DE3924098A1 - Behaelterfoerdervorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Behälterfördervorrichtung zum wechselseitigen Austausch von Behältern zwischen einer Behäl­ terfülleinrichtung zum Befüllen der Behälter mit aus einem Artikelstrom entnommenen, stabförmigen Artikeln der tabakver­ arbeitenden Industrie und einer Behälterentleereinrichtung zum Entleeren der Behälter zwecks Zurückführung der Artikel in den Artikelstrom, mit der Behälterfülleinrichtung bzw. der Behälterentleereinrichtung jeweils in übereinanderliegenden Etagen zugeordneten Behälterstationen für leere und volle Behälter sowie die Behälterstationen miteinander verbindenden, Behälter aufnehmenden und abgebenden Überführungsmitteln.

Stabförmige Artikel der tabakverarbeitenden Industrie sind Tabakstäbe, Filterstäbe, Filterzigaretten, Zigarillos und der­ gleichen. Im hier vorliegenden Zusammenhang sind unter stab­ förmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie jedoch insbesondere solche Artikel zu verstehen, die axial unsymme­ trisch ausgebildet sind, also in erster Linie Filterzigaretten, Tabakstäbe mit Stempelaufdruck, Zigarren bzw. Zigarillos mit Filter oder Mundstück und dergleichen. Wenn im folgenden der Einfachheit halber von Zigaretten gesprochen wird, so sind andere stabförmige Artikel der hier besprochenen Art nicht ausgeschlossen.

Bei der modernen Zigarettenfabrikation setzt sich immer mehr die Direktkopplung von Herstellungsmaschinen und Verpackungs- bzw. Verarbeitungsmaschinen über Massenstromförderstrecken durch. Zum Ausgleich von Leistungsdifferenzen der angeschlos­ senen Maschinen sind Puffereinrichtungen erforderlich. Eine leistungsfähige Puffereinrichtung besteht beispielsweise aus einer Station zum Befüllen von Behältern in Form von sogenann­ ten Schragen mit Zigaretten bzw. einer Station zum Entleeren dieser Schragen. Mittels derartiger Schragenfüller und Schragen­ entleerer wird eine Überproduktion der Herstellungsmaschinen aus der Förderstrecke abgezweigt und in Schragen gefüllt und Produktionsausfall der Herstellungsmaschinen aus diesen Schra­ gen ergänzt, wobei im Kreislauf volle Schragen vom Schragen­ füller zum Schragenentleerer übergeführt und leere Schragen vom Schragenentleerer zum Schragenfüller zurückgeführt werden. Üblicherweise werden die Schragen im Schragenentleerer mittels eines Drehkopfes um eine zu ihren langen Kanten parallele Achse geschwenkt, d. h. Kopf unten entleert, so daß die in den Schragen befindlichen Zigaretten beim Entleeren ihre axiale Orientierung um 180° verändern. Um die Zigaretten bezüglich der Orientierung ihrer Enden im Massenstrom richtig herum, d. h. mit gleicher Ausrichtung in den Massenstrom zurückzu­ führen, ist es zur Zeit üblich, zwecks Kompensation der Über­ kopfkippung um 180° dem Schragenentleerer die vollen Schragen mit der entsprechenden Orientierung der Zigarettenenden zuzu­ führen und die leeren Schragen entsprechend zurückgewendet und zurückgedreht an den Schragenfüller zurück zu überführen.

Der Erfindung liegt die Aufgage zugrunde, die Leistungsfähig­ keit und Funktionssicherheit des Behälterfördersystems bei weitgehender Artikelschonung zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Behälterfülleinrichtung und die Behälterentleereinrichtung übereinander und ihre zugehörigen Behälterstationen für volle und leere Behälter parallel nebeneinander angeordnet sind.

Eine im Störfall die Zugänglichkeit und Eingriffsmöglichkeit der bzw. an den Behälterstationen erleichternde Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Behälterentleereinrichtung über der Behälterfülleinrichtung und die Behälterstationen der Behälterentleereinrichtung neben den und auf gleicher Ebene wie die unmittelbar an die Behälterfülleinrichtung angeschlos­ senen Behälterstationen der Behälterfülleinrichtung angeordnet sind.

Um Behälter möglichst schnell und auf kürzestem Wege zwischen den Behälterstationen austauschen zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, daß die nebeneinander liegenden Behältersta­ tionen jeweils durch Behälter-Quertransportmittel miteinander kommunizieren.

Diese Quertransportmittel sind einerseits für leere bzw. volle Behälter als Linear-Transportmittel und andererseits für leere bzw. volle Behälter als die Behälter um ihre Ver­ tikalachse um 180° umorientierende Schwenkmittel ausgebildet. Damit ist auf der Ebene der Behälterstationen auf kürzestmög­ lichem Weg der direkte Behälteraustausch gewährleistet und auf einer darüberliegenden Ebene eine gleichzeitige Behälter­ wendung zur Vorbereitung der Behälterentleerung möglich.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht in Verbindung mit einer platzsparenden Bauweise im direkten Behälteraus­ tausch auf engstem Raum zwischen den einzelnen Behältersta­ tionen. Kurze Überführungswege gestatten wiederum eine Redu­ zierung der Überführungsgeschwindigkeiten bzw. ermöglichen sanftere Beschleunigungen und Verzögerungen und damit eine schonendere Handhabung der Artikel. Daraus resultiert insgesamt eine geringere Störungsanfälligkeit des Systems.

Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Hierbei zeigen:

Fig. 1 Vorderansicht von nebeneinander angeordneten Vollschragen-/Leerschragenstationen eines Schra­ genfüllers und Schragenentleerers gemäß Erfindung,

Fig. 2 perspektivische Rückansicht der Anordnung gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß den Fig. 1 und 2,

Fig. 4 eine Seitenansicht auf die Anordnung nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 3 und

Fig. 5 eine Seitenansicht auf die Anordnung nach der Linie V-V gemäß Fig. 3.

Die in Fig. 1 dargestellte Behälterfördervorrichtung ist in eine Produktionslinie zum Herstellen und Verpacken von Filter­ zigaretten integriert. Die Behälterfördervorrichtung weist zum Ausgleich von Leistungsunterschieden zwischen Herstell- und Verpackungsmaschinen eine Behälterfülleinrichtung in Form eines sogenannten Schragenfüllers 1 zum Entnehmen von Filter­ zigaretten aus einem Artikelstrom 2 und eine Behälterentleer­ einrichtung in Form eines sogenannten Schragenentleerers 3 zur Rückführung der entnommenen Filterzigaretten in den Arti­ kelstrom 2 auf. Der Schragenentleerer 3 ist über dem Schragen­ füller 1 angeordnet, wobei beide Aggregate jeweils mit zwei Plattformen zum Speichern der Behälter in Form von Schragen 4 versehen sind. Die Plattformen in Form einer oberen Leerschra­ genstation 6 und einer unteren Vollschragenstation 7 für den Schragenfüller 1 sind diesem unmittelbar angeschlossen, während die Plattformen in Gestalt einer Leerschragenstation 8 und einer Vollschragenstation 9 für den Schragenentleerer 3 parallel unmittelbar neben den Plattformen für den Schragen­ füller 1 auf deren Ebene angeordnet sind.

Dia Schragenstationen 6 bis 8 sind jeweils als Bandförderer 11 ausgebildet, daran in Fig. 1 schematisch angedeuteten Antriebs­ organe mit 12 bis 16 bezeichnet sind. Zur Kommunikation bzw. zum Schragenaustausch zwischen den Leerschragenstationen 6 und 8 sowie zwischen den Vollschragenstationen 7 und 9 sind Überführungsmittel in Form von als Linear-Transportmittel 17 ausgebildeten Quertransportmitteln vorgesehen, welche gemäß den Fig. 3 und 5 die Leerschragen bzw. die Vollschragen 4 mit Hilfe von Mitnehmern 18 seitlich erfassen und parallel zu deren Breitseite mittels Rollführungen 19 im Austausch zwischen den Stationen hin- und herbewegen. Die Antriebsorgane für die genannten Überführungsmittel sind in Fig. 1 mit 21 und 22 beziffert.

Ein weiteres, oberhalb der Leerschragenstationen 6 und 8 wirkendes Überführungs- und Quertransportmittel ist gemäß Fig. 3 als Schwenkmittel 23 ausgebildet, und überführt mittels eines Antriebsorgans 24 Leerschragen und Vollschragen 4 im Wechsel bei gleichzeitiger Wendung um 180° um die Vertikal­ achse aus dem Bereich der Schragenstationen 8 und 9 des Schra­ genentleerers 3 in den Arbeitsbereich des Schragenentleerers 3 und umgekehrt.

Darüber hinaus ist ein Hubantrieb 26 vorgesehen, welcher auf später noch beschriebene Weise Schragen 4 im Bereich der Schragenstationen 8 und 9 des Schragenentleers 3 in der Ver­ tikalebene auf- und abtransportiert. Ein zusätzlicher Hub­ antrieb 27 dient zum Vertikaltransport der Schragen 4 in den bzw. aus dem Arbeitsbereich des Schragenentleerers 3, dessen Schwenkantrieb zum Entleeren der Schragen mit 28 bezeichnet ist.

Nachfolgend wird die Wirkungsweise der Behälterfördervorrich­ tung zunächst anhand der Überführung eines vollen Schragens 4 vom Schragenfüller 1 in den aufnahmebereiten Schragenentleerer 3 näher erläutert, wobei die Pfeilvollinien die Transportwege der mit Filterzigaretten 29 gefüllten Vollschragen und die unterbrochenen Pfeillinien die Transportwege der Leerschragen markieren. Die eingekreisten Punkte und die eingekreisten Kreuze dieser Pfeillinien symbolisieren auf den Betrachter zu bzw. vom Betrachter wegführende Transportbewegungen der Schragen 4.

Ein am Ende der Leerschragenstation 7 des Schragenfüllers 1 ankommender Vollschragen 4 wird durch Anheben bzw. Hochschwen­ ken einer Plattform 31 des Linear-Transportmittels 17 schräg angekippt, um die Filterzigaretten 29 während der Überführung am Herausfallen zu hindern. Durch Inbetriebnahme des Antriebs­ organs 22 wird der volle Schragen 4 anschließend in Richtung des Pfeils 32 von den Mitnehmern 18 des Linear-Transportmittels 17 von der Vollschragenstation 7 des Schragenfüllers 1 zur Vollschragenstation 9 des Schragenentleerers 3 überführt.

Dessen Bandförderer 11 transportiert den Vollschragen 4 an­ schließend gemäß Fig. 4 in Richtung des Pfeils 33 an das vordere Ende der Vollschragenstation 9. Hier übernimmt ein Tragorgan 34 des Hubantriebes 26 den vollen Schragen 4 und hebt ihn in Richtung des Pfeils 36 in eine Aufnahme 37 des Schwenkmittels 23 in den Bereich oberhalb der Leerschragen­ station 8. Das Schwenkmittel 23 überführt durch Inbetriebnahme des Antriebsorgans 24 den vollen Schragen 4 anschließend auf der gleichen Höhenebene in Richtung des Pfeils 38 in den Bereich unterhalb des Schragenentleerers 3 und oberhalb der Leerschragenstation 6 des Schragenfüllers 1, wobei durch die Wendung des Schragens 4 die darin enthaltenen Filterzigaretten 29 eine um 180° gedrehte Lage einnehmen. Darauf übernimmt ein Tragorgan 39 des Hubantriebes 27 den vollen Schragen 4 und transportiert ihn aufwährts in Richtung des Pfeils 41 von der Aufnahme 37 des Schwenkmittels 23 zu dem in der Vertikalebene umlaufenden Schwenkantrieb 28. Der Schwenkantrieb 28 kippt den Vollschragen 4 in Richtung des Pfeils 42 über Kopf auf ein nicht dargestelltes Magazin, aus dem die Filterzigaretten in der richtigen Orientierung auf bekannte Weise in den Arti­ kelstrom 2 zurückgeführt werden. Nach Entleerung des Schragens wird dieser sogenannte Leerschragen in der gleichen Drehrich­ tung des Schwenkantriebes 28 in Richtung des Pfeils 42′ zum Hubantrieb 27 zurückgeführt. Das in Richtung des Pfeils 41′ abwärtsbewegte Tragorgan 39 des Hubantriebes 27 überführt den Leerschragen zurück in die Aufnahme 37 des Schwenkmittels 23, welches entlang des Pfeils 38′ mit dem Leerschragen in seiner Ausgangsposition zurückschwenkt. Dort übernimmt das Tragorgan 34 des Hubantriebes 26 den leeren Schragen und überführt diesen in Richtung des Pfeils 36′ abwärts in den Bereich der Leer­ schragenstation 8 des Schragenentleerers 3. Ein in Richtung des Doppelpfeils 43 hin- und herschwingender Schlitten 44 über­ nimmt den Leerschragen vom Tragorgan 34 und setzt ihn auf den Bandförderer 11 der Leerschragenstation 8 ab. Damit ist das Schwenkmittel 23 zur Aufnahme eines neuen Vollschragens bereit, der auf zuvor beschriebene Weise von der Vollschragen­ station 9 und an der Leerschragenstation 8 vorbei auf direktem Wege durch den Hubantrieb 26 an das Schwenkmittel 23 überführt werden kann.

Der zuvor auf der Leerschragenstation 8 abgesetzte Leerschragen wird durch Inbetriebnahme des Bandförderers 11 in Richtung des Pfeils 46 an das hintere Ende der Leerschragenstation 8 transportiert, dort von den Mitnehmern 18 des zugeordneten Linear-Transportmittels 17 erfaßt und in Richtung des Pfeils 47 zu der auf gleicher Ebene parallel verlaufenden Leerschragen­ station 6 des Schragenfüllers 1 überführt. Durch dessen Inbe­ triebnahme wandert der Leerschragen in Richtung des Pfeils 48 wieder an das vordere Ende der Leerschragenstation 6, wo der Leerschragen in Richtung des Pfeils 49 zur erneuten Befüllung durch den Schragenfüller 1 abgesenkt wird. Durch Zurückführen des vollen Schragens in Richtung des Pfeils 50 zum hinteren Ende der Vollschragenstation 7 des Schragenfüllers 1 wird der Kreislauf geschlossen.

Claims (5)

1. Behälterfördervorrichtung zum wechselseitigen Austausch von Behältern zwischen einer Behälterfülleinrichtung zum Befüllen der Behälter mit aus einem Artikelstrom entnommenen, stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie und einer Behälterentleereinrichtung zum Entleeren der Behälter zwecks Zurückführung der Artikel in den Artikelstrom, mit der Behälterfülleinrichtung bzw. der Behälterentleereinrichtung jeweils in übereinanderliegenden Etagen zugeordneten Behälter­ stationen für leere und volle Behälter sowie die Behältersta­ tionen miteinander verbindenden, Behälter aufnehmenden und abgebenden Überführungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterfülleinrichtung (1) und die Behälterentleerein­ richtung (3) übereinander und ihre zugehörigen Behältersta­ tionen (6, 7; 8, 9) für volle und leere Behälter (4) parallel nebeneinander angeordnet sind.

2. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Behälterentleereinrichtung (3) über der Behälterfülleinrichtung (1) und die Behälterstationen (8, 9) der Behälterentleereinrichtung (3) neben den und auf gleicher Ebene wie die unmittelbar an die Behälterfülleinrichtung (1) angeschlossenen Behälterstationen (6, 7) der Behälterfüllein­ richtung (1) angeordnet sind.

3. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nebeneinanderliegende Behälter­ stationen (6, 8; 7, 9) jeweils durch Behälter-Quertransport­ mittel (17; 23) miteinander kommunizieren.

4. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Quertransportmittel (17) für leere bzw. volle Behälter (4) als Linear-Transportmittel ausgebildet sind.

5. Behälterfördervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Quertransportmittel (23) für leere bzw. volle Behälter (4) als die Behälter um ihre Vertikalachse um 180° umorientierende Schwenkmittel ausgebildet sind.