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Doppelampulle Bei Doppelampullen mit im kapillarröhrenförmigen Verbindungskanal
der Teilbehälter vorgesehenem Schmelzpfropfen konnte es trotz Anordnung eines Filters
zwischen diesem und dem die Substanz enthaltenden Teilbehälter, insbesondere bei
sehr nachgiebigem Filtermaterial und hohem Druckunterschied zwischen den Teilbehältern,
vorkommen, daß das während der Herstellung der Verbindung schmelzende Verschlußmaterial
infolge des plötzlich voll zur Wirkung gelangenden hohen Druckunterschiedes zerstäubt
und zum Teil von der Flüssigkeit, in dieser fein suspendiert, mit durchgesaugt und
dadurch die herzustellende Lösung verunreinigt wurde.
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Gemäß der Erfindung ist daher in. dem Raum- zwischen dem eigentlichen
Verschlußpfropfen des kapillarröhrenförmigen Verbindungskanals und dem Übertritt
in den die Substanz aufnehmenden Teilbehälter ein zweiter, bei Erwärmung wie ein
an die Glaswand angekittetes Klebeventil wirkender Pfropfen, z. B. ein durch ein
Fasergerüst gefestigter Harzpfropfen, angeordnet bzw. eingeschmolzen. Beim Erwärmen
schmilzt nur die kittende Harzmasse o. dgl. zwischen Glaswand und Pfropfenkern.
Dieselbe wird weich und läßt an der Glaswand kapillare Durchlaßkanälehen für die
Flüssigkeit entstehen, welch letztere die Masse beim Durchfließen wieder zum Erstarren
bringt, so daß der Pfropfen selbst nicht herausgesaugt wird.
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Die kapillaren Durchlaßkanälchen an der Glaswand lassen infolge der
Kapillardepression die geschmolzene Masse des Hauptverschlußpfropfens nicht durch,
so daß diese sich auf dem wie ein Klebeventil wirkenden zweiten Pfropfen ablagert,
während die infolge Kapillarattraktion von den kapillaren Durchflul:)kanälchen angezogene
netzende Löseflüssigkeit selbst (z. B. Wasser) unter der 'Wirkung des Druckunterschiedes
beider Teilbehälter zu schnellem Durchfluß ;gelangt.
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Infolge der erwähnten kapillaren Durchflußkanälchen gleicht sich der
Druckunterschied der Teilbehälter langsam aus, so daß eine stürmische Bewegung des
Hauptverschlußpfropfens und damit eine Zerstäubung seiner Masse verhindert wird.
Trotz des langsamer eintretenden Druckausgleichs tritt die Löseflüssigkeit, z. B.
Wasser, mit genügender Schnelligkeit in den die Substanz enthaltenden Teilbehälter
über. Bei etwa sich nötig erweisendem Schütteln der Lösung in dem geschlossenen
Teilbehälter kann ein Zurückfließen derselben in den Verbindungskanal oder den anderen
Teilbehälter nicht eintreten.
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Dreht man hingegen, die Doppelampulle um, so daß der die eingetretene
Substanzlösung enthaltende Teilbehälter sich oben befindet und bricht ihn an seiner
Spitze auf, so fließt die gelöste Substanz in den anderen Teilbehälter- zurück und
etwaige mechanische Verunreinigungen oder Beimengungen, die dieser vorher bereits
angehaftet haben sollten, lagern sich nun. auf der anderen Seite vor den kapillaren
Durchflußkan.älchen des wie ein Klebeventil- wirkenden Pfropfens ab.
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Dies kann besonders bei Doppelampullen mit Teilbehältern von verschiedener
Größe
bzw. ungleichem Fassungsvermögen von Vorteil sein, bei denen man
zunächst auf der Substanzseite eine kleinere Menge konzentrierterer Lösung und dann
durch Zurückfiießenlassen auf die andere Seite mit der Löseflüssigkeit die gewünschte
Menge einer Lösung von gewünschter Konzentration erhält.
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Bei Ganzglasampullen mit durch einen Brechhebel zerstörbarer gläsernen
Zwischenwand hat man zum Zurückhalten der dabei entstehenden Splitter ein unterhalb
derselben angeordnetes, aus Glas oder glasähnlichere Stoff bestehendes Filter vorgeschlagen,
welches aus einer durch geschlossene, kapillare Kanälchen gebildeten Siebplatte
besteht, welche Kanälchen erst durch Aufbrechen. zu Durchflußkapillaren werden.
Abweichend hiervon sind bei dem Gegenstand vorliegender Erfindung kapillare Durchlaßkanäle
nicht schon von vornherein vorhanden, sondern sie entstehen erst durch einen Schmelzprozeß
in der schmelzbaren Masse, die den zweiten Verschlußpfropfen an die Ampulleawandung
kittet. ' Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung beispielsweise.
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Abb. r ist die Ansicht einer Doppelampulle mit Bleichgroßen Teilbehältern,
Abb. 2 ein Längsschnitt durch den mittleren Verbindungsteil ihrer Teilbehälter;
Abb.3 zeigt die Ansicht einer Doppelampulle mit Teilbehältern von ungleichem. Fassungsvermögen
und Abb. q. eine Ansicht derselben. Doppelampulle, umgedreht mit zwecks Zurückfließenlassens
der Lösung aufgebrochenem Teilbehälter.
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Es bezeichnen darin a den die Flüssigkeit enthaltenden, b den die
Substanz enthaltenden Teilbehälter und c Aden engen, kapillarröhrenförmigen Durchflußkanal
mit dem Verschlußpfropfen d aus z. $. .leichtschmelzendem Metall sowie der Ausbauchung
e zur Verhinderung einer unmittelbaren Berührung der Flüssigkeit mit dem Material
dieses Verschlußpfropfens, die der größeren Sicherheit halber auch noch mit einem
Pfropfen. aus Paraffin, Wachs o. dgl. versehen sein kann.
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Gemäß der Erfindung ist zwischen dem Verschlußpfropfen d und dem die
Substanz enthaltendem Teilbehälter b in dem Raum f
noch ein zweiter Verschlußpfropfen
g angeordnet, der aus einer durch ein Fäsergerüst gefestigten Harzmasse, z. B. Harz
und Celluloseestern, besteht. Beim Einbringen dieser Pfropfenmasse in den Durchflußkanal
bzw. in Aden Raum f bat dieselbe noch so viel Expansionsfähigkeit, daß sie sich
unter ihrem Ausdehnungsdruck überall fest an die Wandung anschmiegt, den Durchgang
also dicht verschließt und nach der Erhärtung an der Wandung angekittet ist. Dabei
ist der elastische Pfropfenkern vollständig in die Harzmasse eingelagert, die einem
klebenden bzw. kittenden Mantel um denselben bildet. Beim Schmelzen des eigentlichen
Verschlußpfropfens d geht die Wärme allmählich auf dien Pfropfen g über, so daß
auch dessen kittende Umlagerungsmasse schmilzt und die Flüssigkeit,. begünstigt
durch die Wirkung des in den Teilbehältern vorhandenen Druckunterschiedes, sich
an der Wandung kapillare Durchflußkanälchen zu schaffen vermag, durch welche sie
nach dem die Substanz enthaltenden Teilbehälter b übertritt. Die Ablagerung der
geschmolzenen Masse des Hauptabschlußpfropfens d erfolgt meistens in mehr oder weniger
zusammenhängender Form auf dem mit elastischem Kern versehenen Pfropfen g, der an
der Glaswand kleben bleibt.