DE3244853A1 - Elektromagnetisch kompensierende waage - Google Patents
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Description
Leinweber & Zimmermann
Rosental 7/H.Aufg.
D-8000 München\2 . -3-
Rosental 7/H.Aufg.
D-8000 München\2 . -3-
3. Dezember 1982
Mettler Instrumente AG, Greifensee (Schweiz)
Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektromagnetisch kompensierende Waage, mit einer die lastabhängige Einschal
tdauer einer Konstantstromquelle steuernden Regel-
und Vergleichsschaltung, umfassend einen Komparator zum Vergleich einer periodischen Sägezahnspannung mit einem
lastabhängigen Regelsignal, mit einer Zählschaltung zur Zählung von Taktimpulsen während einer Mehrzahl von Einschal
tdauern, und mit einer Rechenschaltung zur Ermittlung des digitalen Gewichtsergebnisses aus der Impulszählung.
Derartige Waagen sind in den US-Patentschriften 3,786,884 und 3,816,156 beschrieben.
Ein bekanntes Problem beim Betrieb derartiger Waagen sind Temperatureinflüsse, die sich z.B. durch die Erwärmung
des Kompensationssystems unter Last, aber auch aus wechselnden Aussentemperaturen ergeben. In diesem Zusammenhang
ist es bereits bekannt, einen Wärmefühler vorzusehen, welcher die Konstantstromquelle korrigiert (US-Patentschrift
3,786,678). Andere Waagen verfügen über ein Tem-
netz, peratureinflüsse korrigierendes Widerstandswerk (deutsche
Offenlegungsschrift 24 oo 881). Ferner ist bereits eine digital anzeigende Saitenwaage bekannt geworden (deutsche
Auslegeschrift 25 19 7 27), bei welcher eine digitale Korrektur des Messwertes mittels fest abgespeicherter Faktoren
vorgenommen wird, die gegebenenfalls auch gemäss den aktuellen Betriebsbedingungen verändert werden können,
z.B. abgeleitet von den Signalen eines Temperaturfühlers.
Zur Analog-Digital-Wandlung zweier Grossen mit unter-schiedlichen
Genauigkeitsanforderungen (wie z.B.' Gewicht einerseits, Temperatur andererseits) könnten auf konventionelle
Weise zwei separate Analog-Digital-Wandler' eingesetzt werden. Der damit verbundene Mehraufwand ist jedoch
unerwünscht. Die vorliegende Erfindung entstand daher aus der Aufgabe, bei einer Waage der eingangs genannten Art
auf einfache Weise und unter Verzicht auf einen zusätzlichen Analog-Digital-Wandler eine selbsttätige digitale
Temperaturkompensation zu ermöglichen. Erfindungsgemäss wird zur Losung dieser Aufgabe vorgeschlagen, dass in
der Waage in an sich bekannter Weise ein Temperaturfühler vorhanden ist, dass ein Komparator zum Vergleich des gegebenenfalls
verstärkten analogen Temperatursignals mit einer periodischen Sägezahnspannung vorgesehen ist, dass
eine Zählschaltung zur Zählung von Taktimpulsen bis zum Ansprechen des Komparators vorgesehen ist, dass ein- ·
Speicher zur Aufnahme des aus der Zählung resultierenden digitalen Temperaturwertes vorhanden ist, und dass die
Rechenschaltung zur Verrechnung des digitalen Temperaturwertes mit dem digitalen Gewichtsergebnis ausgelegt ist.
Es läge nahe, für die Berücksichtigung des Temperatursignals einen konventionellen Multiplexer zu verwenden. Dies
liefe auf eine etwa gleichwertige Berücksichtigung von Gewichts- und Temperatursignal hinaus, welche jedoch nicht
erforderlich ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist deshalb die Anordnung so getroffen, dass eine Steuerschaltung für die
Zählschaltung vorgesehen ist, welche so ausgelegt ist, dass für eine eine Mehrzahl vop; Einschaltdauern umfassen
de Gewichtsermittlung das Temperatursignal einmal ausgezählt wird. Das bedeutet, dass die Aktualität der Gewichtsermittlung
praktisch nicht beeinflusst wird. Die (nur) einmalige Berücksichtigung des Temperatursignals
ist dabei umso eher genügend, als es ja nur um eine Fehlerkorrektur
geht, für welche bei gegebener Auflösung des Gewichts eine wesentlich kleinere Auflösung genügt.
Prinzipiell wäre es möglich, für die Gewichts- und die Temperatürerfassung denselben Komparator zu verwenden.
Dies würde jedoch einen nennenswerten schaltungsmässigen Mehraufwand bedeuten. Es wird daher eine Ausführungsform
bevorzugt, bei welcher für die Gewichtserfassung und für die Temperaturerfassung je ein eigener Komparator vorgesehen
ist. Dies ist umso einfacher realisierbar, als marktübliche integrierte Schaltkreise mit jeweils zwei
Komparatoren verfügbar sind.
Grundsätzlich würde es genügen, die Temperatur auf die erfindungsgemässe Weise digital zu berücksichtigen. Andererseits
haben die üblicherweise für das Kompensations system verwendeten Werkstoffe (z.B. das Magnetmaterial)
typischerweise einen Temperaturkoeffizienten, der - mehr oder weniger stark - um einen Mittelwert streut. Im Hinblick
darauf wird es als zweckmässig erachtet, dass der Temperaturfühler ausser an den Komparator auch an die
Konstantstromquelle angeschlossen ist. Aus dieser Kombination der klassischen mit der erfindungsgemässen Massnahme
ergibt sich der Vorteil, dass die Gesamtkompensation des Temperatureinflusses bei gleichem Aufwand bezüglich
der Genauigkeit der Temperaturerfassung wesent-
- jf'—
lich genauer erfolgen kann als bei rein digitaler Kompensation,
da ja nur noch die individuelle Streuung des Temperaturkoeffizienten
digital berücksichtigt werden muss.
Bei geeigneter Auslegung der Steuerung der Zählvorgänge kann dieselbe Zählschaltung für die Zählung der Taktimpulse
sowohl des Gewichtssignals als auch des Temperatursignals vorgesehen werden.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Die einzige Figur ist ein Blockschaltbild der erfindungswesentlichen
Bestandteile des Ausführungsbeispiels.
Die Waage 10 umfasst ein elektromagnetisches Kompensa- ..
tionssystem, symbolisiert durch eine Spule 12. Wie beispielsweise in der eingangs genannten US-Patentschrift
3,786,884 ausführlich beschrieben ist, verursacht eine Belastung der Waagschale 14 eine Auslenkung des mechanischen
Teils der Waage aus einer Soll- oder Nullage. Diese Auslenkung erzeugt ein elektrisches Signal (Geberschaltung
16), das einem Regler 18 zugeführt wird. Das Regelsignal beaufschlagt einen Komparator 20, in welchem
die Regelspannung mit einer periodischen Sägezahnspannung (Rampe) aus einem Rampengenerator 22 verglichen wird.
Letzterer wird gesteuert von einem Frequenzteiler 23, der von einem hochfrequenten Oszillator (Taktimpulsgenerator)
3 0 beaufschlagt wird. Das Ausgangssignal des Komparators 20 steuert über einen Synchronisierungs-Flipflop 24 einen
Schalter 26, der eine Konstantstromquelle 28 an die Kompensationsspule
12 an- bzw. wieder von ihr abschaltet. Der Konstantstrom i fliesst je Rampe jeweils so lange,
bis - im Gleichgewichtszustand - die elektromagnetische Kompensationskraft der aufgelegten Last entspricht und
die Sollposition des mechanischen Teils der Waage wieder
erreicht ist.
Während der Länge der Stromimpulse i werden Taktimpulse aus dem hochfrequenten Oszillator 30 gezählt, deren Summe
nach Verrechnung von Proportionalitäts- und Korrekturfaktoren das digitale Gewichtsergebnis liefert. Hierzu
ist eine Torschaltung 3 2 vorgesehen, deren Oeffnungszeit durch den Komparator 20 bestimmt ist. Die gewichtsproportionalen
Taktimpulsmengen gelangen in einen Zähler 34, der zum Zähl- und Speicherteil 36 eines Mikrocomputers 38 gehört
(weitere Arbeitsspeicher sind mit 48, 50 und 52 bezeichnet) . Gemäss einem für die betreffende Waage festgelegten
Programm (ROM 40) werden die gezählten Impulssummen von der zentralen Recheneinheit 42 (CPU) verarbeitet
und zum fertigen digitalen Gewicht aufbereitet, welches in konventioneller Weise über eine Decodier- und
Treiberschaltung 44 in der i4%%gtii3ilaii®eige 46 erscheint.
Ein temperaturabhängiger Widerstand (Temperaturfühler) 54 im Kompensationssystem (12) der Waage 10 ist an einen Verstärker
56 angeschlossen. Dessen Ausgangssignal beeinflusst die Konstantstromquelle 28 derart, dass mit steigender
Temperatur der Konstantstrom angenähert um so viel stärker wird, wie das Permanentmagnetfeld im Kompensations
system aufgrund des mittleren Temperaturkoeffizienten des
Magnetmaterials schwächer wird, so dass eine Grobkompensation des Temperatureinflusses auf das Messresultat erzielt
wird.
Die bis hierher konventionelle Anordnung ist nun gemäss der Erfindung wie folgt modifiziert. Es ist ein zweiter
Komparator 58 vorgesehen, der seine periodische Vergleichs spannung vom selben Rampengenerator 22 erhält wie der
erste Komparator 20. Das verstärkte Signal des temperaturabhängigen
Widerstandes 54 wird ständig mit der Rampe im
Komparator 58 verglichen. Vor der Torschaltung 32 ist ein elektronischer Schalter 60 angeordnet, der vom Mikro· computer
38 gesteuert wird und entweder den Komparator 20 ('Gewichtskomparator1) oder den Komparator 58 ('Temperaturkomparator')
mit dem Eingang der Torschaltung 32 verbindet.
Die Wirkungsweise sei im folgenden beispielsmässig anhand
der wesentlichen Schritte einer Gewichtsermittlung erläutert.
Während 268 Rampen zu je zwei Millisekunden wird das Gewicht ausgezählt. Es folgt eine Leerrampe, d.h. eine Periode
des Rampengenerators 22 , während welcher keine Taktimpulse
gezählt werden. In dieser Zeit wird
- der Schalter 60 umgesteuert,
- die Summe der Gewichtszählimpulse aus dem Zähler 34 in einen Speicher (z.B. 48) übernommen und der Zähler 34
auf Null gesetzt' , und
- ein interimistisches Gewicht berechnet. Dabei können z.B. anlässlich einer Werkseichung ermittelte und in
einem Festwertspeicher (40) des Mikrocomputers 38 abgelegte Faktoren zur Korrektur von Linearität und Empfindlichkeit
berücksichtigt werden.
Während der folgenden Rampe, wird das Temperatursignal ausgezählt,
d.h. im Zähler 34 läuft eine dem Signal des Temperaturfühlers 54 (und damit zur Temperatur im Kompensationssystem)
proportionale Anzahl Taktimpulse ein. Es folgt eine weitere Leerrampe,.während welcher
- der Schalter 60 wieder umgesteuert wird auf den Ausgang des 'Gewichts'-Komparators 20,
- der Inhalt des Zählers 34 in einen Speicher (z.B. 50) übernommen und der Zähler 34 wieder auf Null gesetzt
wird.
Hieran kann sich eine weitere nicht der Messwertgewinnung dienende Rampe anschliessen, während welcher beispiels-
weise eine Funktionsfehlersicherheitskontrolle vorgenommen wird.
Nun wiederholt sich der ganze Zyklus, beginnend mit der
Auszählung von 268 Gewichtsrampen.
Der abgespeicherte digitale Temperaturwert wird nach einer fest vorgegebenen Korrekturformel mit dem interimistischen
Gewicht verrechnet und das sich daraus ergebende korrigierte (wahre) Gewicht zur Anzeige bereitgestellt
(Treiberschaltung 44, Digitalanzeige 46).
Formeln zur Berücksichtigung von Korrekturfaktoren sind bekannt und müssen daher hier nicht im einzelnen angeführt
werden. -
Durch die beschriebenen Massnahmen ist mit einfachen Mitteln
eine praktisch vollständige Kompensation von Tempe.-ratureinflüssen
möglich. Dabei ist, wie eingangs erwähnt, die Kombination der digitalen Korrektur mit der analogen
Korrektur (Beeinflussung der Konstantstromquelle 28) zwar in vielen Fällen vorteilhaft, aber keineswegs unerlässlich.
Im Prinzip kann auch eine digitale Korrektur allein vorgesehen werden. In jedem Fall resultiert eine beachtliche
Vereinfachung bei der Herstellung der Waagen und in deren
Betrieb dadurch, dass eine Justierung beispielsweise mittels Potentiometern vollständig entfällt. Ausserdem ist
letzterer Gesichtspunkt besonders für eichpflichtige Waagen von Bedeutung.
Das Ausführungsbeispiel wurde beschrieben mit einem Mikrocomputer,
der die notwendigen Rechnungen und die meisten Steuerfunktionen entsprechend seinem Programm ausführt.
Es sei jedoch betont, dass die Verwendung eines Mikrocomputers zwar eine besonders elegante Realisierung der Erfindung
ermöglicht, jedoch durchaus nicht zwingend ist -
die-Erfindung kann ohne weiteres auch durch entsprechend
aufgebaute diskrete Schaltungen verwirklicht werden.
5 Bezugszeichenaufstellung
Elektromagnetisch kompensierende Waage
Mettler Instrumente AG, Greifensee, Schweiz 10
10 12 14 16 |
Waage 58 Spule Waagschale Geberschaltung |
zwexter Kom parator elektronischer Schalter |
18 | Regler | |
20 | Komparator | |
22 | Rampengenerator | |
23 | Frequenzteiler | |
24 | Synchronisierungs-Flip-Flop | |
26 | Schalter | |
28 | Konstantstromquelle | |
30 | Oszillator | |
32 | Torschaltung | |
34 | Zähler | |
36 | Speicherteil | |
38 | Rechenschaltung | |
40 | Festwertspeicher | |
41 | Zentrale | |
42 | Recheneinheit (CPU) | |
44 | Decodier- und Treiberschaltung | |
46 | Digitalanzeige | |
48 | Arbeitsspeicher | |
50 | Arbeitsspeicher | |
52 | Arbeitsspeicher | |
54 | Temperaturfühler | |
56 | Verstärker |
, -&■■
Leerseite
Claims (6)
- PatentansprücheElektromagnetisch kompensierende Waage, mit einer die lastabhängige Einschaltdauer einer Konstantstromquelle steuernden Regel- und Vergleichsschaltung, umfassend einen Komparator zum Vergleich einer periodischen Sägezahnspannung mit einem lastabhängigen Regelsignal, mit einer Zählschaltung zur Zählung von Taktimpulsen während einer Mehrzahl von Einschaltdauern, und mit einer Rechenschaltung zur Ermittlung des digitalen Gewichtsergebnisses aus der Impulszählung, dadurch gekennzeichnet, dass in der Waage in an sich bekannter Weise ein Temperaturfühler (54) vorhanden ist, dass ein Komparator (58) zum Vergleich des gegebenenfalls verstärkten analogen Temperatursignals mit einer periodischen Sägezahnspannung vorgesehen ist, dass eine Zählschaltung(34) zur Zählung von Taktimpulsen bis zum Ansprechen des Komparators (58) vorgesehen ist, dass ein Speicher (48) zur Aufnahme des aus der Zählung resultierenden digitalen Temperaturwertes vorhanden ist, und dass die Rechenschaltung (38) zur Verrechnung des digitalen Temperaturwertes mit dem digitalen Gewichtsergebnis ausgelegt ist.
- 2. Waagen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuerschaltung für die Zählschaltung (34) , welche so ausgelegt ist, dass für eine eine Mehrzahl von Einschaltdauern umfassende Gewichtsermittlung das Temperatursignal einmal ausgezählt wird.
- 3. Waage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Gewichtserfassung und für die Temperaturerfassung je ein eigener Komparator (20, 58) vorgese- hen ist.-4-β=·
- 4. Waage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei gemeinsamem Eingang der beiden Komparatoren (20, 58) in die Rechenschaltung (38) zwischen diese und die Komparatoren ein gegebenenfalls von· der Rechenschaltung gesteuerter elektronischer Schalter (60) vorgesehen ist.
- 5. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturfühler (54) außer an den Komparator (58) auch an die Konstantstromquelle (28) angeschlossen ist.
- 6. Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe Zählschaltung (34) für die Zählung der Taktimpulse sowohl des Gewichtssignals als auch des Temperatursignals vorgesehen ist.
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