DE3924756A1 - Zuendzeitpunktregeleinrichtung fuer eine brennkraftmaschine - Google Patents
Zuendzeitpunktregeleinrichtung fuer eine brennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündzeitpunktregeleinrichtung
für eine Brennkraftmaschine, wobei insbesondere nach voll
ständiger Zündung eine Umschaltung von einem Festzündzeit
punkt zur normalen Zündzeitpunktregelung in Abhängigkeit
von der Motortemperatur erfolgt.
Bisher gibt es für Zündzeitpunktregeleinrichtungen dieser
Art eine Winkelüberwachungsmethode, bei der Vorsprünge oder
Schlitze an einem Kurbelrotor, der synchron mit einer Kur
belwelle umläuft, erfaßt werden, um einen Zündzeitpunkt zu
messen (vgl. z. B. JP-OS 61-96 181). Ferner gibt es eine
zeitabhängige Überwachungsmethode, wobei die Zeitdauer
zwischen den am Kurbelrotor in vorbestimmten Abständen
vorgesehenen Vorsprüngen oder Schlitzen erfaßt wird, um den
Zündzeitpunkt zu messen (JP-OS 60-47 877).
Da die Motordrehzahl zum Zeitpunkt des Anlassens instabil
ist, sind viele Systeme so ausgelegt, daß der Zündzeitpunkt
in einer Position von 10° vor OT für den Anlaßzeitpunkt
festgelegt ist und dann nach dem Anlassen des Motors der
Zündwinkel vorverstellt wird, um auf eine normale Zündzeit
punktregelung überzugehen. Im allgemeinen erfolgt die Um
schaltung auf einen solchen normalen Zündzeitpunkt, wenn
ein Anlaßschalter in Abhängigkeit von der Motordrehzahl von
der EIN- in die AUS-Stellung geschaltet wird.
Im normalen Betriebszustand, in dem die Motordrehzahl
stabil ist, ist die zeitliche Überwachungsmethode vorteil
hafter als die Winkelüberwachungsmethode, und zwar u. a.
wegen der hohen Rechengeschwindigkeit und des einfachen
Aufbaus. Während einer instabilen Anfangs- oder Startperio
de unmittelbar nach dem Anlassen ist es jedoch schwierig,
Änderungen der Motordrehzahl exakt zu erfassen.
Wie der Festzündzeitpunkt beim Anlassen entsprechend Fig. 1
und die Zündzeitpunktregelung unmittelbar nach dem Anlassen
in Fig. 2 zeigen, sind am Außenrand eines Kurbelrotors 1
Vorsprünge 1 a und 1 b ausgebildet, und zwar jeweils 10° vor
OT und 100° vor OT. Wenn zum Anlaßzeitpunkt ein aufgrund
der Erfassung des Vorsprungs 1 a erzeugter Kurbelwinkelim
puls für den Festzündzeitpunkt geliefert wird, wird ein
Zündsignal an einen Zündtreiber (nicht gezeigt) geführt, um
an einer Zündkerze einen Zündfunken zu erzeugen (Zustand
von Fig. 1).
Wenn dagegen der Anlaßschalter nach vollständiger Zündung
ausgeschaltet wird oder wenn die Motordrehzahl auf einen
vorbestimmten Wert ansteigt, wird die Zündzeitpunktregelung
auf Normalzündzeitpunktregelung umgeschaltet. Zuerst wird
eine Winkelgeschwindigkeit aus einer Zeitdauer α vom Zeit
punkt der Erfassung des Vorsprungs 1 a bis zum Zeitpunkt der
Erfassung des Vorsprungs 1 b errechnet, um einen in Abhän
gigkeit vom Betriebszustand vorgegebenen Zündwinkel in
einen Zündzeitpunkt entsprechend einer errechneten Winkel
geschwindigkeit umzuwandeln, so daß der Zündzeitpunkt unter
Nutzung des Zeitpunkts der Erfassung des Vorsprungs 1 b als
Referenz-Zeitpunkt gemessen wird. Wenn die Zeitdauer einen
vorbestimmten Zündzeitpunkt (20° vor OT in Fig. 2) er
reicht, wird ein Zündsignal geliefert.
Die Verbrennungseigenschaften ändern sich jedoch im allge
meinen in Abhängigkeit von der Verbrennungstemperatur.
Zum Beispiel ist die Zündung zum Anfangszeitpunkt der vollständi
gen Zündung bei hoher Motortemperatur relativ stabil.
Infolgedessen erfolgt die Verstellung des Zündzeitpunkts
von der Festposition zur normalen Zündzeitpunktposition
sehr schnell und ermöglicht ein gleichmäßiges Startverhal
ten. Wenn dagegen die Motortemperatur etwa beim Kaltstart
niedrig ist, wird die Verbrennung auch nach der vollstän
digen Zündung instabil. Insbesondere bei extrem niedriger
Drehzahl unmittelbar nach dem Anlassen des Motors ist die
Zeitdauer x sehr lang. Wenn sich die Motordrehzahl während
dieser Zeitdauer stark ändert, kann auch dann, wenn der
Zündzeitpunkt bei 20° vor OT entsprechend Fig. 2 liegt, der
Ist-Zündwinkel zu weit bis auf 30° vor OT vorverstellt
werden.
Wenn daher der Zündzeitpunkt beim Anlassen des Motors im
kalten Zustand plötzlich vom Festzündzeitpunkt aus vorver
stellt wird, steigt die Motordrehzahl nicht gleichmäßig an.
Infolgedessen kann der Motor abgewürgt werden, so daß es
schwierig ist, ein zufriedenstellendes Startverhalten zu
erzielen.
Wenn ferner der Umschaltzeitpunkt für einen solchen Zünd
zeitpunkt entsprechend dem Kaltzustand vorgegeben ist, kann
die Zündzeitpunktregelung bei niedriger Drehzahl und hoher
Motortemperatur nicht richtig durchgeführt werden, so daß
das Problem eintritt, daß kein zufriedenstellendes Anlaß-
oder Wiederanlaßverhalten erzielbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Zünd
zeitpunktregeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine mit
zeitlicher Überwachung, wobei die Einrichtung den Zeitpunkt
der Umschaltung von einem Festzündzeitpunkt auf eine nor
male Zündzeitpunktregelung in Abhängigkeit von der Motor
temperatur einstellbar vorgeben kann, so daß ein zufrie
denstellendes Anlaßverhalten erzielt wird.
Die Zündzeitpunktregeleinrichtung für eine Brennkraftma
schine gemäß der Erfindung weist auf: eine Zündzeitpunkt
vorgabeeinheit, die einen Zündzeitpunkt aus einer Zündzeit
punkt-Map unter Nutzung einer Motorlast und einer Motor
drehzahl als Parameter vorgibt, eine Einheit zur Bestimmung
der vollständigen Zündung aus Zuständen des Motors sowie
eine Verzögerungszeitvorgabestufe zur Vorgabe einer Ver
zögerungszeit für die Umschaltung vom Festzündzeitpunkt auf
die normale Zündzeitpunktregelung in Abhängigkeit von der
Motortemperatur, wenn erkannt wird, daß sich der Motor im
Zustand der vollständigen Zündung befindet.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 Vorderansichten einer auf zeitlicher Über
wachung basierenden konventionellen Zündzeit
punktregeleinrichtung;
Fig. 3 eine Blockdarstellung der Regeleinrichtung für
eine Brennkraftmaschine;
Fig. 4 eine Vorderansicht eines Kurbelrotors der
Zündzeitpunktregeleinrichtung gemäß dem Aus
führungsbeispiel nach Fig. 3;
Fig. 5 ein Blockschaltbild der Regeleinrichtung nach
den Fig. 3 und 4;
Fig. 6 ein Diagramm der Zündzeitpunktumschaltverzöge
rungszeit in der Regeleinrichtung nach den
Fig. 3-5;
Fig. 7 ein Flußdiagramm, das die Zündzeitpunktrege
lung nach den Fig. 3-6 veranschaulicht; und
Fig. 8 ein Diagramm der Zündzeitpunktumschaltverzöge
rungszeit in der Zündzeitpunktregeleinrichtung
gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der
Erfindung.
Ein Ausführungsbeispiel wird unter Bezugnahme auf die
Fig. 3-7 erläutert. Fig. 3 zeigt eine an einem Vierzylinder-
Boxermotor 10 angeordnete Zündzeitpunktregeleinrichtung 24.
Dabei hat der Motor 10 einen Zylinderblock 11, einen Zylin
derkopf 12, einen Einlaßkrümmer 13 und einen Auspuffkrümmer
14. Der Zylinderkopf 12 umfaßt einen Einlaßkanal 12 a, an
den der Einlaßkrümmer 13 angeschlossen ist, und einen Aus
laßkanal 12 b, an den der Auspuffkrümmer 14 angeschlossen
ist. Eine Zündkerze 15 ist an dem Zylinderkopf 12 befe
stigt, und ein Zündabschnitt der Zündkerze 15 liegt in
einer Brennkammer 11 a des Zylinderblocks 11.
Eine Luftkammer 16 verbindet den Einlaßkrümmer 13 mit einer
Drosselklappenkammer 17, in der eine Drosselklappe 17 a an
geordnet ist. Die Drosselklappenkammer 17 ist mit einer
Ansaugleitung 18 verbunden, die aufstromseitig mit einem
Luftfilter 19 verbunden ist. Ein Ansaugluftmengensensor 20
ist im Bereich des Luftfilters 19 in der Ansaugleitung 18
befestigt. Dabei wird als Sensor 20 ein Hitzdrahtluftmen
gensensor verwendet, wie Fig. 3 zeigt.
Der Einlaßkrümmer 13 hat eine Kühlmittelleitung (nicht
gezeigt), in der ein Kühlmitteltemperatursensor 21 ange
ordnet ist.
Ferner hat der Zylinderblock 11 eine Kurbelwelle 11 b. An
einem Ende der Kurbelwelle 11 b ist ein Kurbelrotor 22 be
festigt. Der Kurbelrotor 22 hat Vorsprünge 22 a, die als
Referenzpunkt zur Berechnung einer Winkelgeschwindigkeit
dienen, und Vorsprünge 22 b, die Referenz-Kurbelwinkel der
jeweiligen Zylinder bezeichnen. Der eine Vorsprung 22 a
bezeichnet jeweils den Referenzpunkt der Zylinder Nr. 1 und
Nr. 2, und der andere Vorsprung 22 a, der um 180° versetzt
zum ersten Vorsprung angeordnet ist, bezeichnet jeweils den
Referenzpunkt der Zylinder Nr. 3 und Nr. 4. Ein Vorsprung
22 b, der um 90° vor dem als Referenzpunkt der Zylinder Nr.
1 und Nr. 2 dienenden Vorsprung 22 a angeordnet ist, be
zeichnet den Kurbelwinkel der Zylinder Nr. 1 und Nr. 2. Der
andere Vorsprung 22 b, der um 180° vor den Vorsprüngen der
Zylinder Nr. 1 und Nr. 2 angeordnet ist, bezeichnet den
Kurbelwinkel der Zylinder Nr. 3 und Nr. 4. Diese Vorsprünge
22 a und 22 b sind im einzelnen in Fig. 4 gezeigt. Dabei ist
ein Vorgabewinkel R 1 des Vorsprungs 22 a 10° vor OT, und
ein Vorgabewinkel R 2 des Vorsprungs 22 b ist 100° vor OT.
Nach den Fig. 3 und 4 ist ein Kurbelwinkelsensor 23, der
ein elektromagnetischer Geber ist, an einer dem Außenrand
des Kurbelrotors 22 zugewandten Stelle angeordnet. Der Kur
belwinkelsensor 23 hat einen Sensorkopf zur Erfassung einer
Änderung des Magnetflusses, die erzeugt wird, wenn die Vor
sprünge 22 a und 22 b am Sensor vorbeilaufen, und einen
Signalgeber, der die erfaßte Magnetflußänderung in eine
Wechselspannung umwandelt. Der Signalgeber liefert ein
Drehwinkelsignal Ne für die Ermittlung der Motordrehzahl
und der Kurbelwinkelgeschwindigkeit und ein Referenz-Kur
belwinkelsignal G zur Ermittlung eines Referenz-Kurbelwin
kels für jeden Zylinder.
Der Ansaugluftmengensensor 20, der Kühlmitteltemperatur
sensor 21 und der Kurbelwinkelsensor 23 sind mit der Zünd
zeitpunktregeleinrichtung 24 verbunden. Diese hat eine CPU
25, die einen vorbestimmten Rechenvorgang in Abhängigkeit
von verschiedenen von den Sensoren 20, 21 und 23 erfaßten
Informationen ausführt, einen ROM 26, in dem Festinforma
tionen wie Steuerprogramme für die CPU 25 und eine Zünd
zeitpunkt-Map MP IG gespeichert wird, einen RAM 27 zur Spei
cherung verschiedener für die Datenverarbeitung bestimmter
Informationen, eine Ein-Ausgabeschnittstelle (I/O) 28, der
die Ausgangssignale der Sensoren 20, 21 und 23 zugeführt
werden, einen Bus 29, der die CPU 25, den ROM 26, den RAM
27 und die Ein-Ausgabeschnittstelle 28 miteinander verbin
det, und einen Treiber 31, der mit einem Ausgabebaustein
der Ein-Ausgabeschnittstelle 28 verbunden ist. Die Sensoren
20, 21 und 23 bilden einen Betriebsparameter-Detektierteil
30 (Fig. 5). Der Treiber 31 ist mit einem Zündverteiler 32
über eine Zündspule 33 verbunden, und der Zündverteiler 32
ist mit der Zündkerze 15 verbunden (Fig. 3).
Nach Fig. 5 hat die Zündzeitpunktregeleinrichtung 24 einen
Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34, einen Winkelgeschwin
digkeitsrechner 35, einen Motordrehzahlrechner 36, einen
Ansaugluftmengenrechner 37, einen Kühlmitteltemperaturrech
ner 38, einen Motorlastrechner 39, einen Zündzeitpunktkor
rekturgrößenrechner 40, eine Zündzeitpunktvorgabeeinheit
41, die Zündzeitpunkt-Map MP IG , eine Zündzeitpunktumschalt
zeit-Vorgabestufe 44, einen Zündzeitpunktrechner 45, einen
Zeitgeber 46 und einen Zündtreiber 47.
Der Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34 erkennt aus einem
Signal, das aufgrund der Erfassung eines Vorsprungs eines
Nockenrotors, der synchron mit einer Nockenwelle (nicht
gezeigt) umläuft, erzeugt wird, ob ein Ausgangssignal vom
Kurbelwinkelsensor 23 das Signal G ist, das aufgrund der
Erfassung des Vorsprungs 22 b des Kurbelrotors 22 erzeugt
wird, oder das Signal Ne ist, das aufgrund der Erfassung
des Vorsprungs 22 a erzeugt wird.
Der synchron mit der Nockenwelle umlaufende Nockenrotor
führt während einer Umdrehung des Kurbelrotors 22 eine
halbe Umdrehung aus. Durch Erfassen von Vorsprüngen, die
gleichwinklig in Abständen von jeweils 90° am Außenrand des
Nockenrotors angeordnet sind, ist es also möglich vorher
zusagen, welches Signal der Kurbelwinkelsensor 23 nach dem
Erfassen eines Vorsprungs des Nockenrotors liefern wird.
Der Winkelgeschwindigkeitsrechner 35 errechnet eine Zeit
dauer T R zwischen dem Zeitpunkt, zu dem das vom Kurbel
winkelimpulsdiskriminator 34 erkannte Drehwinkelsignal Ne
erfaßt wird, und dem Zeitpunkt, zu dem das nächste Refe
renz-Kurbelwinkelsignal G erfaßt wird. Dann errechnet
dieser Rechner 35 aus vorher im ROM 26 gespeicherten Win
kelinformationen bezüglich der Vorsprünge 22 a und 22 b des
Kurbelrotors 22 eine Winkelgeschwindigkeit ω der Kurbel
welle 11 b.
Der Motordrehzahlrechner 36 errechnet die Motordrehzahl N
aus der im Winkelgeschwindigkeitsrechner 35 errechneten
Winkelgeschwindigkeit ω.
Der Ansaugluftmengenrechner 37 errechnet ein Ansaugluft
volumen, d. h. eine Ansaugluftmenge Q, die die Ansauglei
tung 18 durchströmt, in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des
Ansaugluftmengensensors 20.
Der Kühlmitteltemperaturrechner 38 errechnet aus dem Aus
gangssignal des Kühlmitteltemperatursensors 21 eine Kühl
mitteltemperatur Tw.
Der Motorlastrechner 39 errechnet aus der im Motordrehzahl
rechner 36 errechneten Motordrehzahl N und der im Ansaug
luftmengenrechner 37 errechneten Ansaugluftmenge Q eine
Grund-Kraftstoffeinspritzmenge Tp (Tp = K × Q/N, mit K =
eine Konstante) und liefert ein entsprechendes Ausgangs
signal. Diese Grund-Kraftstoffeinspritzmenge Tp entspricht
einer Motorlast.
Der Zündzeitpunktkorrekturgrößenrechner 40 errechnet eine
Zündzeitpunktkorrekturgröße X, die Informationen wie etwa
der im Kühlmitteltemperaturrechner 38 errechneten Kühlmit
teltemperatur Tw entspricht.
Die Zündzeitpunktvorgabeeinheit 41 bezeichnet einen Bereich
der im ROM 26 gespeicherten Zündzeitpunkt-Map MP IG . Als
Parameter dienen die im Motordrehzahlrechner 36 errechnete
Motordrehzahl N und die im Motorlastrechner 39 errechnete
Grund-Kraftstoffeinspritzmenge Tp. Die Zündzeitpunktvor
gabeeinheit 41 entnimmt oder sucht einen in diesem Bereich
gespeicherten Zündzeitpunkt (Zündwinkel) R IG und korri
giert diesen Zündzeitpunkt R IG unter Anwendung der im
Zündzeitpunktkorrekturgrößenrechner 40 errechneten Zünd
zeitpunktkorrekturgröße X und gibt einen neuen Zündzeit
punkt R IG vor (R IG←R IG + X).
Die Vorgabestufe 44 enthält eine Entscheidungseinheit 44 a
für vollständige Zündung und eine Verzögerungsvorgabeein
heit 44 b. Die Entscheidungseinheit 44 a für vollständige
Zündung empfängt die im Motordrehzahlrechner 36 errechnete
Motordrehzahl N als Eingangssignal und vergleicht die
Motordrehzahl N mit einer Referenz-Motordrehzahl NO (z. B.
500 U/min), die vorher eingestellt wird. Wenn die Motor
drehzahl N die Referenz-Motordrehzahl NO übersteigt
(N<NO), bestimmt die Entscheidungseinheit 44 a für voll
ständige Zündung, daß sich der Motor 10 im Zustand der
vollständigen Zündung befindet.
Der Verzögerungsvorgabeeinheit 44 b wird die im Kühlmittel
temperaturrechner 38 errechnete Kühlmitteltemperatur Tw als
Motortemperatur zugeführt, wenn die Entscheidungseinheit
44 a bestimmt, daß sich der Motor im Zustand der vollstän
digen Zündung befindet. Dann gibt die Verzögerungsvorgabe
einheit 44 b eine Verzögerungszeit (einen Verzögerungszeit
punkt) vor, d. h. eine Zündzeitpunktumschaltverzögerungs
zeit zur Umschaltung von einem Festzündzeitpunkt SPKH auf
einen Zündzeitpunkt R IG für die normale Zündzeitpunkt
regelung nach vollständiger Zündung in Abhängigkeit von der
Kühlmitteltemperatur.
Bei diesem Ausführungsbeispiel ist z. B. entsprechend
Fig. 6 ein Bereich der Kühlmitteltemperatur Tw in fünf Stufen
unterteilt:
- (1) Tw-20°C
- (2) -20°C<Tw0°C
- (3) 0°C<Tw30°C
- (4) 30°C<Tw60°C
- (5) 60°CTw.
Die Zündzeitpunktumschaltverzögerungszeit ist in Abhängig
keit von der Kühlmitteltemperatur Tw mit den folgenden
Werten vorgegeben:
- (1) 5 s
- (2) 3 s
- (3) 2 s
- (4) 0,5 s
- (5) 0 s (Umschaltung unmittelbar nach vollständiger Zündung).
Es ist zu beachten, daß jede Zündzeitpunktumschaltverzöge
rungszeit z. B. experimentell durch vorheriges Errechnen
der Zeitdauer zwischen der vollständigen Zündung und einer
stabilen Verbrennung festgesetzt wird. Die Verzögerungszeit
hängt von der Kühlmitteltemperatur Tw ab. Eine Gruppe von
solchen Verzögerungszeiten wird vorher im ROM 26 in Form
einer Tabelle mit Zählwerten TIMDLY entsprechend den jewei
ligen Zündzeitpunktumschaltverzögerungszeiten unter Nutzung
der Kühlmitteltemperatur Tw als Parameter gespeichert.
Die Zündzeitpunktumschaltzeit-Vorgabestufe 44 liefert auf
grund der Erfassung des Vorsprungs 22 a (R 1 vor OT) des
Kurbelrotors 22 das Signal Ne in Form eines festen Zünd
signals SPKH an den Zündtreiber 47. Das Signal Ne wird vom
Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34 während der Verzöge
rungsperiode nach der vollständigen Zündung abgegeben.
Wenn dagegen eine Verzögerungszeit τ0 nach der vollstän
digen Zündung abläuft, liefert die Zündzeitpunktumschalt
zeit-Vorgabestufe 44 den in der Zündzeitpunktvorgabeeinheit
41 vorgegebenen Zündzeitpunkt R IG an den Zündzeitpunkt
rechner 45.
Der Zündzeitpunktrechner 45 dividiert den von der Vorgabe
stufe 44 gelieferten Zündzeitpunkt R IG durch die im Win
kelgeschwindigkeitsrechner 35 errechnete Winkelgeschwin
digkeit ω zur Berechnung eines Zündzeitpunkts TIG
(TIG = R IG/ω).
Der Zeitgeber 46 beginnt mit der Zählung des im Zündzeit
punktrechner 45 errechneten Zündzeitpunkts TIG unter Nut
zung eines vom Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34 gelie
ferten Signals G als Triggersignal. Wenn der Zählwert den
Zündzeitpunkt TIG erreicht, liefert der Zeitgeber 46 ein
Zündsignal SPK an den Zündtreiber 47.
Wenn dem Zündtreiber 47 entweder das feste Zündsignal SPKH
von der Vorgabestufe 44 oder das Zündsignal SPK vom Zeit
geber 46 zugeführt wird, wird ein in der Primärwicklung der
Zündspule 33 fließender Strom unterbrochen, so daß an der
Zündkerze 15 des entsprechenden Zylinders ein Zündfunke
erzeugt wird.
Unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm von Fig. 7 wird nach
stehend die Betriebsweise des Ausführungsbeispiels erläu
tert. Dieses Programm wird in jedem Arbeitstakt ausgeführt.
Zum Zeitpunkt des Anlassens des Motors beim Einschalten des
Schlüsselschalters wird zuerst die Operation von Schritt
S 101 durchgeführt, und zwar wird die Motordrehzahl N in
Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Kurbelwinkelsensors 23
und die Kühlmitteltemperatur Tw in Abhängigkeit vom Aus
gangssignal des Kühlmitteltemperatursensors 21 errechnet.
Dann geht der Programmablauf zu Schritt S 102, in dem die in
Schritt S 101 errechnete Motordrehzahl N mit der vorher als
Drehzahl für die vollständige Zündung vorgegebenen Refe
renz-Motordrehzahl NO (z. B. 500 U/min) verglichen wird.
Wenn dabei N<NO, so wird bestimmt, daß der Motor den Zu
stand der vollständigen Zündung nicht erreicht, und das
Programm geht zu Schritt S 103 weiter. In diesem Schritt
wird der Zählwert TIMDLY gesetzt, der der Zündzeitpunkt
umschaltverzögerungszeit 0 gemäß der in Schritt S 101 er
rechneten Kühlmitteltemperatur Tw entspricht. Dann geht das
Programm zu Schritt S 104, in dem das feste Zündzeitpunkt
signal SPKH synchron mit dem Signal Ne, das aufgrund der
Erfassung von R 1 vor OT (z. B. R 1 = 10°) entsprechend
dem Ausgangssignal des Kurbelwinkelimpulsdiskriminators 34
erzeugt wird, geliefert wird. In Schritt S 111 wird ein in
der Primärwicklung der Zündspule 33 fließender Strom durch
den Zündtreiber 47 unterbrochen, so daß an der Zündkerze 15
des entsprechenden Zylinders ein Zündfunke erzeugt wird.
Damit ist das Programm eines Arbeitstakts beendet, und das
Programm springt zu Schritt S 101 zurück.
Wenn dagegen in Schritt S 102 erkannt wird, daß N NO, so
wird bestimmt, daß sich der Motor 10 im Zustand der voll
ständigen Zündung befindet, und das Programm geht zu
Schritt S 105 weiter. In diesem Schritt wird bestimmt, ob
der Zählwert TIMDLY gleich Null ist. Wenn daher der Zähl
wert TIMDLY nicht 0 ist, geht das Programm zu Schritt S 106
weiter, in dem der momentane Zählwert TIMDLY gesetzt wird,
der gebildet ist durch Subtraktion von 1 vom vorhergehenden
Zählwert TIMDLY. Dann geht das Programm zu Schritt S 104 für
die Durchführung einer Zündzeitpunktregelung auf der Basis
des Festzündzeitpunkts. Diese Routine wird immer wieder
ausgeführt, bis der Zählwert TIMDLY Null wird.
Unmittelbar nach der vollständigen Zündung des Motors 10
wird der Festzündzeitpunkt auf den Zählwert gebracht, der
in Abhängigkeit von der Kühlmitteltemperatur Tw unmittelbar
vor der vollständigen Zündung des Motors 10 in Schritt
S 103, also während einer Zündzeitpunktumschaltverzögerungs
zeit τ0, vorgegeben wurde.
Wenn in Schritt S 105 bestimmt wird, daß der Zählwert
TIMDLY Null ist, und die Zündzeitpunktumschaltverzögerungs
zeit τ0 abläuft, wird entschieden, daß die Verbrennung nach
der vollständigen Zündung stabil wird. Dann geht das Pro
gramm zu Schritt S 107 weiter. In diesem Schritt wird die
Regelung auf normale Zündzeitpunktregelung umgeschaltet.
Damit wird die Grund-Kraftstoffeinspritzmenge (die Last
information) Tp durch die Ansaugluftmenge Q entsprechend
dem Ausgangssignal des Ansaugluftmengensensors 20 und die
in Schritt S 101 errechnete Motordrehzahl bestimmt. Dann
geht das Programm zu Schritt S 108 weiter. In diesem Schritt
wird der Zündzeitpunkt (Zündwinkel) R IG entweder direkt
errechnet, oder er wird durch Berechnung aus der Zündzeit
punkt-Map MP IG mit der Lastinformation Tp und der Motor
drehzahl N als Parameter errechnet. Der so errechnete Zünd
zeitpunkt R IG wird einer Korrekturoperation
(R IG←R IG+X) unter Nutzung der Zündzeitpunktkorrek
turgröße X auf der Basis der in Schritt S 101 errechneten
Kühlmitteltemperatur Tw unterworfen.
In Schritt S 109 wird dann der für einen momentanen Be
triebszustand geeignete Zündzeitpunkt TIG aus der auf dem
Ausgangssignal des Kurbelwinkelsensors 23 basierenden Win
kelgeschwindigkeit ω und dem Schritt S 108 errechneten
Zündzeitpunkt R IG errechnet (TIG = R IG/ω). In Schritt
S 110 wird der in Schritt S 109 errechnete Zündzeitpunkt TIG
in den Zeitgeber 46 gesetzt. Der Zählvorgang wird unter
Nutzung des den Referenz-Kurbelwinkel bezeichnenden Signals
G als Triggersignal initiiert. Wenn der Zählwert den Zünd
zeitpunkt TIG erreicht, wird das Zündsignal SPK geliefert.
Der in der Primärwicklung der Zündspule fließende Strom
wird durch den Zündtreiber 47 unterbrochen, so daß durch
den Zündverteiler 32 an der Zündkerze 15 des entsprechenden
Zylinders ein Zündfunke erzeugt wird (Schritt S 112). Damit
ist das pro Arbeitstakt auszuführende Programm beendet, und
es erfolgt der Rücksprung zu Schritt S 101.
Wie oben beschrieben, wird der Zeitpunkt, zu dem eine Um
schaltung vom Festzündzeitpunkt unmittelbar nach der voll
ständigen Zündung zu einer normalen Zündzeitpunktregelung
durchgeführt wird, verstellbar in Abhängigkeit von der
Kühlmitteltemperatur Tw zum Zeitpunkt der vollständigen
Zündung vorgegeben. Bei niedriger Temperatur besteht daher
keine Gefahr, daß die Umschaltung vom Zustand der insta
bilen Verbrennung zur normalen Zündzeitpunktregelung plötz
lich erfolgt, so daß ein Abwürgen des Motors etc. wirksam
verhindert wird. Bei hoher Temperatur kann ferner die Um
schaltung zur normalen Zündzeitpunktregelung unmittelbar
nach der vollständigen Zündung durchgeführt werden, was
einen langsamen oder ungenügenden Betrieb ausschließt.
Infolgedessen wird das Anlassen des Motors gleichmäßig
durchgeführt, was in einem verbesserten Startverhalten
resultiert.
Zwar wird die Motortemperatur einschließlich der Kühlmit
teltemperatur von einem am Zylinderblock befestigten Ther
mosensor aufgenommen; sie kann aber auch von einem Tempe
ratursensor im Zylinder aufgenommen werden.
Der Zustand der vollständigen Zündung wird zwar durch die
Motordrehzahl bestimmt, er kann aber auch durch den Ein- und
Ausschaltzustand des Schlüsselschalters oder eine andere
zusätzliche Bedingung bestimmt werden.
Die Verzögerungszeit nach der vollständigen Zündung kann
ferner auch durch Zählung der Anzahl Zündvorgänge (fünf,
zehn, fünfzehn, zwanzig etc.), die vorher in Abhängigkeit
von der Kühlmitteltemperatur Tw nach der vollständigen
Zündung eingestellt wird (Fig. 8), vorgegeben werden.
Außerdem ist zu beachten, daß bei diesem Ausführungsbei
spiel zwar die Grund-Kraftstoffeinspritzmenge Tp als Last
information genützt wird, daß aber anstelle dieser Größe
auch der Einlaßleitungsdruck oder der Drosselklappenöff
nungsgrad als Lastinformation genützt werden kann.
Auch bei einer Zündzeitpunktregelung mit zeitlicher Über
wachung kann also der Umschaltzeitpunkt für die Umschaltung
vom Festzündzeitpunkt auf die normale Zündzeitpunktregelung
veränderbar in Abhängigkeit von der Motortemperatur vor
gegeben werden. Damit kann die Zündzeitpunktregeleinrich
tung in vorteilhafter Weise nicht nur ein zufriedenstellen
des Startverhalten erreichen, sondern die Motordrehzahl
kann nach der vollständigen Zündung gleichmäßig gesteigert
werden.
Claims (5)
1. Zündzeitpunktregeleinrichtung für eine Brennkraftma
schine mit einem an einer Kurbelwelle des Motors angeord
neten Kurbelrotor zur Anzeige eines Drehwinkels der Kurbel
welle, mit einem dem Kurbelrotor gegenüberstehenden Kurbel
winkelsensor (23), der diesen Winkel erfaßt zur Ermittlung
einer Motordrehzahl, mit einem in einer Ansaugleitung des
Motors angeordneten Ansaugluftmengensensor (20), der eine
Ansaugluftmenge aufnimmt, und mit einem Kühlmitteltempera
tursensor (21), der eine Motortemperatur aufnimmt,
gekennzeichnet durch
- - einen Winkelgeschwindigkeitsrechner (35), der aufgrund des Ausgangssignals des Kurbelwinkelsensors (23) eine Winkelgeschwindigkeit der Kurbelwelle errechnet und ein Winkelgeschwindigkeitssignal liefert;
- - einen Motorlastrechner (39), der aufgrund des Motordreh zahlausgangssignals und des Ausgangssignals des Ansaug luftmengensensors (20) eine Grund-Kraftstoffeinspritz menge errechnet;
- - einen Zündzeitpunktkorrekturgrößenrechner (40), der auf grund der Kühlmitteltemperatur eine Korrekturgröße für die Korrektur der Grund-Kraftstoffeinspritzmenge er zeugt;
- - eine Zündzeitpunktvorgabeeinheit (41), die aufgrund der Motordrehzahl, der Grund-Kraftstoffeinspritzmenge und der Korrekturgröße ein Zündzeitpunktsignal aus einer Zünd zeitpunkt-Map (MP IG ) gewinnt;
- - eine Entscheidungseinheit (44 a) für vollständige Zündung, die aufgrund der Motordrehzahl, der Winkelgeschwindigkeit und der Kühlmitteltemperatur die vollständige Zündung im Motor erkennt und ein Diskriminiersignal erzeugt; und
- - eine Verzögerungsvorgabeeinheit (44 b), die aufgrund des Diskriminiersignals und des Zündzeitpunktsignals einen vorbestimmten Zündzeitpunkt auf einen Festzündzeitpunkt in Abhängigkeit von der Motortemperatur umschaltet.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündzeitpunktvorgabeeinheit (41) einen Zündzeit
punkt aufgrund der Motordrehzahl, der Motorlast und der
Korrekturgröße in Abhängigkeit vom Drehwinkel, von der
Ansaugluftmenge und von der Kühlmitteltemperatur, die vom
Kurbelwinkelsensor (23) bzw. vom Ansaugluftmengensensor
(20) bzw. vom Kühlmitteltemperatursensor (21) aufgenommen
werden, vorgibt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zündzeitpunktumschaltzeit-Vorgabestufe (44) die
Entscheidungseinheit (44 a) für vollständige Zündung und die
Verzögerungsvorgabeeinheit (44 b) umfaßt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Entscheidungseinheit (44 a) für vollständige Zündung
drei Parameter, und zwar ein Kurbelwinkelimpuls, der vom
Kurbelwinkelsensor (23) aufgenommen und vom Kurbelwinkel
impulsdiskriminator (34) erkannt wird, ferner die Motor
drehzahl, die von einem Motordrehzahlrechner in Abhängig
keit von der Winkelgeschwindigkeit, die aufgrund des Kur
belwinkelimpulses vom Winkelgeschwindigkeitsrechner (35)
bestimmt wird, errechnet wird, und eine Kühlmitteltempera
tur, die vom Kühlmitteltemperatursensor (21) aufgenommen
und vom Kühlmitteltemperaturrechner (38) errechnet wird,
zugeführt werden, um zu bestimmen, daß sich der Motor im
Zustand der vollständigen Zündung befindet.
5. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Ausgangssignal der Zündzeitpunktumschaltzeit-Vor
gabestufe (44), die die Entscheidungseinheit (44 a) für
vollständige Zündung und die Verzögerungsvorgabeeinheit
(44 b) umfaßt, einem Zündzeitpunktrechner (45) und einem
Zündtreiber (47) zugeführt werden, wobei der Zündzeitpunkt
rechner (45) zusätzlich zu diesem Ausgangssignal die aus
dem Kurbelwinkelimpuls errechnete Winkelgeschwindigkeit
empfängt und den Zündzeitpunkt errechnet und diesen einem
Zeitgeber (46) zuführt, und
daß der Zeitgeber (46) den Kurbelwinkelimpuls und den
Zündzeitpunkt empfängt und an den Zündtreiber (47) ein
Zündsignal liefert.
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