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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Es
werden Zusammensetzungen von elastomeren Ethylen- und (Meth)acrylsäureester-Copolymeren oder
von elastomeren (Meth)acrylsäureester-Copolymeren
mit Polylactonen und bestimmten Polyethern offenbart. Diese Zusammensetzungen
verfügen über eine
verbesserte Beständigkeit
gegen "Massebilden" im ungehärteten Zustand
und/oder verbesserte Niedertemperatureigenschaften im gehärteten oder
ungehärteten Zustand.
Die Polylactone oder Polyether sind vorzugsweise mindestens teilweise
auf die elastomeren Copolymere aufgepfropft.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND
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Copolymere
von Ethylen- und (Meth)acryl-Monomeren, wie beispielsweise Alkylacrylate
oder Methacrylate und Acryl- oder Methacrylsäuren, sind gute bekannte Handelswaren.
Sie lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen, Thermoplasten
und Elastomere. Die ersteren enthalten besonders häufig relativ
hohe Mengen an Ethylen, was ihnen eine von Ethylen-Reihen in dem
Polymer abgeleitete Kristallinität
vermittelt. Die Letzteren verfügen über relativ
höhere
Mengen der (Meth)acryl-Monomere, die die Ethylen-Kristallinität aufbrechen, woraus oftmals
ein elastomeres Polymer resultiert. Wie gut bekannt ist, finden
Thermoplaste und Elastomere oftmals unterschiedliche Anwendungen
und unterscheiden sich in den damit zusammenhängenden Problemen.
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Beispielsweise
lassen sich auf Grund ihrer Kristallinität und/oder glasartigen Beschaffenheit
die Thermoplasten mühelos
zu Pellets formen, die ihre Gestalt bewahren. Bei ungehärteten (unvulkanisierten)
Elastomeren besteht jedoch oftmals das Problem, dass sie langsam
zerfließen
und zu einer (oftmals großen)
Masse agglomerieren, so dass Pellets aus Elastomeren, eine häufig gewünschte Produktform,
in einer Abpackung schwer aufzubewahren sind. Eine der Möglichkeiten
zur Aufbewahrung von Elastomeren in Form von Pellets besteht darin,
die Pelletoberflächen
mit so genannten Trennmitteln zu beschichten. Bei einigen Elastomeren, die
nicht ohne Weiteres fließen,
mag dieses funktionieren, bei anderen kann jedoch eine übermäßige Menge an
Trennmittel erforderlich werden, oder das Trennmittel wird, wenn
es überwiegend
in beliebiger Menge zur Anwendung gelangt, das "Massebilden" nicht verhindern.
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In
den meisten Fällen
wird angestrebt, dass das Elastomer über einen möglichst weiten Temperaturbereich
und spezielle bei niederen Temperaturen flexibel bleibt, wo Elastomere
möglicherweise
steif und etwas spröde
werden. Dieses Problem besteht nicht bei Thermoplasten, bei denen
davon ausgegangen wird, dass sie steif sind. Daher sind Verfahren
zur Verhütung
des "Massebildens" und/oder der Verbesserung
der Niedertemperatureigenschaften von Elastomeren kommerziell von
Bedeutung.
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Es
sind zahlreiche Thermoplaste, die aus Ethylen- und (Meth)acrylsäure-Monomeren
umgesetzt (gepfropft) und/oder mit Poly(ethylenglykolen), Poly(propylenglykolen)
oder Polyestern compoundiert wurden, umgesetzt worden. Siehe beispielsweise
die GB-P-936732, US-P-5106909 und 5321088 und die WPO 91/02767.
In keiner dieser Fundstellen wird speziell die Verwendung von elastomeren
Ethylen-Copolymeren erwähnt.
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Die
US-P-3637544 offenbart das Mischen verschiedener Elastomere, die "ethylenisch ungesättigte Stellen" enthalten, mit Polylactonen,
wie beispielsweise Polycaprolactone. Es gibt keine Erwähnung von
elastomeren Ethylen/(Meth)acryl-Copolymeren.
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Die
US-A-5321088 beschreibt das Pfropfen von Polycaprolacton auf Ethylen/Acrylsäure-Copolymer, während in
der US-A-3637544 Polylacton für
die Verringerung des Kriechens in allen möglichen Sorten von Kautschuken
verwendet wird, nicht jedoch in Polyacrylaten. In der US-A-3919448
werden Zusammensetzungen von Acrylkautschuk (Ethyl-Acrylat-Terpolymer)
und Polyethylenoxid oder Polyethylen-Polypropylenoxid beschrieben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die aufweist:
- (a) ein elastomeres erstes Polymer, im Wesentlichen
bestehend aus 10 bis 80 Mol% Ethylen, 10 oder mehr Mol% von und bis zu 20 Mol% insgesamt
von einem oder mehreren anderen polymerisierbaren Olefinen; und
- (b) ein oder mehrere zweite Polymere, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Poly(ethylenethern), Poly(1,2-propylenethern) und Polylactonen;
worin
sind:
jedes R1 unabhängig Methyl
oder Wasserstoff und
jedes R2 unabhängig Wasserstoff,
Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl;
und unter
der Voraussetzung, dass, wenn das zweite Polymer ein Polylacton
ist, dieses als ein von dem ersten Polymer separates Polymer vorhanden
ist und/oder auf dieses erste Polymer aufgepfropft ist; sowie, wenn
das zweite Polymer der Poly(ethylenether) oder der Poly(propylenether)
ist, mindestens etwas von dem zweiten Polymer auf dem ersten Polymer
aufgepfropft ist.
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Ferner
wird eine zweite Zusammensetzung offenbart, bei der es sich um ein
erstes elastomeres Polymer handelt, im Wesentlichen bestehend aus
60 oder mehr Molprozent von
und bis zu 40 Mol% eines
oder mehrerer Comonomere, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: aromatischen Kohlenwasserstoffolefinen,
Acrylnitril, olefinischen Monomeren, die Chlor enthalten, Epoxy- oder Carbonsäure-Gruppen
enthalten, Maleinsäureanhydrid,
Monoalkyl- und Monoarylalkylester von Maleinsäure, Monoalkyl- und Monoarylalkylester
von Fumarsäure,
Itaconsäureanhydrid,
Monoalkyl- und Monoarylalkylester von Itaconsäure und Cyanoalkylacrylate,
worin Alkyl 2 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten kann; sowie
b)
ein oder mehrere zweite Polymere, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Poly(ethylenethern), Poly(1,2-propylenethern) und Polylactonen;
worin
sind:
jedes R
1 ist Methyl oder Wasserstoff
und
R
2 ist Hydrocarbyl und/oder substituiertes
Hydrocarbyl
und unter der Voraussetzung, dass, wenn das zweite
Polymer ein Polylacton ist, dieses als von dem ersten Polymer separates
Polymer vorhanden ist und/oder auf dieses erste Polymer aufgepfropft
ist; sowie, wenn das zweite Polymer der Poly(ethylenether) oder
der Poly(propylenether) ist, mindestens etwas von dem zweiten Polymer
auf dem ersten Polymer aufgepfropft ist.
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In
dieser zweiten Zusammensetzung ist R2 vorzugsweise
ein unabhängiges
Alkyl, das 1 bis 8 Kohlenstoffe enthält und wahlweise durch 1 oder
mehrere Ether-Sauerstoffe substituiert ist. Ebenfalls ist R1 vorzugsweise Wasserstoff und jedes R2 unabhängig
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus: Ethyl, Butyl, Methoxyethyl, Ethoxyethyl
und Mischungen davon unter der Voraussetzung, dass mindestens 50
Mol.-% der R2-Gruppen Ethyl, Butyl oder
eine Kombination davon sind. Ein bevorzugtes Comonomer ist Acrylnitril.
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EINZELHEITEN
DER ERFINDUNG
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Hierin
werden bestimmte Begriffe verwendet, die nachfolgend festgelegt
werden.
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Unter "Hydrocarbyl" wird ein einwertiger
Rest verstanden, der lediglich Kohlenstoff und Wasserstoff enthält. Sofern
nicht anders angegeben, enthält
dieser vorzugsweise 1 bis 30 Kohlenstoffatome.
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Unter "substituiertem Hydrocarbyl" wird ein Hydrocarbyl
verstanden, das 1 oder mehrere Substituenten (funktionelle Gruppen)
enthält,
die (nach Erfordernis) die Amidierung, Transumesterung und das Vernetzen nicht
stören.
In verwendbare Substituenten einbezogen sind Oxo, (Keto), Halogen,
Ether [die gelegentlich angesehen werden könnten als (substituierte) Hydrocabyloxy-Gruppen]
sowie Thioether. Sofern nicht anders angegeben, enthalten diese
vorzugsweise 1 bis 30 Kohlenstoffatome.
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Unter
einem "polymerisierbaren
Olefin" wird ein
Olefin verstanden, das mit Ethylen und (I) unter Polymerisationsbedingungen,
die zur Erzeugung des Polymers zur Anwendung gelangen, copolymerisiert
werden kann.
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Unter "olefinischer Doppelbindung" wird eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung
verstanden, die nicht Bestandteil eines aromatischen Ringes ist.
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Unter
einer "(Meth)acryl-Verbindung" wird eine Verbindung
der Formel (I) verstanden.
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Unter
einem "Dipolymer" wird ein Copolymer
verstanden, das repetierende Einheiten enthält, die von zwei Monomeren
deriviert sind.
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Unter
einem "Polyether" wird eine organische
Gruppe verstanden, die zwei oder mehrere Ether-Verknüpfungen enthält.
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Unter "Pfropfen" wird die Erzeugung
einer Anlagerung zwischen einem ersten Polymer und einem zweiten
Polymer verstanden. Vorzugsweise enthält diese Anlagerung Ester-,
Amid-, Imid- oder Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen.
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Unter "elastomer" oder "Elastomer" wird verstanden,
dass die Schmelzwärme
etwaiger vorhandener Polymer-Kristallite mit einem Schmelzpunkt
(Tm) von 50°C
oder mehr kleiner ist als 5 J/g und mehr bevorzugt kleiner als 2
J/g und vorzugsweise keine polymeren Kristallite bei 25°C vorhanden
sind (nach Standard ASTM D3451) und dass die Glasübergangstemperatur
(Tg) des Polymers kleiner ist als 50°C, mehr bevorzugt kleiner als
20°C und
besonders bevorzugt kleiner als 0°C.
Die Temperatur, Tm, und die Schmelzwärme des Polymers werden nach
der Methode des Standards ASTM D3451 bei einer Heizgeschwindigkeit
von 10°C/min
bestimmt und Tm als das Maximum der Schmelzenthalpie genommen, während die
Temperatur, Tg, des Polymers unter Anwendung der Standardmethode
ASTM E1356 bei einer Heizgeschwindigkeit von 10°C/min ermittelt wird und die
Mittelpunkttemperatur als Tg genommen wird. Beide Werte werden bei
einem zweiten Heizen des Polymers ermittelt.
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Vorzugsweise
ist das erste in der vorliegenden Erfindung verwendete Polymer ein
Copolymer von Ethylen und (I) (es können mehr als ein Vertreter
von (I) vorhanden sein) oder von Ethylen und (I) und dem Monoethylester
von Malein- oder Fumarsäure
oder Maleinsäureanhydrid.
In (I) ist R1 vorzugsweise Wasserstoff und/oder
R2 ist Hydrocarbyl und mehr bevorzugt Alkyl,
das 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält und besonders bevorzugt
Methyl (wenn R1 Wasserstoff ist und R2 Methyl ist, dann ist (I) Methylacrylat).
Ein besonders bevorzugtes erstes Polymer ist Ethylen/Methylacrylat-Dipolymer,
das 13 bis 46 Mol% Methylacrylat enthält. Besonders verwendbare Monomere
(I) sind die Methyl-, Ethyl-, Propyl-, n-Butyl, I-Butylester von Methacryl- oder
Acrylsäuren
und mehr bevorzugt Acrylsäure.
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Verwendbare
polymerisierbare Olefine für
das erste Polymer schließen
Maleinsäureanhydrid
ein, Maleinsäure
und beliebige von deren Halbestern oder Diestern und speziell Methyl-
oder Ethylhalbester, Fumarsäure
und beliebige Halbester oder Diester davon und speziell deren Methyl-
oder Ethylhalbester, Styrol, α-Methylstyrol
und substituierte Styrole. Bei der Herstellung von Polyether-Pfropfungen
unter Anwendung von Amidierungsreaktionen sind Maleinsäureanhydrid
oder die Halbester von Malein- oder Fumarsäure als Comonomer bevorzugt.
Besonders bevorzugt ist Monoethylester.
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Das
zweite Polymer ist (ein oder mehrere) Poly(ethylenether), Poly(1,2-propylenether)
und/oder Polylacton. Sofern das zweite Polymer ein Polylacton ist,
kann es als ein „freies" Polymer von sich
aus vorliegen und/oder es kann auf dem ersten Polymer gepfropft
sein. Das Pfropfen kann mit jeder beliebigen, auf dem Gebiet bekannten
Methode ausgeführt
werden. Beispielsweise kann ein Polylacton, das über mindestens ein Hydroxyl-Ende
verfügt,
mit einer Carboxyl-Gruppe an der ersten Polymerkette umgesetzt werden
(beispielsweise deriviert von Acrylsäure oder Methacrylsäure, worin
R2 Wasserstoff ist), um einen Ester zu erzeugen,
wodurch das Polylacton auf das erste Polymer aufgepfropft wird,
oder es kann, wenn R2 Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl
ist, dieser Ester mit dem Polylacton transumgeestert werden, was
ebenfalls zu einem Pfropfen des Polylactons führt. Das Polylacton kann auch
auf das erste Polymer mit Hilfe eines radikalischen Prozesses aufgepfropft
werden, indem das erste und das zweite Polymer mit einer Quelle
für Freie
Radikale gemischt werden, beispielsweise Peroxid, und die Freien
Radikale durch Erhitzten der Mischung erzeugt werden, was zu einem
Pfropfen des Polylactons auf dem ersten Polymer führt. Von
dem Polylacton sind auf dem ersten Polymer vorzugsweise mindestens
5 Mol.-% gepfropft, mehr bevorzugt mindestens 10 Mol.-% und besonders
bevorzugt mindestens 20 Mol.-%.
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Das
Vorhandensein von Polylacton verbessert die Beständigkeit gegen „Massebildung" des Polymers. Wenn
eine solche Verbesserung durch Zusatz des Polylactons angestrebt
wird, so ist vorzugsweise das Polylacton (von sich aus vor dem Compoundieren
und/oder Pfropfen) bei Raumtemperatur halbkristallin und hat einen
Schmelzpunkt von > 25°C mit einer
Schmelzwärme
von mindestens 5 J/g und mehr bevorzugt mit einem Schmelzpunkt > 45°C und einer Schmelzwärme von
mindestens 25 J/g.
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Sofern
mindestens etwas Polylacton durch Transumesterung oder Veresterung
gepfropft werden soll, hat dieses vorzugsweise einen Mn-Wert (zahlengemittelte
relative Molekülmasse)
von 1.000 bis 20.000 und mehr bevorzugt von etwa 2.000 bis 15.000.
Sofern Polylacton unter Verwendung von Peroxid gepfropft werden soll
oder überhaupt
nicht gepfropft werden soll, so beträgt der Mn-Wert vorzugsweise
10.000 bis 100.000 und mehr bevorzugt 30.000 bis 50.000. Sofern
ein Polylacton mit dem angestrebten Mn-Wert nicht unmittelbar verfügbar ist,
kann es in situ hergestellt werden, indem entsprechende Mengen von
zwei Polylactonen mit unterschiedlichen Mn-Werten äquilibriert
werden oder durch teilweises Depolymerisieren eines Polylactons
mit höherem
Mn-Wert mit einem Diol. Diese in situ-Erzeugung des gewünschten
Mn-Wertes ist in die Festlegung für den Zusatz eines gewünschten
Mn-Wertes einbezogen.
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Das
Polylacton kann auch zur Verringerung der gemessenen Tg des ersten
Polymers verwendet werden, wodurch die Niedertemperatureigenschaften
der Zusammensetzung verbessert werden. Sofern ausschließlich eine
Anwendung für
diese Aufgabe erfolgt, ist der Mn-Wert des Polylactons nicht von
Bedeutung und auch dann nicht, wenn das Polylacton gepfropft ist.
Allerdings lässt
sich ungepfropftes Polylacton mit niederem Mn-Wert leicht aus der
Zusammensetzung entfernen (beispielsweise durch Verdampfen oder
Extraktion), so dass die Verwendung von ungepfropftem Polylacton
mit sehr niedrigem Mn-Wert nicht erstrebenswert sein kann. Sofern
ein beliebiges Polylacton zur Anwendung gelangt, ist vorzugsweise
mindestens etwas von diesem auf dem ersten Polymer gepfropft.
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In
der Zusammensetzung liegen vorzugsweise 2 bis 20 Gewichtsprozent
des Polylactons, bezogen auf die Menge des vorhandenen ersten Polymers,
vor und bevorzugt 3 bis 15 Gewichtsprozent. Ein bevorzugtes Polylacton
ist Poly(ε-caprolacton).
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Das
zweite Polymer kann auch eine Poly(ethylenether) oder ein Poly(1,2-propylenether),
hierin gemeinsam bezeichnet als Polyether, sein. Unter einem „Poly(ethylenether)
wird eine Gruppe oder ein Molekül verstanden,
das zwei oder mehrere repetierende Einheiten -(CH2CH2O)- enthält
und unter einem „Poly(1,2-propylenether)" wird eine Gruppe
oder ein Molekül
verstanden, das zwei oder mehrere repetierende Einheiten -(CH(CH3)CH2O)- enthält. In diese
Bedeutung von Poly(ethylenether) und Poly(1,2-propylenether) ist eine Gruppe oder
ein Molekül
einbezogen, die die repetierenden Einheiten -(CH2CH2O)m-(CH(CH3)CH2)n-
enthalten, worin m und n beide unabhängig eine ganze Zahl von mindestens
eins sind. Ein bevorzugter Polyether ist Poly(ethylenether). Sofern
n ≥ 2 ist,
kann der Polyether als ein Poly(1,2-propylenether) angenommen werden
und wenn m ≥ 2
ist, kann der Polyether als ein Poly(ethylenether) angenommen werden.
Damit kann ein einziges Polymer sowohl ein Poly(ethylenether) als
auch ein Poly(1,2-propylenether) sein. Von dem vorhandenen Polyether
sind aufgepfropft auf dem ersten Polymer vorzugsweise mindestens
5 Mol.-%, mehr bevorzugt mindestens 10 Mol.-%, besonders bevorzugt
mindestens 20 Mol.-% und ganz besonders mindestens 40 Mol.-%.
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Der
Polyether kann hierin die Tg des ersten Polymers verringern und/oder
die Beständigkeit
gegen „Massebildung" der Zusammensetzung
verbessern. Sofern das Herabsetzen der Tg das einzige Ziel des Zusetzens
des Polyethers ist, kann der Polyether eine relativ geringe Molmasse
haben und beispielsweise ein Diether sein, Triether oder Tetraether,
deriviert von Verbindungen, wie beispielsweise Diethylenglykol,
Triethylenglykol bzw. Tetraethylenglykol. Sofern eine verbesserte
Beständigkeit
gegen „Massebildung" angestrebt wird,
sollte der Polyether vorzugsweise eine ausreichend hohe relative
Molekülmasse
haben, um halbkristallin zu sein. Bei Poly(ethylenethern) für diese
Aufgabe wird ein Mn-Wert von 1.500 oder darüber bevorzugt und mehr bevorzugt
2.000 oder darüber.
In einigen Fällen
gibt es bei optimalem Pfropfen und Beständigkeit gegen „Massebildung" vorzugsweise eine
Komponente mit niederem MW mit einem Mn-Wert von 300 bis 1.000 zum Pfropfen
und eine Komponente mit höherem
MW mit einem Mn-Wert von etwa 1.500 oder mehr für Beständigkeit gegen „Massebildung". Für die Aufgaben
des Pfropfens zur Verringerung der Tg des elastomeren Ethylen-Copolymers
ist ein Mn von 300 bis 2.000 für
die Poly(ethylenether) bevorzugt, mehr bevorzugt 300 bis 1.000 und
am meisten bevorzugt 300 bis 750. Bei einem Mn > 300 für
den Polyether sind vorzugsweise 15 bis 60 Gew.-% des gesamten Polyethers
(eine oder mehrere Polyether-Komponenten) in der Zusammensetzung gepfropft.
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Bei
niedermolekularen Polyethern mit einer Molmasse bis zu 300 wird
vorzugsweise ein relativ hoher Prozentanteil des vorhandenen Polyethers
gepfropft, um einen Verlust des Polyethers durch Verdampfung und/oder
Extraktion zu vermeiden. Bei den niedermolekularen Polyethern beträgt der Anteil
des zugesetzten Polyethers, der gepfropft wird (in Gew.-%) vorzugsweise
30 bis 99% und mehr bevorzugt 30 bis 75%. Während der Verarbeitung kann
ein gewisser Teil des ungepfropften Polyethers aus dem Mischer (beispielsweise
Extruder) abgelüftet
werden. Vorzugsweise beträgt
die Menge des ungepfropften niedermolekularen Polyethers nach einer
solchen Verarbeitung weniger als 10 bis 20 Gew.-% des in dem Produkt
verbleibenden gesamten Polyethers und mehr bevorzugt 5 bis 10 Gew.-%
oder weniger. Die Menge von ungepfropftem Polyether (und Polylacton)
kann mit Hilfe der Extraktion des ungepfropften Polyethers und durch
Bestimmung (beispielsweise mit Hilfe der NMR-Spektroskopie) der
Menge des Polyethers ermittelt werden, die aus der Zusammensetzung nicht
extrahiert worden ist.
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Vorzugsweise
beträgt
die Gesamtmenge an Polyether in der Zusammensetzung 2 bis 20 Gew.-%
des ersten vorhandenen Polymers und mehr bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%
und besonders bevorzugt 5 bis etwa 10 Gew.-%.
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Die
zweiten Polymere können
hierin als Mittel gegen „Massebildung" und/oder zur Absenkung
der Tg des ersten Polymers dienen. Ohne an einer Lehre gebunden
sein zu wollen, wird angenommen, dass die zweiten Polymere bei der
Absenkung der Tg wirksam sind, weil sie mindestens teilweise mit
dem ersten Polymer mischbar sind. Eine solche Mischbarkeit und selbst
eine teilweise Mischbarkeit von Polymeren ist ungewöhnlich.
Es wird angenommen, dass die zweiten Polymere besonders gut als
Mittel gegen „Massebildung" wirken, wenn sie
selbst bei Umgebungstemperatur halbkristallin sind und vorzugsweise über eine
gewisse Mischbarkeit mit dem ersten Polymer verfügen.
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Das
Aufpfropfen des zweiten Polymers auf dem ersten Polymer kann in ähnlicher
Weise sowohl für die
Polyether als auch Polylactone ausgeführt werden. Sofern es an dem
zweiten Polymer ein Hydroxyl-Ende gibt,
kann es an eine Carboxyl-Gruppe des ersten Polymers durch Veresterung
oder an eine Ester-Gruppe
an dem ersten Polymer durch Transumesterung gepfropft werden. Sofern
ein Polylacton zur Anwendung gelangt, kann während dieser Reaktionen das
Polylacton selbst einer Reaktion der Esterbildung und/oder Transumesterung
unter Änderung
seiner Molmasse und/oder seiner Molmassenverteilung unterliegen.
Für den
Fachmann wird es selbstverständlich
sein, dass, wenn das zweite Polymer Hydroxyl-Gruppen an beiden Enden des Polymers
hat, dieses das erste Polymer vernetzen kann, was unerwünscht ist.
Dieses gibt besonders dann, wenn das zweite Polymer eine geringere
relative Molekülmasse
hat. Vorzugsweise ist das zweite Polymer monofunktionell (bei der
Reaktion des Pfropfens) und speziell dann, wenn es eine geringere
relative Molekülmasse
hat. Dieses kann beispielsweise leicht bei Polyether mit geringerer
relativer Molekülmasse
erreicht werden, indem sogenannte gekappte Polyether verwendet werden.
So kann beispielsweise anstelle der Verwendung von Triethylenglykol
als das zweite Polymer ein Monoalkylether von Triethylenglykol,
wie beispielsweise der Monomethyl- oder Monobutylether von Triethylenglykol,
verwendet werden.
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Ein
anderer Polyether, der auf dem ersten aufgepfropft werden kann,
ist ein Polyether, der über
eine einzelne endständige
Amin-Gruppe verfügt,
wie er beispielsweise unter dem Warenzeichen „Jeffermine®" bei der Huntsman
Corp. verfügbar
ist. Diese Polyether, die oftmals Blöcke sowohl von Poly(ethylenether)
als auch Poly(1,2-propylenether) enthalten, können mit Säureanhydrid, Carboxyl und/oder
Ester-enthaltenden ersten Polymeren umgesetzt werden, um an diesen über Amid-
und/oder Imid-Gruppen
angelagert zu werden. Ähnliche
Blockcopolymere, die über
Ester-, Carboxyl- oder Hydroxyl-Enden
an den Blockcopolymeren gepfropft werden, können ebenfalls verwendet werden.
Die zweiten Polymere können
auch an das erste Polymer über radikalisches
Pfropfen gepfropft werden, indem die ersten und zweiten Polymere
beispielsweise mit einem Mittel zur Erzeugung Freier Radikale gemischt
werden, wie beispielsweise Peroxid, und unter Erzeugung der Freien
Radikale erhitzt werden.
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In
die Erfindung ist ebenfalls eine zweite Zusammensetzung einbezogen,
deren elastomeres erstes Polymer weitgehend aus Acrylat-Monomereinheiten
entsprechend der Formel (I) und bis zu 40 Mol.-% von nichthydrocarbyl-Acrylat-
und nichtether-substituierten Hydrocarbyl-Acrylat-Monomereinheiten
besteht. In (I) ist R1 vorzugsweise Wasserstoff
und R2 ist Hydrocarbyl und mehr bevorzugt
Alkyl, das 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, wahlweise durch Ether-Sauerstoff
substituiert. Für
den Fachmann auf dem Gebiet gilt als selbstverständlich, dass der Acrylat-Teil
des ersten Polymers eine Mischung von Acrylat-Monomer sein kann, d. h. nicht alle
R2-Gruppen in dem Polymer müssen gleich
sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die R2-Gruppen Ethyl oder Butyl oder
eine Kombination der Zwei. Auf dem Gebiet ist durchaus bekannt,
dass man bis zu 50 Mol.-% zusätzliche
Acrylat-Monomere in Kombination mit Ethyl- oder Butylacrylat einsetzt, um eine andere
gewünschte
Modifikation der Eigenschaften des resultierenden Polymers zu bewirken.
Bevorzugte zusätzliche
Acrylat-Monomere schließen
Methoxyethylacrylat, Ethoxyethylacrylat und Mischungen davon ein.
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Das
erste Polymer dieser zweiten Zusammensetzung kann ferner ein Copolymer
von einem oder mehreren Acrylat-Monomeren mit bis zu 40 Mol.-% Nichthydrocarbyl-Acrylat-
und nichtether-substituierten
Hydrocarbyl-Acrylat-Monomeren sein, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus aromatischen Kohlenwasserstoffolefinen, Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid,
Monoalkyl- und Monoarylalkylester von Maleinsäure, Monoalkyl- und Monoarylalkylester
von Fumarsäure,
Itaconsäureanhydrid,
Monoalkyl- und Monoarylalkylester von Itaconsäure, Cyanoalkylacrylate, worin
Alkyl 2 bis 8 Kohlenstoffatome enthalten kann, sowie Monomeren mit
Vernetzungsstellen, die Chlor-, Epoxy- oder Carbonsäure-Gruppen
enthalten. Bevorzugte Nichthydrocarbylacrylat- und nichtether-substituierte Hydrocarbylacrylat-Comonomere
sind Acrylnitril, Maleinsäureanhydrid, Monoalkylester
von Maleinsäure,
Monoalkylester von Fumarsäure,
Itaconsäureanhydrid
und Monoalkylester von Itaconsäure.
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Verwendbare
Monomere, die Chlor-, Epoxy- oder Carbonsäure-Gruppen enthalten, schließen ein: 2-Chlorethylvinylether,
Vinylchloracetat, p-Vinylbenzylchlorid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Allylglycidylether, Glycidylacrylat
und Glycidylmethacrylat. Verwendbare aromatische Kohlenwasserstoffolefine
schließen
Styrol, α-Methylstyrol
und substituierte Styrole ein.
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Was
die erste Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung betrifft, kann
das zweite Polymer der zweiten Zusammensetzung als ein „freies" Polymer von sich
aus vorliegen und/oder es kann auf dem ersten Polymer aufgepfropft
sein. Bevorzugte zweite Polymere dieser zweiten Zusammensetzung
sind Poly(ethylenether) und Poly(1,2-propylenether) mit einzelnen
endständigen
Amin-Gruppen, wobei diese in dieser Zusammensetzung besonders bevorzugt
weitgehend an dem Polyacrylat der ersten Polymere dieser Zusammensetzung
angepfropft sind. Vorzugsweise sind die ersten Polymere, an denen
sie angepfropft sind, Polyacrylate, die Maleinsäureanhydrid oder Monoalkyl-
und Monoarylalkylester von Maleinsäure enthalten oder Monoalkyl- und
Monoarylalkylester von Fumarsäure
oder Itaconsäureanhydrid
oder Monoalkyl- und Monoarylalkylester von Itaconsäure. Ebenfalls
einbezogen sind Zusammensetzungen, die gepfropfte Poly(ethylenether)
und Poly(1,2-propylenether) mit einzelnen endständigen Amin-Gruppen an Polyacrylaten
aufweisen, die Epoxy-, Chlor- und/oder Carbonsäure-Vernetzungsstellen enthalten
(Vernetzungsstellen, die mit Aminen reagieren können) und Pfropfungen von Poly(ethylenethern)
und Poly(1,2-propylenethern) mit einzelnen endständigen Alkoholgruppen an einem
beliebigen Polyacrylat, allerdings jedoch in speziellen Polyacrylaten
ohne Carbonsäure-Gruppen
(die das Pfropfen verzögern
können),
die durch Transumesterung mit den Acrylatester-Gruppen erzeugt werden.
Andere derartige Zusammensetzung können Pfropfungen von Poly(ethylenethern)
und Poly(1,2-propylenethern) mit einzelnen endständigen Alkoholgruppen an einem
beliebigen Polyacrylat aufweisen, das Carbonsäure oder Epoxy oder Chlor enthält, und
zwar durch Veresterung mit der COOH oder durch katalysierte Anlagerung
an Epoxy oder (besonders schwierig) durch Veretherung durch Verdrängung des Chlors.
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Alle
diese Reaktionen des Pfropfens können
in ähnlicher
Weise wie diejenigen ausgeführt
werden, die auf dem Gebiet für
die spezielle chemische Reaktion, die beteiligt ist, bekannt sind.
Beispielsweise kann bei einer Transumesterungsreaktion ein typischer
Katalysator für
die Transumesterung, wie beispielsweise ein Alkalimetallalkoxid,
ein Tetraalkyltitanat, eine Zinnverbindung, wie beispielsweise Dibutylzinndilaurat oder Zinn(II)oktoat
oder ein Metallsalz, wie beispielsweise Zinkacetat, als Katalysator
verwendet werden. Zur Anwendung können typische Mengen für die Katalysatoren
gelangen, wie beispielsweise 0,3 bis 3 Gew.-% bezogen auf das gesamte
Polymer. Die Reaktion des Pfropfens kann in Lösung ausgeführt werden, wobei die Ausführung in
unvermischtem schmelzflüssigen
Polymer jedoch bevorzugt ist. Beispielsweise lässt sich die Reaktion des Pfropfens
in einem Extruder ausführen.
Sofern es sich bei dem zweiten Polymer um ein niedermolekulares
ungepfropftes zweites Polymer handelt, kann dieses vor dem Austritt
aus dem Extruder unter Verwendung geeigneter Unterdruckzonen entfernt
werden. Typische Temperaturen für
diese Reaktion betragen 100° bis
350°C, mehr
bevorzugt etwa 180° bis
300°C und
besonders bevorzugt 200° bis
290°C. Bei
der Ausführung der
Reaktionen des Pfropfens durch Veresterung oder Transumesterung
sind die Inhaltsstoffe vorzugsweise vorgetrocknet. Beispielsweise
können
bei Verwendung eines Extruders als Reaktionsbehälter die Inhaltsstoffe (und
speziell die ersten und zweiten Polymere) vor dem Zusetzen zu dem
Extruder vorgetrocknet sein oder können in den ersten Sektionen
des Extruders in Vakuumzonen vor dem erfolgenden Start der chemischen Reaktionen
getrocknet werden.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch andere Inhaltsstoffe
enthalten, wie sie normalerweise in Elastomeren angetroffen werden,
wie beispielsweise Füllstoffe,
Pigmente, verstärkende Mittel,
Antioxidantien, Antiozonschutzmittel, Härtungsmittel (Vernetzungsmittel),
Verarbeitungshilfe, Vernetzungsmittel und Weichmacher. Zusätzlich können auch
Mittel gegen „Massebildung" einbezogen sein,
wie beispielsweise Octacosan, und zwar vorzugsweise in geringen
Mengen (siehe beispielsweise die Beispiele 5 bis 8). Diese Zusammensetzung
sind als Elastomere verwendbar, die, wenn sie ungehärtet sind
(unvernetzt), eine bessere Beständigkeit
gegen „Massebildung" haben, und/oder
wenn sie gehärtet
oder ungehärtet
sind, verbesserte Niedertemperatureigenschaften haben. Diese verbesserten
Niedertemperatureigenschaften zeigen sich durch die niedrigeren
Glasübergangstemperaturen
(Tg) der Zusammensetzungen. Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
unter Anwendung von Verfahren, wie sie normalerweise bei derartigen Elastomeren
angewendet werden, gehärtet
(vernetzt) sein. Siehe hierzu beispielsweise die US-P-5093429. In einigen
Fällen
können
in relativ geringen Mengen einige der vorhandenen Comonomere als
Vernetzungsstellen wirken. Sofern es sich bei dem zweiten Polymer,
das auf dem ersten gepfropft sein kann, um einen Polyether handelt,
der über
eine einzelne endständige
Amin-Gruppe verfügt,
kann es wünschenswert
sein, das Polymer während
der Compoundierungsstufe zu dem ersten Polymer zuzusetzen, d. h.
zum Zeitpunkt, wenn die anderen Inhaltsstoffe der elastomeren Zusammensetzung
zugesetzt sind.
-
In
den Beispielen werden die folgenden Abkürzungen verwendet:
DSC – Differentialscanningkalorimetrie
E – Ethylen
MA – Methylacrylat
MAME – Monomethylmaleat
MW – relative
Molekülmasse
Mn – zahlengemittelte
relative Molekülmasse
ODCB – o-Dichlorbenzol
PCL – Poly(ε-caprolacton)
PEG – Poly(ethylenether)
PEPO – ein terminiertes
Blockcopolymer, das PEG und Poly(1,2-propylenether)-Blöcke enthält
Tg – Glasübergangstemperatur
-
In
den Beispielen wurden zum Testen der Polymer-Zusammensetzungen die
folgenden Methoden angewendet:
-
-
In
den Beispielen wurden die 1HNMR-Spektren
mit einem Bruker AM-300 (300 MHz)-Instrument in perdeuteriertem
Tetrachlorethan-Lösemittel
oder mit einem 300 MHz GE-Spektrometer, Varian Associates Unity 400,
oder Varian Associates 500 MHz in CDCl3-Lösemittel
und wahlweise mit einem Tetramethylsilan als inneren Standard gemessen.
Die logarithmischen Viskositätszahlen
wurden in Cannon-Fenske-Viskosimetern (#75
für PCL)
bei 25°C
gemessen. Die Polymer-Konzentration betrug 0,50 g/dl hauptsächlich in
Toluol für
PCL (0,055 g Polymer in 11 ml Lösemittel
oder 0,075 g/15 ml, gemessen mit Hilfe einer Pipette). Die Lösungen wurden
durch 0,5 Mikroliter-Spritzenfilter filtriert. Die thermischen Analysen
wurden auf einem Differentialscanningkalorimeter von DuPont Instruments
nach dem folgenden Protokoll ausgeführt. Es wurden 10 bis 18 mg einer
Portion jeder Probe in einem Metallbehälter in das Spektrometer gegeben
und insgesamt in einer Stickstoffatmosphäre gehalten. Die Probe wurde
von Raumtemperatur bis 60°C
bei 20°/min
erhitzt und für
2 Minuten bei 60°C
(„erste
Wärme") erhitzt. Die Probe
wurde in Flüssigstickstoff
bis –100°C gekühlt und
anschließend bis
60°C mit
20°/min
erhitzt und für
2 Minuten bei 60°C
(„zweite
Wärme") gehalten. Die Probe
wurde wiederum bis –100°C gekühlt und
bis 60°C
mit 20°/min
(dritte Wärme") erhitzt. Es wurden
lediglich die Übergänge für die zweite
und dritte Wärme
aufgezeichnet. Die Schmelzpunkte wurden als das Maximum der Schmelzenthalpie genommen
und die Tg-Werte als der Wendepunkt genommen.
-
Sofern
nicht anders angegeben, wurden die Schmelzreaktionen in den Beispielen
chargenweise in einem Brabender Plasticorder® (C.
W. Brabender Instruments, Inc., South Hackensack, NJ, USA) mit einem Misch/Messkopf
Typ 6 mit Laufrollen (etwa 60 ml Hohlraum) ausgeführt. Scale-up-Durchläufe wurden
ebenfalls in einem Brabender Plasticorder® ausgeführt, der
mit einem dreiteiligen Prep Mixer® und Scheibenmessern
(etwa 350 ml Hohlraum) ausgestattet war. Die typische Gesamtbeladung
für den
Typ 6 betrug 50 g und für
den größeren Mischer
250 g. Die Mischer wurden gereinigt, indem sie mit einer Mischung
von Nordel®-Kautschuk
(verfügbar
bei DuPont Dow Elastomers, Wilmington, DE, USA)/Bon Ami®-Reinigungsmittel
(oder Polyethylen/Ajax®) betrieben wurden, gefolgt
von einer Handreinigung, gelegentlich mit einer Drahtbürste. Es
wurden kontinuierliche Schmelzreaktionen in einem Doppelschneckenextruder
entsprechend der ausführlicheren Beschreibung
in einem der Beispiele ausgeführt.
-
Sofern
nicht anders angegeben, wurden sämtliche
Reagenzien nach Vorschrift verwendet. Tetrabutyltitanat [Ti(O-n-bu)4], 1,2,3,4-Tetramethylbenzol, Polyethylenglykolmethylether
und Oligoethylenglykolalkylether wurden von der Aldrich Chemical
Company erhalten; o-Dichlorbenzol (ODCB), Xylole, Dichlormethan (Ch2Cl2) und Methanol
wurden von der EM Science erhalten. Isoduren (etwa 90%) wurde von
der Fluka Chemical Corporation erhalten und Toluol von der Fisher
Scientific. Poly-ε-caprolactan
wurde entweder von Polysciences oder Union Carbide erhalten. Polyethylen-co-methylacrylat)-Dipolymere
und Poly(ethylen-co-methylacrylat-co-ethylhydrogenmaleat)-Terpolymere
wurden von der DuPont Company, Wilmington, DE, USA, erhalten. Ein
Dipolymer mit 62 Gew.-% Methylacrylat (MA) und einem Schmelzindex
(190°C)
mit etwa 40 g/10 min wurde als E/62MA bezeichnet, ein anderes mit
59 Gew.-% MA und einem Schmelzindex von etwa 8 wurde als E/59MA
bezeichnet und ein drittes Polymer mit 72 Gew.-% MA und einem Schmelzindex
von etwa 40 wurde E/72MA bezeichnet.
-
Mit
Ausnahme für
die Beispiele 1 bis 4 lautete das typische Protokoll für sämtliche
Reaktionen sowohl in kleineren als auch in größeren Mischern: 2 Minuten Vormischen
der Reagenzien, Katalysatorzugabe und 13 Minuten Reaktionsdauer
nach Start der Katalysatorzugabe. Damit betrug die Gesamtzeit des
Mischen 15 Minuten.
-
BEISPIEL 1
-
Zu
einem Mischer vom Typ 6 wurden bei 245°C und abgeschirmt mit Stickstoff
40,0 g E/72MA und 10,0 g Poly-ε-caprolacton-Diol
(„PCL-diol") (MW etwa 2000,
Polysciences, cat.#9694) geladen. Mit dem Stößel nach unten wurden die Polymere
bei 75 U/min für
2 Minuten gemischt. Anschließend
wurden 0,58 ml einer 10%-igen (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4-Lösung in
Xylolen in die Schmelze durch die mittlere Öffnung mit dem Stößel nach
oben unter einer Schutzatmosphäre
aus Stickstoff allmählich
eingespritzt, so dass es ausreichte, das Reagens so gut wie möglich zu
verteilen. Der Stößel wurde
wieder geschlossen und der Stickstoff-Schutzgasmantel aufrecht erhalten.
Das Drehmoment begann nach Zugabe des Katalysators rasch anzusteigen
und erreichte bei 990 m-g etwa 4 Minuten nach der Zugabe ein Maximum
und fiel anschließend
rasch ab, als das Material erstarrte und zu einem bröseligen
Feststoff wurde. Das Mischen wurde beendet und das Polymer 5 Minuten
nach Beginn der Katalysatorzugabe entnommen.
-
BEISPIEL 2
-
Es
wurde ein ähnlicher
Versuch wie in Beispiel 1 mit etwa 9000 MW Poly-ε-caprolacton („PCL") (Polysciences,
cat.#19561, ηinh = 0,272 in Toluol) an Stelle des 2000-MW-PCL-Diols
ausgeführt.
Das Anfangsmoment des Mischers betrug etwa 93 m-g. 6 Minuten nach
Katalysatorzugabe begann das Moment von etwa 70 m-g allmählich bis
zu einem Maximum von etwa 185 m-g 13 Minuten nach Katalysatorzugabe anzusteigen,
zu welchem Zeitpunkt das Mischen beendet und das Produkt entnommen
wurde. Die Polymerschmelze blieb während des gesamten Mischens
transparent.
-
BEISPIEL 3
-
Es
wurde ein weiterer ähnlicher
Versuch wie in Beispiel 1 mit etwa 30.000 MW-PCL (Polysciences cat.#
7039) ausgeführt
und keine Änderung
des Drehmomentes festgestellt. Das Anfangsmoment betrug 60 bis 90
m-g und blieb während
der gesamten Reaktion überwiegend
bei 60 m-g konstant. Die Schmelze war zu Beginn transparent bis
durchscheinend und am Ende der Reaktion transparent.
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BEISPIEL 4
-
Es
wurde ein weiterer ähnlicher
Versuch wie in Beispiel 1 mit etwa 9.000 MW-PCL (Polysciences, cat.# 19561)
ausgeführt,
jedoch ohne Zugabe von Titanat-Katalysator, um ein einfaches, nichtumgesetztes
Gemisch zu erzeugen. Die Probe wurde für 15 Minuten nach Zugabe des
Polymers zum Mischer gemischt. Die Schmelze war insgesamt sehr fluid
und es gab keine Änderung
des Drehmomentes. Das Drehmoment betrug am Ende etwa 34 m-g.
-
BEISPIELE 5 BIS 8
-
Zu
einem Mischer vom Typ 6 wurden bei 245°C und unter Stickstoff-Schutzgasmantel
45,0 g E/MA-Copolymere und 5,0 g PCL oder ein Gemisch der PCL geladen,
die in Tabelle 1 angegeben sind. Mit dem Stößel nach unten wurden die Polymere
bei 75 U/min für
2 Minuten gemischt. Sodann wurde eine Portion einer 10%-igen (Gew./Gew.)
Ti(O-n-bu)4-Lösung in Xylolen (Volumenangabe
in Tabelle 1) in die Schmelze durch die mittlere Öffnung mit
dem Stößel nach
oben unter einem Stickstoff-Schutzgasmantel allmählich eingespritzt, so dass
es ausreichte, das Reagens so gut wie möglich zu verteilen. Der Stößel wurde
wiederum geschlossen und der Stickstoff-Schutzgasmantel aufrecht
erhalten. In dem einen Fall (siehe Tabelle 1) wurde die Hälfte des
PCL 11 Minuten nach Beginn des Mischens zugesetzt. Das Mischen wurde
beendet und das Produkt 13 Minuten nach Katalysatorzugabe entfernt.
Die Polymer-Schmelze war während
des Mischens transparent oder durchscheinend.
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Jedes
Produkt wurde hinsichtlich seiner Beständigkeit gegen „Massebildung" bewertet. Der nachfolgend
beschriebene Test soll eine Lagerung von Pellets aus den Polymerprodukten
im Lagerhaus in Säcken simulieren,
die einzeln in Kästen
verpackt waren („bag-in-a-box"). Das Produkt aus
dem Brabender Plasticorder® wurde mit 5% Octacosan
gemischt und etwa 20 g in einen CSI-MAX®-Mischextruder
(Modell CS-194, CustomScientific Instruments, Cedar Knolls, NJ)
extrudiert. Die Rotortemperatur des Miniextruders betrug 115° bis 120°C, die Kopftemperatur
180° bis
190°C, während der
Antriebsmotor bei „90" eingestellt war.
Der resultierende Polymerstrang wurde in einer 2%-igen Dispersion
von Zinkstearat in kaltem Wasser abgeschreckt. Der Strang wurde
zu Pellets mit einem Verhältnis
Länge:
Durchmesser von 1 : 1,5 zertrennt und durch Bestäuben mit HiSil® 233
in einem Kunststoffsack oder einer Aluminium-Schale bestäubt. Der überschüssige Staub wurde
abgeschüttelt
und die Pellets in einen Glaskrug gegeben. Es wurde ein 2,54 cm
(1'') dickes Bett von Pellets
unter einer Last von 38 g gesetzt, während der Krug für 24 Stunden
in einem Ofen von 40°C
und anschließend
7 Tage gegeben wurde. Die Pellets wurden auf „Massebildung" getestet, indem
sie aus dem Krug nach der vorgeschriebenen Zeitdauer ausgegossen
wurden. Diejenigen ohne „Massebildung" flossen leicht aus
dem Krug („leichtes
Fließen"), diejenigen mit „Massebildung" flossen nicht aus
dem Krug („kein
Fließen") und diejenigen,
die lediglich eine geringfügige „Massebildung" zeigten, flossen
verhältnismäßig leicht
(„Fließen").
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BEISPIELE 9 UND 10 UND
VERGLEICHSBEISPIEL A
-
Es
wurde E/59MA mit PCL in der in den Beispielen 5 bis 8 beschriebenen
Weise mit Ausnahme der in Tabelle 2 angegebenen Mengen an PCL und
Katalysator gemischt. In dem einen Fall wurde ein einfaches Gemisch
hergestellt, da kein Ti(O-n-bu)4-Katalysator
der Mischung zugesetzt wurde, so dass ein Pfropfen durch Transumesterung
vermieden wurde. Die Beständigkeit
gegen „Massebildung" der Produkte wurde
mit dem Ausgangsmaterial (Vergleichsbeispiel A) E/59MA verglichen:
dieses Polymer wurde so wie es war unvermischt in dem Brabender
Plasticorder® gemischt.
Für die
Tests der Beständigkeit
gegen „Massebildung" wurden die Polymere
nicht mit Octacosan behandelt und die Extrusion bei einer Rotortemperatur
von 80°C
und einer Kopftemperatur von 150°C
ausgeführt.
Die „Massebildung" wurde lediglich
nach 24 Stunden bei 40°C
getestet. Die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen, dass E/59MA zur „Massebildung" neigt, das PCL eine
gewissen Beständigkeit gegenüber „Massebildung" gewährt, wenn
es ohne Reaktion zugesetzt wird, wobei das Pfropfen von PCL eine noch
bessere Beständigkeit
gegen „Massebildung" gewährt. In
einigen Fällen,
wo der Ti(O-n-bu)4-Katalysator bestimmte
Anwendungen des Produktes stören
kann, kann es wünschenswert
sein, das PCL ausschließlich zuzusetzen
und einen kleineren Wert für
die Beständigkeit
gegen „Massebildung" hinzunehmen.
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BEISPIEL 11 UND VERGLEICHSBEISPIEL
B
-
Es
wurde E/62MA mit PCL in der in den Beispielen 5 bis 8 beschriebenen
Weise mit der Ausnahme der in Tabelle 3 gezeigten Angaben für eine Mischung
von PCL mit niedrigem bzw. hohem MW und mit der Ausnahme gemischt,
dass die Katalysatorzusammensetzung und Menge entsprechend den Angaben
verwendet wurden. Die PCL lassen sich bis zu einem gewissen Grad
zu einer gleichförmigeren
MW-Verteilung während
des Ablaufs der Reaktion des Pfropfens durch Transumesterung äquilibrieren.
Die Beständigkeit
gegen „Massebildung" wurde entsprechend
der Beschreibung in den Beispielen 5 bis 8 getestet, wobei die Behandlung
der Produkte mit 5% Octacosan vor der Extrusion und Pelletisierung
einbezogen war. Die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, dass E/62MA
zur „Massebildung" neigt, wenn eine
Behandlung mit Ti(O-n-bu)4-Katalysator allein
erfolgt (Vergleichsbeispiel B), und zwar selbst dann, wenn das Drehmoment
des Mischers (ein Maß für die Viskosität der Schmelze)
sehr viel stärker
anstieg, als wenn PCL zusätzlich
vorhanden gewesen wäre.
Das PCL-Blend gewährt
eine Beständigkeit
gegen „Massebildung" und lässt sich
daher an Stelle einer einzelnen PCL-Komponente mit mittlerem MW
verwenden.
-
-
VERSUCH 1
-
Es
wurde Union Carbide Tone® PCL-Polymer P-767E (Charge
#2799, Mn etwa 43.000) über Nacht bei 45°C in einem
Vakuumofen unter Vakuum mit langsamer Stickstoffspülung getrocknet.
Es wurde eine 150 g-Portion des getrockneten PCL in einen Kunstharzkessel
geladen, der mit einem Aldrich-Aufsatz, Stopfen und Rührwerk ausgestattet
war und zuvor durch Erhitzen mit einer Heißluftpistole getrocknet worden
war. Anschließend
wurden 1.134 g 1,6-Hexandiol (Aldrich, 99%) durch Wägepapier
verteilt zugesetzt und der Kolben und die Inhaltsstoffe mit Stickstoff
gespült.
Anschließend
wurde der Katalysator (0,72 ml von 10% (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4 in Xylolen) mit der Spritze durch den Aldrich-Aufsatz
zugegeben, während
der Kessel unter einem leichten Stickstoff-Überdruck gehalten wurde. Der
Kessel wurde in ein Ölbad
bei etwa 240°C
gegeben und bis etwa 210° bis
215°C gekühlt. Die
Komponenten wurden gerührt,
während
das Ölbad
auf den neuen Sollwert von 225°C
zurückgeführt wurde.
Der „Nullpunkt" der Zeit wurde aufgezeichnet,
nachdem das Bad 225°C
erreichte oder die Rührgeschwindigkeit
sich auf 45 U/min erhöhte
(bei einer Einstellung von 20% Variac®, Motor bei
voller Spannung), je nach dem, welches zuerst erfolgte. Die Reaktion
wurde beendet, nachdem die Drehzahl bis zu einem konstanten Wert
(Ende des MW-Verlustes) angestiegen war oder 200 Minuten nach dem „Nullpunkt" der Zeit, je nach
dem, welches zuerst kam. Die Reaktion wurde mit einer Rührgeschwindigkeit
von 195 U/min innerhalb von etwa 1 Stunde konstant gehalten. Das
Produkt hatte eine logarithmische Viskositätszahl von 0,273 dl/g.
-
VERSUCH 2
-
Es
wurde Union Carbide Tone® PCL-Polymer P-767E (Charge
#2799, Mn etwa 43.000) über Nacht bei 45°C in einem
Vakuumofen unter Vakuum mit langsamer Stickstoff-Spülung getrocknet.
Eine 150 g-Portion des getrockneten PCL wurde in einem Kunstharzkessel
gegeben, der mit einem Aldrich-Aufsatz
ausgestattet war, mit einem Stopfen und einem Rührwerk und der zuvor durch
Erhitzen mit einer Heißluftpistole
getrocknet worden war. Anschließend
wurden 1.349 g 1,6-Hexandiol (Aldrich, 99%) mit Wägepapier
verteilt zugesetzt und der Kolben und seine Inhaltsstoffe mit Stickstoff
gespült.
Der Katalysator (1,72 ml von 10% (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4 in
Xylolen) wurde sodann mit einer Spritze durch den Aldrich-Aufsatz
gegeben, während
der Kessel unter leichtem Stickstoff-Überdruck gehalten wurde. Der
Kessel wurde in ein Ölbad
bei 240°C
gesetzt und dieses bis 220°C
gekühlt.
Die Komponenten wurden mit dem bei überwiegend 223° bis 227°C gehaltenen Ölbad gerührt. Der „Nullpunkt" der Zeit wurde aufgezeichnet,
sobald das Bad etwa 225°C
erreicht hatte oder die Rührgeschwindigkeit
auf 45 U/min (bei einer 20% Variac®-Einstellung,
Motor unter voller Spannung) anstieg, was immer zuerst eintrat.
Die Reaktion wurde abgebrochen, sobald die Drehzahl einen konstanten
Wert einnahm (Ende des MW-Verlustes)
oder etwa 200 Minuten nach dem „Nullpunkt" der Zeit, was immer zuerst eintrat.
Die Reaktion wurde bei einer Rührgeschwindigkeit
von etwa 160 U/min nach etwa 190 Minuten beibehalten und für weitere
23 Minuten für
insgesamt 213 Minuten fortgesetzt. Das Produkt hatte eine logarithmische Viskositätszahl von
0,278 dl/g. Der Prozess wurde viermal mit unterschiedlichen Chargen
des gleichen PCL wiederholt, was Polymere mit logarithmischen Viskositätszahlen
von 0,274, 0,278, 0,264 und 0,276 dl/g ergab.
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Die
5 gespaltenen PCL wurden in der Schmelze in einem 1 l-Kunstharzkessel
unter Stickstoff-Schutzgasatmosphäre und Rühren mit
einem Metallruhrstab oder eine Metallrührschaufel in einem 240°C- Ölbad compoundiert. Das Mischen
war zu Anfang langsam, beschleunigte sich mit dem Schmelzen des
Polymers und wurde dann für
15 Minuten mit dem Kühlen
des Ölbads
bis etwa 200°C
heftig. Das compoundierte Polymer wurde auf eine Plattenstrecke
mit Teflon®-beschichteter
Folie und abgedeckt mit Aluminium-Folie und mit Stickstoff-Schutzgasatmosphäre versehen
ausgetragen. Die logarithmische Viskositätszahl der Mischung betrug
0,272 dl/g.
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BEISPIELE 12 BIS 14 UND
VERGLEICHSBEISPIEL C
-
In
einen Brabender-Prep-Mixer® wurden bei 245°C und unter
Stickstoff-Schutzgasatmosphäre
mit einer Scheibenmesserdrehzahl von 75 U/min 225 g E/62MA (zuvor
zu einem flächigen
Erzeugnis verarbeitet, das sich leicht in den Brabender zuführen ließ) und 25
g des Blends aus gespaltenem PCL aus Versuch 2 geladen. Die Temperatur
des Mischers nahm ab und da sie langsam bis lediglich 229°C 8 Minuten
später
wieder anstieg, wurde die eingestellte Temperatur bis 260°C zur Beschleunigung
des Beheizens erhöht.
Sobald die Temperatur 244°C
an der 13 Minuten-Marke erreichte, wurde der Sollwert auf 245°C zurückgestellt
und der Katalysator (0,90 ml von 25%-igem (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4 in 1,2,3,4-Tetramethylbenzol) allmählich mit
Hilfe einer Spritze zugegeben. Gegenüber dieser Mischdauer des Vorkatalysators
von 13 Minuten ist eine Mischdauer des Vorkatalysators von 2 Minuten
im allgemeinen bevorzugt. Es wurde ausreichend Katalysator zugegeben,
um ungefähr
eine Verdreifachung des Ausgangsmomentes (Schmelzeviskosität) zu erzielen.
Das Drehmoment stieg rasch von 480 m-g bis zu einem Maximum von
etwa 1.300 m-g an und die Temperatur wurde bei etwa 245°C konstant
gehalten. Der Durchlauf wurde nach 26 Minuten, d. h. 13 Minuten
nach Katalysatorzugabe, beendet. Bei den nachfolgenden Durchläufen wurden
die Sollwerte von 245° bis
260°C zum
Zeitpunkt der Polymerzugabe umgestellt und wieder auf 245°C zurückgestellt,
wenn sich die Mischung dieser Temperatur näherte. Das Produkt hatte bei
100°C eine
Mooney-Viskosität
(ML – 1
+ 4) von 8. Bei Auflösung
in CH2Cl2 blieben
in Beispiel 12 sichtbare Gel-Flecke an den Wänden des Glasbehälters zurück. In ähnlicher
Weise wurde das Polymer von Beispiel 14 mit der Ausnahme hergestellt,
dass ein Blend von kommerziellen PCL mit hohem und niedrigem MW
für das
gespaltene PCL ersetzt wurde, wie in Tabelle 4 gezeigt wird. In
Beispiel 13 (Peroxid-Modifikation) wurden 2,6 g Vandre® VAM
und 5,7 g Luparco® 230XL vor dem Beladen
des Brabenders in 234 g E/62MA eingemahlen. Der Brabender wurde
auf 160°C
vorgewärmt
und mit E/62MA als Vormischung und 26 g gespaltenem PCL beladen,
9 Minuten lang gemischt und ausgetragen. Das Drehmoment erreichte
ein Maximum von etwa 5.500, was erheblich höher war als bei den Durchläufen der
PCL-Umesterung. Das Produkt hatte eine 100°C-Mooney-Viskosität (Ml 1
+ 4) von 17. Das Produkt von Beispiel 13 löste sich vollständig in
CH2Cl2 auf, jedoch
blieb die Lösung
trüb, was
wahrscheinlich auf den anorganischen Träger für das Luperco®-Peroxid
zurückzuführen ist.
-
Die
Produkte der Beispiele 12 bis 14 wurden auf Beständigkeit gegen „Massebildung" entsprechend der
Beschreibung in den Beispielen 5 bis 8 mit der Ausnahme bewertet,
dass sie nicht vor der Extrusion und Pelletisierung mit 5% Octacosan
behandelt wurden. Wie aus Tabelle 4 zu entnehmen ist, waren alle
gegen „Massebildung" beständig. Die
Produkte wurden compoundiert und vulkanisiert und die physikalischen
Eigenschaften der Vulkanisate mit einem verglichen, das in ähnlicher
Weise aus Vamac®D
(verfügbar
bei E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, DE, USA) hergestellt
wurde, bei dem es sich um ein von unbehandeltem E/62MA (Vergleichsbeispiel
C) derivierten kommerziellen Polymer handelte. Die PCL-behandelten Produkte
vereinten physikalische Eigenschaften, die mit dem unbehandelten
Polymer vergleichbar waren und die hinsichtlich der Beständigkeit
gegen „Massebildung" überlegen waren.
-
-
BEISPIEL 15
-
Zum
Vergleich wurden die Tg-Werte von unbehandeltem
E/52MA, E/62MA und E/72MA gemessen (bzw. Vergleichsbeispiele D,
E und F) und in Tabelle 5 aufgeführt.
Ebenfalls wurde der Tg-Wert von PCL gemessen
(Vergleichsbeispiel G), um festzustellen, das sie niedriger als
die der E/MA's war.
Die Tg-Werte anderer Proben, wie sie in
Tabelle 5 gezeigt sind, wurden ebenfalls gemessen. Kleinere Tg-Werte der Probe weisen im Allgemeinen auf
verbesserte Niedertemperatureigenschaften hin, d. h. das Produkt
ist bei niedrigeren Temperaturen verwendbar. Die Verringerung des
Tg-Wertes des E/MA-Dipolymers durch zugesetztes
PCL weist auf eine wahrscheinliche (zumindest) teilweise Mischbarkeit
hin.
-
-
BEISPIELE 16 BIS 19
-
In
einen Mischer vom Typ 6 wurden bei 250°C E62/MA-Copolymere und die
in Tabelle 6 angegebenen PEG geladen und mit Stickstoff-Schutzatmosphäre versehen.
Mit dem Stößel nach
unten wurden die Polymere für
2 Minuten bei 75 U/min gemischt. Anschließend wurde eine Portion einer
50%-igen (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4-Lösung
in ODCB (Volumenangabe in Tabelle 6) wahlweise in die Schmelze durch
die mittlere Öffnung
mit dem Stößel nach
oben unter einem Stickstoff-Schutzgasmantel so allmählich eingespritzt,
dass es ausreichend war, das Reagens so gut wie möglich zu
verteilen. Der Stößel wurde
wiederum geschlossen und der Stickstoff-Schutzgasmantel aufrecht
erhalten. Das Mischen wurde beendet und das Produkt 13 Minuten nach
Katalysatorzugabe entfernt. Die Polymer-Schmelze war während des
Mischens transparent, was eine Mischbarkeit der Schmelze vermuten
ließ.
Nach dem Kühlen
auf Raumtemperatur waren die PEG mit MW von etwa 550 bis 750 enthaltenden
Produkte transparent oder nahezu transparent, während solche, die PEG mit einem
MW von etwa 2.000 bis 5.000 enthielten, lichtundurchlässig waren,
was wahrscheinlich auf eine Kristallisation eines Teils des PEG
zurückzuführen ist
und die Möglichkeit
vermuten lässt,
dass man eine verbesserte Beständigkeit
gegen „Massebildung" erhält.
-
Um
ungepfropftes PEG zu extrahieren und damit den Umfang des Pfropfens
von PEG an E/62MA zu ermitteln, wurden einige dieser Produkte aufgelöst und sodann
wieder aus der Lösung
mit der nachstehend beschriebenen Prozedur ausgefällt. Das
ungepfropfte PEG blieb in Lösung,
da es in dem Ausfällmittel
löslich war.
Die „Pfropfungen" waren solche Produkte,
die während
der Reaktion mit Titanat-Katalysator
behandelt wurden, während
die „Blends" solche waren, die
nicht mit Titanat behandelt wurden. Die Extraktionsergebnisse in
Tabelle 6 zeigen, dass bei den getesteten Pfropfprodukten wesentlich
mehr Produkt ausgefällt
worden war, da mindestens ein Teil des PEG sich an dem unlöslichen
E/62MA bindet.
-
Es
wurden jeweils acht 1 g-Portionen von Pfropfungen oder Schmelzblends
von PEG und E/62MA in 80 ml Aceton aufgelöst, die Lösungen ausgefällt, indem
man sie langsam in 400 ml gut gerührtes deionisiertes Wasser
tropfen ließ.
Von dem kautschukartigen Polymer wurde Flüssigkeit dekantiert und das
Polymer zusammengedrückt,
um zusätzliche
Flüssigkeit
auszudrücken.
Der Feststoff wurde dreimal mit 100 ml-Portionen Wasser gewaschen,
jedes Mal zur Unterstützung
der Extraktion von Verunreinigungen geknetet und die Flüssigkeit
anschließend
dekantiert und das Polymer zusammengedrückt, um zusätzliche Flüssigkeit auszudrücken. Der
Feststoff wurde über
Nacht in einem Dampfabzug getrocknet und anschließend in
einem Vakuumofen bei 60°C
unter Vakuum mit geringfügiger
Stickstoff-Spülung
bis auf Gewichtskonstanz (mindestens 24 Stunden) getrocknet. Die
Extraktmenge wurde aus der Differenz zwischen 8,0 g und der gewonnenen
Trockenmasse ermittelt. Bei den Blends überstieg der berechnete Extrakt
die theoretische Menge von PEG um 0,13 bis 0,14 g, was auf eine
wasserextrahierbare Fraktion von E/MA zurückzuführen war. Bei der Berechnung
der Pfropfmenge bei Reaktionsprodukten wurde davon ausgegangen,
dass diese Fraktion einen Teil des Extraktes ausmachte und wog 0,13
bis 0,14 g. Die Ergebnisse sind nachfolgend in Tabelle 6 gezeigt.
-
-
BEISPIELE 20 BIS 22
-
Es
wurde eine Mischung von Polyethylenglykolmethylethern auf E/62MA
entsprechend der Beschreibung in den Beispielen 16 bis 19 mit der
Ausnahme aufgepfropft, dass die PEG-Komponente mit geringerem MW
vor der 25 Gew.-%-igen Ti(O-n-bu)4/ODCB-Katalysator-Lösung zugesetzt
wurde, dass die PEG-Komponente mit dem höheren MW 11 Minuten nach dem
Katalysator zugesetzt wurde und das Mischen 2 Minuten später beendet
wurde, d. h. 13 Minuten nach Katalysatorzugabe. Das PEG mit einem
MW von etwa 550 wurde zum Optimieren des Pfropfens verwendet und
das PEG mit einem MW von etwa 2.000 oder etwa 5.000 zur Verbesserung
der Kristallisation des Produktes bei Raumtemperatur, um eine verbesserte
Beständigkeit
gegen „Massebildung" zu gewähren. Die
Beständigkeit
gegen „Massebildung" wurde nach der in
den Beispielen 5 bis 8 beschriebenen Methode einschließlich der
Behandlung der Produkte mit 5% Octacosan vor der Extrusion und Pelletisierung
gemessen. Die Beständigkeit
gegen „Massebildung" wurde auch ohne
Zusatz von Octacosan getestet. Die Inhaltsstoffe und die Ergebnisse
der „Massebildung" sind in Tabelle
7 gezeigt. Alle mit Octacosan behandelten Produkte zeigten eine
gewisse Beständigkeit
gegen „Massebildung" nach einem Tag unter
Belastung bei erhöhter
Temperatur, wobei sich mehrere für
1 Woche gegen „Massebildung" als beständig erwiesen.
-
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BEISPIEL 23
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Es
wurde Polyethylenglykolmethylether (MW etwa 550) auf E/62MA in der
in den Beispielen 16 bis 19 beschriebenen Weise mit der Ausnahme
aufgepfropft, dass 42,5 g E/62MA, 7,5 g PEG und 0,30 ml 25%-iges (Gew./Gew.)
Ti(O-n-bu)4 in Isodurol verwendet wurden
und die Reaktion bei 250°C
ausgeführt
wurde. Die PEG-Extraktion wurde entsprechend der Beschreibung in
den Beispielen 16 bis 19 ausgeführt
und die aufgepfropfte Menge sowohl aus den Massen des vorgefällten Produktes
als auch aus dem Feststoff errechnet, der beim Trocknen des Filtrats
erhalten wurde. Außerdem
wurde die prozentuale aufgepfropfte PEG-Menge aus den NMR-Spektren
berechnet.
-
Für die 1HNMR-Analyse wurde jede Probe bei einer
Konzentration von 1% in Perdeuterotetrachlorethan aufgelöst, mit
einer kleinen Menge an Trifluoressigsäureanhydrid behandelt und für etwa 30
Minuten bei etwa 100°C
erhitzt, um zu ermöglichen,
dass das Säureanhydrid
die terminalen OH-Gruppen des nichtumgesetzten PEG verbraucht. Die
aus der Reaktion von Trifluoressigsäureanhydrid mit den terminalen
OH-Gruppen des ungepfropften PEG resultierenden Protonen erschienen
bei δ4,5
ppm (CH2OC[O]CF3).
Aus dem Aufpfropfen von PEG auf E/MA resultierende Protonen erschienen
bei δ4,2
ppm (CH2OCO-Teil, verknüpft mit dem Polymer-Grundgerüst). Die
Protonen, die den Gehalt an Methylacrylat (MA) zu Beginn der Reaktion
repräsentieren,
erschienen bei δ2,3
ppm (CHCOO-Teil). Das Verhältnis
von aufgepfropften PEG/gesamten (aufgepfropft + nichtumgesetzt)
PEG wird ermittelt, indem die Fläche
unterhalb des δ4,2
ppm Peaks durch die Summe der Flächen
unterhalb der Peaks bei δ4,2
und δ4,5
ppm dividiert wird. Die Mol.-% an MA, die durch PEG ersetzt wurden,
das dadurch an das E/MA-Grundgerüst gepfropft
wurde, wurden ermittelt, indem die Fläche unterhalb des δ4,2 ppm Peaks
durch die Fläche
unter des δ2,3
ppm Peaks dividiert und auf die Zahl der Protonen korrigiert wurden,
die jedes Peak repräsentiert.
-
Die
Ergebnisse dieser Analysen sind in Tabelle 8 zusammengestellt.
-
-
BEISPIELE 24 BIS 34 UND
VERGLEICHSBEISPIELE H UND I
-
Es
wurde eine Reihe von E/MA-PEG-Pfropfungen in der in den Beispielen
16 bis 19 beschriebenen Weise mit der Ausnahme hergestellt, dass
die in Tabelle 9 beschriebenen Mengen der Inhaltsstoffe verwendet wurden.
Das zugesetzte PEG senkte die Tg aller Arten
von E/MA, die getestet wurden, und die Größenordnung der Änderung
war proportional zu der PEG-Menge in dem Produkt, was in Tabelle
10 gezeigt wird. Die Tg-Werte der E/MA-Ausgangs-Copolymere
sind ebenfalls in Tabelle 10 als Vergleichsbeispiele H (E/62MA)
und I (E/72MA) gezeigt.
-
-
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BEISPIELE 35 UND 36 UND
VERGLEICHSBEISPIELE K UND J
-
BEISPIEL 35
-
Es
wurden mehrere Chargen einer Pfropfung von Polyethylenglykolmethylether
(MW etwa 550) auf E/72MA in der in den Beispielen 16 bis 19 beschriebenen
Weise mit der Ausnahme hergestellt, dass 45,0 g E/72MA, 5,0 g PEG
und 0,20 ml 25%-iges (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4 in
Isodurol für
jede Charge verwendet wurden und die Reaktion bei 250°C ausgeführt wurde.
Die Chargen wurden vereint, um eine ausreichende Menge zum Compoundieren
auf einer Kautschukmühle,
Vulkanisieren und Bewertung der Vulkanisateigenschaften bereitzustellen.
Der Anteil des PEG, der aufgepfropft wurde, wurde durch Extraktion
der Mischung mit Hilfe der Auflösungs-
und Ausfällungsprozedur
ermittelt, wie sie für
die Beispiele 16 bis 19 beschrieben wurde. Die Tg wurde
mit Hilfe der DSC an einer Portion der Mischung gemessen und eine
andere Portion entsprechend der Darstellung in Tabelle 11 compoundiert
und gehärtet.
-
BEISPIEL 36
-
Der
Prozess von Beispiel 35 wurde mit mehreren Chargen wiederholt, die
aus 45,0 g E/62MA, 5,0 g PEG und 0,55 ml 25%-iges (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4 in Isodurol hergestellt wurden. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 11 gegeben.
-
VERGLEICHSBEISPIELE J
UND K
-
Es
wurden die DSC's
von unmodifiziertem E/72MA und E/62MA gemessen und die Polymere
wie vorstehend als Vergleichsbeispiele J bzw. K compoundiert und
vulkanisiert. Die DSC- und Vulkanisationsergebnisse wurden mit den
gepfropften Proben verglichen und in Tabelle 11 zusammengestellt.
-
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 11 zeigen, dass die Ausgewogenheit von Lösemittel
und Temperaturbeständigkeit
verbessert ist. Die physikalischen Eigenschaften der mit Peroxid-gehärteten Materialien
sind ähnlich denen
von unmodifizierten Polymeren in den Vergleichsbeispielen. Die Flexibilität bei geringerer
Temperatur, die mit Hilfe von „Clash-Berg" in der Tabelle ermittelt
wurde, wurde durch Pfropfen verbessert, womit das überlegene
Niedertemperaturverhalten gezeigt ist. Die Produkte mit PEG haben
ein verringertes Ölquellvermögen. Die
Ausgewogenheit von Ölquellvermögen und
Niedertemperatureigenschaften ist ebenfalls verbessert: beispielsweise
hat das von dem E/72MA-PEG-Produkt
(Beispiel 34) derivierte Vulkanisat ein sehr viel geringeres Ölquellvermögen als
dasjenige, das auf unmodifiziertem E/62MA beruht (Vergleichsbeispiel
K), hat jedoch eine vergleichsweise geringe Clash-Berg-Temperatur. Überraschenderweise
ist trotz der Wasserlöslichkeit
des PEG das Wasserquellvermögen
in heißem
Wasser nicht erhöht
und ist unerwartet etwas verringert.
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BEISPIELE 37 BIS 45 UND
VERGLEICHSBEISPIEL L
-
Für diese
Beispiele wurde die folgende Anlage verwendet:
- (a)
ein Einschnecken-Hilfsextruder zur Zuführung von E/MA-Elastomer
- (b) Berstorff® (Florence, KY, USA) ZE-25-Doppelschneckenextruder,
mit einem Durchmesser von 25 mm, L/D = 38, mitlaufend, gegenseitig
kämmend.
Es gelangte ein knapp arbeitendes Schneckendesign zum Einsatz, einschließlich Blisterringe,
Knet-, Misch- und Umkehrelemente. Diese Elemente erzeugten Bereiche des
Haltens (Schmelzdichtungen) an mehreren Stellen entlang der Schnecke.
- (c) zwei ISCO® (ISCO Inc., Lincoln,
NB, USA) Digital-Spritzpumpen, Model 500 D, zur Zuführung von
PEG und Katalysator-Lösung
- (d) Vakuumpumpe (Vakuum mit 3,2 kPa Absolutdruck)
- (e) tiefgekühlte
Kältefalle
mit einem Betrieb bei –60°C.
-
Es
wurden die folgenden Materialien verwendet:
-
-
Das
E/MA-Polymer wurde mit einer geregelten Geschwindigkeit in den Berstorff-Extruder
eingeführt und
das Polymer bei einer Temperatur von etwa 100°C an der Einspritzstelle in
die Berstorff, Zone 1. Der Berstorff-Extruder bestand aus 8 Zonen,
von denen Zone 2 bis 8 bis zur gleichen Temperatur (260° bis 280°C) beheizt
war (angegeben in Tabelle 12), und eine 9. Zone (das Werkzeug),
die bei 200°C
eingestellt war. Das Polyethylenglykolmethylether (PEG) wurde in
die Zone 2 (an der Eintrittseite) des Berstorff-Extruders mit einer Geschwindigkeit
von 7,0 ml/min eingeführt.
Jeden Tag wurde eine frische Charge von Katalysator-Lösung (25 Gew.-%-ig
(Gew./Gew.) Tetrabutyltitanat in Toluol) hergestellt und in die
ISCO-Spritzpumpe zur Zuführung
entweder in Zone 3 oder Zone 5 des Berstorff gegeben. An der Zone
7 befand sich eine Unterdruck-Lüftungsöffnung.
Nachdem ein stationärer
Durchsatz erzielt worden war, wurde vor dem Einspritzen von Alkohol
und Katalysator der E/62MA-Polymer-Durchsatz kontrolliert, indem
der Ausgang des Polymers über
ein Intervall von 2 Minuten gewogen wurde. Die Polymer-Beschickungsrate
betrug näherungsweise
63 g/min. Seine Verweilzeit in dem Extruder betrug etwa 1,2 bis
1,5 Minuten, die während
eines vorangegangenen Durchlaufs unter ähnlichen Bedingungen mit verschiedenen
Pfropfungsmitteln ermittelt wurde. Das am Werkzeug austretende Polymer
wurde in tarierten und mit Polytetrafluorethylen ausgekleideten
Ristpfannen über
abgemessene Zeitintervalle (in der Regel 2 Minuten) aufgenommen,
in einem Trog mit Kühlwasser
gekühlt
und zur Bestimmung der Produktdurchsatzmenge gewogen. Gelegentlich
wurde im Verlaufe des Versuches der Polymer-Durchsatz gravimetrisch
mit abgeschalteten Flüssigkeitsströmen bestimmt.
Das Nebenprodukt Methanol und etwas von dem nichtumgesetzten PEG
wurden in die Nähe
der Ausgangsseite des Berstorffs an einer Vakuumöffnung an dem Extruder entfernt,
die mit der Vakuumpumpe und der Kühlfalle entsprechend der vorstehenden
Beschreibung verbunden war.
-
Die
Schneckendrehzahl des Berstorff-Extruders betrug 200 U/min. Der
Katalysator-Durchsatz und die Berstorff-Zylindertemperatur variierten
in der in Tabelle 12 beschriebenen Weise. Die innere Schmelztemperatur
in der Nähe
des Werkzeugs betrug etwa 205°C.
Wie aus Tabelle 12 entnommen werden kann, ist es möglich, mindestens
einen Teil des PEG in der kurzen Verweilzeit im Extruder zu pfropfen,
was mit Hilfe der 1HNMR-Analyse ermittelt
wurde.
-
Für die 1HNMR-Analyse wurde jede Probe bei einer
Konzentration von 1% in Perdeuterotetrachlorethan aufgelöst, mit
einer kleinen Menge Trifluoressigsäureanhydrid behandelt und 30
Minuten bei 100°C
erhitzt, um zu ermöglichen,
dass das Säureanhydrid
die OH-Endgruppen des nichtumgesetzten PEG verbraucht. Die aus der
Reaktion von Trifluoressigsäureanhydrid
mit den OH-Endgruppen
des ungepfropften PEG resultierenden Protonen erscheinen bei δ4,5 ppm (CH2OC[O]CF3). Die aus
dem Pfropfen von PEG auf E/MA resultierenden Protonen erscheinen
bei δ4,2
ppm (CH2OCO-Teil, verknüpft mit dem Polymer-Grundgerüst). Die Protonen,
die den Gehalt an Methylacrylat (MA) zu Beginn der Reaktion repräsentieren,
erscheinen bei δ2,3 ppm
(CHCOO-Teil). Das Verhältnis
von gepfropften/gesamten (gepfropft + nichtumgesetzt) PEG wird ermittelt, indem
die Fläche
unterhalb des δ4,2
ppm Peaks durch die Summe der Flächen
unterhalb der Peaks bei δ4,2 und δ4,5 ppm dividiert
wird. Die Mol.-% von MA, die durch PEG gepfropft wurden (CH3O ersetzt durch PEG) wurden ermittelt, indem
die Fläche
unterhalb des δ4,2
ppm Peaks durch die Fläche
unterhalb des δ2,3
ppm Peaks dividiert und auf die Zahl der Protonen korrigiert wurde,
die jedes Peak repräsentiert.
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-
Ein
Teil der aus dem Extruderpfropfen von PEG vorstehend erhaltenen
Produkte wurde auf einer Kautschukmühle mit einer Härtungsrezeptur
vom Peroxid-Typ compoundiert und vulkanisiert. In ähnlicher
Weise wurde nichtmodifiziertes E/62MA compoundiert und vulkanisiert
(Vergleichsbeispiel L). Die physikalischen Eigenschaften des Vulkanisats
in Tabelle 13 zeigen, dass die PEG-Modifikation die Eigenschaften
von E/62MA nicht nachteilig beeinflusst und überraschenderweise nicht das
Heißwasserquellvermögen erhöht, obgleich von
dem PEG bekannt ist, dass es über
eine Affinität
zum Wasser verfügt.
-
-
BEISPIELE 46 BIS 52
-
Es
ist möglich,
kurzkettiges Alkyl, Aryl oder Alkylarylether von Ethylenoxid-Dimeren,
-Trimeren und anderen Oligomeren zu pfropfen, die auch die angestrebten
Herabsetzungen des Tg-Wertes von E/MA erfahren können. Die
Oligomere können
ausreichend flüchtig
sein, so dass die ungepfropften Teile durch Verdampfung aus dem
Produkt beispielsweise aus der Vakuumlüftungsöffnung des Extruders, in dem
die Pfropfreaktion ausgeführt
werden kann, entfernt werden können.
-
Es
wurde eine Reihe von E/62MA-Pfropfungen aus einer Vielzahl von Oligoethern
in der in den Beispielen 16 bis 19 beschriebenen Weise hergestellt
mit der Ausnahme, dass 36,0 g E/62MA, 4,0 g Oligoether und 0,34
ml 25 Gew.-%-iges (Gew./Gew.) Ti(O-n-bu)4 in
Isodurol jeweils verwendet wurden und die Reaktion bei 200°C ausgeführt wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 14 gegeben. Sämtliche Oligoether waren in
der Schmelze mischbar und mehrere verringerten den Tg-Wert
des Polymers. Diethylenglykolhexylether und „Poly"ethylenglykolbutylether (im Mittel näherungsweise
ein Trimer) ergaben 65 bis 72%-iges Pfropfen und erhebliche Herabsetzungen
des Tg-Wertes.
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BEISPIELE 53 UND 54 UND
VERGLEICHSBEISPIEL M
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Für diese
Beispiele wurde folgende Anlage verwendet:
- (a)
ein 5,1 cm (2'') Einschnecken-Hilfsextruder
zur Zuführung
von E/MA-Elastomer
- (b) Berstorff® (Florence, KY, USA) ZE-25-Doppelschneckenextruder,
Durchmesser 25 mm, L/D = 38, mitlaufend, kämmend eingreifen. Eine allgemeine
Mischschnecke, die hauptsächlich
aus Förderelementen
mit 3 langen Reihen bestand (ungefähr 2 L/D) Zahnradmischelementen
mit einem Schmelze-Dichtungselement
vor der Lüftungszone
und einem kurzen Mischelement zwischen der Dichtung und der Lüftungsöffnung.
- (c) ISCO® (ISCO
Inc., Lincoln, NEE, USA) digitale Spritzpumpe, Modell 500 D, zur
Zuführung
von Polyetheramin.
- (d) Nash MHC25-Vakuumpumpe (Vakuum von 3,2 kPa Absolutdruck).
-
Es
wurden die folgenden Materialien verwendet:
-
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Das
E/MA/MAME-Polymer wurde mit einer Temperatur von etwa 100°C mit geregeltem
Durchsatz in die Zone 1 des Doppelschneckenextruders eingeführt. Der
Berstorff-Extruder bestand aus 8 Zonen, den Zonen 2 bis 8, die auf
die in Tabelle 15 angegebenen Temperaturen erhitzt wurden, und aus
einer 9. Zone (das Werkzeug), die auf 150°C eingestellt war. Das Poly(ethylenoxid-co-propylenoxid)amin
(PEPO) wurde in die Zone 2 des Doppelschneckenextruders mit den
in Tabelle 15 angegebenen Durchsatzraten zugeführt. Die drei langen Mischelemente
auf der Schnecke wurden zu Beginn von Zone 3 angeordnet, den Mittelteil
von Zone 4 und dem Ende von Zone 5. Die Schmelzedichtung befand
sich am Ende von Zone 6. Die Drehzahl der Extruderschnecke betrug
128 U/min. Sobald ein stationärer
Durchsatz an Polymer erzielt worden war, wurde die Einspritzung von
PEPO eingeleitet. Das PEPO reagierte mit dem Säureanhydrid unter Erzeugung
des Polymers, um das PEPO-gepfropfte E/MA/MAME-Polymer herzustellen.
Das gepfropfte Polymer-Produkt verließ das Werkzeug und wurde in
tarierten mit Polytetrafluorethylen-ausgekleideten Pfannen über die
gemessenen Zeitabstände (in
der Regel 2 Minuten) aufgenommen, in einem Trog mit Kühlwasser
gekühlt
und zur Bestimmung der Produktdurchsatzrate gewogen. Das Nebenprodukt
Wasser und Ethanol wurden an der Vakuumöffnung in Zone 7 in der Nähe des Austrittendes
des Doppelschneckenextruders entnommen.
-
Wie
in Tabelle 15 gezeigt wird, enthielten die Pfropfprodukte 5,5 und
10,5 Gew.-% PEPO. Das Polyetheramin wurde vollständig umgesetzt, was anhand
der FTIR-Analyse der Menge des während
der Pfropfreaktion verbrauchten Säureanhydrids bestimmt wurde.
Die Vorteile der niedrigen Temperatur des PEPO-Pfropfpolymers zeigen
sich durch die niedrigeren Glasübergangstemperaturen
(Tg) der Pfropfungen, –28,3° und –32,4°C gegenüber der von ungepfropftem Grundpolymer
von –25,2°C.
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-
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Die
aus dem Extruderpfropfen von PEPO vorgenannten erhaltenen Produkte
wurden auf einer Kautschukmühle
unter Verwendung von Carbon Black-Formulierung compoundiert. Die
Verbindungen wurden mit einem Diamin/Guanidin-Härtungssystem vulkanisiert und
die Eigenschaften ermittelt. In ähnlicher
Weise wurde ungepfropftes E/63MA/5MAME compoundiert und vulkanisiert
(Vergleichsbeispiel M). Die Daten des Vulkanisats in Tabelle 16
zeigen, dass die PEPO-Modifikation zu Pfropfpolymeren führt, die über sehr
gute physikalische Eigenschaften verfügen, ohne dass das Heißwasserquellvermögen wesentlich
erhöht
wird. Diese PEPO-modifizierten Zusammensetzungen verfügen über verbesserte
Niedertemperatureigenschaften, wie die Tg-Differenzen
in den uncompoundierten Pfropfpolymeren zeigen, die durchgehen bis
zu den Carbon-Black-Vulkanisaten.
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BEISPIELE 55 BIS 57 UND
VERGLEICHSBEISPIEL N
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In
diesen Beispielen wurden die folgenden Materialien verwendet:
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Das
E/MA/MAME-Polymer wurde mit Polyetheramin (PEPO) in ähnlicher
Weise wie in den Beispielen 53 und 54 unter Anwendung der in Tabelle
17 gezeigten Extruderbedingungen gepfropft. Das PEPO wurde gleichmäßig in die
Zonen 2 und 3 eingespritzt und ebenfalls eine 50 : 50-Lösung von
Santonox® TBMC-Stabilisiermittel
in Aceton in die Zone 3. Die Menge an Santonox® TBMC
in dem gepfropften Produkt betrug näherungsweise 2.500 ppm.
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Wie
in Tabelle 17 gezeigt, enthielten die gepfropften Produkte 7,4,
10,2 und 12,4 Gew.-% PEPO. Die Glasübergangstemperaturen (Tg) der Pfropfungen wurden anhand der DSC
ermittelt und betrugen –34,1, –35,7 und –37,8°C; die Tg von ungepfropftem Polymer wurde in der
gleichen Weise mit –28,9°C ermittelt.
Das Pfropfen verringerte die Tg und verbesserte
die Niedertemperatureigenschaften. Die Tg nahm
weiter ab, wenn die Menge an gepfropftem Polyetheramin zunahm.
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Die
vom Extruderpfopfen von PEPO erhaltenen vorgenannten E/MA/MAME-Pfropfungen
wurden auf einer Kautschukmühle
unter Verwendung einer Carbon Black-Formulierung compoundiert. Die
Verbindungen wurden mit einem Diamin/Guanidin-Härtungssystem vulkanisiert und
die Eigenschaften ermittelt. Ungepfropftes E/MA/MAME wurde in ähnlicher
Weise compoundiert und vulkanisiert (Vergleichsbeispiel N). Die
Daten des Vulkanisats in Tabelle 18 zeigen, dass die PEPO-Modifikation
zu Pfropfpolymeren mit guten physikalischen Eigenschaften führt. Wie
anhand der Tg-Differenzen gezeigt wird,
sind die Niedertemperatureigenschaften der Pfropfungen gegenüber dem
ungepfropften Polymer verbessert.
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BEISPIEL 58
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Es
wurde ein Copolymer von 95 Gew.-% Ethylacrylat und 5 Gew.-% Itaconsäuremonobutylester
mit Jeffamine® M-2070-Polyetheramin
(PEPO) in ähnlicher
Weise wie in den Beispielen 53 und 54 im Rahmen der in Tabelle 19
angegebenen Extruderbedingungen gepfropft. Vor Beginn der PEPO-Einspritzung
betrug der Polymerdurchsatz aus dem Extruder 90 g/min. Sodann wurde
PEPO in die Zone 2 des Doppelschneckenextruders mit 7 ml/min eingespritzt.
Mindestens ein Teil des PEPO wurde gepfropft.
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Die
Glasübergangstemperaturen
(Tg) der Pfropfung wurden mit Hilfe der
DSC ermittelt und erwiesen sich als niedriger als die Tg von
ungepfropftem Polymer, was in der gleichen Weise ermittelt wurde.
Damit senkt das Pfropfen mit PEPO die Tg und
verbessert die Niedertemperatureigenschaften.
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Das
vorgenannte Ethylacrylat/Itaconsäuremonobutylester-Pfropfcopolymer,
das aus dem Extruderpfropfen von PEPO erhalten wurde, kann auf einer
Kautschukmühle
unter Verwendung einer Carbon-Black-Formulierung compoundiert und
anschließend
gehärtet
werden. Das Vulkanisat wird über
gute physikalische Eigenschaften verfügen und über eine Tg,
die niedriger ist als die des Vulkanisats, das aus ungepfropftem
Ethylacrylat/Itaconsäuremonobutylester-Copolymer
hergestellt wurde.