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Verfahren zur Herstellung homogener Metallgüsse u. dgi. Die für die
zahnärztliche Gußtechnik gebräuchlichsten Apparate bedienten sich entweder eines
Preßhebels oder aber sie nutzten die Zentrifugalkraft einer Schleudervorrichtung
aus.
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Beide Arbeitsmethoden litten an dem Übelstande, daß die in der Hohlform
vorhandene Luft dem eingepreßten oder eingeschleuderten Metall einen Widerstand
entgegensetzte, der bei schwierigeren Arbeiten das vollständige Ausfließen der Hohlform
verhinderte, und daß keine blasenfreien und glatten Gußstücke zu erzielen waren.
Apparate, die diesen Übelstand beseitigen sollten, bedienten sich der Saugkraft.
Es entstanden Apparate, die indirekte Saugkraft sowohl für sich allein als auch
in Kombination mit Preßguß verwendeten. Bei den Apparaten mit indirekter Saugwirkung
wirkt die Saugkraft durch den Boden der Einbettmasse hindurch auf die Hohlform und
damit auf das flüssige Metall im Gußtrichter. Erhöht wurde die Leistungsfähigkeit
dieser Apparate mit indirekter Saugwirkung durch die Kombination mit Preßguß.
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Bei Apparaten mit direkter Saugwirkung tritt die Saugkraft vermittels
eines Saugkanals in direkte Verbindung mit dem Innern der Hohlform. Die außerordentlich
energische Wirkung dieser direkten Saugwirkung machte aber bei Metallgüssen, die
Vorschaltung eines Gußwiderstandes erforderlich. Es ist ein Apparat bekannt geworden,
der eine durchlochte Metallscheibe als Widerstand und eine mechanische Einklemmvorrichtung
vorsieht: Die Verflüssigung des Metalls geschieht hierbei auf der abdichtenden oberen:
Asbestscheibe, die im Augenblicke des Gusses durchstochen wird.
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Direkter Saugguß ohne Vorschaltung eines Gußwiderstand'es fand nur
zum Gießen von Porzellan Verwendung, dessen Zähflüssigkeit die Vorschaltung eines
Widerstandes erübrigte.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung verbindet den direkten
Saugguß mit dem Preßguß. Der erforderliche Gußwiderstand konnte bei dieser Kombination
in höchst einfacher Weise dadurch geschaffen werden, daß eine Rinne in Spiralform
in den Boden der Einbettmass'e des Gußringes geritzt wurde. Diese Rinne bildet mit
der unterliegenden Asbestscheibe einem Kanal; der Gußring wird durch den beim PreßguB
getätigten oberen Druck abdichtend fest gegen die untere Asbestscheibe gepreßt und
so eine sichere Verbindung hergestellt zwischen der Hohlform und, ihrer Unterlage.
Der eingeritzte Kanal bietet kein Hindernis für die Luftabsaugung, jedoch ein großes
Hindernis für den nachfolgenden Gußstrom, so daß der die Hohlform verlassende Gußstrom
in dem spiraligen Kanal zum Erstarren gebracht wird. Die Vorteile gegenüber den
bislang geübten Gußverfahren bestehen darin, daß durch die Kombination des direkten
Sauggusses mit dem Preßgusse sich zwei direkt wirkende Kräfte für den Gußprozeß
verwerten lassen, die, gegeneinander abgestimmt, jeglichen, auch den schwierigsten
Plattenguß
ermöglichen. Durch die direkte Saugkraft wird der Luftwiderstand
in der Hohlform beseitigt uni ein blasenfreier glatter Guß erzielt. Die Schnelligkeit,
mit der bei dieser kombinierten Methode die Hohlform mit dem flüssigen Metall ausgefüllt
wird, gestattet es, daß der Dampfdruck sich noch auf das in der Hohlform flüssige
Metall auswirken kann, nachdem das in den Gußwiderstand eingedrungene Metall bereits
erstarrt ist, was in einer verbesserten Beschaffenheit des Gußstückes zum Ausdruck
kommt.
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Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Ausführung des neuen Verfahrens
dargestellt, und zwar'in Abb. r im Schnitt, während Abb. s den eingeritzten Kanal
in einer Aufsicht zeigt.
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In einem Gußring befindet sich in der Einbettmasse a mit Trichter
d die Hohlform g, ein Luftabsaugkanal h, ein Gußwiderstand i, der in spiraliger
Form in den Boden der Einbettmasse eingeritzt wurde. Der Gußring ruht auf einer
Asbesplatte, mit der die eingeritzte Rinne i einen Kanal bildet, als Fortsetzung
von h. Die Asbestscheibe besitzt eine Durchbohrung, die unter Vermittlung des Auffangraumes
k bei der Einschaltung der Saugkraft eine direkte Verbindung herstelltzwischen dieser
und der Hohlform g. Eine Druckvorrichtung b mit feuchter Asbestscheibe c vervollständigt
die schematisch gezeichnete Einrichtung.
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Der Vorgang beim Guß ist folgender: Der Gußring wird derart auf die
durchlochte Asbestscheibe gestellt, daß deren Öffnung mit irgendeiner Stelle der
spiraligen Rinne in Verbindung steht, die den Erfordernissen des Gusses entsprechend
gewählt werden muß. Das auf dem Trichter verflüssigte Metall f wird durch Aufsetzen
der Verschlußvorrichtung b mit seiner angefeuchteten Asbestscheibe c durch der sich
entwickelnden Dampfdruck in die Hohlform gepreßt, die in diesem Augenblick durch
Einschaltung einer Saugvorrichtung vom Luftwiderstand befreit wird. Die Hohlform
wird jetzt vollkommen und blasenfrei ausgefüllt. Das bei h auf die Asbestscheibe
aufstoßende flüssige Metall findet in der Spirale i einen erheblichen Gußwiderstand,
der den Gußstrom hier zum Erstarren bringt, während das Nietall in der Form noch
flüssig ist und der Einwirkung des Dampfdruckes ausgesetzt ist, was in einer verbesserten
Beschaffenheit des Gußstückes zum Ausdruck kommt.