DE3244853C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektromagnetisch
kompensierende Waage, mit einer die lastabhängige Einschalt
dauer einer den Kompensationsstrom liefernden Konstantstrom
quelle steuernden Regelschaltung, deren lastabhängiges Re
gelsignal in einer Komparatorschaltung mit einer periodischen
Sägezahnspannung verglichen wird, mit einer Zählschaltung zur
Zählung von Taktimpulsen während einer Mehrzahl von Ein
schaltdauern, und mit einer Rechenschaltung zur Ermittlung
des digitalen Gewichtsergebnisses aus der Impulszählung.
Bei derartigen bekannten Waagen (US-PS 37 86 884 oder
US-PS 38 16 156) besteht das Problem beim Betrieb auftreten
der Temperatureinflüsse, die sich beispielsweise durch die
Erwärmung des Kompensationssystems unter Last oder auch aus
wechselnden Außentemperaturen ergeben. In diesem Zusammenhang
ist es bereits bekannt (US-PS 37 86 678), einen Temperatur
fühler vorzusehen, der die Konstantstromquelle korrigiert.
Eine andere bekannte Waage (DE-OS 24 00 881) ist mit
einem die Temperatureinflüsse korrigierenden Widerstandsnetz
werk versehen. Ferner ist eine digital anzeigende Saitenwaage
bekannt (DE-AS 25 19 727), bei der eine digitale Korrektur
des Meßwertes mittels fest abgespeicherter Faktoren erfolgt,
die ggf. auch gemäß den aktuellen Betriebsbedingungen verän
dert werden können, beispielsweise in Abhängigkeit von den
Signalen eines Temperaturfühlers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
Waage der eingangs genannten Art eine selbsttätige digitale
Temperaturkompensation zu schaffen, ohne hierfür einen zu
sätzlichen Analog-Digitalwandler zu benötigen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
in der Waage in an sich bekannter Weise ein Temperaturfühler
vorhanden ist, daß das analoge Temperatursignal des Tempera
turfühlers in der Komparatorschaltung mit einer periodischen
Sägezahnspannung verglichen wird, daß eine Zählschaltung zur
Zählung von Taktimpulsen bis zum Ansprechen des Komparators
vorgesehen ist, daß ein Speicher zur Aufnahme des aus der
Zählung resultierenden digitalen Temperaturwertes vorhanden
ist, und daß die Rechenschaltung zur Verrechnung des digi
talen Temperaturwertes mit dem digitalen Gewichtsergebnis
ausgelegt ist.
Der Schaltungsaufbau der erfindungsgemäßen Waage zeich
net sich durch seine besondere Einfachheit aus. Wenngleich
die Analog-Digitalwandlung für das Gewichtsergebnis und den
Temperaturwert jeweils unterschiedlichen Genauigkeitsanforde
rungen unterliegt, werden bei der Erfindung zwei getrennte
Analog-Digitalwandler nicht benötigt. Andererseits beruht die
Erfindung auch nicht auf einem herkömmlichen Multiplexbetrieb
eines gemeinsamen Analog-Digitalwandlers für das Gewichtser
gebnis und das Temperatursignal, was unnötigerweise zu einer
gleichwertigen Berücksichtigung des Gewichts- und des Tempe
ratursignals führen würde.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist
eine Steuerschaltung für die
Zählschaltung vorgesehen, welche so ausgelegt ist,
daß für eine eine Mehrzahl von Einschaltdauern umfassen
de Gewichtsermittlung das Temperatursignal einmal ausge
zählt wird. Das bedeutet, daß die Aktualität der Ge
wichtsermittlung praktisch nicht beeinflußt wird. Die
(nur) einmalige Berücksichtigung des Temperatursignals
ist dabei umso eher genügend, als es ja nur um eine Feh
lerkorrektur geht, für welche bei gegebener Auflösung
des Gewichts eine wesentlich kleinere Auflösung genügt.
Prinzipiell ist es möglich, für die Gewichts- und die
Temperaturerfassung denselben Komparator zu verwenden.
Zur Vermeidung des für die Doppelnutzung erforderlichen
schaltungsmäßigen Mehraufwandes wird daher eine Ausführungsform
bevorzugt, bei welcher für die Gewichtserfassung und für
die Temperaturerfassung je ein eigener Komparator vorge
sehen ist. Dies ist umso einfacher realisierbar, als
marktübliche integrierte Schaltkreise mit jeweils zwei
Komparatoren verfügbar sind.
Grundsätzlich würde es genügen, die Temperatur ausschließlich auf die
erfindungsgemäße Weise digital zu berücksichtigen. An
dererseits haben die üblicherweise für das Kompensations
system verwendeten Werkstoffe (z. B. das Magnetmaterial)
typischerweise einen Temperaturkoeffizienten, der - mehr
oder weniger stark - um einen Mittelwert streut. Im Hin
blick darauf wird es als zweckmäßig erachtet, daß der
Temperaturfühler außer an den Komparator auch an die
Konstantstromquelle angeschlossen ist. Aus dieser kombi
nierten Ausnutzung des Temperatursignals
ergibt sich der Vorteil, daß die Gesamtkompensa
tion des Temperatureinflusses bei gleichem Aufwand be
züglich der Genauigkeit der Temperaturerfassung wesent
lich genauer erfolgen kann als bei rein digitaler Kompen
sation, da ja nur noch die individuelle Streuung des Tem
peraturkoeffizienten digital berücksichtigt werden muß.
Bei geeigneter Auslegung der Steuerung der Zählvorgänge
kann dieselbe Zählschaltung für die Zählung der Taktim
pulse sowohl des Gewichtssignals als auch des Temperatur
signals vorgesehen werden.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur ist ein Blockschaltbild der erfindungs
wesentlichen Bestandteile des Ausführungsbeispiels.
Die Waage 10 umfaßt ein elektromagnetisches Kompensa
tionssystem, symbolisiert durch eine Spule 12. Wie bei
spielsweise in der eingangs genannten US-Patentschrift
37 86 884 ausführlich beschrieben ist, verursacht eine
Belastung der Waagschale 14 eine Auslenkunq des mechani
schen Teils der Waage aus einer Soll- oder Nullage. Die
se Auslenkung erzeugt ein elektrisches Signal (Geber
schaltung 16), das einem Regler 18 zugeführt wird.
Eine Komparatorschaltung weist zwei Komparatoren 20, 58 auf.
Das Regelsignal beaufschlagt den Komparator 20, in welchem
die Regelspannung mit einer periodischen Sägezahnspan
nung (Rampe) aus einem Rampengenerator 22 verglichen wird.
Letzterer wird gesteuert von einem Frequenzteiler 23, der
von einem hochfrequenten Oszillator (Taktimpulsgenerator)
30 beaufschlagt wird. Das Ausgangssignal des Komparators
20 steuert über einen Synchronisierungs-Flipflop 24 einen
Schalter 26, der eine Konstantstromquelle 28 an die Kom
pensationsspule 12 an- bzw. wieder von ihr abschaltet.
Der Konstantstrom i fließt je Rampe jeweils so lange,
bis - im Gleichgewichtszustand - die elektromagnetische
Kompensationskraft der aufgelegten Last entspricht und
die Sollposition des mechanischen Teils der Waage wieder
erreicht ist.
Während der Länge der Stromimpulse i werden Taktimpulse
aus dem hochfrequenten Oszillator 30 gezählt, deren Sum
me nach Verrechnung von Proportionalitäts- und Korrektur
faktoren das digitale Gewichtsergebnis liefert. Hierzu
ist eine Torschaltung 32 vorgesehen, deren Öffnungszeit
durch den Komparator 20 bestimmt ist. Die gewichtspropor
tionalen Taktimpulsmengen gelangen in einen Zähler 34, der
zum Zähl- und Speicherteil 36 eines Mikrocomputers 38 ge
hört (weitere Arbeitsspeicher sind mit 48, 50 und 52 be
zeichnet). Gemäß einem für die betreffende Waage fest
gelegten Programm (ROM 40) werden die gezählten Impuls
summen von der zentralen Recheneinheit 42 (CPU) verarbei
tet und zum fertigen digitalen Gewicht aufbereitet, wel
ches in konventioneller Weise über eine Decodier- und
Treiberschaltung 44 in der Digitalanzeige 46 erscheint.
Ein temperaturabhängiger Widerstand (Temperaturfühler) 54
im Kompensationssystem 12 der Waage 10 ist an einen Ver
stärker 56 angeschlossen. Dessen Ausgangssignal beein
flußt die Konstantstromquelle 28 derart, daß mit stei
gender Temperatur der Konstantstrom angenähert um so viel
stärker wird, wie das Permanentmagnetfeld im Kompensations
system 12 aufgrund des mittleren Temperaturkoeffizienten des
Magnetmaterials schwächer wird, so daß eine Grobkompen
sation des Temperatureinflusses auf das Meßresultat er
zielt wird.
Der zweite Komparator 58 erhält seine periodische Vergleichs
spannung vom selben Rampengenerator 22 wie der
erste Komparator 20. Das verstärkte Signal des temperatur
abhängigen Widerstandes 54 wird ständig mit der Rampe im
Komparator 58 verglichen. Vor der Torschaltung 32 ist ein
elektronischer Schalter 60 angeordnet, der vom Mikro
computer 38 gesteuert wird und entweder den Komparator 20
("Gewichtskomparator") oder den Komparator 58 ("Tempera
turkomparator") mit dem Eingang der Torschaltung 32 verbindet.
Die Wirkungsweise sei im folgenden beispielsmäßig anhand
der wesentlichen Schritte einer Gewichtsermittlung er
läutert.
Während 268 Rampen zu je zwei Millisekunden wird das Ge
wicht ausgezählt. Es folgt eine Leerrampe, d. h. eine Pe
riode des Rampengenerators 22, während welcher keine Takt
impulse gezählt werden. In dieser Zeit wird
- - der Schalter 60 umgesteuert,
- - die Sunme der Gewichtszählimpulse aus dem Zähler 34 in einen Speicher (z. B. 48) übernommen und der Zähler 34 auf Null gesetzt, und
- - ein interimistisches Gewicht berechnet. Dabei können z. B. anläßlich einer Werkseichung ermittelte und in einem Festwertspeicher (40) des Mikrocomputers 38 abge legte Faktoren zur Korrektur von Linearität und Empfind lichkeit berücksichtigt werden.
Während der folgenden Rampe wird das Temperatursignal aus
gezählt, d. h. im Zähler 34 läuft eine dem Signal des
Temperaturfühlers 54 (und damit zur Temperatur im Kompen
sationssystem) proportionale Anzahl Taktimpulse ein. Es
folgt eine weitere Leerrampe, während welcher
- - der Schalter 60 wieder umgesteuert wird auf den Ausgang des "Gewichts"-Komparators 20,
- - der Inhalt des Zählers 34 in einen Speicher (z. B. 50) übernommen und der Zähler 34 wieder auf Null gesetzt wird.
Hieran kann sich eine weitere nicht der Meßwertgewinnung
dienende Rampe anschließen, während welcher beispiels
weise eine Funktionsfehlersicherheitskontrolle vorgenommen
wird.
Nun wiederholt sich der ganze Zyklus, beginnend mit der
Auszählung von 268 Gewichtsrampen.
Der abgespeicherte digitale Temperaturwert wird nach ei
ner fest vorgegebenen Korrekturformel mit dem interimisti
schen Gewicht verrechnet und das sich daraus ergebende
korrigierte (wahre) Gewicht zur Anzeige bereitgestellt
(Treiberschaltung 44, Digitalanzeige 46).
Formeln zur Berücksichtigung von Korrekturfaktoren sind
bekannt und müssen daher hier nicht im einzelnen angeführt
werden.
Durch die beschriebenen Maßnahmen ist mit einfachen Mit
teln eine praktisch vollständige Kompensation von Tempe
ratureinflüssen möglich. Dabei ist, wie eingangs erwähnt,
die Kombination der digitalen Korrektur mit der analogen
Korrektur (Beeinflussung der Konstantstromquelle 28) zwar
in vielen Fällen vorteilhaft, aber keineswegs unerläßlich.
Im Prinzip kann auch eine digitale Korrektur allein vor
gesehen werden. In jedem Fall resultiert eine beachtliche
Vereinfachung bei der Herstellung der Waagen und in deren
Betrieb dadurch, daß eine Justierung beispielsweise mit
tels Potentiometern vollständig entfällt. Außerdem ist
letzterer Gesichtspunkt besonders für eichpflichtige
Waagen von Bedeutung.
Das Ausführungsbeispiel wurde beschrieben mit einem Mikro
computer, der die notwendigen Rechnungen und die meisten
Steuerfunktionen entsprechend seinem Programm ausführt.
Es sei jedoch betont, daß die Verwendung eines Mikrocom
puters zwar eine besonders elegante Realisierung der Er
findung ermöglicht, jedoch durchaus nicht zwingend ist -
die Erfindung kann ohne weiteres auch durch entsprechend
aufgebaute diskrete Schaltungen verwirklicht werden.
Claims (6)
1. Elektromagnetisch kompensierende Waage, mit einer die lastab
hängige Einschaltdauer einer den Kompensationsstrom liefernden
Konstantstromquelle steuernden Regelschaltung, deren lastabhängi
ges Regelsignal in einer Komparatorschaltung mit einer periodi
schen Sägezahnspannung verglichen wird, mit einer Zählschaltung
zur Zählung von Taktimpulsen während einer Mehrzahl von Ein
schaltdauern, und mit einer Rechenschaltung zur Ermittlung des
digitalen Gewichtsergebnisses aus der Impulszählung, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Waage in an sich bekannter Weise ein
Temperaturfühler (54) vorhanden ist, daß das analoge Temperatur
signal des Temperaturfühlers (54) in der Komparatorschaltung (20,
58) mit einer periodischen Sägezahnspannung verglichen wird, daß
eine Zählschaltung (34) zur Zählung von Taktimpulsen bis zum An
sprechen des Komparators (58) vorgesehen ist, daß ein Speicher
(48) zur Aufnahme des aus der Zählung resultierenden digitalen
Temperaturwertes vorhanden ist, und daß die Rechenschaltung (38)
zur Verrechnung des digitalen Temperaturwertes mit dem digitalen
Gewichtsergebnis ausgelegt ist.
2. Waage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuerschal
tung für die Zählschaltung (34), welche so ausgelegt ist, daß für
eine eine Mehrzahl von Einschaltdauern umfassende Gewichtsermitt
lung das Temperatursignal einmal ausgezählt wird.
3. Waage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komparatorschaltung für die Gewichtserfassung und für die Tempe
raturerfassung je einen eigenen Komparator (20, 58) aufweist.
4. Waage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei gemein
samem Eingang der beiden Komparatoren (20, 58) in die Rechen
schaltung (38) zwischen diese und die Komparatoren ein von der
Rechenschaltung gesteuerter elektronischer Schalter (60) vorgese
hen ist.
5. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Temperaturfühler (54) außer an den Komparator (58)
auch an die Konstantstromquelle (28) angeschlossen ist.
6. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß dieselbe Zählschaltung (34) für die Zählung der Taktim
pulse sowohl des Gewichtssignals als auch des Temperatursignals
vorgesehen ist.
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DE2556181B2 (de) | Verfahren und Schaltungsanordnung zum Messen der Ganggenauigkeit einer elektronischen Uhr |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: METTLER-TOLEDO AG, GREIFENSEE, CH |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |