DE3914712C2 - Halogen enthaltende thermoplastische Harzzusammensetzung - Google Patents
Halogen enthaltende thermoplastische HarzzusammensetzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Halogen enthaltende thermoplasti
sche Harzzusammensetzung mit einer deutlich verbesserten Lang
zeit-Formbarkeit.
Halogen enthaltende thermoplastische Harze, repräsentiert
durch Polyvinylchloridharz, sind nicht nur vergleichsweise
billig, sondern weisen im allgemeinen auch eine zufriedenstel
lende Klarheit, zufriedenstellende mechanische Eigenschaften
und eine zufriedenstellende Verarbeitbarkeit auf, so daß sie
in einem breiten Spektrum von Produkten, wie z. B. als Film,
Folie, Schlauch, als flexibler Behälter, beschichtetes Gewe
be, Ledergewebe, Abdeckfolie, Persenning, Schuhsohle, Schwamm,
Drahtüberzug, in Haushaltswaren und dgl., Anwendung finden.
Halogen enthaltende thermoplastische Harze haben jedoch den
Nachteil, daß ihr Formgebungstemperaturbereich eng ist, weil
die Verarbeitungstemperatur und die thermische Abbautemperatur
(Zersetzungstemperatur) nahe beieinander liegen, abgesehen von
ihrer schlechten Service-Haltbarkeit und ihrer niedrigen
Schlagfestigkeit.
Um ihre Formbarkeit und ihre sonstigen Eigenschaften zu ver
bessern, wurde bereits vorgeschlagen, Halogen enthaltende
thermoplastische Harze mit verschiedenen modifizierenden Har
zen, wie z. B. Polyethylenchlorid, einem Ethylen/Vinylacetat-
Copolymeren, einem Acrylnitril/Butadien/Styrol-Terpolymeren,
einem (Meth)Acrylat-Copolymeren und dgl., zu mischen. Unter
diesen modifizierenden Harzen wird bisher das Ethylen/Vinyl
acetat-Copolymere als besonders nützlich angesehen.
Auch die Verwendung eines gepfropften Ethylen/Vinylacetat-Co
polymeren als modifizierendes Harz wurde bereits vorgeschla
gen und hat Aufmerksamkeit gefunden. So ist beispielsweise in
der japanischen Patentpublikation 30 699/1979 eine Harzzusam
mensetzung beschrieben, die hergestellt wird durch Pfropf-
Emulsionspolymerisieren eines Olefins mit einer wäßrigen Dis
persion eines Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren (Ethylengehalt
85 bis 60 Gew.-%) zur Herstellung eines Pfropf-Copolymeren
und Compoundieren dieses Pfropf-Copolymeren und eines flüs
sigen Weichmachers mit einem Vinylchloridharz.
In der japanischen Patentanmeldung Kokai 16 949 (1986) ist
eine Harzzusammensetzung beschrieben, die hergestellt wird
durch Suspensionspolymerisieren eines Vinylmonomeren, wie
z. B. Vinylacetat, Ethylen, Methylacrylat, Ethylacrylat,
Methylmethacrylat, Acrylnitril und dgl., das einen Löslich
keitsparameter von 8,5 bis 15 aufweist, in Gegenwart eines
Emulsions-polymerisierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren
mit einem Vinylacetatgehalt von 90 bis 50 Gew.-% unter Bil
dung eines modifizierten Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren,
und anschließendes Mischen dieses modifizierten Copolymeren
mit einem Vinylchloridharz.
In der japanischen Patentanmeldung Kokai 1 27 334/1987 ist
eine Harzzusammensetzung beschrieben, die hergestellt wird
durch Mischen eines Vinylchloridharzes mit einem Butadien/
Vinylmonomer (ausgewählt aus der Gruppe der Styrole, Acryl
nitrile und (Meth)Acrylate)-Copolymeren und einem Pfropf-
Copolymeren, hergestellt durch Behandeln eines Vinylester/
Ethylen-Copolymeren mit einem Vinylmonomeren (ausgewählt
aus der Gruppe der Styrole, Acrylnitrile und (Meth)Acrylate)
unter Pfropf-Copolymerisations-Bedingungen.
In der DE-AS 23 17 652 werden thermoplastische Formmassen beschrieben, die
aus Polyvinylchlorid und einem Pfropfpolymerisat bestehen. Das Pfropfpoly
merisat wird in Lösungspolymerisation aus einem Ethylen-Vinylester-Misch
polymerisat und einer Mischung aus (Meth-)Acrylnitril, Vinylaromaten und
Monoolefinen hergestellt. Diese thermoplastischen Formmassen erweisen sich
durch Schmelzversuche als ungleichförmiges Material, dessen Langzeit-Wärme
stabilität nicht zufriedenstellend ist. In der JA 48-090345 werden schlag
feste Materialien auf der Basis üblicher ABS-Polymer beschrieben, die
durch Polyvinylchloridcopolymere und Pfropfcopolymere modifiziert sind.
Außerdem sind in den japanischen Patentpublikationen
22 909/1969, 23 027/1970 und 11 704/1980 Verfahren zum Mi
schen eines gepfropften Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren mit
einem Polyvinylchloridharz beschrieben.
Diese Verfahren zum Mischen eines Ethylen/Vinylacetat-Copoly
meren mit einem Polyvinylchloridharz weisen jedoch die fol
genden Nachteile auf:
- (a) Wenn das Ethylen/Vinylacetat-Copolymere ein Pulverisat ei nes Lösungspolymerisationsprodukts ist, ist seine homogene Mischbarkeit mit Polyvinylchlorid schlecht.
- (b) Wenn das Ethlyen/Vinylacetat-Copolymere ein Suspensionspo lymerisationsprodukt ist, besteht die Gefahr, daß ein Blockierungsproblem auftritt, wenn das Vormischen in Mas se vor dem Schmelzformen (Extrusionsformen oder Kalandrie ren) durchgeführt wird. Das heißt mit anderen Worten, das heiße Mischen ist schwierig. Außerdem tritt beim Kalandrie ren ein Ausplattierungsproblem (eine Haftung der Mischung an der Metallwalze) auf. Beim Extrusionsformen nimmt die Schmelzviskosität des Copolymeren stark ab und auf diese Weise besteht die Gefahr, daß eine heterogene Dispersion auftritt.
- (c) Wenn das Ethylen/Vinylacetat-Copolymere ein Emulsionspoly merisationsprodukt ist, wird zusätzlich zu den obenge nannten Nachteilen (b) auch noch die Wärmebeständigkeit des Produkts geopfert.
Wenn die in der obengenannten Patentliteratur vorgeschlagenen
Harzzusammensetzungen in der Praxis eingesetzt werden oder die
vorbeschriebenen Pfropf-Copolymeren im Handel gekauft und mit
Polyvinylchloridharz gemischt werden, sind die Ergebnisse bes
ser als bei denjenigen, die beim Verschnitt des Ethylen/Vinyl
acetat-Copolymeren erzielt werden, die Langzeit-Formbarkeit
ist jedoch noch nicht völlig zufriedenstellend und die Wärme
beständigkeit und homogene Mischbarkeit sind häufig unzurei
chend.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß die obengenannten
Nachteile dadurch beseitigt werden können, daß man das nach
stehend beschriebene gepfropfte Ethylen/Vinylacetat-Copolymere
mit einem Polyvinylchloridharz mischt. Darauf beruht die vor
liegende Erfindung.
Gegenstand der Erfindung ist eine Halogen enthaltende thermo
plastische Harzzusammensetzung, die enthält
100 Gew.-Teile eines Halogen enthaltenden thermoplastischen Harzes (A) und
1 bis 100 Gew.-Teile eines Pfropf-Polymeren (B) mit einem Schmelzindex von 1 bis 15 g/10 min, bestimmt bei einer Tem peratur von 190°C unter einer Belastung von 2,16 kg und mit einem Gehalt an einer Benzol unlöslichen Fraktion von nicht mehr als 30 Gew.-%, das erhältlich ist durch Pfropfpo lymerisieren von 100 Gew.-Teilen eines durch Suspensionspolymerisation hergestellten Ethylen/Vinylacetat- Copolymeren mit einem Vinylacetatgehalt von 50 bis 90 Gew.-% als Substrat (b1) mit 5 bis 50 Gew.-Teilen mindestens eines Monomeren, das, wenn es allein polymerisiert wird, ein Homo polymeres mit einer Glasumwandlungstemperatur von 65 bis 150°C ergibt, als Pfropf-Komponente (b2).
100 Gew.-Teile eines Halogen enthaltenden thermoplastischen Harzes (A) und
1 bis 100 Gew.-Teile eines Pfropf-Polymeren (B) mit einem Schmelzindex von 1 bis 15 g/10 min, bestimmt bei einer Tem peratur von 190°C unter einer Belastung von 2,16 kg und mit einem Gehalt an einer Benzol unlöslichen Fraktion von nicht mehr als 30 Gew.-%, das erhältlich ist durch Pfropfpo lymerisieren von 100 Gew.-Teilen eines durch Suspensionspolymerisation hergestellten Ethylen/Vinylacetat- Copolymeren mit einem Vinylacetatgehalt von 50 bis 90 Gew.-% als Substrat (b1) mit 5 bis 50 Gew.-Teilen mindestens eines Monomeren, das, wenn es allein polymerisiert wird, ein Homo polymeres mit einer Glasumwandlungstemperatur von 65 bis 150°C ergibt, als Pfropf-Komponente (b2).
Die Erfindung wird nachstehend näher erläutert.
Als Beispiele für das Halogen enthaltende thermoplastische
Harz (A) können genannt werden Polyvinylchloridharz, Polyvi
nylidenchloridharz, chloriertes Polyvinylchlorid, chlorier
tes Ethlyen/Vinylacetat-Copolymer, chlorsulfoniertes Poly
ethylen und dgl. Besonders bevorzugt ist Polyvinylchlorid
harz, das ein Homopolymeres von Vinylchlorid oder ein Copo
lymeres von Vinylchlorid mit einem oder mehreren anderen Co
monomeren ist.
Als Pfropf-Polymer (B), das mit dem Halogen enthaltenden
thermoplastischen Harz (A) gemischt werden soll, wird ein
Pfropf-Polymer von Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (b1), das
ein Pfropf-Substrat ist, mit mindestens einem Monomeren (b2)
verwendet.
Als Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (b1), welches das Pfropf-
Substrat ist, wird ein Copolymer mit einem Vinylacetat-Gehalt
von 50 bis 90 Gew.-% verwendet. Irgendein Copolymer des Typs,
der außerhalb des obengenannten Zusammensetzungsbereiches
liegt, ergibt keinen zufriedenstellenden Modifizierungseffekt.
Ein solches Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (b1)
wird durch das Suspensionspolymerisations-Verfahren hergestellt.
Als Pfropf-Komponenten-Monomeres (b2), das auf das
obengenannte Ethylen/Vinylacetat-Copolymer (b1)-Substrat auf
gepfropft werden soll, wird mindestens ein Monomeres (b2) ver
wendet, das, wenn es allein polymerisiert wird, ein Homopoly
meres mit einer Glasumwandlungstemperatur von 65 bis 150°C er
gibt. Wenn irgendein beliebiges Monomeres verwendet wird, das
ein Homopolymeres mit einer Glasumwandlungstemperatur unter
65°C ergibt, weist das resultierende Pfropf-Copolymere keine
zufriedenstellende Heiß-Mischbarkeit oder -Verarbeitbarkeit
mit dem Halogen enthaltenden thermoplastischen Harz (A) auf,
während ein Monomeres, das ein Homopolymeres mit einer Glas
umwandlungstemperatur von über 150°C ergibt, nur ein Pfropf-
Polymeres liefert, das beim Mischen mit dem Halogen enthalten
den thermoplastischen Harz (A) Fischaugen (unvollständig auf
gelöstes Material), Rillen oder Streifen und eine schlechte
Oberflächenglätte und Oberflächenebenheit ergibt. Es ist je
doch klar, daß die Verwendung eines Monomeren, das ein Homo
polymeres mit einer Glasumwandlungstemperatur außerhalb des
Bereiches von 65 bis 150°C ergibt, in Kombination mit dem Mo
nomeren (b2) nur dann zulässig ist, wenn seine relative Men
ge nicht zu groß ist für die Erzielung der erwarteten erfin
dungsgemäßen Effekte.
Ein solches Monomeres (b2) kann durch die folgende allgemeine
Formel dargestellt werden:
CH₂=CR · X
worin R für H oder CH₃; X für COOR′ (R′=eine Alkylgruppe),
CN,
CN,
oder dgl. stehen.
Als Beispiele für b2 können genannt werden Methacrylsäureester,
wie Methylmethacrylat, Ethylmethacrylat, Isopropylmethacrylat,
Phenylmethacrylat und dgl., ungesättigte Nitrile, wie Acrylni
tril, Methacrylnitril und dgl.; und Styrolverbindungen, wie
Styrol, 4-Methylstyrol und dgl.
Der Mengenanteil des Monomeren (b2), bezogen auf das Ethlyen/
Vinylacetat-Copolymer (b1), wird ausgewählt aus dem Bereich
von 5 bis 50 Gew.-Teilen, bezogen auf 100 Gew.-Teile des
letzteren. Wenn der Mengenanteil des Monomeren (b2) weniger
als 5 Gew.-Teile beträgt, ist die Heiß-Mischbarkeit des re
sultierenden Pfropf-Copolymeren mit dem Halogen enthaltenden
thermoplastischen Harz (A) schlecht. Wenn dagegen der Mengen
anteil von (b2) 50 Gew.-Teile übersteigt, geht dies auf Kosten
der physikalischen Eigenschaften des Produkts.
Das Pfropf-Copolymere (B) muß einen Schmelzindex in dem Be
reich von 1 bis 15 g/10 min, bestimmt bei einer Temperatur
von 190°C unter einer Belastung von 2,16 kg, haben. Wenn der
Schmelzindex von (B) außerhalb des obengenannten Bereiches
liegt, nimmt selbst dann, wenn alle übrigen Bedingungen voll
ständig erfüllt sind, das Schmelzviskosität-Differential gegen
über demjenigen des Halogen enthaltenden thermoplastischen
Harzes (A) zu, wodurch die Kompatibilität (Verträglichkeit)
und Dispergierbarkeit mit dem Harz (A) nachteilig beeinflußt
wird.
Außerdem muß das Pfropf-Polymere (B) ein solches sein, daß
sein Gehalt an einer in Benzol unlöslichen Fraktion nicht
mehr als 30 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 25 Gew.-%,
beträgt. Wenn der Gehalt an der in Benzol unlöslichen Frak
tion 30 Gew.-% übersteigt, hat das beim Mischen mit dem Ha
logen enthaltenden thermoplastischen Harz (A) erhaltene Pro
dukt, selbst wenn alle übrigen Bedingungen erfüllt sind,
den Nachteil, daß Fischaugen, Streifen auftreten und die
Oberflächenglätte verlorengeht, wodurch sein Aussehen be
einträchtigt wird.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck "Gehalt an in Benzol un
löslicher Fraktion" ist ein Wert zu verstehen, der wie folgt
ermittelt wird:
etwa 1 g einer Probe des Pfropf-Polymeren (B), das vorher ge trocknet worden ist, wird genau gewogen und zu 100 ml Benzol zugegeben, das ebenfalls genau abgemessen worden ist, und die Mischung wird 5 Stunden lang bei 81±1°C gerührt. Nach dem Abkühlen wird die Lösung durch eine 5 mm dicke Schicht aus Watte (Sanitär-Baumwolle J.P.) (Japanese Pharmacopoeia) in einem Trichter filtriert, um unlösliche Materialien abzutrennen, und 10 ml des Filtrats werden genau abgemessen und auf einem elektrisch beheizten Wasserbad mit konstanter Temperatur er hitzt, um das Benzol zu entfernen, und in einem elektrisch be heizten Trockner mit konstanter Tempratur (105±2°C) 1 Stun de lang weitergetrocknet. Nach dem Abkühlen wird das Produkt genau gewogen und die Konzentration des Filtrats wird bestimmt. Dann wird der Gehalt an der in Benzol unlöslichen Fraktion er rechnet unter Anwendung der folgenden Gleichung:
etwa 1 g einer Probe des Pfropf-Polymeren (B), das vorher ge trocknet worden ist, wird genau gewogen und zu 100 ml Benzol zugegeben, das ebenfalls genau abgemessen worden ist, und die Mischung wird 5 Stunden lang bei 81±1°C gerührt. Nach dem Abkühlen wird die Lösung durch eine 5 mm dicke Schicht aus Watte (Sanitär-Baumwolle J.P.) (Japanese Pharmacopoeia) in einem Trichter filtriert, um unlösliche Materialien abzutrennen, und 10 ml des Filtrats werden genau abgemessen und auf einem elektrisch beheizten Wasserbad mit konstanter Temperatur er hitzt, um das Benzol zu entfernen, und in einem elektrisch be heizten Trockner mit konstanter Tempratur (105±2°C) 1 Stun de lang weitergetrocknet. Nach dem Abkühlen wird das Produkt genau gewogen und die Konzentration des Filtrats wird bestimmt. Dann wird der Gehalt an der in Benzol unlöslichen Fraktion er rechnet unter Anwendung der folgenden Gleichung:
Gehalt an in Benzol unlöslicher Fraktion (%)=
100×(S-C)/S
S=Menge der Probe (g)
C=Konzentration des Filtrats (g/100 ml)
C=Konzentration des Filtrats (g/100 ml)
Als Pfropf-Polymeres (B), das bei der praktischen Durchführung
der Erfindung verwendet werden soll, ist es vorteilhafter, ei
ne Vormischung aus dem Pfropf-Polymeren und geringen Mengen
eines pulverförmigen Polyvinylchloridharzes und eines Gleit
mittels (Schmiermittels) (z. B. Calciumstearat) zu verwenden,
anstatt das Pfropf-Polymere allein zu verwenden, weil die Ver
wendung einer solchen Vormischung zu einer verbesserten Heiß-
Mischbarkeit führt. Die bevorzugte Vormischung enthält 1 bis
20 Gew.-Teile pulverförmiges Polyvinylchloridharz und 0,1 bis
5 Gew.-Teile Gleitmittel (Schmiermittel), bezogen auf 100 Gew.-Teile
Pfropf-Copolymer (B).
Die Mischungsmenge des Pfropf-Polymeren (B), bezogen auf das
Halogen enthaltende thermoplastische Harz (A), wird ausgewählt
aus dem Bereich von 1 bis 100 Gew.-Teilen auf 100 Teile Harz
(A).
Wenn der Mengenanteil des Pfropf-Polymeren (B) weniger als 1
Gew.-Teil beträgt, kann der gewünschte Verbesserungseffekt
nicht erzielt werden, während bei Verwendung des Pfropf-Polyme
ren (B) in einer Menge von mehr als 100 Gew.-Teilen die dem
Halogen enthaltenden thermoplastischen Harz (A) eigenen Eigen
schaften verschlechtert werden.
Während die erfindungsgemäße, Halogen enthaltende thermoplasti
sche Harzzusammensetzung das Halogen enthaltende thermoplasti
sche Harz (A) und das Pfropf-Polymeren (B) enthält, kann es
außerdem noch verschiedene weitere Zusätze, wie z. B. einen
Weichmacher, einen Farbstoff oder ein Pigment, einen Füll
stoff, ein Gleitmittel (Schmiermittel), ein Antistatikmit
tel, ein Antiklebrigmachungsmittel, ein oberflächenaktives
Agens, einen Chelatbildner, ein Verstärkungsmaterial, einen
Stabilisator, einen Hilfsstabilisator, ein Antioxidationsmit
tel, einen UV-Absorber, ein flammwidrigmachendes Mittel, ei
nen Schaumbildner und dgl., enthalten.
Außerdem können innerhalb des Bereiches, der für das erfin
dungsgemäße Ziel nicht nachteilig ist, auch andere (weitere)
modifizierende Harze eingearbeitet werden, wie sie bisher ver
wendet oder vorgeschlagen worden sind.
Als Formgebungsverfahren können das Extrusionsformen, das Ka
landrieren, das Spitzgießen, das Blasformen und andere be
kannte Verfahren angewendet werden.
Wenn das obengenannte Pfropf-Polymeren (B) mit dem Halogen ent
haltenden thermoplastischen Harz (A) gemischt wird, kann eine
glatte Vormischung erzielt werden, selbst wenn die beiden Kom
ponenten in Masse zugegeben werden, und es tritt kein
Blockieren auf, noch tritt ein Einschluß von übergroßen Körn
chen auf. Darüber hinaus ist die resultierende Mischung so
freifließend, daß sie leicht aus einem Trichter zur Extrusions-
oder Spritzformgebung zugeführt werden kann.
Wenn diese Vormischung einem Schmelzformen in einem kontinu
ierlichen Arbeitsgang über Stunden unterzogen wird, treten
nur eine minimale Änderung des Drehmoments und kein Ab
senkungsphänomen auf. Es kann somit eine ausgezeichnete
Formgebungs-Verarbeitbarkeit gewährleistet werden. Außerdem
hat selbst dann, wenn das Formen über Stunden durchgeführt
wird, das Produkt stets ein zufriedenstellendes Aussehen,
das frei von einer Verfärbung, Gelbildung, Streifen oder an
deren Defekten ist. Außerdem können zufriedenstellende Ergeb
nisse auch erzielt werden in bezug auf die Erweichungstempe
ratur, die Dehnung, die Schlagfestigkeit und in bezug auf an
dere physikalische Eigenschaften. Insbesondere werden zufrie
denstellende Ergebnisse erhalten, wenn das modifizierende
Harz ein Pfropf-Polymeren (B) ist, das unter Verwendung ei
nes Suspensions-polymerisierten Ethylen/Vinylacetat-Copoly
meren (b1) als Pfropf-Substrat und durch Pfropfpolymerisie
ren desselben mit dem Pfropf-Komponenten-Monomeren (b2) er
halten werden.
Die vorliegende Erfindung stellt daher einen bedeutenden Bei
trag zur Verbesserung der Handhabung von Halogen enthaltenden
thermoplastischen Harzen, wie z. B. Polyvinylchloridharz, in
der Formgebungsindustrie dar.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläu
tert, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein. Alle
darin angegebenen Teile und Prozentsätze sind, wenn nichts anderes an
gegeben ist, auf das Gewicht bezogen.
In einen 10-l-Druckreaktor aus rostfreiem Stahl, der mit ei
nem Rührer, einer Heiz/Kühl-Einrichtung und Flüssigkeits- und
Gas-Beschickungsleitungen ausgestattet war, wurde eine wäßri
ge Lösung mit der nachstehend angegebenen Zusammensetzung ein
geführt:
Entionisiertes Wasser|3200 g | |
Natriumpolyacrylat | 4 g |
Partiell hydrolysierter Polyvinylalkohol | 4 g |
Dann wurden 1600 g Vinylacetat, 14 g Azobisisobutyronitril
und 3,2 g Tetrachlorkohlenstoff zugegeben. Die Mischung wur
de zum gründlichen Dispergieren bei Raumtemperatur gerührt.
Nachdem die Innenatmosphäre des Reaktors durch Stickstoff
gas und danach durch Ethylen ersetzt worden war, wurde der
Ethylendruck allmählich erhöht, während die Innentemperatur
des Reaktors gesteigert wurde. Dann wurde bei einem Innen
druck von 95 kg/cm²g und bei einer Temperatur von 70°C die
Suspensionspolymerisation 10 Stunden lang durchgeführt.
Nach Beendigung der Polymerisationsreaktion wurde das Reak
tionssystem abgekühlt und das nicht-umgesetzte Ethylen wur
de abgezogen, wobei man eine Suspension erhielt. Die Um
wandlung des Vinylacetats betrug 81% und der Vinylacetat-
Gehalt des gebildeten Ethylen/Vinylacetat-Copolymeren be
trug 56%. Der Schmelzindex (bei den Ethylen/Vinylacetat-Co
polymer-Materialien wurde der Schmelzindex bei 190°C und ei
ner Belastung von 1,2 kg bestimmt; das gleiche gilt auch für
die nachstehenden Angaben) betrug 70 g/10 min und die Korn
größe betrug nicht mehr als 0,84 mm (20 mesh).
Das als Produkt erhaltene Polymere wurde von der Suspension
abgetrennt, mit entionisiertem Wasser gewaschen und daraus
wurde auf die nachstehend beschriebene Weise, ohne es zu
trocknen, ein Pfropf-Polymeres hergestellt.
Es wurde das gleiche Verfahren wie für die Herstellung von
EVA-1 beschrieben durchgeführt, wobei diesmal jedoch ein
Ethylendruck von 80 kg/cm² G angewendet wurde. Bei dem Ver
fahren erhielt man ein Ethylen/Vinylacetat-Copolymeres mit
einem Vinylacetat-Gehalt von 65%, mit einem Schmelzindex
von 45 g/10 min und einer Korngröße von nicht mehr als 0,84 mm
(20 mesh).
Die charakteristischen Werte der so erhaltenen zwei Ethylen/
Vinylacetat-Copolymeren sind in der Tabelle I angegeben.
Die nachstehend angegebenen Pfropf-Polymeren wurden herge
stellt unter Verwendung der oben hergestellten Ethylen/Vi
nylacetat-Copolymeren (EVA-1 und EVA-2).
In einen 1-l-Glas-Reaktor, der mit einem Rührer, einem Kühler,
einem Tropftrichter und einem Thermometer ausgestattet war,
wurde eine wäßrige Lösung, enthaltend 400 g entionisiertes
Wasser, 0,3 g Natriumpolyacrylat und 0,3 g partiell hydro
lysierter Polyvinylalkohol, eingeführt, danach wurden 200 g
EVA-1 (als nicht-flüchtiges Material) zugegeben.
Die Beschickung wurde zur Redispersion bei Raumtemperatur ge
rührt und es wurden 60 g Methylmethacrylat, enthaltend 0,06 g
Benzoylperoxid, zugegeben. Die Innenatmosphäre des Reaktors
wurde durch Stickstoffgas ersetzt und die Reaktionsmischung
wurde gerührt zur Penetration und zur Dispersion.
Die Reaktion wurde 4 Stunden lang bei 75°C durchgeführt und
dann wurde abgekühlt, wobei man eine Suspension erhielt. Die
Umwandlung des Methylmethacrylats betrug 97% und das gebil
dete Pfropf-Polymere wies einen Gehalt an in Benzol unlösli
cher Fraktion von 1,2% und einen Schmelzindex (bei den
Pfropf-Polymeren wurde der Schmelzindex bei 190°C und
2,16 kg bestimmt, das gilt auch für die nachstehenden Ausfüh
rungen) von 3,4 g/10 min auf.
Dieses Pfropf-Polymere wurde mit entionisiertem Wasser ge
waschen und abgetrennt. Dann wurden auf 100 Teile eines
nicht-flüchtigen Materials 1 Teil feinverteiltes Calcium
stearat und 5 Teile pulverförmiges Polyvinylchlorid zuge
geben und gut gemischt, danach wurde getrocknet. Dieses Ver
fahren ergab ein trockenes freifließendes Pfropf-Polymeres
mit einer Korngröße von nicht über 0,84 mm (20 mesh).
Es wurde das gleiche Verfahren wie für die Herstellung des
Pfropf-Polymeren (B-1) beschrieben durchgeführt, wobei dies
mal EVA-2, 18 g Styrol +12 g Methylmethacrylat und 0,09 g
Benzolperoxid anstelle von EVA-1, 60 g Methylmethacrylat
bzw. 0,06 g Benzoylperoxid verwendet wurden.
Das resultierende Pfropf-Polymere wies einen Gehalt an einer
in Benzol unlöslichen Fraktion von 3,1% und einen Schmelzin
dex von 2,6 g/10 min auf.
Es wurde das gleiche Verfahren wie für die Herstellung des
Pfropf-Polymeren (B-1) beschrieben durchgeführt, wobei dies
mal EVA-2 und 30 g Methylmethacrylat anstelle von EVA-1 bzw.
60 g Methylmethacrylat verwendet wurden.
Das resultierende Pfropf-Polymere wies einen Gehalt an in
Benzol unlöslicher Fraktion von 1,9% und einen Schmelzin
dex von 14 g/10 min auf.
Es wurde das gleiche Verfahren wie für die Herstellung des
Pfropf-Polymeren (B-1) beschrieben durchgeführt, wobei dies
mal 0,30 g Benzoylperoxid anstelle von 0,06 g Benzoylperoxid
verwendet wurden.
Das resultierende Pfropf-Polymere wies einen Gehalt an in
Benzol unlöslicher Fraktion von 15% und einen Schmelzindex
von 0,8 g/10 min auf.
Die charakteristischen Werte der vorstehend erhaltenen
verschiedenen Pfropf-Polymeren sind in der folgenden Ta
belle II angegeben.
Unter Verwendung der oben erhaltenen verschiedenen Pfropf-
Polymeren wurden die Vormisch-Eigenschaften, die Langzeit
formbarkeit und die physikalischen Eigenschaften der Langzeit-
geformten Produkte untersucht (die Typen der modifizierenden
Polymeren und die Mengenanteile dieser modifizierenden Poly
meren, bezogen auf Polyvinylchlorid, sind in der weiter unten
folgenden Tabelle III angegeben).
Zusammensetzung | |
Polyvinylchlorid (Polymerisationsgrad 800) | |
100 Teile | |
modifizierendes Polymeres | variabel |
Dibutylzinnmercaptid-Stabilisator | 2 Teile |
Hoechst Wax OP (Schmiermittel bzw. Gleitmittel) | 0,2 Teile |
Ein 100-l-Hochgeschwindigkeitsmischer wurde mit den obenge
nannten Materialien beschickt und es wurde unter den folgen
den Bedingungen ein Vormischen durchgeführt:
Propeller-Typ: | |
Standard | |
Geschwindigkeit: | 1250 UpM |
Beschickung: | 25 kg Polvinylchlorid |
Zugabemethode: | die gesamte Beschickung wurde zu Beginn in Masse zugegeben |
Als die Harztemperatur in dem Reaktor 120°C erreicht hatte,
wurde die Mischgeschwindigkeit auf 800 UpM herabgesetzt und
der Inhalt wurde abgezogen. Auf der Basis der Motorbelastung
unmittelbar vor dem Abziehen und des Auftretens oder Nicht-
Auftretens einer Blockierung während des Mischvorganges wur
den die Heißmisch-Eigenschaften unter Anwendung einer drei
stufigen Bewertungsskala mit den Werten ○, ∆ und × bewertet.
Außerdem wurde nach dem Abziehen der Inhalt in einem Kühlmi
scher abgekühlt und es wurden die Gleichmäßigkeit und das
Fließvermögen (Rieselfähigkeit) der resultierenden Mischung
untersucht. Bezüglich der Gleichmäßigkeit wurde die Anwesen
heit oder Abwesenheit von übergroßen Körnchen untersucht und
bezüglich des Fließvermögens (Rieselfähigkeit) wurden eine Be
stimmung des Ruhewinkels und eine sensorische Beurteilung des
freifließenden oder körnigen Anfühlens vorgenommen und jeder
Parameter wurde unter Anwendung einer dreistufigen Bewertungs
skala mit den Werten ○, ∆ und × bewertet.
Die Mischung nach dem Vormischen wurde einer Extrusionsformung
unterzogen und die Formabnormität (Absenkung und Drehmomentände
rung) sowie das Aussehen (Verfärbung, Fischaugen, Streifen)
und die physikalischen Eigenschaften (Erweichungstempera
tur, Dehnung, Schlagfestigkeit) des Produkts nach 8stündiger
kontinuierlicher Formgebung wurden untersucht. Die Erwei
chungstemperatur wurde bestimmt nach der Vicat-Methode ge
mäß JIS K 6 740, die Dehnung wurde bestimmt gemäß JIS K 6 745
und die Schlagfestigkeit wurde bestimmt nach der Inzod-Methode
gemäß JIS K 7 110.
Die Formgebungsbedingungen waren folgende:
Die erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III an
gegeben.
Aus der Tabelle III geht hervor, daß die erfindungsgemäße
Harzzusammensetzung ausgezeichnete Eigenschaften aufweist so
wohl in bezug auf die Vormisch-Eigenschaften als auch in be
zug auf die Langzeit-Formbarkeit als auch in bezug auf das
Aussehen und die physikalischen Eigenschaften des Produkts
nach mehrstündiger Formgebung.
In den folgenden Versuchen wurde der Anteil der in den Benzol unlöslichen
Fraktion wie folgt bestimmt:
Etwa 1 g einer Pfropfpolymer-Probe, die vorher getrocknet wurde, wird genau
gewogen und zu 100 ml Benzol gefügt, das ebenfalls genau bemessen wurde,
und das Gemisch wird 5 Stunden bei 81±1°C gerührt. Nach dem Kühlen wird
die Lösung durch eine 5 mm dicke Schicht von sanitärem Baumwollgewebe (Ja
panese Pharmacopoeia) in einem Trichter filtriert, um unlösliche Anteile
abzutrennen, und es werden genau 10 ml des Filtrats entnommen und auf einem
elektrisch beheizten Konstant-Temperaturwasserbad zur Entfernung des Ben
zols erwärmt und weiter in einem elektrischen Konstant-Temperaturtrockner 1
Stunde bei 105 ± 2°C getrocknet. Nach dem Kühlen wird das Produkt genau
gewogen und die Konzentration des Filtrats wird bestimmt. Dann wird die in
Benzol unlösliche Fraktion mit folgender Gleichung berechnet:
Anteil der in Benzol unlöslichen Fraktion (%) = 100 × (S-C)/S
S: Menge der Probe (g)
C: Konzentration des Filtrats (g/100 ml)
C: Konzentration des Filtrats (g/100 ml)
Die Herstellung der Pfropf-Polymeren (B-1 und B-2) wurde wie vorstehend
beschrieben wiederholt; die Versuche wurden als 1X bzw. 1Y bezeichnet. Das
im Versuch 1Y erhaltene Propf-Polmere B-2 wurde mit entionisiertem Wasser
gewaschen und abgetrennt. Anschließend wurden 100 Teile seiner nicht-flüch
tigen Fraktion, 1 Teil feinteiliges Calciumstearat und 5 Teile pulverförmi
ges Polyvinylchlorid zugefügt und gut vermischt, worauf getrocknet wurde.
Man erhielt ein trockenes, freifließendes Pfropf-Polymer.
Die folgenden Versuche 2A, 2B und 2C entsprechen der Herstellung der
Pfropf-Polymeren A, B bzw. C in der Tabelle 1 der DE-AS 23 17 652. In den
Versuchen 2A, 2B und 2C wurden Ethylen-Vinylacetat-Copolymere verwendet,
die nach der Lösungspolymerisationsmethode in t-Butanol hergestellt wurden.
150 Teile eines Ethylen-Vinylacetat-Copolmeren mit einem Gehalt von 45
Gew.-% Vinylacetat wurden in 112 Teilen Styrol und 38 Teilen Acrylnitril
bei 60°C unter Stickstoff gelöst. 3 Teile eines Pfropf-Polymeren von Styrol
auf Polyethylenoxid, 57 Teile einer 8% Lösung eines 1 : 1-Copolymeren von
Methylmethacrylat und dem Natriumsalz von Methacrylsäure, 700 Teile Wasser
und 0,3 Teile Benzoylperoxid wurden dann zugesetzt und das Reaktionsgemisch
wurde 1 Stunde bei 80°C gerührt. 130 Teile Isobutylen wurden in diesem
Zeitraum eingeführt. Eine Lösung von 2 Teilen Natrium-alkylsulfonat mit 12-14
Kohlenstoffatomen in der Alkylkette in 700 Teilen Wasser wurde dann
während 30 Minuten zugefügt. Das Reaktionsgemisch wurde weitere 5 Stunden
bei 80°C gerührt. Nach Aufarbeitung des Reaktionsgemischs erhielt man 215
Teile eines Pfropf-Polymeren mit der nachstehend beschriebenen Zusammen
setzung und Charakteristika.
Zusammensetzung des Pfropf-Polymeren:
Zusammensetzung des Pfropf-Polymeren:
EVA (Ethylen-Vinylacetat-Copolymer) | ||
64,4 Gew.-% | ||
Vinylacetatgehalt in dem EVA | 45 Gew.-% | |
gepfropfte Einheiten: @ | Styrol | 28 Gew.-% |
Acrylnitril | 6 Gew.-% | |
Isobutylen | 2 Gew.-% | |
Gehalt an in Benzol unlöslicher Fraktion | 0 Gew.-% | |
Schmelzindex, bestimmt bei 190°C und 216 kg | 5,8 g/10 min. |
Zu 100 Teilen dieses Pfropf-Polymeren wurden 1 Teil feinteiliges Calcium
stearat und 5 Teile pulverförmiges Polyvinylchlorid gefügt und gut ver
mischt, worauf getrocknet wurde. Man erhielt so ein trockenes, freifließen
des Pfropf-Polymer.
400 Teile eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren, das 30 Gew.-% Vinylacetat
enthielt, wurden in 666 Teilen Styrol unter einer Stickstoffatmosphäre bei
80°C gelöst. 210 Teile Acrylnitril und 55 Teile einer 80% Lösung Disper
giermittel wurden dann zugesetzt. Anschließend wurde mit der Zugabe von
Isobutylen begonnen. Das Reaktionsgemisch wurde 15 Minuten bei 80°C gerüht
und 100 Teile Wasser, enthaltend 0,4 Teile Natriumpyrosulfid wurden dann
zugesetzt. Nach 15 Minuten bei 80°C wurde eine Lösung von 1,65 Teilen t-
Butylperpivalat in 13 Teilen Erdöl-Kohlenwasserstofffreaktion (Kp 100-140°C)
zugesetzt. 1060 Teile einer 0,3% Polyvinylalkohol-Lösung, enthaltend 6
Teile Natriumhydrogenphosphat, wurden dann während 2 Stunden zugefügt. 180
Teile Isobutylen wurden in diesem Zeitraum durch das Reaktionsgemisch ge
leitet. Dann wurde die Mischung weitere 2 Stunden bei 80°C erwärmt und das
Per-Polymere wurde aufgearbeitet. Man erhielt 1213 Teile eines Pfropf-Poly
meren der nachstehend angegebenen Zusammensetzung und Charakteristika:
Zusammensetzung des Pfropf-Polymeren:
Zusammensetzung des Pfropf-Polymeren:
EVA (Ethylen-Vinylacetat-Copolymer) | ||
33 Gew.-% | ||
Vinylacetatgehalt in dem EVA | 30 Gew.-% | |
gepfropfte Einheiten: @ | Styrol | 47 Gew.-% |
Acrylnitril | 17 Gew.-% | |
Isobutylen | 3 Gew.-% | |
Gehalt an in Benzol unlöslicher Fraktion | 0 Gew.-% | |
Schmelzindex, bestimmt bei 190°C und 215 kg | 10 g/10 min. |
Zu 100 Teilen dieses Pfropf-Polymeren wurden 1 Teil feinteiliges Calcium
stearat und 5 Teile pulverförmiges Polyvinylchlorid gefügt und gut ge
mischt, worauf getrocknet wurde. Man erhielt ein trockenes, freifließendes
Pfropfpolymer.
Die charakteristischen Daten der vorstehend erhaltenen Pfropf-Polymeren
sind in der folgenden Tabelle 4 angegeben:
Unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Pfropf-Polymeren wurden die
Vormischbarkeit, die Langzeit-Formbarkeit und die physikalischen Eigen
schaften von langzeit-geformten Produkten untersucht.
Formulierung | |
Polyvinylchlorid (Polymerisationsgrad 800) | |
100 Teile | |
Pfropf-Polymer | variabel |
Dibutylzinn-mercaptid-Stabilisator | 2 Teile |
Wachs (Gleitmittel) | 0,2 Teile |
Ein 100-Liter-Hochgeschwindigkeitsmischer wurde mit den vorstehenden Mate
rialien beschickt und es erfolgte ein Vormischen unter folgenden Bedingun
gen.
Rührertyp: Standard
Geschwindigkeit: 1250 U/pm
Charge: Polyvinylchlorid 25 kg
Zugabemethode: alle Chargen wurden zu Beginn in Masse zugesetzt
Geschwindigkeit: 1250 U/pm
Charge: Polyvinylchlorid 25 kg
Zugabemethode: alle Chargen wurden zu Beginn in Masse zugesetzt
Wenn die Harztemperatur in dem Reaktor 120°C erreicht hatte, wurde die
Mischgeschwindigkeit auf 800 U/pm verringert und der Gehalt wurde entnom
men. Basierend auf der Motorbelastung unmittelbar vor der Entnahme und dem
Auftreten oder Nicht-Auftreten von Blockierungen während des Mischens wurde
die Heiß-Mischbarkeit nach einem dreistufigen Schema, und X bewer
tet.
Außerdem wurde der Gehalt nach der Entnahme in einem Kühlmischer gekühlt
und die Gleichmäßigkeit und Fließfähigkeit der resultierenden Mischung
bestimmt. Zur Gleichmäßigkeit wurde die Anwesenheit und Abwesenheit von
übergroßen Körnern bestimmt und zur Fließfähigkeit wurde der Stillstands-
Winkel bestimmt und eine Sensor-Bewertung des freien Flusses oder der 0014Kör
nigkeit durchgeführt und jeder Parameter wurde nach einem dreistufigen
Schema, und X bewertet.
Das Gemisch wurde nach dem Vormischen durch Extrusion geformt und die For
mungs-Abnormalität (Änderung beim Auslängen und Änderung der Drehkraft) und
das Aussehen (Färbung, Fischaugen, Streifen) und die physikalischen Eigen
schaften (Erweichungstemperatur, Dehnung, Schlagzähigkeit) des Produkts
wurden nach 8 Stunden kontinuierlicher Formung untersucht. Die Erweichungs
temperatur wurde nach der Vicat-Methode nach JIS K6740, die Dehnung nach
JIS K6745 und die Schlagzähigkeit nach der Izod-Methode nach JIS K7110
bestimmt.
Extruder: 30 mm Durchmesser
T-Düse: 200 mm breit, Foliendicke 0,3 mm
T-Düse: 200 mm breit, Foliendicke 0,3 mm
Schnecke:
Vollgängig, konstante Gangsteigung
L/D = 20, C.R. = 3
Geschwindigkeit: 30 U/pm
Vollgängig, konstante Gangsteigung
L/D = 20, C.R. = 3
Geschwindigkeit: 30 U/pm
Temperatur (°C):
C1: 160; C2: 175; C3: 190; H: 170; D: 185
C1: 160; C2: 175; C3: 190; H: 170; D: 185
Sieb: 0,177 mm (80 Mesh) × 2
Aufnahmewalze: 85-90°C
Aufnahmewalze: 85-90°C
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 5 aufgeführt.
In der Spalte "Aussehen" bedeutet FE Fischaugen und "keine" bedeutet, daß
die Anzahl der Fischaugen nicht über 1 pro m² liegt, wohingegen "vorh."
bedeutet, daß die Anzahl der Fischaugen nicht weniger als 5 pro m² ist.
Claims (2)
1. Halogen enthaltende thermoplastische Harzzusammensetzung,
dadurch gekennzeichnet, daß sie enthält
100 Gew.-Teile eines Halogen enthaltenden thermoplastischen Harzes (A) und
1 bis 100 Gew.-Teile eines Pfropf-Polymeren (B) mit einem Schmelzindex von 1 bis 15 g/10 min, bestimmt bei einer Tem peratur von 190°C bei einer Belastung von 2,16 kg und mit einem Gehalt an einer in Benzol unlöslicher Fraktion von nicht mehr als 30 Gew.-%, erhältlich durch Pfropf-Polyme risieren von 100 Gew.-Teilen eines durch Suspensionspolymerisation hergestellten Ethylen/Vinylacetat-Copo lymeren mit einem Vinylacetatgehalt von 50 bis 90 Gew.-% als Substrat (b1) mit 5 bis 50 Gew.-Teilen mindestens eines Monomeren, das, wenn allein polymerisiert wird, ein Homo polymeres mit einer Glasumwandlungstemperatur von 65 bis 150°C ergibt, als Pfropf-Komponente (b2).
100 Gew.-Teile eines Halogen enthaltenden thermoplastischen Harzes (A) und
1 bis 100 Gew.-Teile eines Pfropf-Polymeren (B) mit einem Schmelzindex von 1 bis 15 g/10 min, bestimmt bei einer Tem peratur von 190°C bei einer Belastung von 2,16 kg und mit einem Gehalt an einer in Benzol unlöslicher Fraktion von nicht mehr als 30 Gew.-%, erhältlich durch Pfropf-Polyme risieren von 100 Gew.-Teilen eines durch Suspensionspolymerisation hergestellten Ethylen/Vinylacetat-Copo lymeren mit einem Vinylacetatgehalt von 50 bis 90 Gew.-% als Substrat (b1) mit 5 bis 50 Gew.-Teilen mindestens eines Monomeren, das, wenn allein polymerisiert wird, ein Homo polymeres mit einer Glasumwandlungstemperatur von 65 bis 150°C ergibt, als Pfropf-Komponente (b2).
2. Harzzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Halogen enthaltende thermoplastische
Harz (A) ein Polyvinylchloridharz ist.
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