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Verfahren zum Verschluß von Briefen. Bekannt ist eine Drucksachenschließinaschine,
die Siegelmarken durch ein Sauä inundstück einem Vorratsbehälter entnimmt, anfeuchtet,
zur- Hälfte auf den Rand der gefalteten Drucksache -aufklebt, . um den Rand biegt
und schließlich zur anderen Hälfte aufklebt. Mit dieser Maschine lassen sich jedoch
Briefe nicht verschließen, weil nach den Bestimmungen der Post und zum Zweck der
Geheimhaltung des Inhaltes vor Unberufenen Briefe so vollständig verschlossen sein
müssen; -daß man den Inhalt nicht zu sehen vermag.
llit der bekannten
Maschine läßt es sich nicht erreichen, weil mit ihr höchstens in der 'Mitte jeder
Seite des gefalteten Briefbogens eine Siegelmarke um den Rand geklebt werden kann.
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Bekannt ist ferner das Verschließen von Briefen durch Umkleben der
offenen Ränder des gefalteten Briefbogens mit glatten, mit Klebstoff versehenen
Streifen. Die Ausführung dieses Verfahrens von Hand erfordert jedoch so viel Arbeit,
daß dadurch die Kosten eines Briefumschlages einschließlich seines Verschließens
überwogen werden.
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Die Erfindung besteht darin, daß zur Ausführung dieses Verfahrens
durch eine Maschine ein Papierstreifen von einer Rolle abgezogen, klebend gemacht,
abgeschnitten und auf eine Falzvorrichtung gebracht wird, worauf einer von den zu
schließenden Rändern des Briefes so auf den Papierstreifen gelegt wird, daß ein
Teil der Streifenbreite bedeckt ist und der Streifen dann um den Rand des Briefes
gefalzt. wird, worauf das gleiche für die anderen zu verschließenden Ränder des
Briefes wiederholt wird.
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Die zur Ausführung des Verfahrens dienende Maschine kennzeichnet sich
dadurch, daß eine Vorrichtung, um Verschlußstreifen einseitig klebend zu machen,
eine Abschneidevorrichtung, eine Fördervorrichtung für die Streifen und eine Vorrichtung,
um die Streifen um den Rand eines Briefes zu falzen, so miteinander verbunden sind,
daß die Fördervorrichtung den klebenden Streifen auf die Falzvorrichtung legt und
dort festhält, bis die: Falzvorrichtung ihn erfaßt und falzt.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Abb. i
ist eine Gesamtansicht der Maschine von der Bedienungsseite aus gesehen, Abb. 2
eine Rückansicht des oberen Teiles in der Stellung kurz nach der Umkehr der Fördervorrichtung,
Abb.3 der zugehörige Grundriß, Abb. 4. eine Rückansicht in der Verschlußstellung,
Abb. 5 der zugehörige Grundriß, Abb. 6 ein Schnitt nach A-B der Abb. 2, Abb. 7 ein
Schnitt nach C-P der Abb.2, Abb.8 eine Ansicht des verschlossenen Briefes.
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Das Gestell der Maschine besteht aus einem Tisch i mit seitlichen
Verlängerungsklappen 2. An den Füßen des Tisches ist die Achse 3 eines Fußtrittes
¢ angebracht, mittels dessen eine Stange 5 auf und ab verschiebbar ist. Rine an
den Tischbeinen befestigte Querstange 6 ist fest mit einem Bügel 7 verbunden, <ler
ein Blech 8 trägt, dessen unterer Rand 9 zwecks Versteifung umgebogen ist. .'n dein
Blech 8 ist ein Blechstreifen 1o befestigt, der eine Achse i i und auf dieser eine
Spule 12 für einen Verschlußstreifen 13 aus Papier oder anderem geeigneten Stoff
drehbar trägt. Am oberen Rand des Bleches 8 ist eine Verschlußstreifenführting 14
befestigt, die in ihrem unteren Teil U-förmigen Querschnitt hat und im Bogen bis
zu dem ol:eren wagerechten Teil verläuft. In der Höhe der Tischfläche sind die Flansche
der U-Forin weggeschnitten. Eine Walze 15 wird dort durch Federn 16 gegen die Führung
14 gedrückt. Die Achse der Walze ruht in offenen Ausschnitten der Ränder 17 der
oberen t >ifnung eines rechteckigen Behälters 18, der in einer durch ein Blech i9
gedeckten Nut des Tisches r in der Richtung der Walzenachse verschiebbar Ist.
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Die Streifenführung 14 endet in einem flachen Messer 2o zum Abschneiden
des Verschlußstreifens. Vor dein Messer liegt auf dem Verschlußstreifen eine Druckrolle
21 auf, die von einem Arm 22 an dem Blech 8 schwenkbar gelagert ist. An dem Messer
20 liegt ein Gegenmesser 23 an, das an dein am Blech 8 befestigten Führungsblech
24. geführt ist und durch eine Feder 25 abwärts gezogen wird. Das 1Iesserblech ist
am -unteren Ende um 9o° geschränkt und drehbar mit einem Hebel 26 verbunden, der
an dem Blech 8 um den Bolzen 27 schwenkbar gelagert ist. Gegen einen Stift 28 an
dem Hebel 26 wird die Klinke 29 durch eine Feder 30 gezogen, so daß der Stift
bei geeigneter Stellung in den Ausschnitt der Klinke einfällt. Aus (ler Klinke 29
ragt ein Anschlagstift 30' vor.
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Hinter der Abschneidevorrichtung 2o, -23 ist eine zweite Streifenführung
31 von der halben Breite des Streifens in der Verlängerung der einen Hälfte der
ersten Streifenführung 14 fest am Blech 8 angebracht (Abb. 3). Neben ihr ist eine
Klappe 32, gleichfalls von der liali;en Streifenbreite, in der Verlängerung der
anderen Hälfte der ersten Führung 14 schwenkbar an Haltern 33 angebracht. Die Halter
33 sind durch Schrauben an dem Blech 8 gelagert, die durch Schlitze der Halter hindurchgehen,
so daß die Halter und mit ihnen die Klappe senkrecht einstellbar sind. Die Klappe
ist an den Haltern durch Scharniere befestigt und kann sich uni i8o° frei drehen.
Eine Feder 34 zieht die Klappe von der Streifenführung 31 ab. -Parallel zu den Streifenführungen
ist eine Stange 35 an Stützen 36 gelagert, die die Gleitbahn eines Schlittens 37
bildet. An dem Schlitten, der als Fördervorrichtung für den Verschlußstreifen dient,
sind zwei Zangen 38 zum Festhalten des Verschlußstreifens befestigt. Die Backen
39 der Zangen sind mittels wagerechter Bolzen an dem Schlitten angelenkt und werden
durch Federn 40 gegeneinandergedrückt. Die Stange 35 ist ein wenig oberhalb der
Fläche der Streifenführungen 1.4 und 31 angebracht. Die Federn 40
drücken
nicht nur die Backen 39 zusammen, sondern sie drücken diese auch so weit herunter,
daß die Zangenmäuler in der Höhe der Oberfläche der Streifenführungen i.1 und 31
liegen. Zwei Keile 41, die zwischen die Backen 39 eingeschoben werden können und
in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Kegel ausgebildet sind; sind durch
eine Stange 42 verbunden. Die Stange d.2 ist gebogen-; ihr mittlerer Teil ist in
einer Führung d.3 an dein Schlitten 37 geführt. In einen Schlitz 44. les einen Keiles
4.1 greift ein zweiarmiger. am Schlitten 37 gelagerter Auslösehebel 45 ein. Der
freie Arm des Hebels stößt vor der rechten. Endstellung (Abb.2) des Schlittens 37
an einen Anschlag 46, so daß der Hebel gedreht und die Keile 41 zwischen den Bakl:en
39 herausgezogen werden. Durch das Eindrücken der Keile werden die Zangen 38 geöffnet,
durch, das Herausziehen geschlossen.
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Die Streifenführung 14 vor dem Messer und die Klappe 32 haben Ausschnitte
.17 gegenüber den Endstellungen der Zangen 38. Die Ränder der Ausschnitte sind abgeschrägt
und, die Backen. der Zangen sind äußerlich abgerundet, so daß die Zangen bei ihrer
Bewegung auf die Oberfläche der Klappe und der Streifenführung geleitet werden und
wieder in die Ausschnitte einfallen können. Mit ihrem unteres: Ende an dem Bügel
7 und mit ihrem oberen Ende durch. die Schelle 48 an dem Blech 8 befestigt ist eine
Schiene 49 parallel zu und dicht anliegend an der Stange 5. Zwischen der Schiene
49 und dem Blech 8 ist längsverschiebbar eine Schiene 50 gelagert, deren
oberes Ende sich in einer Führung 51 bewegt. Am oberen Ende der Schiene
50 ist eine rechtwinklig gebogene Verlängerung 52 der Schiene gelenkig befestigt.
Das Befestigungsgelenk liegt unmittelbar unter der Klappe 32 und "ist so eingerichtet,
daß es nicht über den Ouerschnitt der Schiene 5o hinausragt, daher also in die Führung
51 hineingleiten kann. Wird die Schiene 5o aufwärts geschoben, so fällt die Verlängerung
52 über die Führung 51 hinunter. Wird die Schiene 50 aber hinuntergezogen,
so wird die Verlängerung 52 angehoben und hebt die Klappe 32 an. Bei dem weiteren
Abwärtsgang der Schiene 5o drückt der obere, nun wagerecht stehende Schenkel der
Verlängerung 52 die Klappe 32 auf die Streifenführung 31 von halber Breite herunter.
Die senkrechte Verschiebbarkeit der Halter 33 gestattet dabei, daß die zwischen
die Streifenführung 31 und die Klappe 32 gelegten Briefränder und Verschlußstreifen
ohne Rücksicht auf ihre verschiedenartige Stärke fest zusammengedrückt werden. An
der Schiene 5o ist ein Knaggen 53 befestigt. Zwei ähnliche Knaggen 54 sind an der
Stange 5 befestigt und umgreifen die Schiene 49. Der Knaggen 53 greift zwischen
die Kiiaggcn 51. -Mit Hilfe dieser drei Knaggen wird die Schiene ;o bei der Auf-
und AbbewegUng der Stange 5 zeitweise mitgenommen.
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\Teben der auf und a1> verschiebbaren Stange 5 ist an dem Blech 8
auf einem Drehbolzen _#5 ein zweiarmiger Hebel gelagert, dessen einer Arm 56 eine
winkelförmig gebogene Schlitzführung 57 hat. Die Schlitzführung umgreift einen Zapfen
58, der an der Stange 5 befestigt ist. Der andere Arm 59 des zweiarini.gen Hebels
hat an seinem Ende eine Druckfläche, die sich in der einen Endstellung des Schlittens
37 gegen die Querfläche des einen Keiles 41 legt.
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Auf dein Drehbolzen 55 ist ferner ein einarmiger Hebe16o gelagert,
der durch eine Feder 61 gegen den geschlitzten Arm 56 des zweiarmigen Hebels gezogen
wird. Das Ende des einarmigen Hebels 6o ist durch eine Schubstange 62 mit dein Schlitten
37 verbunden. Wenn beim Abwärtsschieben der Stange 5 der zweiarmige Hebel durch
den Zapfen 58 und die Schlitzführung 57 bewegt wird, wird der einarmige Hebel 6o
und dadurch der Schlitten 37 mitgenommen. Schließlich stößt der Schlitten 37 gegen
die eine Stütze 36. Während der Hel:el 6o dann am Weitergehen gehindert ist, bewegt
sich der zweiarmige Hebel unter Spannung der Feder Eii noch weiter, so daß sein
Arm 59 die Keile 41 zwischen die Backen 39 der Zangen 38 eindrücken und dadurch
die Zangen öffnen kann. In dieser Stellung (Abb. 4) liegt das Ende der Schlitzführung
57 parallel zu der Stange 5, so daß die Stange 5 sich noch weiter- und wieder zurückbewegen
und die Schiene 5o mitnehmen kann, ohne daß sich der Arm 59 bewegt.
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An dem Arm 59 ist ein Knaggen 63 drehbar befestigt, der gegen Drehung
in der einen Richtung durch einen Stift 64 gesperrt ist, gegen den er durch eine
Feder 65 gedrückt wird. In der anderen Richtung kann der Knaggen jedoch ausweichen.
Der Knaggen arbeitet mit dem Anschlagstift 30' der Klinke 29 derart zusammen, daß
er die Klinke beim Abwärtsgang der Stange 5 von dein Stift 28 abzieht, beim Aufwärtsgang
der Stange 5 aber dem Anschlagstift ausweicht. An der Schiene 5o ist ein Stift 66
befestigt, der bei dem Abwärtsgang der Schiene 5o auf den Hebel 26 drückt und dadurch
das Gegenmesser 23 anhebt, bis die Klinke 29 wieder über den Stift 28 gefallen ist.
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Die Maschine arbeitet wie folgt: Der Behälter 18 wird' mit Wasser
oder flüssigem Klebstoff gefüllt und :die Spule 12 mit einer Verschlußstreifenrolle
versehen, deren Ende über die Streifenführung 14 bis an das Gegenmesser 23 geführt
und dadurch ein-,
seitig klebend gemacht wird. Der Verschlußstreifen
ist einseitig mit Klebstoff bedeckt oder nicht; danach richtet sich die Füllung
des Behälters 18. Durch den Fußtritt 4 wird die Stange 5 gehoben und dadurch der
Schlitten 37 in seine Endstellung gegenüber der Führung 14 gebracht. In dieser Stellung
sind die Keile .41 zwischen den Backen 39 der Zangen 38 herausgezogen. Die Zangen
haben sich also geschlossen und das Stück des Verschlußstreifens erfaßt, das auf
der Führung 1,4 und den Ausschnitten 47 aufliegt. Nun wird mittels des Fußtrittes
:f die Stange 5 abwärts geschoben. Der Schlitten 37 wird in seine andere Endstellung
gerückt. Der Knaggen 63 liebt beim Vorbeigehen an dem Stift 3o' die Klinke 29 aus,
so daß das Gegenmesser 23 frei wird und unter der Wirkung der Feder 25 herunterschnappt.
Dabei schneidet es das von den Zangen 38 gehaltene Stück des Verschlußstreifens
13 ab. Dieses Stück wird von dein Schlitten 37 und den Zangen 38 über die Streifenführung
31 von halber Breite gebracht. Der zu verschließende Brief, der vorher so gefaltet
ist, daß außen nur die Anschrift sichtbar ist, wird nun mit einem Rand auf die Streifenführung
31 gelegt, so daß die zu verschließende Kante an die Gelenke der Klappe 32 anstößt.
Nachdem der Schlitten 37 zunf Stillstand gekommen ist, drückt der Arin 59 des zweiarmigen
Hebels gegen die Keile 41, schiebt sie zwischen die Backen 39 der "Langen ein und
öffnet dadurch die Zangen. Bei dem weiteren Heruntergehen nimmt die Stange 5 mittels
ihres oberen Knaggens 54 den Knaggen 53 der Schiene 5o und daher die Schiene 5o
mit. Die winkelförmige Verlängerung 52 der Schiene schlägt die Klappe 32 11111 und
drückt sie gegen die Streifenführung 31. Dabei wird der Verschlußstreifen uni den
Rand des Briefes herumgefalzt und schließlich beim Herunterdrücken der Klappe 32
festgeklebt. Vor dem Ende ihrer Bewegung drückt die Schiene 5o mit ihrem Stift auf
den Hebel 26 und hebt (las Messer 23 wieder an, bis der Stift 28 in den Ausschnitt
der Klinke 29 einfällt.
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Nun wird die Stange 5 durch den Fußtritt ¢ wieder aufwärts geschoben.
Ihr unterer Knaggen 5:1. niniint durch den Knaggen 53 die Schiene 5o mit. Die Verlängerung
52 der Schiene 5o gibt (die Klappe 32 frei. Sie «-ird (durch die Feder 34 wieder
in ihre ursprüngliche Lage zurückgezogen. Während der Auf-und Abbewegung der Schiene
5o bleiben der zweiarmige Hebel 56-j59 und der einarmige 1-k1-;rl 6o stelie,i. Bei
denl weiteren Hochgehen der Stange 5 jedoch werden sie zurückgedreht und schieben
den Schlitten 37 wieder in seine andere Endstellung. Unmittelbar bevor er sie erreicht,
schlägt der daran angebrachte Auslösehebel 45 an den Anschlag ¢6 an, so daß die
Keile zt.i zwischen den Bachen 39 der Zangen 38 herausgezogen werden und die vorher
geöffneten Zangen sich wieder schließen. Dann beginnt das Spiel von neuem. Jeder
gefaltete Brief -%vird an den drei offenen Seiten mit Verschlußstreifen umklebt,
so daß also in der Regel drei Spiele der Maschine zum Verschließen eines Briefes
erforderlich sind.