DE3924236A1 - Elektronische waage - Google Patents
Elektronische waageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Waage
mit einer Einrichtung zur Speicherung eines einem bestimmten
Wägevorgang entsprechenden Programmablaufs und einer Steuer
einrichtung zur selbsttätigen Durchführung des Wägevorgangs
entsprechend dem gespeicherten Programmablauf.
Bei einer derartigen bekannten elektronischen Waage
(EP-A 02 16 035), bei der die Funktionen der Spei
chereinrichtung und der Steuereinrichtung durch einen der
Waage zugeordneten Rechner übernommen werden, wird ins
besondere im Zusammenhang mit einem auf die Waage zugreifenden
Roboter ein Öffnungs- und Schließvorgang für einen an der
Waage angeordneten Windschutz durch einen in dem Rechner fest
vorgegebenen Programmablauf gesteuert. Die bekannte elek
tronische Waage eignet sich dadurch zur Durchführung rou
tinemäßiger Serienwägungen, bei denen ein bestimmter
Wägevorgang mit einer großen Anzahl von Wiederholungen aus
geführt werden muß. Für kleine Serien, in denen nur wenige
gleiche Wägevorgänge wiederholt werden, ist diese elektro
nische Waage wegen des mit der Umprogrammierung verbundenen
Arbeitsaufwandes jedoch weniger geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elek
tronische Waage der eingangs genannten Art zu schaffen, die
auf besonders einfache Weise zur automatischen Durchführung
eines bestimmten Wägevorgangs eingestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
eine den jeweils gewünschten Programmablauf ansprechend auf
eine mindestens einmalige manuelle Ausführung des zugeord
neten Wägevorgangs selbsttätig in die Speichereinrichtung
eingebende Einrichtung vorgesehen ist.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Eingabeeinrich
tung wird also der Ablauf eines einmal manuell durchgeführten
Wägevorgangs erfaßt und dabei selbsttätig abgespeichert, so
daß dieser Wägevorgang anschließend durch Aufruf des
solchermaßen abgespeicherten Programmablaufs mittels der
Steuereinrichtung selbsttätig ausgeführt werden kann. Zur
Einstellung der elektronischen Waage auf den gewünschten
Programmablauf bedarf es somit keiner besonderen Kenntnisse
der Bedienungsperson. Da der manuell ausgeführte Wägevorgang
ohne die Eingabe entsprechender Programmierbefehle unmittelbar
in den entsprechenden Programmablauf der Speichereinrichtung
umgesetzt wird, kann es auch nicht zu Programmierungsfehlern
kommen.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform der erfindungs
gemäßen elektronischen Waage ist vorgesehen, daß in der Spei
chereinrichtung eine Anzahl von Teilvorgängen der Wägevorgänge
entsprechenden Teilprogrammen vorgespeichert sind und die
Eingabeeinrichtung mit einer der Erfassung der Teilvorgänge
dienenden Fühlereinrichtung gekoppelt ist, durch deren bei der
zur Eingabe eines gewünschten Programmablaufs dienenden
manuellen Ausführung des Wägevorgangs auftretende Füh
lersignale die Abfolge der einzelnen Teilprogramme bestimmt
wird.
Diese Ausführungform trägt wirkungsvoll dem Umstand
Rechnung, daß sich normalerweise jeder Wägevorgang in von der
speziellen Art des Wägevorgangs unabhängige Teilvorgänge
zerlegen läßt, so daß sich aus einer begrenzten Anzahl
derartiger Teilvorgänge jeder gewünschte Wägevorgang aufbauen
läßt. Indem die diesen Teilvorgängen entsprechenden Teil
programme in der Speichereinrichtung bleibend vorgegeben
werden, brauchen sie zur Programmierung eines speziellen
Wägevorgangs nur in einer geeigneten Reihenfolge aufgerufen zu
werden. Die Festlegung dieser den Programmablauf eines be
stimmten Wägevorgangs bestimmenden Aufrufreihenfolge der Teil
vorgänge erfolgt bei der Einspeicherung sehr einfach durch die
Reihenfolge des Auftretens der den einzelnen Teilprogrammen
zugeordneten Fühlersignale.
In diesem Zusammenhang erweist es sich als zweckmäßig,
daß den Teilvorgängen des Schließens eines Windschutzes für
die Waage, des Öffnens des Windschutzes, des Tarierens der
Waage und der Bildung des Gewichtswertes entsprechende Teil
programme vorgesehen sind.
Die Auswahl dieser Teilvorgänge zur Bildung der ent
sprechenden Teilprogramme entspricht besonders dem Muster
üblicher Wägevorgänge, wo zunächst für einen Beschickungs-
oder Tariervorgang ein Windschutz der Waage geöffnet,
anschließend der Wäge- oder der Tariervorgang zur Bildung des
Gewichts- oder des Tarawertes geschlossen und schließlich der
Windschutz für einen Entnahmevorgang des Wiegegutes wieder
geöffnet wird. Durch eine wiederholte Anwendung der
Teilvorgänge dieses Grundmusters können ersichtlich beliebig
umfangreiche Serien von Wägevorgängen aufgebaut werden. Da
diese Serien durch die Speicherung des Programmablaufs zwangs
läufig und vollautomatisch ausgeführt werden, ist die Arbeit
an der Waage sehr erleichtert und werden insbesondere Fehler
wegen abnehmender Aufmerksamkeit bei monotonen Wiederholungen
verhindert. Außerdem läßt sich damit die für einen bestimmten
Wägevorgang erforderliche Gesamtzeit auf ein Mindestmaß herab
setzen, da durch die automatische Steuerung Wartezeiten zwi
schen einzelnen Teilvorgängen auf ein Minimum verringert
werden können.
Zweckmäßig ist die erfindungsgemäße elektronische Waage
derart ausgestaltet, daß die Fühlereinrichtung einen Fühler
zur Erfassung des Öffnungs/Schließzustandes des Windschutzes
für die Waage und einen Fühler zur Feststellung des Still
standes einer in der Waage vorgesehenen Gewichtsanzeige auf
weist.
Bei dieser Ausführungsform kann also auf einfache Weise
durch das bei der zur Eingabe eines gewünschten Programm
ablaufs dienenden erstmaligen manuellen Ausführung des ent
sprechenden Wägevorganges auftretende Fühlersignal des den
Öffnungs- bzw. Schließzustand anzeigenden Fühlers das zur
Durchführung des Öffnungs- bzw. Schließvorgangs dienende
Teilprogramm ablaufrichtig in den gewünschten Programmablauf
eingebaut werden. Durch das Fühlersignal des zur Feststellung
des Stillstandes der Gewichtsanzeige dienenden Fühlers wird
dagegen der Abschluß eines Tarier- oder eines Gewichts
ermittlungsvorganges angezeigt, so daß hierdurch die diesen
Teilvorgängen entsprechenden Teilprogramme ablaufrichtig
plaziert werden.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der erfindungs
gemäßen elektronischen Waage besteht darin, daß zwischen der
Ausführung einzelner Teilprogramme des gewünschten
Wägevorgangs vorgebbare Wartezeiten vorgesehen sind.
Diese Maßnahme trägt dem Umstand Rechnung, daß die Ge
schwindigkeit, mit der die Steuereinrichtung den schließlich
eingespeicherten Programmablauf ausführt, von der Geschwin
digkeit der Einspeicherung bei der erstmaligen Ausführung des
entsprechenden Wägevorganges nicht abhängt. Durch die
Möglichkeit zur Vorgabe der Wartezeiten zwischen der
Ausführung der einzelnen Teilprogramme kann individuell
beispielsweise die Dauer des Öffnungs- bzw. des Schließ
zustandes geeignet angepaßt werden, so daß beispielsweise zum
Einbringen eines Gefäßes für den Tariervorgang oder zum
dosierten Einbringen des Wiegegutes beim Vorgang der Gewichts
ermittlung ausreichend Zeit zur Verfügung steht.
In diesem Zusammenhang erweist es sich auch als zweck
mäßig, daß die selbsttätige Ausführung des einem gewünschten
Wägevorgang entsprechenden Programmablaufs an einzelnen Teil
programmen angehalten und erst nach Eingabe eines Fort
setzungsbefehls mittels einer Eingabetastatur der Waage durch
die Bedienungsperson fortgesetzt wird.
Im Rahmen der Erfindung ist in diesem Zusammenhang auch
vorgesehen, daß ein externer Näherungsfühler vorgesehen ist,
durch dessen Ausgangssignal die Ausführung des dem Teilvorgang
des Schließens des Windschutzes entsprechenden Teilprogramms
verhindert wird.
Selbst wenn also durch eine Störung in äußeren Umständen die
Beschickungsvorgänge der Waage mit dem automatischen
Programmablauf nicht Schritt halten, kommt es nicht zu Zu
sammenstößen bei der Schließbewegung des Windschutzes. Viel
mehr wird der Ablauf des die Schließbewegung bewirkenden
Teilprogramms durch das Signal des externen Näherungsfühlers
oder durch das Abwarten des Fortsetzungsbefehls so lange
angehalten, bis wieder Gleichlauf besteht, so daß sich der
automatische Programmablauf anschließend ungestört fortsetzen
kann.
Gemäß einem weiteren Gedanken der Erfindung ist vorge
sehen, daß in der Speichereinrichtung Toleranzgrenzwerte für
bestimmte Sollgewichte vorgebbar sind und die den Teilvor
gängen des Schließens und Öffnens des Windschutzes ent
sprechenden Teilprogramme in Abhängigkeit von einem Vergleich
zwischen den Toleranzgrenzwerten und dem ermittelten
Istgewicht zur Ausführung aufgerufen werden.
Hierdurch kann die Waage beim Einwägen oder beim
Auflegen eines Gefäßes selbsttätig feststellen, ob das Gewicht
des Wägegutes oder des Gefäßes innerhalb des durch die
Toleranzgrenzen vorgegebenen Bereichs liegt. Sofern diese
Bedingung erfüllt ist, setzt die Waage den automatischen
Programmablauf fort, während anderenfalls der laufende
Wägevorgang vorübergehend unterbrochen und dies hierdurch oder
durch einen zusätzlich vorgesehenen Signalgeber mitgeteilt
wird.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, auf die
bezüglich einer erfindungswesentlichen Offenbarung
aller im Text nicht erwähnten Einzelheiten ausdrücklich hin
gewiesen wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer elektronischen
Waage mit einem Windschutz, und
Fig. 2 ein Beispiel eines Programmablaufs, dessen einzelne
Programmschritte zu Teilprogrammen zusammengefaßt
sind.
Eine in Fig. 1 dargestellte Waage 1, bei der es sich
beispielsweise um eine Waage mit elektromagnetischer Kraft
kompensation der in der CH-PS 5 21 575 beschriebenen Gattung
handeln kann, weist ein Gehäuse 3 auf, an das sich ein von
einem Windschutz umschlossener Wägeraum mit einer Waagschale
11 anschließt. Der Windschutz ist mit elektrisch ange
triebenen, seitlichen Schiebetüren 5, 7 versehen, durch die
der Wägeraum 9 geöffnet und geschlossen werden kann. Auch
könnte die obere Abdeckung 15 des Windschutzes und/oder seine
Vorderseite zum Öffnen bzw. Schließen ausgebildet sein.
Ein in die Waage 1 eingebauter Mikroprozessor oder ein
extern angeordneter, an die Waage 1 angeschlossener elek
tronischer Rechner (nicht dargestellt) dient dazu, aufgrund
eines manuell einmal oder mehrere Male durchgeführten und
dabei gespeicherten Programmablaufs einen diesem gespeicherten
Programmablauf entsprechenden Wägevorgang auf Abruf selbst
tätig zu wiederholen und gleichzeitig ebenfalls gespeicherte
Randbedingungen und Toleranzwerte zu berücksichtigen. Die
Einspeicherung des einem gewünschten Wägevorgang ent
sprechenden Programmablaufs erfolgt dabei mit Hilfe von Füh
lersignalen, die beispielsweise die Stellung der Schiebetüren
5, 7 oder den Stillstand einer in der Waage 1 vorgesehenen
Gewichtsanzeige 21 überwachen.
Die Waage 1 weist auch eine Schnittstelle 17 und eine
nahe der Gewichtsanzeige 21 angeordnete Tastatur 19 auf. Die
für einen bestimmten Wägevorgang erforderlichen Wäge-, Aus
werte-, Öffnungs- und Schließoperationen können auch über die
Schnittstelle 17 oder die Tastatur 19 ausgelöst werden.
In einer Speichereinrichtung des Mikroprozessors oder
externen Rechners sind die zwischen den Beschickungs-Einwäge-
und Entnahmevorgängen eines Wägevorganges liegenden Teil
vorgänge in Form entsprechender Teilprogramme gespeichert und
werden von dem als Steuereinrichtung für die elektronische
Waage dienenden Mikroprezessor oder externen Rechner zur
selbsttätigen Durchführung des dem gewünschten Wägevorgang
entsprechenden Programmablaufs aufgerufen.
Ein wichtiges Grundmuster für einen derartigen Be
triebsablauf besteht darin, daß durch die Steuereinrichtung
zum Beginn eines Wägevorgangs zunächst der Wägeraum 9 ge
schlossen, nach Erreichung des Stillstandes der Anzeige 21
eine Nullstellung durchgeführt und danach eine oder mehrere
Türen 5, 7 des Windschutzes geöffnet werden, um hierdurch den
Wägeraum 9 für die Beschickung frei zu geben. Da während die
ses ganzen Teils des Wägevorganges kein Eingriff einer Be
dienungsperson erforderlich ist, bedarf es hierfür keinerlei
besonderer Aufmerksamkeit, wodurch Fehler im Ablauf aus
geschlossen sind. Die Bedienungsperson kann daraufhin bei
geöffnetem Windschutz die Beschickung der Waage durchführen,
wobei entweder ein automatisches Schließen der Türen 5, 7 nach
einer bestimmten Zeit oder ein Auslösen des Schließvorgangs
durch die Bedienungsperson mittels der Tastatur 19 vorgesehen
sein kann. In dem weiteren selbständigen Ablauf des
Wägevorgangs wird der Stillstand der Gewichtsanzeige 21
abgewartet und das Ergebnis angezeigt oder ausgedruckt oder
über die Schnittstelle 17 übermittelt, worauf die Türen 5, 7
zur Entnahme des Wägegutes geöffnet werden. Dieser
Öffnungsvorgang erfolgt selbsttätig, wobei das Öffnen entweder
sofort oder nach einer vorgebbaren Wartezeit erfolgen kann.
Ersichtlich wird dadurch ein fehlerfreier Ablauf der
Vorgänge des Einwiegens, der Auswertung und der Anzeige
sichergestellt, wobei die Wägezeiten einschließlich von Be
dienungs- und Wartezeiten ohne Verlust an Wägegenauigkeit
minimiert sind, da die zum Öffnen der Türen 5, 7, zum Be
schicken der Waage 1, zum Schließen der Türen 5, 7 und zum
Abwarten der Einschwingzeit des Meßergebnisses erforderlichen
Wartezeiten nicht von der individuellen Reaktion der Be
dienungsperson abhängen, sondern durch den automatischen
Programmablauf jeweils in optimaler Weise vorgegeben werden
können. Die Bedienungsperson ist somit von jeder Betreuung und
Beobachtung einzelner waageninterner Vorgänge, wie Nullstel
lung, Abwarten des Stillstandes der Anzeige 21 o. dgl.
befreit, so daß die mit einem vollständigen Wägevorgang
verbundenen Tätigkeiten der Bedienungsperson auf ein Minimum
reduziert sind.
Im folgenden werden anhand von Beispielen verschiedene
Abläufe näher beschrieben.
Die Waage 1 steht anfänglich mit geöffneter Schiebetür 5 für
einen Wägevorgang bereit. Um eine exakte Wägung ausführen zu
können, muß vorgängig eine Nullstellung stattfinden. Diese
erfolgt sinnvollerweise nur bei geschlossenem Wägeraum 9.
In einem ersten Teilvorgang wird deshalb vom Mikroprozessor
die momentane Stellung der Türen 5, 7 über einen entsprechend
angeordneten Fühler ermittelt und, falls wie oben angenommen,
eine oder mehrere der Türen 5, 7 offen stehen, deren
Schließung veranlaßt. Als Fühler kann ein die gegenwärtige
Stellung der Türen 5, 7 z.B. optisch oder mechanisch fest
stellendes Element oder ein die Stellung des elektrischen
Antriebes der Türen 5, 7 überwachender Sensor dienen.
Wenn dieser erste Teilvorgang abgeschlossen ist, wird als
zweiter Teilvorgang die Nullstellung ausgelöst und durch
geführt, wobei vor der Nullstellung entweder elektronisch der
Stillstand der Anzeige überprüft oder der Ablauf einer
vorgebbaren Zeit abgewartet wird.
Die Waage ist nun einsatzbereit, d.h. eine Wägung kann ein
geleitet werden.
In einem dritten Teilvorgang werden eine oder mehrere der
Türen 5, 7 automatisch geöffnet oder für eine manuelle Öffnung
entriegelt. Als vierter Teilvorgang erfolgt das Beschicken.
Die Türe 5, 7 kann durch einen dem Mikroprozessor zugeordneten
Zeitschalter während einer bestimmten Zeit zur Beschickung
offen gehalten werden. Das Schließen der Tür(en) 5, 7 in einem
fünften Teilvorgang, in dem die Wägung erfolgt, kann durch
einen Sensor, z.B. einen Näherungsschalter, via
Datenschnittstelle oder durch einen manuell durch Tastendruck
betätigbaren Schalter veranlaßt werden, durch welche der
Abschluß der Beschickung signalisiert wird. Diese Ta
stenfunktion kann unter Umständen mit einer Transfertaste
zusammengelegt werden, welche die Übermittlung eines Wäge
resultates über die Datenschnittstelle auslöst, z.B. die Taste
"PRINT". Selbstverständlich ist auch eine Taste "ENDE
EINWAAGE" möglich, die mit der Taste "PRINT" identisch sein
kann.
Es stehen nach Erreichen des automatisch erfaßten Stillstandes
mit dem dazugehörigen Resultat am Ende des fünften Teil
vorgangs dann mehrere Möglichkeiten (alternativ oder
kumulativ) offen, das Wägeergebnis zu übernehmen: Ablesen,
Ausdrucken oder Transferieren. Es können bei der Wägung
Resultate auch vor Erreichen des Stillstandes der Anzeige
übernommen oder übermittelt werden. (Time-out oder
qualifizierter Nichtstillstand). Dies ergibt sich vor allem
dann, wenn aus der "Dynamik des Wägens" auf das Endresultat
(d.h. das stillstehende Resultat), z.B. durch Extrapolieren,
geschlossen werden kann, oder wenn ein Resultat von geringerer
Genauigkeit genügt.
Das Öffnen der Türen 5, 7 erfolgt unmittelbar nach der Ergeb
nisübernahme, wobei beim Ablesen eine Bestätigung durch die
Bedienungsperson vorteilhaft ist oder zumindest das Resultat
für eine bestimmte Zeit, z.B. einige Sekunden, unveränderlich
angezeigt bleibt, wenn das Öffnen der Türe 5, 7 erfolgt.
Bei Einzelwägungen erfolgt nach Entnahme des Wägegutes vor
teilhafterweise erneut eine Nullstellung, bei Reihenwägungen
kann das Zuwägen mit oder ohne Nullstellung durchgeführt
werden.
In einem sechsten Teilvorgang können die Türen 5, 7 nach Ent
nahme des Wägegutes geöffnet bleiben oder jeweils nach Ablauf
einer bestimmten Zeit automatisch geschlossen werden.
Das Schließen der Türen 5, 7 erfolgt auch automatisch, wenn
während irgendeines Teilvorgangs innerhalb einer vorgebbaren
Zeit keine Tätigkeit an der Waage 1 mehr erfolgt ist.
Dieses Beispiel entspricht bezüglich des Ablaufs des Null
stell- und Wägevorganges dem vorangegangenen. Es unterscheidet
sich darin, daß die Wägung mit einem auf die Waagschale 11
aufgelegten Gefäß erfolgt, dessen genaues Gewicht nicht be
kannt ist und variieren kann.
Nach dem Öffnen des allenfalls geschlossenen Wägeraums 9 wird
anstelle der Nullstellung des ersten Beispiels als erstes ein
Gefäß auf die Waagschale 11 gelegt und anschließend die Türe
5, 7 geschlossen. Nach der Kontrolle des Stillstandes der
Waage 1 durch den Mikroprozessor setzt das Tarieren des
Gefäßes ein. Danach kann die Wägung des Gutes in der im
Beispiel 1 beschriebenen Weise erfolgen.
Nebst den in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Abläufen
kommt in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die
Möglichkeit hinzu, dem Mikroprozessor im voraus einen
Toleranzbereich einzugeben, innerhalb welchem das Taragewicht
(sofern ein Gefäß vorhanden ist) und/oder die einzuwägende
Last zu liegen hat, bevor eine Gewichtsbestimmung stattfinden
kann. Die Waage 1 prüft in diesem Fall, ob das aufgelegte
Gefäß oder die Last auf der Waagschale 11 innerhalb der
vorgegebenen Grenzen liegen. Durch diese im Speicher des
Mikroprozessors enthaltenen Grenzwerte kann der Ablauf des
Wägevorgangs wesentlich beschleunigt werden, weil akustisch
oder optisch dem Bediener sofort mitgeteilt werden kann, ob
die jeweilige Last innerhalb des vorgeschriebenen Toleranz
bereiches liegt, bzw. mit der Einwägung der nächsten Kom
ponente begonnen werden kann.
Der Ablauf des Wägevorgangs erfolgt wie in den Beispielen 1
oder 2. Dem Mikroprozessor werden vor Beginn der Wägungen die
Toleranzbereiche des Taragewichtes (Gefäß) und/oder der ein
zuwägenden Last oder Lasten eingegeben, wobei selbstver
ständlich auch die Reihenfolge der auf die Waage wirkenden
Lasten in Abfolge der Tätigkeiten im voraus registriert
wird, d.h. bei mehreren, nacheinander zugewogenen Komponenten
werden für diese die jeweils zulässigen Toleranzgrenzwerte,
wie eingangs geschildert, eingegeben und festgehalten.
Während der Wägung müssen folglich vom Bediener nach der
Durchführung des Tariervorganges der Waage 1 mit dem Gefäß -
sofern dieses innerhalb der vorgegebenen Toleranz liegt - die
Einwägungen in der vorgegebenen Reihenfolge durchgeführt wer
den. Dabei gibt die Waage 1 akustisch oder optisch bekannt, ob
die jeweils zugewogene Last innerhalb der eingegebenen To
leranz liegt und folglich die Einwägung der nächsten Kompo
nente erfolgen kann. Die Bedienerführung über die Teilvorgänge
hinweg erfolgt damit durch den Mikroprozessor der Waage 1 oder
ein an der Waage 1 angeschlossenes zusätzliches Gerät, z.B.
durch einen Personalcomputer.
Bei zu großer Zudosierung und Überschreitung der oberen To
leranzgrenze kann eine entsprechende akustische Meldung er
folgen oder durch Offenhalten der Türe 5, 7 eine Fortsetzung
des Wägevorgangs verhindert werden.
Nach jeder Zugabe oder Wegnahme von Wägegut erfolgt, sofern
zur Wägung erwünscht oder notwendig, eine Schließung der Tür
5, 7 bis zum Stillstand der Anzeige.
In den drei Beispielen wählt der Rechner für die einzelnen
Teilvorgänge oder Gruppen von Teilvorgängen eine unterschied
lich stark filternde Wägesignalverarbeitung, wobei beim Null
stellen oder Tarieren ein starkes, beim Öffnen der Tür 5, 7
und beim Einwägen im allgemeinen ein weniger starkes Filter
eingesetzt wird. Je nach Einstellung des oder der Filter
gelingt es, z.B. die Wägung beeinflussende Auswirkungen von
Vibrationen der Unterlage der Waage 1 oder andere Einflüsse
der Umgebung stärker oder schwächer zu unterdrücken. Nach dem
Schließen der Tür 5, 7 gelangt bis zur Ausgabe oder Anzeige
des Resultates mit Vorteil wieder ein "starkes" Filter in
Einsatz.
Im Mikroprozessor können nebst den Teilvorgängen auch Sperr
funktionen gespeichert sein, die bei fehlerhaftem Funktio
nieren der Waage 1 diese stillsetzen. Im weiteren kann auch
eine Zwangsverriegelung der Türen 5, 7 während des Null
stellens und der Wägung erfolgen, um einen manuellen Eingriff
zu verhindern.
Vor oder nach dem Nullstell- oder Tariervorgang in dem zweiten
Teilvorgang kann zudem eine automatische Linearisierung
und/oder Kalibrierung der Waage 1 durchgeführt werden. Die
Auslösung dieser Operationen kann nach einer vorgebbaren
Anzahl Wägungen, in festen Zeitabschnitten oder durch andere,
von der Waage 1 selbst ermittelte Kriterien ausgelöst werden.
Bei beiden Vorgängen gelten die gleichen Randbedingungen wie
beim Nullstellen, bzw. Tarieren, d.h. Türen geschlossen und
Stillstand der Waage.
Bei der Durchführung einer Wägung sind dann nur noch folgende
manuelle Betätigungen notwendig:
- - den Wägevorgang auslösen, z.B. die Starttaste betätigen,
- - Wägeresultat ablesen und Taste "PRINT" für Fortsetzung drücken, wobei die "Fortsetzung" eine weitere Beschickung bedeuten und mehrere Male wiederholt werden kann,
- - Beschicken und Taste "PRINT" für Fortsetzung drücken,
- - Wägegut entnehmen.
Das Drücken der Taste für die Fortsetzung der Wägung kann
entfallen, wenn für die Beschickung, das Ablesen des Resul
tates und die Entnahme des Wägegutes feste Verweilzeiten
gespeichert sind. Selbstverständlich entfällt die Verweilzeit
bei der Bekanntgabe des Wägeresultates, wenn dieses an einen
Drucker oder einen Speicher übermittelt wird.
Alle dazwischenliegenden Teilvorgänge oder Gruppen von Teil
vorgängen werden selbsttätig durchgeführt.
Claims (9)
1. Elektronische Waage mit einer Einrichtung zur Spei
cherung eines einem bestimmten Wägevorgang entsprechenden
Programmablaufs und einer Steuereinrichtung zur selbsttätigen
Durchführung des Wägevorgangs entsprechend dem gespeicherten
Programmablauf, dadurch gekennzeichnet, daß eine den jeweils
gewünschten Programmablauf ansprechend auf eine mindestens
einmalige manuelle Ausführung des zugeordneten Wägevorgangs
selbsttätig in die Speichereinrichtung eingebende Einrichtung
vorgesehen ist.
2. Elektronische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Speichereinrichtung eine Anzahl von
Teilvorgängen der Wägevorgänge entsprechenden Teilprogrammen
vorgespeichert sind und die Eingabeeinrichtung mit einer der
Erfassung der Teilvorgänge dienenden Fühlereinrichtung ge
koppelt ist, durch deren bei der zur Eingabe eines gewünschten
Programmablaufs dienenden manuellen Ausführung des Wäge
vorganges auftretende Fühlersignale die Abfolge der einzelnen
Teilprogramme bestimmt wird.
3. Elektronische Waage nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß den Teilvorgängen des Schließens eines
Windschutzes für die Waage, des Öffnens des Windschutzes, des
Tarierens der Waage und der Bildung des Gewichtswertes
entsprechende Teilprogramme vorgesehen sind.
4. Elektronische Waage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fühlereinrichtung einen Fühler zur
Erfassung des Öffnungs/Schließzustandes des Windschutzes für
die Waage und einen Fühler zur Feststellung des Stillstandes
einer in der Waage vorgesehenen Gewichtsanzeige aufweist.
5. Elektronische Waage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Ausführung einzelner Teil
programme des gewünschten Wägevorgangs vorgebbare Wartezeiten
vorgesehen sind.
6. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige Ausführung des
einen gewünschten Wägevorgang entsprechenden Programmablaufs
an einzelnen Teilprogrammen angehalten und erst nach Eingabe
eines Fortsetzungsbefehls mittels einer Eingabetastatur der
Waage durch die Bedienungsperson fortgesetzt wird.
7. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 3 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß ein externer Näherungsfühler
vorgesehen ist, durch dessen Ausgangssignal die Ausführung des
dem Teilvorgang des Schließens des Windschutzes entsprechenden
Teilprogramms verhindert wird.
8. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 3 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Speichereinrichtung
Toleranzgrenzwerte für bestimmte Sollgewichte vorgebbar sind
und die den Teilvorgängen des Schließens und Öffnens des
Windschutzes entsprechenden Teilprogramme in Abhängigkeit von
einem Vergleich zwischen den Toleranzgrenzwerten und dem
ermittelten Istgewicht zur Ausführung aufgerufen werden.
9. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Speichereinrichtung, die
Steuereinrichtung und die Eingabeeinrichtung Bestandteile ei
nes in der Waage vorgesehenen Mikroprozessors sind.
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