DE3924224C2 - Zündzeitpunktregeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine - Google Patents
Zündzeitpunktregeleinrichtung für eine BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zündzeitpunktregeleinrichtung
für eine Brennkraftmaschine, um den Zündzeitpunkt im Hin
blick auf eine Anfangs- oder Startperiode unmittelbar nach
dem Anlassen des Motors so zu regeln, daß der Zündzeitpunkt
ausgehend von einem festen Zündzeitpunkt allmählich vor
verstellt wird.
Die Erfindung betrifft genauer eine Zündzeitpunktregeleinrich
tung für einen Brennkraftmotor mit einem Kurbelwinkelsensor
zum Erfassen der Motordrehzahl, einem Ansaugluftmengenmesser
zum Erfassen der Ansaugluftmenge, einem auf das Ausgangssignal
des Kurbelwinkelsensors ansprechenden Winkelgeschwindigkeits
rechner, einer Anlaßentscheidungseinheit, welche ein Anlaßzu
standssignal erzeugt, und einer Zündzeitpunktvorgabeeinheit,
die ausgehend von den Signalen des Winkelgeschwindigkeitsrech
ners und des Ansaugluftmengenmessers einen Zündzeitpunkt aus
einem in einem Speicher enthaltenen Kennfeld bestimmt (DE
31 38 102 A1).
Ein Beispiel für eine bekannte Regeleinrichtung zur Zünd
verstellung ist in der JP-OS 61-96 181 angegeben. Diese
Einrichtung basiert auf einer Winkelüberwachung, wobei
Vorsprünge oder Schlitze an einem Kurbelrotor, der synchron
mit einer Kurbelwelle umläuft, erfaßt werden, um den Zünd
zeitpunkt zu messen. Ferner basiert ein in der JP-OS
60-47 877 angegebenes System auf einer zeitlichen Überwa
chung, wobei das Zeitintervall zwischen Vorsprüngen oder
Schlitzen am Kurbelrotor gemessen und mit einem vorbestimm
ten Zeitintervall verglichen wird, um dadurch den Zündzeit
punkt zu ermitteln.
Da die Motordrehzahl beim Anlassen des Motors instabil ist,
muß der Zündzeitpunkt zum Anlaßzeitpunkt vorgegeben werden
(z. B. 10° vor OT). Aus diesem Grund wird in vielen Syste
men der Zündwinkel nach dem Anlassen des Motors vorver
stellt, um den normalen Zündzeitpunkt zu verschieben. Im
allgemeinen wird der Zeitpunkt für die Verschiebung dieser
normalen Zündzeitpunktregelung in Abhängigkeit von der
Steigerungsrate der gemessenen Motordrehzahl in eine Fest
position umgeschaltet, wenn ein Anlaßschalter vom EIN- in
den AUS-Zustand geschaltet wird.
Im normalen Betriebszustand, in dem die Motordrehzahl
stabil ist, ist die zeitliche Zündzeitpunktüberwachung vor
teilhafter als die winkelmäßige Zündzeitpunktüberwachung,
und zwar wegen der höheren Rechengeschwindigkeit und des
einfacheren Aufbaus.
Dagegen ist es für die instabile Anfangsperiode unmittelbar
nach dem Anlassen schwierig, Änderungen der Drehzahl prä
zise zu erfassen.
Wenn, wie Fig. 1 zeigt, ein fester Zündzeitpunkt beim
Anlassen vorgegeben ist, wobei Vorsprünge 1a und 1b am
Außenrand eines Kurbelrotors 1 z. B. in den Stellungen 10°
vor OT und 100° vor OT gebildet sind, wird zum Anlaßzeit
punkt ein Zündsignal an einen Treiber (nicht gezeigt) ge
liefert, wenn ein durch Erfassen des Vorsprungs 1a erzeug
ter Kurbelwinkelimpuls an eine Zündkerze geliefert wird
(Fig. 1 zeigt diesen Zustand).
Wenn dagegen gemäß Fig. 2, die eine Zündzeitpunktregelung
unmittelbar nach dem Anlassen zeigt, der Anlaßschalter nach
beendetem Anlassen ausgeschaltet wird oder die Motordreh
zahl auf einen vorbestimmten Wert ansteigt, wird die Zünd
zeitpunktregelung auf die normale Zündzeitpunktregelung
umgeschaltet. Zuerst wird aus einer Zeitdauer zwischen dem
Zeitpunkt, zu dem der Vorsprung 1a erfaßt wird, und dem
Zeitpunkt, zu dem der Vorsprung 1b erfaßt wird, eine Win
kelgeschwindigkeit errechnet. Dann wird die Winkelgeschwin
digkeit in Abhängigkeit vom Betriebszustand in einen Zünd
zeitpunkt (einen Zündwinkel) nach Maßgabe der errechneten
Winkelgeschwindigkeit umgewandelt. Daher wird der Zündzeit
punkt in bezug auf den Zeitpunkt gemessen, zu dem der Vor
sprung 1b erfaßt wird. Wenn der Zeitpunkt einen vorbestimm
ten Zündzeitpunkt (20° vor OT in Fig. 2) erreicht, wird ein
Zündsignal geliefert.
Während einer Anfangszeit unmittelbar nach dem Anlassen des
Motors ist die Motordrehzahl niedrig, so daß ein Zeitinter
vall der Dauer α lang ist. Wenn sich die Motordrehzahl wäh
rend der Anfangszeit stark ändert, kann auch dann, wenn der
Zündzeitpunkt auf 20° vor OT entsprechend Fig. 2 einge
stellt ist, der Ist-Zündwinkel zu weit, z. B. bis zu 30°
vor OT, vorverstellt werden.
Infolgedessen wird die Verbrennung nach dem vollständigen
Zünden instabil. Wenn daher der Zündzeitpunkt ausgehend vom
festen Zündzeitpunkt plötzlich vorverstellt wird, erhöht
sich die Motordrehzahl nicht gleichmäßig; infolgedessen
kann der Motor abgewürgt werden, und das Anlaßverhalten
wird unbefriedigend.
Bei der in der DE 31 38 102 A1 beschriebenen Vorrichtung ist
vorgesehen, daß unmittelbar nach dem Anlassen die Zündpunkt
einstellung für eine bestimmte Anzahl von Zyklen auf einen
festen Wert bleibt.
In der US-PS-46 58 787 ist eine Zündzeitpunkteinstelleinrich
tung beschrieben, bei der unmittelbar nach dem Anlassen der
Zündzeitpunkt in Abhängigkeit davon bestimmt wird, ob sich der
Motor in einem Leerlaufzustand befindet oder nicht. Befindet
sich der Motor in einem Leerlaufzustand, setzt sich der be
rechnete Wert des Zündzeitpunkts aus einem von der Motordreh
zahl abhängigen Grundwert und einer Korrektur zusammen, die
eine Funktion der Abweichung des Soll-Drehmoments von dem Ist-
Drehmoment ist, ansonsten wird der Zündzeitpunkt als Funktion
der Drehzahl und der Luftansaugmenge bestimmt.
In der US-PS-45 70 596 ist eine Zündzeitpunkteinstelleinrich
tung beschrieben, bei der zur Stabilisierung der Leerlaufge
schwindigkeit vorgesehen ist, in der Zeit unmittelbar nach dem
Anlassen den Zündwinkel aus einem von der Drehzahl, der Luft
ansaugmenge und der Kühlmitteltemperatur abhängigen Grundwert
und einer Korrekturgröße zu berechnen, welche in aufeinander
folgenden Zyklen verkleinert wird.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Zünd
zeitpunktregeleinrichtung für eine Brennkraftmaschine,
wobei ein zufriedenstellendes Anlaßverhalten und ein
gleichmäßiger Anstieg der Motordrehzahl unmittelbar nach
dem Anlassen erzielt werden.
Die Zündzeitpunktregeleinrichtung nach der Erfindung für
eine Brennkraftmaschine umfaßt eine Anlaßentscheidungsein
heit, die einen Anlaßzustand des Motors bestimmt, eine
Zündzeitpunktvorgabeeinheit, die einen Zündzeitpunkt nach
Maßgabe einer Zündzeitpunkt-Map unter Nutzung der Motorlast
und der Motordrehzahl als Parameter vorgibt, und eine An
fangszündzeitpunktvorgabeeinheit, die unmittelbar nach der
Feststellung durch die Anlaßentscheidungseinheit, daß sich
der Motor im Anlaßzustand befindet, den Zündzeitpunkt all
mählich vorverstellt.
Da bei dieser Regeleinrichtung nach der Erfindung der
Zündzeitpunkt unmittelbar nach dem Anlassen ausgehend von
einem festen Zündzeitpunkt allmählich vorverstellt wird,
wird das Anlauf verhalten der Brennkraftmaschine verbessert.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 Vorderansichten von zwei Beispielen eines
Kurbelrotors für eine Zündzeitpunktregelein
richtung; und
Fig. 3 bis 6 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei
Fig. 3 ein Funktionsblockdiagramm der Zünd
zeitpunktregeleinrichtung, Fig. 4 eine sche
matische Darstellung eines Motorsteuersystems,
Fig. 5 eine Vorderansicht des Kurbelrotors und
Fig. 6 ein Flußdiagramm des Zündzeitpunktre
gelvorgangs unmittelbar nach dem Anlassen ist.
Fig. 4 zeigt einen Vierzylinder-Boxermotor 11. Ein Einlaß
krümmer 13 und ein Auspuffkrümmer 14 sind mit einer Einlaß
kammer 12a bzw. einer Auslaßkammer 12b in einem Zylinder
kopf 12 des Motors 11 verbunden. Eine Zündkerze 15 ist am
Zylinderkopf 12 einer Brennkammer 11a angeordnet.
Eine Drosselklappenkammer 17 ist mit dem Einlaßkrümmer 13
aufstromseitig über eine Luftkammer 16 verbunden. Die Auf
stromseite der Drosselklappenkammer 17 ist über eine Ein
laßleitung 18 mit einem Luftfilter 19 verbunden.
Ein Ansaugluftmengenmesser 20 (ein Hitzdrahtelement) ist in
die Einlaßleitung 18 an deren Abstromseite in Richtung zum
Luftfilter 19 eingesetzt. Ein Kühlmitteltemperatursensor 21
ist in eine Kühlmittelleitung (nicht gezeigt) am Einlaß
krümmer 13 eingesetzt.
Ein Kurbelrotor 22 ist an einer Kurbelwelle 11b des Motors
11 befestigt, und ein Kurbelwinkelsensor 23, der ein elek
tromagnetischer Geber ist, ist am Außenrand des Kurbelro
tors 2 vorgesehen.
Wie Fig. 5 zeigt, sind diametral entgegengesetzt am Außen
rand des Kurbelrotors 22 Vorsprünge 22a, die jeweils als
Referenzpunkt zum Errechnen einer Winkelgeschwindigkeit
dienen, und Vorsprünge 22b, die Referenzkurbelwinkel der
jeweiligen Zylinder (Nr. 1-4) bezeichnen, angeordnet.
Dabei erfolgt die Einstellung z. B. derart, daß ein Vor
gabewinkel θ₁ für die Vorsprünge 22a bzw. ein Vorgabe
winkel θ₂ für die Vorsprünge 22b gleich 10° vor OT bzw.
gleich 100° vor OT ist.
Der Kurbelwinkelsensor 23 nimmt eine Wechselspannung auf,
die durch Magnetflußänderungen erzeugt wird, wenn die
jeweiligen Vorsprünge 22a und 22b des Kurbelrotors 22 den
Kopf des Kurbelwinkelsensors 23 passieren, so daß ein Dreh
winkelsignal Ne, das als Standard für die Erfassung der
Motordrehzahl und einer Winkelgeschwindigkeit dient, und
ein Referenz-Kurbelwinkelsignal G zur Erfassung eines
Referenz-Kurbelwinkels für jeden Zylinder geliefert werden.
Der Schaltungsaufbau der Regeleinrichtung wird nachstehend
erläutert.
Wie Fig. 4 zeigt, hat eine Zündzeitpunktregeleinrichtung 24
eine CPU 25, einen ROM 26, einen RAM 27 und eine Ein-Aus
gabeschnittstelle 28. Diese Komponenten sind über einen Bus
29 verbunden. Ein Sensorteil 30 für die Aufnahme von Para
metern des Motorbetriebszustands (Fig. 3), der die vorge
nannten Sensoren 20, 21 und 23 umfaßt, ist an einen Ein
gabebaustein der Ein-Ausgabeschnittstelle 28 angeschlossen.
Ferner ist eine Treiberschaltung 31 mit einem Ausgabebau
stein der Ein-Ausgabeschnittstelle 28 verbunden. Die Zünd
kerze 15 ist mit der Treiberschaltung 31 über einen Zünd
verteiler 32 und eine Zündspule 33 verbunden.
Im ROM 26 sind Festinformationen wie z. B. Steuerprogramme
und eine Zündzeitpunkt-Map MPIG gespeichert. Nachdem die
Ausgangssignale der jeweiligen Sensoren des Sensorab
schnitts 30 verarbeitet sind, werden sie im RAM 27 gespei
chert. Ferner errechnet die CPU 25 einen Zündzeitpunkt
durch Nutzung verschiedener im RAM 27 gespeicherter Infor
mationen nach Maßgabe eines im ROM 26 gespeicherten Steuer
programms.
Die so aufgebaute Regeleinrichtung arbeitet wie folgt.
Wie Fig. 3 zeigt, hat die Zündzeitpunktregeleinrichtung 24
einen Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34, einen Winkelge
schwindigkeitsrechner 35, einen Motordrehzahlrechner 36,
einen Ansaugluftmengenrechner 37, einen Kühlmitteltempera
turrechner 38, einen Motorlastrechner 39, einen Zündzeit
punktkorrekturgrößenrechner 39, eine Zündzeitpunktvorgabe
einheit 41, eine Zündzeitpunkt-Map MPIG, eine Anlaßbestim
mungseinheit 42, eine Anfangszündzeitpunktvorgabeeinheit
43, einen Zündzeitpunktvergleicher 44, einen Zündzeitpunkt
rechner 45, einen Zeitgeber 46 und einen Zündtreiber 47.
Der Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34 erkennt aufgrund
eines Signals, das bei Erfassung eines Vorsprungs eines
Nockenrotors, der synchron mit einer Nockenwelle (nicht
gezeigt) umläuft, erzeugt wird, daß das Ausgangssignal des
Kurbelwinkelsensors 23 ein G-Signal, das aufgrund der Er
fassung des Vorsprungs 22b des Kurbelrotors 22 erzeugt
wird, oder ein Ne-Signal ist, das aufgrund der Erfassung
des Vorsprungs 22a erzeugt wurde.
Der synchron mit der Nockenwelle umlaufende Nockenrotor
durchläuft während einer Umdrehung des Kurbelrotors 22 eine
halbe Umdrehung. Durch Erfassen der Vorsprünge, die gleich
winklig um jeweils 90° versetzt am Außenrand des Nocken
rotors gebildet sind, kann vorhergesagt werden, welches
Signal vom Kurbelwinkelsensor 23 nach Erfassung des Vor
sprungs beliefert wird.
Der Winkelgeschwindigkeitsrechner 35 errechnet eine Zeit
dauer Tθ zwischen einem Zeitpunkt, zu dem das vom Kurbel
winkelimpulsdiskriminator 34 erkannte Drehwinkelsignal Ne
erfaßt wird, und einem Zeitpunkt, zu dem das nächste Refe
renzkurbelwinkelsignal G erfaßt wird. Dann errechnet der
Rechner 35 eine Winkelgeschwindigkeit oder Kurbelwelle 11b
aus der vorher im ROM 26 gespeicherten Information betref
fend die Winkel zwischen den Vorsprüngen 22a und 22b des
Kurbelrotors 22.
Der Motordrehzahlrechner 36 errechnet die Motordrehzahl N
(U/min) aus der vom Winkelgeschwindigkeitsrechner 35 er
rechneten Winkelgeschwindigkeit ω.
Der Ansaugluftmengenrechner 37 errechnet ein Ansaugluft
volumen, d. h. eine Ansaugluftmenge Q, die durch die Ein
laßleitung 18 strömt, in Abhängigkeit von einem Ausgangs
signal des Ansaugluftmengenmessers 20.
Der Kühlmitteltemperaturrechner 38 errechnet die Kühlmit
teltemperatur Tw aus einem Ausgangssignal des Kühlmittel
temperatursensors 21.
Der Motorlastrechner 39 errechnet eine Grund-Kraftstoff
einspritzmenge Tp (Tp = K × Q/N, mit K = eine Konstante)
aus der vom Motordrehzahlrechner 36 errechneten Motordreh
zahl N und der vom Ansaugluftmengenrechner 37 errechneten
Ansaugluftmenge Q und liefert ein entsprechendes Ausgangs
signal. Diese Grund-Kraftstoffeinspritzmenge Tp entspricht
einer Motorlast.
Der Zündzeitpunktkorrekturgrößenrechner 40 errechnet eine
Zündzeitpunktkorrekturgröße X entsprechend einer Informa
tion wie etwa der Kühlmitteltemperatur Tw, die vom Kühl
mitteltemperaturrechner 38 errechnet wurde.
Die Zündzeitpunktvorgabeeinheit 41 bezeichnet einen Bereich
der im ROM 26 gespeicherten Zündzeitpunkt-Map MPIG. Die
Vorgabeeinheit 41 verwendet als jeweilige Parameter die vom
Motordrehzahlrechner 36 errechnete Motordrehzahl N und eine
vom Motorlastrechner 39 errechnete Grund-Kraftstoffein
spritzmenge Tp. Die Zündzeitpunktvorgabeeinheit 41 sucht
nach einem in diesem Bereich gespeicherten Zündwinkel θIG
und korrigiert den Zündwinkel θIG unter Verwendung der
Zündzeitpunktkorrekturgröße X, die vom Zündzeitpunktkor
rekturgrößenrechner errechnet wurde, um so einen neuen
Zündwinkel (θIG ← IG + X) vorzugeben.
Die Anlaßentscheidungseinheit 42 bestimmt in Abhängigkeit
von der vom Motordrehzahlrechner 36 errechneten Motordreh
zahl N, ob der Motor angelassen wird.
Nach Aufnahme der Motordrehzahl N mehrerer Arbeitstakte und
bei einer Anstiegsgröße ΔNO bestimmt die Anlaßentschei
dungseinheit 42 diesen Zustand als vollständige Zündung.
Zusätzlich zu dieser Anlaßentscheidung wird z. B. ein Ver
fahren angewandt, bei dem der Zeitpunkt der Umschaltung des
Anlaßschalters vom EIN- in den AUS-Zustand erfaßt und dieser
Zustand als Anlaßzustand bestimmt wird, oder es wird ein
Verfahren angewandt, bei dem der Zustand, in dem die Motor
drehzahl N einen vorbestimmten Wert (z. B. 3000 U/min)
übersteigt, als vollständiger Verbrennungszustand bestimmt
wird.
Vor Beendigung der Verbrennung liefert die Anlaßentschei
dungseinheit 42 ein Signal Ne, das die Erfassung des Vor
sprungs 22a (θ₁ vor OT) des Kurbelrotors 22 bezeichnet
und vom Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34 an den Zünd
treiber 47 als festes Zündsignal SPKH ausgegeben wird.
Andererseits liefert die Anlaßentscheidungseinheit 42 nach
Beendigung der Zündung ein festes Zündwinkelsignal θHIG
zwischen dem Vorsprung 22b und dem Vorsprung 22a der Kur
belscheibe 22 als Standard an die Anfangszündzeitpunktvor
gabeeinheit 43.
Die Anfangszündzeitpunktvorgabeeinheit 43 gibt einen An
fangszündzeitpunkt θOIG vor, der durch allmähliche Ver
schiebung gebildet wird, z. B. durch Subtraktion eines
Grads für jeden Motorzündzyklus, ausgehend von dem festen
Zündwinkelsignal θHIG, das von der Anlaßentscheidungs
einheit 42 ausgegeben wird.
Der Zündzeitpunktvergleicher 44 vergleicht den von der
Anfangszündzeitpunktvorgabeeinheit 43 vorgegebenen Anfangs
zündzeitpunkt θOIG mit dem von der Zündzeitpunktvorgabe
einheit 41 vorgegebenen Zündzeitpunkt θIG und bildet die
Differenz Δθ. Somit bestimmt der Zündzeitpunktvergleicher
44, die Differenz |Δθ| innerhalb eines Vorgabewerts
|Δθ₀| liegt. Wenn die Bedingung |Δθ| < |Δθ₀| gilt,
liefert der Vergleicher 44 den Anfangszündzeitpunkt θOIG
an den Zündzeitpunktrechner 45. Wenn dagegen
|Δθ| |Δθ₀| gilt, liefert der Vergleicher den Zünd
zeitpunkt θIF an den Zündzeitpunktrechner 45.
Der Zündzeitpunktrechner 45 dividiert den Anfangszündzeit
punkt θOIG oder den Zündzeitpunkt θIG vom Zündzeit
punktvergleicher 44 durch die vom Winkelgeschwindigkeits
rechner 35 errechnete Winkelgeschwindigkeit ω unter Bil
dung eines Zündzeitpunkts TIG (TIG = θOIG/ω) oder
TIG = θIG/ω).
Der Zeitgeber 46 beginnt mit der Zählung des im Zündzeit
punktrechner 45 errechneten Zündzeitpunkts TIG unter Ver
wendung des vom Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34 gelie
ferten Signals G als Triggersignal. Wenn der Zählwert den
Zündzeitpunkt TIG erreicht, liefert der Zeitgeber 46 ein
Zündsignal SPK an den Zündtreiber 47.
Wenn dem Zündtreiber 47 entweder ein festes Zündsignal SPKH
von der Anlaßentscheidungseinheit 42 oder das Zündsignal
SPK vom Zeitgeber 46 zugeführt wird, wird die Primärwick
lung der Zündspule 33 unterbrochen, so daß an der Zündkerze
15 ein Funke erzeugt wird.
Unter Bezugnahme auf das Flußdiagramm von Fig. 6 wird die
Betriebsweise des Ausführungsbeispiels erläutert. Dieses
Programm wird in jedem Arbeitstakt durchgeführt.
Zum Zeitpunkt des Anlassens des Motors beim Einschalten des
Schlüsselschalters wird das Programm jeweils für eine vor
bestimmte Zeit ausgeführt. In Schritt S101 wird die Motor
drehzahl N in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Kurbel
winkelsensors 23 nach dem Einschalten des Anlaßschalters
errechnet.
In Schritt S102 wird die Steigerungsgröße ΔN der Motor
drehzahl N für einen vorbestimmten Arbeitstakt mit dem
Vorgabewert ΔNO verglichen. Bei ΔN ΔNO wird bestimmt, daß
sich der Motor im Zustand der vollständigen Zündung befin
det. Der Programmablauf geht daher zu Schritt S103. Wenn
dagegen ΔN < ΔNO, wird bestimmt, daß sich der Motor im Zu
stand vor der vollständigen Zündung befindet, und der Pro
grammablauf geht zu Schritt S111.
Wenn bestimmt wird, daß sich der Motor im Zustand vor der
perfekten Zündung befindet und der Programmablauf zu
Schritt S111 geht, wird der Anlaßzähler auf C = 0 gesetzt.
In Schritt S112 wird das Anlaßsteuerflag auf F = 1 gesetzt.
In Schritt S113 wird ein Referenzkurbelwinkelsignal G
erfaßt, d. h. das Signal G ist ein Signal θ₁ vor OT
(z. B. 10°) vom Kurbelwinkelimpulsdiskriminator 34. Das so
erfaßte Signal G wird als festes Zündsignal SPKH ausgege
ben. Damit ist das Programm eines Arbeitstakts beendet.
Vor der Durchführung der perfekten Zündung wird somit die
Primärwicklung der Zündspule durch den Zündtreiber 47 von
dem festen Zündsignal unterbrochen, und an der Zündkerze 15
eines vorbestimmten Zylinders tritt ein Zündfunke auf.
Wenn dagegen in Schritt S102 bestimmt wird, daß sich der
Motor im Zustand der perfekten Zündung befindet, und der
Programmablauf zu Schritt S103 weitergeht, wird ein Zünd
zeitpunkt θIG entweder direkt oder durch Interpolation
aus der Zündzeitpunkt-Map MPIG errechnet, wobei als Para
meter die Grund-Kraftstoffeinspritzmenge (Motorlast) Tp,
die in Abhängigkeit eines Ausgangssignals vom Ansaugluft
mengenmesser 20 und eines Ausgangssignals vom Kurbelwin
kelsensor 23 errechnet wird, und die Motordrehzahl N, die
in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Kurbelwinkelsensors
23 errechnet wird, dienen. Der so errechnete Zündzeitpunkt
θIG wird einer Korrektur (θIG ← θIG + X) unterworfen,
wobei die in Abhängigkeit vom Ausgangssignal des Kühlmit
teltemperatursensors 21 errechnete Zündzeitpunktkorrektur
größe X verwendet wird. Damit wird der Zündzeitpunkt θIG
in einem momentanen Betriebszustand vorgegeben. Dann wird
in Schritt S104 bestimmt, ob das Anlaßsteuerflag F gleich
Null ist. Wenn das Anlaßsteuerflag G gleich Null ist, wird
somit entschieden, daß sich der Motor in einem normalen
Betriebszustand befindet, und der Programmablauf geht zu
Schritt S109.
Wenn dagegen das Anlaßsteuerflag G gleich 1 ist, wird ent
schieden, daß sich der Motor in einem Anfangszustand der
perfekten Zündung befindet, und der Programmablauf geht zu
Schritt S105. In diesem Schritt wird einem Anlaßsteuer
zähler C "1" hinzuaddiert (C ← C + 1). Dann wird in Schritt
S106 ein in Schritt S105 errechneter Zählwert des Anlaß
steuerzählers C von dem festen Zündzeitpunkt θHIG sub
trahiert, um dadurch einen Anfangszündzeitpunkt θOIG vor
zugeben (θOIG = θHIG - C).
In Schritt S107 wird bestimmt, ob eine Differenz |Δθ|
zwischen dem in Schritt S103 vorgegebenen Zündzeitpunkt
θIG und dem in Schritt S106 errechneten Anfangszündzeit
punkt θOIG innerhalb eines Vorgabewerts |Δθ₀| liegt.
Bei |Δθ| |Δθo| wird bestimmt, daß das Anlassen
beendet ist, so daß der Programmablauf zu Schritt S108 wei
tergeht. Dagegen wird bei |Δθ₁| < |Δθ₀| bestimmt, daß
sich der Motor im Anlaßzustand befindet, so daß der Pro
grammablauf zu Schritt S114 weitergeht.
Wenn bestimmt wird, daß sich der Motor im Anlaßzustand
befindet, und der Programmablauf zu Schritt S114 geht, wird
der Zündzeitpunkt TIG in Abhängigkeit von dem in Schritt
S106 errechneten Anfangszündzeitpunkt θOIG
(TIG = θOIG/ω) vorgegeben.
Wenn dagegen bestimmt wird, daß der Anlaßvorgang beendet
ist, und der Programmablauf zu Schritt S108 weitergeht,
wird das Anlaßsteuerflag F auf Null gesetzt. Somit wird in
Schritt S109 der Zündzeitpunkt TIG in Abhängigkeit von dem
in Schritt S103 vorgegebenen Zündzeitpunkt θIG vorgegeben
(TIG = θOIG/ω).
Wenn der Programmablauf zu Schritt S110 weitergeht, wird
der in Schritt S109 oder S114 vorgegebene Zündzeitpunkt TIG
in einen Zeitgeber gesetzt. In der Hauptroutine wird der
Zählvorgang unter Anwendung des Signals G als Triggersignal
ausgelöst. Wenn der Zählwert den Zündzeitpunkt TIG er
reicht, wird das Zündsignal SPK ausgegeben. Infolgedessen
wird die Primärwicklung der Zündspule 33 durch den Zünd
treiber 47 unterbrochen. Dadurch wird an der Zündkerze 15
des vorbestimmten Zylinders über den Zündverteiler 33 ein
Zündfunke erzeugt.
Da, wie oben beschrieben, der Zündzeitpunkt θIG sofort
nach der perfekten Zündung ausgehend von einem festen Zünd
zeitpunkt allmählich zur normalen Zündzeitpunktregelung
vorverstellt wird, wird der Motor gleichmäßig angelassen,
was ein verbessertes Anlaßverhalten zur Folge hat.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß die
Zündzeitpunktregeleinrichtung nach der Erfindung aufweist:
die Anlaßentscheidungseinheit, die den Anlaßzustand des Motors bestimmt, die Zündzeitpunktvorgabeeinheit, die den Zündzeitpunkt aus der Zündzeitpunkt-Map unter Anwendung der Motorlast und der Motordrehzahl als Parameter vorgibt, und die Anfangszündzeitpunktvorgabeeinheit, die den Zündzeit punkt unmittelbar nach Feststellung durch die Anlaßent scheidungseinheit, daß sich der Motor im Anlaßzustand befindet, ausgehend vom festen Zündzeitpunkt allmählich zu dem Zündzeitpunkt vorverstellt, der von der Zündzeitpunkt vorgabeeinheit vorgegeben ist. Somit kann auch bei einer Zündzeitpunktregelung, bei der die zeitliche Überwachung angewandt wird, ein zufriedenstellendes Anlaßverhalten erzielt werden, was zu dem großen Vorteil führt, daß die Motordrehzahl unmittelbar nach dem Anlassen gleichmäßig gesteigert werden kann.
die Anlaßentscheidungseinheit, die den Anlaßzustand des Motors bestimmt, die Zündzeitpunktvorgabeeinheit, die den Zündzeitpunkt aus der Zündzeitpunkt-Map unter Anwendung der Motorlast und der Motordrehzahl als Parameter vorgibt, und die Anfangszündzeitpunktvorgabeeinheit, die den Zündzeit punkt unmittelbar nach Feststellung durch die Anlaßent scheidungseinheit, daß sich der Motor im Anlaßzustand befindet, ausgehend vom festen Zündzeitpunkt allmählich zu dem Zündzeitpunkt vorverstellt, der von der Zündzeitpunkt vorgabeeinheit vorgegeben ist. Somit kann auch bei einer Zündzeitpunktregelung, bei der die zeitliche Überwachung angewandt wird, ein zufriedenstellendes Anlaßverhalten erzielt werden, was zu dem großen Vorteil führt, daß die Motordrehzahl unmittelbar nach dem Anlassen gleichmäßig gesteigert werden kann.
Claims (6)
1. Zündzeitpunktregeleinrichtung für einen Brennkraftmotor,
welche umfaßt:
- a) einen Kurbelwinkelsensor (23),
- b) einen Ansaugluftmengenmesser (20) zum Erfassen der Ansaugluftmenge,
- c) einen auf das Ausgangssignal des Kurbelwinkelsensors (23) ansprechenden Winkelgeschwindigkeitsrechner (35),
- d) einen auf die Ausgangssignale des Ansaugluftmengen messers (20) und des Winkelgeschwindigkeitsmessers (35) ansprechenden Motorlastrechner (39),
- e) eine Anlaßentscheidungseinheit (42), die ausgehend von dem Ausgangssignal (Ne) des Kurbelwinkelsensors (23) überprüft, ob der Motor angelassen ist, und ein Anlaßzustandssignal erzeugt,
- f) eine Zündzeitpunktvorgabeeinheit (41), die ausgehend von den Ausgangssignalen des Winkelgeschwindigkeits rechners (35) und des Motorlastrechners (39) den Zündzeitpunkt aus einem in einem Speicher enthalte nen Kennfeld vorgibt, und
- g) eine Anfangszündzeitpunktvorgabeeinheit (43), die unmittelbar nach der Feststellung der Anlaßentschei dungseinheit (42), daß der Motor angelassen ist, den Zündzeitpunkt ausgehend von einem festen Zündzeit punkt schrittweise zu dem von der Zündzeitpunktvor gabeeinheit (41) vorgegebenen Zündzeitpunkt hin vor verstellt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Motorlastrechner (39) ein Signal entsprechend einem
Grundwert der Kraftstoffeinspritzmenge erzeugt.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Anlaßentscheidungseinheit (42) ent
scheidet, daß der Motor angelassen ist, wenn die Drehzahl
einen vorgegebenen Wert überschreitet.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sie einen Kühlmitteltemperatursensor
(21) zum Erfassen der Kühlmitteltemperatur des Motors
umfaßt, daß ein Korrekturgrößenrechner (40) ausgehend von
der gemessenen Kühlmitteltemperatur eine Zündzeitpunkt
korrekturgröße errechnet und daß die Zündzeitpunktvorga
beeinheit (41) ferner die Zündzeitpunktkorrekturgröße
verwendet, um den Zündzeitpunkt zu bestimmen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kurbelwinkelimpulsdiskriminator
(34) zum Zuordnen der Kurbelwinkelimpulse aus dem Kurbel
winkelsensor zu bestimmten Kurbelwinkeln vorgesehen ist,
um einen einem bestimmten Winkel zugeordneten Kurbelwin
kelimpuls zu erzeugen;
daß der Winkelgeschwindigkeitsrechner (35) ausgehend von dem Kurbelwinkelimpuls des Kurbelwinkelimpulsdiskrimina tors die Winkelgeschwindigkeit berechnet und
daß ein Motordrehzahlrechner (36) ausgehend von der Win kelgeschwindigkeit die Motordrehzahl berechnet.
daß der Winkelgeschwindigkeitsrechner (35) ausgehend von dem Kurbelwinkelimpuls des Kurbelwinkelimpulsdiskrimina tors die Winkelgeschwindigkeit berechnet und
daß ein Motordrehzahlrechner (36) ausgehend von der Win kelgeschwindigkeit die Motordrehzahl berechnet.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch einen Zündzeitpunktvergleicher (44), der
das von der Anfangszündzeitpunktvorgabeeinheit (43) ge
lieferte Anfangszündzeitpunktsignal und das von der Zünd
zeitpunktvorgabeeinheit (41) gelieferte Zündzeitpunktsi
gnal vergleicht, der feststellt, ob die Abweichung zwi
schen dem Anfangszündzeitpunkt und dem von der Zündzeit
punktvorgabeeinheit vorgegebenen Zündzeitpunkt unterhalb
eines eingestellten Wertes liegt, und das Anfangszünd
zeitpunktsignal abgibt, wenn die Abweichung größer als
der vorgegebene Wert ist, und
durch einen Zündzeitpunktrechner (45) zum Berechnen einer Zündzeit in Abhängigkeit von dem Wert des Anfangszünd zeitpunktsignals oder des von der Zündzeitpunktvorgabe einheit vorgegebenen Zündzeitpunktsignals, das von dem Zündzeitpunktvergleicher abgegeben wird, sowie von der Winkelgeschwindigkeit vorgesehen ist.
durch einen Zündzeitpunktrechner (45) zum Berechnen einer Zündzeit in Abhängigkeit von dem Wert des Anfangszünd zeitpunktsignals oder des von der Zündzeitpunktvorgabe einheit vorgegebenen Zündzeitpunktsignals, das von dem Zündzeitpunktvergleicher abgegeben wird, sowie von der Winkelgeschwindigkeit vorgesehen ist.
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