CH629893A5 - Waage mit digitalanzeige. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Waage mit Digitalanzeige, einer Messeinrichtung, die laufend Messwerte ausgibt, welche mit einer vorgegebenen Häufigkeit in die Digitalanzeige übernommen werden, und einer Steueranordnung, welche vorgewählte Stellen des ausgegebenen Messwertes, beginnend mit der letzten Stelle, in der Digitalanzeige unterdrückt.
Bei herkömmlichen Waagen mit optischer Projektion und Anzeige einer Skala kann die Bedienungsperson die Anzeige so lange nicht ablesen, wie sich die Waage in Bewegung befindet. Denn die vergrösserten Zahlen derAnzeige, die auf einen durchsichtigen Schirm produziert werden, erscheinen auf diesem Schirm als durchlaufender, undeutlicher Schatten, aus dem der angezeigte Messwert nicht entziffert werden kann. Deshalb muss von Zeit zu Zeit die Zufuhr von Wägegut unterbrochen werden, damit die Waage in die Ruhestellung gelangen und der angezeigte Messwert exakt abgelesen werden kann.
Es ist deshalb für mechanische Waagen mit optischer Projektion bekannt, einen zusätzlichen mechanischen Zeiger als
Übersichtsanzeige und Dosierhilfe vorzusehen (CH-PS 213 453) ; als Alternative hierzu kann auf der projizierten Skala eine besondere Markierung angebracht werden, beispielsweise eine schräg verlaufende Linie (CH-PS 365 554). Dadurch kann 5 auch während der Dosierung, also bei rascher Änderung des angezeigten Messwertes, zumindest eine Übersichtsanzeige für den gerade vorliegenden Messwert gegeben werden.
Ausserdem ist es bei mechanischen Waagen bekannt, durch eine zweckmässige Rasterung eine digitale Übersichtsanzeige zu io ermöglichen (DE-GBM 6 901 976).
Nachteilig bei dieser mechanischen analogen Anzeige ist insbesondere die Trägheit des Zeigers, die zu einem Überschwingen des Messpunktes führt. Ausserdem sind zwei getrennte Anzeigen erforderlich, so dass sich der bauliche und 15 konstruktive Aufwand erhöht.
Weiterhin ist es für elektronische Waagen bekannt, als Dosierhilfe neben der digitalen Anzeige eine analoge Anzeige mit geringerer Auflösung vorzusehen (DE-GBM 6 806 498). Dadurch lassen sich Grösse und Richtung der Änderung des 20 Messwertes leichter erkennen, so dass auch die Einstellung oder das Abgleichen eines Messwertes erleichtert wird.
Und schliesslich ist noch eine Anzeigeanordnung für eine Übersichtsanzeige bei einer Waage vorgeschlagen worden, bei der ein die Konstruktion des Wiegesystems optisch anschaulich 25 schematisch darstellendes Anzeigeelement vorgesehen ist, das in Form eines verhältnismässig langen, schmalen, leuchtenden Streifens ausgebildet ist, wobei der Aufbau des Wiegesystems durch die geometrische Form des Streifens veranschaulicht wird (DE-OS 2 604 747).
30 Nachteilig bei dieser Verwendung einer zusätzlichen analogen Anzeige neben der digitalen Anzeige für elektronische Waagen ist, das zwei getrennte und auch getrennt ansteuerbare Anzeigen vorgesehen sein müssen. Ausserdem hat die analoge Anzeige eine zu geringe Genauigkeit, da nur 10 bis 100 Schritte 35 dargestellt werden, gegenüber 104 bis 106-Schritte der digitalen Anzeige.
Schliesslich umfasst bei einer Waage der eingangs genannten Gattung (US-PS 3 826 319) die Steueranordnung einen Bewegungsdetektor, der gemäss einer dort angegebenen Möglich-40 keit die Stellen in der Digitalanzeige, die sich in Bewegung befinden, unterdrückt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Waage der angegebenen Gattung derart weiterzubilden, dass ohne das Erfordernis für eine zweite Anzeige ein Dosieren zu vorgewählten Zeiten ein-45 schliesslich einem Abgleichen des Messwertes auf einfachere und schnellere Weise möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäss vorgesehen, dass eine Schaltung zum Ein- und Abschalten der als Do-sierhilfsanordnung ausgebildeten Steueranordnung vorgesehen 50 ist und dass bei eingeschalteter Dosierhilfsanordnung die Häufigkeit der Messwertübernahme in die Digitalanzeige erhöht und zumindest die letzte Stelle des ausgegebenen Messwertes in der Digitalanzeige unterdrückt ist.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die nur unter vorgewählten Bedingungen in Funktion befindliche Dosierhilfsanordnung während ihres Betriebs die Anzeigefolgefrequenz erhöht und damit auf äusserst einfache Weise ein 60 problemloses Verfolgen der Grösse und Richtung der Änderung des Messwertes sowie ein einfaches Einstellen und Abgleichen des Messwertes möglich macht. Dabei sorgt die Dosierhilfsanordnung vorteilhafterweise dafür, dass während ihrer Funktion solche Stellen in der Digitalanzeige unterdrückt sind, die auf-65 g rund der zu grossen Häufigkeit ihres Wechsels die Beobachtung des Anzeigewertes nur stören.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 9 angegeben.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Dosierhilfe bei einer erfin-dungsgemäss gestalteten Waage;
Fig. 2 ein Flussdiagramm zur Erläuterung des Ablaufs bei der Unterdrückung der Anzeige stark schwankender Stellen des ermittelten Messwertes; und
Fig. 3 ein Flussdiagramm zur Erläuterung des Ablaufs bei Unterdrückung der stark schwankenden Stellen sowie Änderung der Anzeigefolgefrequenz in Abhängigkeit von der Ermittlung eines Stillstandskriteriums.
In Fig. 1 ist eine Waage 1 dargestellt, die ein gewichtsproportionales analoges Messignal erzeugt; dieses analoge Messi-gnal wird in einem nachgeschalteten Analog/Digital-Umsetzer 2 digitalisiert und einem Zähler 3 zugeführt.
Der Zählerstand wird periodisch über das I/O-Port 4, von einer Zentraleinheit 5 gesteuert, in einen Speicher mit wahlfreiem oder direktem Zugriff 8 (RAM) gelesen und dort gespeichert. Das I/O-Port stellt die Verbindung zwischen der im allgemeinen durch einen Mikroprozessor gebildeten Zentraleinheit und dem Messteil der Waage her.
Der in dem Speicher 8 gespeicherte Messwert wird von der Zentraleinheit 5 während der Ermittlung eines weiteren Messwertes über das I/O-Port 6 zu einer Anzeige 9 gebracht.
Wurde von einer bei 10 schematisch angedeuteten Einheit ein Tara-Befehl gegeben, so wird in dem Speicher 8 eine weitere Speicherstelle mit dem Messwert geladen und dieser von allen nachfolgenden Messwerten subtrahiert, wobei die Differenz jeweils als neuer Messwert gespeichert und zur Anzeige 9 gebracht wird.
An der Waage 1 ist ein Schalter 11 vorgesehen, der z.B. durch öffnen bzw. Schliessen des Wägeraums betätigt wird.
Durch öffnen des Wägeraums wird der Schalter 11 geschlossen und schaltet dadurch die Dosierhilfe ein.
Im folgenden soll unter Bezugnahme auf das Flussdiagramm nach Figur 2 eine erste Ausführungsform der Dosierhilfe nach Figur 1 erläutert werden.
Beim öffnen des Wägeraums wird der Schalter 11 an der Waage 1 geschlossen, wodurch die Zentraleinheit 11 über das I/O-Port 4 ein entsprechendes Signal erhält. Dann werden z.B. die beiden letzten Dekaden des übermittelten Messwertes, das heisst, bei der Darstellung nach Figur 2 die Ziffern 6 und 4, dunkel getastet. Gleichzeitig wird die Anzeigefolgefrequenz vergrössert, das heisst, pro Zeiteinheit werden mehr Messwerte in die Anzeige 9 übernommen. Während der Dosierung erscheint also in der Anzeige 9 nur noch der Messwert 120,45.
Eine Ausführungsform der Erfindung, bei der ein Still-5 standskriterium zur Steuerung der Zahl von zu unterdrückenden Stellen verwendet wird, soll im folgenden anhand des Flussdiagramms nach Figur 3 erläutert werden.
Bei dieser Ausführungsform, die bevorzugt bei oberschaligen Waagen eingesetzt wird, werden kontinuierlich jeweils zwei io oder mehr aufeinanderfolgende Messwerte miteinander verglichen. Je nach Grösse der Differenz werden die stark schwankenden Messdekaden dunkel getastet.
Dabei wird beispielsweise zunächst überprüft, ob die Differenz zweier aufeinanderfolgender Messwerte kleiner oder grös-i5 ser als 100 ist. Ist die Differenz grösser, so wird ein Signal auf den A/D-Umsetzer gegeben, so dass die Dosierhilfe anschliessend mit maximaler Anzeigefolgefrequenz arbeitet. Gleichzeitig werden die beiden letzten Stellen des angezeigten Messwertes dunkel getastet oder auf andere Weise markiert, so dass sich 20 beispielsweise die Anzeige 120,45xxg ergibt.
Wenn die Differenz kleiner als 100 ist, so wird überprüft, ob die Differenz zweier aufeinanderfolgender Messwerte grösser oder kleiner als 10 ist. Ist die Differenz grösser als 10, so wird ein Signal auf den A/D-Umsetzer gegeben, so dass die Anzeige 25 mit mittlerer Anzeigefolgenfrequenz erfolgt. Gleichzeitig wird die letzte Stelle des angezeigten Messergebnisses unterdrückt oder markiert, so dass beispielsweise 120,456xg erscheint.
Ist die Differenz zwei aufeinanderfolgender Messwerte kleiner als 10, so bedeutet dies, dass sich der Messwert stabilisiert 3o hat. Dann wird die Dosierhilfe automatisch ausgeschaltet und es erscheint der nun stationäre Messwert, beispielsweise 120,4564g in der Anzeige.
Würden beispielsweise beim Einwiegen alle Nachkomma-3î stellen schwanken, so würde nur der Messwert 120 g erscheinen. Mit der Verlangsamung des Einwiegens stabilisieren sich immer mehr Stellen des Messwertes, das heisst, dem angezeigten Messwert werden immer mehr Nachkommastellen hinzugefügt, bis schliesslich bei konstant bleibendem Messwert dieser mit voller 40 Auflösung angezeigt wird. Entsprechend der Vergrösserung der Auflösung wird die Anzeigefolgefrequenz reduziert, so dass bei Anzeige des gesamten Messwertes die niedrigste Anzeigefolgefrequenz eingeschaltet ist, das heisst, die längste Integration des Messwertes erfolgt.
1 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Waage mit Digitalanzeige, einer Messeinrichtung, die laufend Messwerte ausgibt, welche mit einer vorgegebenen Häufigkeit in die Digitalanzeige übernommen werden, und einer Steueranordnung, welche vorgewählte Stellen des ausgegebenen Messwertes, beginnend mit der letzten Stellen, in der Digitalanzeige unterdrückt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schaltung (11) zum Ein- und Abschalten der als Dosierhilfsanordnung (4,5,8 oder 5,6) ausgebildeten Steueranordnung vorgesehen ist und dass bei eingeschalteter Dosierhilfsanordnung die Häufigkeit der Messwertübernahme in die Digitalanzeige (9) erhöht und zumindest die letzte Stelle des ausgegebenen Messwertes in der Digitalanzeige (9) unterdrückt ist.
2. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltung (11) bei geöffnetem Wägeraum eingeschaltet ist.
3. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltung (11) bei abgenommenem Windschutz eingeschaltet ist.
4. Waage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die zwei letzten Stellen in der digitalanzeige (9) unterdrückt sind.
5. Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltung (11) mittels einer Stillstands-Kontrollanordnung automatisch ein- und abschaltbar ist.
6. Waage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von der Grösse der Abweichung von einem vorgegebenen Stillstandskriterium eine entsprechende Zahl von kontinuierlich aufeinanderfolgenden Stellen des angezeigten Messwertes, beginnend mit der letzten Stelle, in der Digitalanzeige (9) unterdrückt ist.
7. Waage nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von der Grösse der Abweichung von einem vorgegebenen Stillstandskriterium die Häufigkeit der Messwertübernahme in die Digitalanzeige (9) in mehr als einer Stufe veränderbar ist.
8. Waage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Stillstandskriterium der Vergleich von mindestens zwei aufeinanderfolgenden Messwerten, beispielsweise Zwischen-messwerten, erfolgt, wobei in Abhängigkeit von der Differenz zwischen den Messwerten die Dosierhilfsanordnung ein- bzw. ausgeschaltet ist.
9. Waage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Stillstandskriterium der Vergleich von drei nacheinander auftretenden Messwerten, beispielsweise Zwischenmess-werten, erfolgt, wobei die Dosierhilfsanordnung ausgeschaltet bleibt, solange je zwei der Messwerte um weniger als eine vorgegebene Differenz voneinander abweichen.
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