6a in
Seitenansicht;
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7b den
Verteilerschrank gemäß 6b, in
Seitenansicht;
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8a den
Verteilerschrank gemäß 6a, 6b, 7a, 7b in
Draufsicht;
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8b und 8c Draufsicht
von Verteilerschränken
mit anderen Querschnittsprofilen;
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9 Ansicht
eines Mehrgelenkscharniers;
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10a und b Teilansichten eines erfindungsgemäßen Scharniers;
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11a bis c Teilansichten von Verriegelungsvorrichtungen;
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12a bis g Draufsicht verschiedener Anordnungsvarianten
bündig
nebeneinander gestellter Verteilerschranke; und
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13a bis j Draufsichten diverser Gruppierungen
von Verteilerschränken.
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In 1 ist
eine Grundausführung
eines Gehäuses 1 eines
Verteilerschranks für
die kommunale Versorgung dargestellt. Das Gehäuse 1 weist eine Fronttür 2,
eine Rückwand 3 sowie
zwei Seitenwände 4, 5 auf.
Der Fronttür 2 vorgelagert
ist eine transparente Abdeckung 6. Die Fronttür ist über ein
Scharnier 7 mit dem Gehäuse 1 verbunden
und öffnet
nach außen,
ebenso wie die über
das Scharnier 8 mit dem Gehäuse 1 verbundene Abdeckung 6,
wobei beide in unterschiedliche Richtungen schwenkbar sind.
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Zwischen
der Fronttür 2 und
der Abdeckung 6 ist genügend
Raum für
die Anordnung von Informationsträgern
vorgesehen.
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Zur
Aufnahme von Informationsträgern
kann die Abdeckung auf unterschiedliche Arten ausgebildet sein.
So besitzt die in 2 dargestellte Abdeckung 9 an
ihren Seitenkanten ein zu einer Seite hin offenes Rahmenprofil 10,
das zusammen mit der Abdeckung 9 ein Einschubfach 11 für informationsträger bildet.
Dieses Einschubfach kann entweder aus einem einzigen Teil bestehen
oder durch Verbindung der Abdeckung 9 mit einem separaten
Rahmenprofil 10 erzeugt werden. Der offene Teil des Einschubfachs 11 kann
mit einem Deckel 12 verschlossen werden. Grundsätzlich kann
aber auf den Deckel 12 verzichtet werden, wenn der offene
Teil beispielsweise durch eine – in
den Figuren nicht dargestellte – am Gehäuse befestigte
Gummilippe gegen Spritzwasser geschützt ist.
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Während in
dem in 2 dargestellten Einschubfach 11 der Informationsträger durch
das Rahmenprofil 10 vollständig gehalten wird, wird ein
Informationsträger 15 bei
der in 3 ausschnittsweise dargestellten Abdeckung 14,
die in ihrem Randbereich auch mit einem Rahmenprofil 13 versehen
ist, durch eine von dem Rahmenprofil 13 gehaltene Befestigungsklammer 16 an
die Abdeckung 14 angedrückt.
Diese Art der Befestigung eignet sich insbesondere für nicht
formstabile Folien oder Papiere.
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Ähnlich erfolgt
die Befestigung eines Informationsträgers 17, der durch über die
gesamte Breite der Abdeckung 18 verlaufende Spannelemente 19 an
die Abdeckung 18 angedrückt
wird. Die Enden der Spannelemente 19 werden von sich gegenüberliegenden
Teilen eines Rahmenprofils 20 gehalten.
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In 5 ist
gezeigt, wie ein Informationsträger 21 über ein
daran befestigtes Metallband 22 und einen an einer Außenwand
des Gehäuses 1 befestigten
Magnetstreifen 23 am Gehäuse 1 angebracht werden
kann.
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6a bzw. 7a zeigen
eine Frontansicht bzw. die Seitenansicht eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verteilerschranks.
Zu dem Verteilerschrank gehören
ein Gehäuse 24 und
ein Sockel 25, auf dessen Vorder- und Rückseite sich je eine baugleiche,
abnehmbare Klappe 25a befindet, welche Arbeiten im Innern
des Sockels auch nach dessen Einbau ins Erdreich noch ermöglicht.
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Zwischen
dem Gehäuse 24 und
dem Sockel 25 kann ein wie in 6b und 7b abgebildeter Sockeladapter 26 angeordnet
werden. Dieser Sockeladapter 26 dient dazu, die Höhe des Verteilerschrankes
an die Bauhöhen
anderer Verteilerschränke
anzupassen, so daß verschiedene
Typen von Verteilerschränken
nebeneinandergestellt werden können
und dabei trotzdem ein einheitliches Gesamtbild ergeben.
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Die
Oberseite des Gehäuses 24 ist
mit einem Deckel 27a abgeschlossen, in dessen Oberfläche Nuten 28a eingelassen
sind, die zu beiden Seiten des Gehäuses 24 hin ein Gefälle aufweisen.
Diese Nuten 28a dienen unter anderem zum seitlichen Abführen von
Regenwasser.
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Die
Nuten 28a werden, wie besonders in den 7a und 7b zu
sehen ist, durch an den Seitenwänden 29 des
Gehäuses 24 eingelassene
Nuten 30 bis in den Bereich des Sockels 25 oder
des Sockeladapters 26 fortgeführt, so daß ablaufendes Regenwasser zum
Versickern direkt in den Boden abgeleitet wird.
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Die
Nuten 28a, 30 haben vorzugsweise ein U-förmiges Profil.
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Die
Fronttür 31a des
Gehäuses
ist in der Art einer Sinuskurve entsprechend der Form der Vorderkante
des Deckels 27a nach außen gewölbt, wie insbesondere in 8a zu
sehen ist. Die Rückwand 32a ist
entsprechend der Form der Hinterkante des Deckels 27a spiegelsymmetrisch
ausgewölbt.
Der Verlauf der nebeneinander angeordneten Nuten 28a ändert sich
von einer nach vorn ausgewölbten
Nutführung
im Bereich der Fronttür 31a von
Nut zu Nut schrittweise in eine nach hinten ausgewölbte Nutführung im
Bereich der Rückwand 32a,
so daß die
Gehäuseform
in den Nuten 28a aufgenommen ist.
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Bei
einer anderen in 8b dargestellten Ausführungsform
ist die Fronttür 31b sinusförmig nach
außen
gewölbt
und die Rückwand 32b ebenflächig ausgebildet.
Der horizontale Verlauf von Fronttür 31b und Rückwand 32b entspricht
dabei den Außenkonturen
des Deckels 27b. Der Verlauf der nebeneinander angeordneten
Nuten 28b ändert
sich von einer nach vorn ausgewölbten
Nutführung
im Bereich der Fronttür 31b von
Nut zu Nut schrittweise in eine Gerade im Bereich der Rückwand 32b,
so daß auch hier
die Gehäuseform
von den Nuten 28b aufgenommen ist.
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Schließlich sind
bei der in 8c dargestellten Ausführungsform
die Fronttür 31c und
die Rückwand 32c zueinander
parallel ausgebildet, wobei auch hier der horizontale Verlauf sowohl
der Fronttür 31c als
auch der Rückwand 32c dem
Verlauf der Außenkonturen
des Deckels 27c entspricht. Die Nuten 28c zur
Abfuhr des Regenwassers sind hier parallel zur Form der Fronttür 31c und
Rückwand 32c ausgeführt.
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9 zeigt
ein Scharnier, das bevorzugt zur Ankopplung der mit einer Abdeckung 33 versehenen Fronttür 31a an
eine Seitenwand 29 eingesetzt wird. Das Scharnier weist
einen ersten Flansch 34 auf, der mit der Seitenwand 29 verbundenen
ist, sowie einen zweiten Flansch 37, der mit der Fronttür 31a verbunden
ist.
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An
den ersten Flansch 34 sind ein erstes Scharnierglied 35 und
ein zweites Scharnierglied 36 und an den zweiten Flansch 37 ein
drittes Scharnierglied 38 und ein viertes Scharnierglied 39 gelenkig angekoppelt.
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Das
freie Ende des zweiten Scharniergliedes 36 ist mit dem
freien Ende des vierten Scharniergliedes 39 gelenkig verbunden.
Das freie Ende des ersten Scharniergliedes 35 ist in einem
mittleren Bereich des vierten Scharniergliedes 39 und das
freie Ende des dritten Scharniergliedes 38 in einem mittleren Bereich
des ersten Scharniergliedes 35 angelenkt.
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Das
erste Scharnierglied 35 ist dabei länger als das zweite Scharnierglied 36.
Demgegenüber
ist das dritte Scharnierglied 38 kürzer als der Abstand zwischen
dem Ende und dem mittleren Ankopplungspunkt des vierten Scharniergliedes 39.
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Durch
diese konstruktive Anordnung der Scharnierglieder 35, 36, 38, 39 zueinander
ist gewährleistet,
daß die
mit dem Scharnier verbundene Seite der Fronttür 31a beim Öffnen zunächst nahezu linear
von dem Gehäuse
weg bewegt wird, und erst wenn ein ausreichender Abstand zum Gehäuse erreicht
ist, findet die eigentliche Schwenkbewegung statt. Auf diese Weise
ist es möglich,
mehrere Verteilerschränke
nebeneinander aufzustellen, ohne daß ein Sicherheitsabstand zwischen
ihren einander zugewandten Seiten für ein störungsfreies Öffnen der Türen notwendig
ist.
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In
den 10a und 10b sind
Teilansichten eines erfindungsgemäßen weiteren Scharnieres dargestellt.
Bei der dargestellten Anordnung sind zwei Scharniere 43 und 44 übereinander
angeordnet, wobei zwei miteinander korrespondierende, frei in der
Schwenkebene bewegliche Gelenke 40 und 41 durch
einen Steg 42 miteinander verbunden sind.
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Das
Prinzip dieser Scharnierung besteht darin, daß beim Öffnen der Fronttür der eigentliche
Angelpunkt 40a der Türe über die
Gelenke 40, 40b soweit nach außen geschwenkt werden kann,
daß er außerhalb
des Gehäuses
liegt. Dadurch wird ein kollisionsfreies Öffnen der Fronttür, selbst
bei bündiger Aufstellung
mehrerer Verteilerkästen
nebeneinander, garantiert.
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Da
der Angelpunkt dieser Scharnieranordnung in der Schwenkebene frei
verschiebbar ist, wird er in geschlossenem Zustand der Fronttür durch
einen speziellen Mechanismus fixiert. Hintergreift z.B. ein Haken 46, 47 den
Steg 42, so wirkt er einem unkontrollierten Öffnen der
Tür entgegen.
Die Wirkungsweise des Fixiermechanismusses ist auch im Zusammenhang
mit 11a zu sehen.
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In
den 11a, 11b und 11c sind einfache Formen einer Vierpunktverriegelung
für einen
erfindungsgemäßen Verteilerschrank
schematisch dargestellt. Dabei weist die Verriegelungsvorrichtung
gemäß 11a einen Schließzylinder 49 auf,
bei dessen Betätigung
zu beiden Seiten des Gehäuses
angeordnete Verriegelungsstangen 45, 48 durch
eine Getriebeanordnung 50 gedreht werden können. Die
Verriegelungsstangen weisen Haken 46, 47 auf,
die im Verriegelungszustand Gegenstücke hintergreifen, die mit
der Fronttür 31a verbunden sind.
Ein Gegenstück
kann dabei der Steg 42 einer nur schematisch in den 10a und 10b dargestellten
Scharnieranordnung sein. Greift der Haken 46, 47 zur
Verriegelung in diesen Steg 42 ein, wirkt der Haken 46, 47 einem Öffnen der
Tür entgegen.
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Eine
Alternative zur obengenannten Verriegelungsvorrichtung bietet, wie
in den 11b und 11c dargestellt,
der Einsatz von Verriegelungszahnstangen 53, 54,
die über
einen Zahnradantrieb 52 am Schließzylinder 51 in horizontaler
Richtung hin und her verschoben werden können. Mittels verschiedener
Schließgruppen
lassen sich die Zahnstangen separat oder gekoppelt betätigen.
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Eine
Lasche 55 hintergreift die Verriegelungsstange 53 und
verhindert solange ein ungewolltes Öffnen der Tür, bis beim Betätigen des
Schließmechanismusses
eine Aussparung 53a in der Verriegelungsstange 53 an
die Position der eingangs genannten Lasche 55 tritt und
damit den Weg zum Öffnen
frei gibt. Prinzipiell ist es hierbei gleich, ob die Schließlasche 55 an
der Fronttür 2 und
die Riegelstangen 53 und/oder 54 am Gehäusesockel 25 angebracht
sind oder umgekehrt.
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Um
die aus sicherheitstechnischen Gründen bei Stromverteilerschränken vorgeschriebene
Vierpunktverriegelung zu gewährleisten,
sollten zwei solcher Verriegelungssysteme eingesetzt werden, die entweder über ein
Getriebe gekoppelt mittels eines oder aber separat über zwei
Schließzylinder 51 bedient
werden. Anbringungsstellen für
die Schließzylinder
könnten
hierfür
beispielsweise im Dachdeckel- bzw. im Sockelbereich sein.
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Mit
den 12a bis g wird verdeutlicht,
in welch vielfältiger
Weise die insbesondere in den 8a bis
c gezeigten Verteilerschränke
bündig
nebeneinander aufgestellt werden können und welche Front- und
Rückseitenkonturen
sich hieraus ergeben können.
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Die
oben beschriebenen Gehäuseflächen bieten
bei der Verwendung als Informations- und Werbeflächen eine Vielzahl neuer gestalterischer Perspektiven.
Beispielsweise lassen sich Abbildungen bewußt verformen sowie räumliche
Effekte erzielen. Es können
Bildsequenzen oder "Endlos"-Plakate gestaltet werden.
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Bei
seitlichem Aneinanderreihen mehrerer Verteilerschränke ergänzen sich
die seitlichen Regenablaufrinnen zu rohrartigen Kanälen. Damit
wird ein kontrollierter seitlicher Regenablauf auch bei bündigem Aufstellen
gewährleistet.
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Schließlich wird
in den 13a bis j dargestellt, welche
Gruppierungsmöglichkeiten
für Verteilerschränke entstehen,
wenn die Tiefe der Seitenwände
und die Breite der Rückwände jeweils
einem ganzzahliges Vielfachen eines Basismaßes entsprechen. In den Darstellungen
ent spricht das Basismaß dem
Maß der
Tiefe der Seitenwände
der in Draufsicht dargestellten Verteilerschränke. Aus Gründen der Baugrößenreduzierung
haben die Rückwände der Verteilerschränke in den
Darstellungen eine Breite des Zweifachen bis zum Vierfachen dieses
Basismaßes.
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Selbstverständlich kann
die Breite der Rückwand
aber auch einem einfachen Basismaß entsprechen oder ein Fünf- oder
Vielfaches hiervon betragen.
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Ebenso
ist die Ausbildung der Fronttüren bzw.
Rückwände nicht
auf eine Welle beschränkt.
Es ist auch denkbar, daß die
Länge einer
Welle einem ganzzahligen Vielfachen eines Basismaßes entspricht
und die Form der Fronttür
oder der Rückwand eines
Verteilerschranks mehrere Wellenlängen durchläuft, was dann auch für Deckel
und Sockel gilt.
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Schließlich ist
es auch von Vorteil, wenn die Höhe
der Verteilerschränke
je nach Anforderung um ein einheitliches Maß oder einem ganzzahligen Vielfachen
hiervon variiert. Das Basismaß ist
hierbei ebenfalls das Breitenmaß der
Verteiler-Kastenseitenwände.
Für die
Höhe der
Sockeladapter wird das gleiche Basismaß zugrundegelegt. Dadurch kann
die Höhe
verschiedener Schränke über die
Verwendung eines oder mehrerer, Sockeladapter gleicher Bauhöhe angepaßt werden.