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Ampulle.
Gegenstand der Erfindung ist eine Ampulle, welche gestattet, die Komponenten von empfindlichen oder nicht lange haltbaren Gemischen oder Lösungen, z. B. von medizinisch-phannazentischen Lösungen, wie sie für Injektionen u. dgl. Zwecke gebraucht werden, bis zum Gebrauehsfall im Innern der Ampulle getrennt aufzubewahren und sie daselbst im gewünschten Augenblick ohne Öffnen der Ampulle zu mischen.
Die Ampulle selbst kann dabei z. B. in Form einer kleinen, beliebig gestalteten Flasche, z. B. aus Glas, Porzellan od. dgl., ausgebildet sein und von vornherein zur Aufnahme einer Komponente, z. B. einer Flüssigkeit, dienen.
Es sind für den gleichen Zweck schon zahlreiche Vorrichtungen vorgeschlagen worden. Eine Anzahl von diesen beruht darauf, dass die zu vereinigenden Komponenten in zwei fest miteinander, z. B. durch Verschmelzen, verbundenen Glasgefässen enthalten sind und dass durch einen zumeist von aussen beweglichen Stössel eine Trennungswand zwischen den beiden Gefässen, gegebenenfalls die Wand des einen in das andere hineinragenden Gefässes selbst durchstossen wird, so dass sich die in beiden Gefässen enthaltenen Komponenten vermischen können. In andern Fällen wird die Verbindung zwischen zwei Gefässen oder Gefässteilen durch Abbrechen eines zuvor verschlossenen Verbindungsrohres oder des Halses des einen in Rohrform mit seinem einen Ende in das andere Gefäss hineinragenden Gefässes selbst hergestellt.
Bei andern Vorrichtungen wieder ist ein rohrförmiges Innengefäss, welches an einer Stelle seiner seitlichen Wandung mit einer kleinen Öffnung versehen ist, derart mit dem einen Ende in das Aussengefäss durch dessen Verschlussstopfen eingeschoben, dass zunächst die seitliche Auslassöffnung durch den Stopfen verdeckt ist, durch Verschieben des Rohres nach dem Innenraum der Ampulle zu aber frei wird. Auch ist eine Vorrichtung bekannt, bei welcher die eine Komponente in einem in dem Aussengefäss freistehenden, unten mit diesem Gefäss verschmolzenen, oben mit einer erweiterten Öffnung versehenen Rohr enthalten ist, dessen obere Öffnung durch eine mit Paraffin abgedichtete Glasplatte verschlossen ist, auf welcher ein durch den oberen Verschlussstopfen des Aussengefässes verschieblich geführter Glasstab mit seinem erweiterten Ende aufruht.
Zum Gebrauch muss diese Vorrichtung umgedreht und der Glasstab zurückgezogen werden, wodurch sich das Innengefäss öffnet und seinen Inhalt in das Aussengefäss ergiesst.
Bei der Vorrichtung nach der Erfindung ist mindestens eine Misehungskomponente in einem von dem Ampullengefäss völlig getrennten, im Innern der Ampulle selbständig beweglichen Gefäss untergebracht, welches zunächst unter dichtem Verschluss in einer bestimmten Lage festgehalten wird, im Gebrauchsfalle aber durch ein von aussen, z. B. durch den Verschlussstopfen der Ampulle verschieblich hindurchgeführtes, kolbenartiges Organ geöffnet und gleichzeitig aus einer zuvorigen Befestigung gelöst werden kann, so dass es frei in den Innenraum der Ampulle hineinfällt und seinen Inhalt mit dem der eigentlichen Ampulle vermischen kann.
Zweckmässig wird dabei die Anordnung so getroffen, dass der Innenbehälter im Ampullenraum auf dem Ende des kolbenförmig ausgebildeten Betätigungsorgans oder auf dem Verschlussstopfen der Ampulle aufsitzt und somit durch Zurückziehen oder Vorstossen des Kolbens von seinem Sitz abgestreift wird, so dass der nunmehr offene Behälter herunterfällt.
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Hiebei empfiehlt es sich, den Kolben in seiner Bewegung am Verschlussstopfen zu begrenzen, z. B. derart, dass sein vorderes verdicktes Ende beim Zurückziehen gegen eine äussere oder innere AnscNag- fläche des Stopfens anstösst. Gegebenenfalls kann der Kolben auch mit mehreren stufenförmigen Ver- dickungen und der Stopfen mit entsprechend abgestuften Aussparungen versehen sein, in denen die abgestuften Verdickungen des Kolbens geführt sind.
Der Verschlussstopfen der Ampulle kann durch besondere Mittel, z. B. durch eine Haube, einen über ihn gelegten Bügel u. dgl. gesichert sein, so dass er bei der Bewegung des Kolbens nicht beeinflusst wird.
Für den Kolben und Stopfen kann beliebiges Material zur Anwendung gelangen ; zweckmässig wählt man insbesondere für den Stopfen solches, das der Bewegung des Kolbens nicht zu grossen Widerstand bietet und das sich weiter, wie z. B. Porzellan, Hartgummi u. dgl., bei erhöhter Temperatur sterilisieren lässt. Für den Kolben kann, sofern er nur auf Zug beansprucht wird, z. B. auch Weichgummi Verwendung finden.
Gegebenenfalls kann an der Ampulle zwecks Entnahme der fertigen Lösung eine besondere, in bekannter Weise seitlich geneigte und mit selbst dichtendem Verschluss versehene Entnahmeöffnung angeordnet sein.
Es sind bereits Mischgefäss vorgeschlagen worden, bei denen ebenfalls das Zusammenbringen der Misehungskomponenten durch Einwerfen eines die eine Mischungskomponente enthaltenden Be-
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weiterer Teil 1 anschliesst. Entsprechend trägt auch das Verschlussorgan d am unteren Ende eine in der Aussparung 1 laufende Verdickung m. Dies hat den Vorteil, dass ein völliges Herausziehen des Verschlussorgans nicht stattfinden kann, sondern dessen Bewegung durch das Anstossen des Kolbens an der RÜckwand der Aussparung l begrenzt wird.
Um auch ein unbeabsichtigtes Herausreissen oder Lüften des Stopfens c zu vermeiden, kann derselbe z. B. mit Hilfe des unter den Ampullenrand greifenden und über ihn geführten Drahtbügels i oder eines ähnlichen Verschlusses an der Ampulle gesichert sein. Zwecks Entnahme der gebildeten Lösung kann z. B. in einem solchen Falle die Ampulle mit einem seitlich schräg angesetzten Entnahmetubus n versehen sein, der z. B. mit einem elastischen Häutehen o verschlossen ist, dass zwecks Entnahme der Lösung, z. B. mit einer Pravatschen Spritze durchstochen wird und sich nach Zurückziehung derselben von selbst wieder schliesst.
Gemäss Fig. 3 wird die Öffnung des Behälters e und sein Herabfallen in die Lösung g nicht durch Zurückziehen des Organs t, sondern durch Herabstossen desselben bewirkt.
Der Behälter e sitzt hier nicht auf dem kolbenartigen Ende des Organs d, sondern auf dem entsprechend gestalteten, z. B. abgesetzten, unteren Teil p des Verschlussstopfens c auf. Der Behälter e selbst ist so ausgebildet, dass an den oberen, weiteren Teil e1 sich ein unterer verengerter Teil e2 anschliesst, so dass also zwischen den beiden Teilen e1 und e2 ein ringsum laufender Rand e3 gebildet wird. An diesem Rand greift beim Herabstossen des Kolbens d der untere, kolbenförmig verbreiterte Teil q desselben an, so dass also das Gefäss e von seinem Dichtungssitz an dem Stopfenende p abgestreift wird und in die
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versehen.
Der Stopfen c besitzt entsprechende, stufenförmig erweiterte Aussparungen 11 und ss, in welchen diese verdickten Teile des Kolbens geführt sind. Auf dem nach unten hervorragenden Ende m2 des Kolbens sitzt der Behälter e auf. Derselbe wird beim Zurückziehen des Kolbens d abgestreift. Die Rückwärtsbewegung des Kolbens ist dadurch begrenzt, dass die verdickten Teile m1 und m2 sich gegen die entsprechenden Flächen der Aussparungen 11 und 12 anlegen.
Um den Verschluss der Ampulle zu verbessern und um anderseits den Stopfen c beim Zurückziehen des Kolbens in seiner Lage zu erhalten, kann noch eine besondere, z. B. aus einer Zelluloidhaut, aus Gummi od. dgl. bestehende Haube r angeordnet sein, die mit dem Hals der Ampulle verbunden ist und durch welche der Stiel des Kolbens a ! durchgeführt wird. Um das Anfassen und das Bewegen des Kolbens zu erleichtern, kann auf dem Stiel desselben noch eine Hülse s aufgeschoben sein.
In Fig. 5 ist eine Ampulle dargestellt, deren Verschluss-und Betätigungsorgane weitere Ab- änderungen zeigen.
Es ist hier wieder a der Ampullenbehälter und b der Hals der Ampulle. Der Stopfen c ist hier, ähnlich wie nach Fig. 2, mit Hilfe einer Gummimanschette i in den Hals der Ampulle eingedichtet. Der Kolben m ist mit einer oder mehreren ringförmigen Nuten t versehen, in denen z. B. aus Gummi od. dgl. bestehende Dichtungsringe M und v angeordnet sind. Diese Ringe bewirken einen luftdichten Abschluss zwischen Kolbenwand und der Innenwand des von dem Stopfen c gebildeten Hohlzylinders.
Die zuletzt beschriebene Konstruktion bietet den Vorteil, dass man Stopfen und Kolben z. B. auch aus Metall, z. B. aus Spritzguss, anfertigen kann, ohne dass der luftdichte Abschluss des Ganzen im geringsten beeinträchtigt wird.
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besteht zweckmässig aus nachgiebigem oder elastischem Material, z. B. aus einer dünnen Gummihaut. Dadurch wird erreicht, dass man ohne Beseitigen oder Zerreissen der Schutzhülle w den Stiel d des Kolbens fassen und den Kolben betätigen kann.
PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Ampulle mit einem oder mehreren in dem eigentlichen Ampullenraum angeordneten Behältern zur getrennten Aufbewahrung von Lösungskomponenten, deren Vermischung sich von aussen ohne Öffnen der Ampulle bewirken lässt und mit von aussen in den Apullenraum hineinführenden und von aussen beweglichen Organen, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenbehälter und die beweglichen Organe so angeordnet sind, dass die zunächst innerhalb des Ampullenraumes verschlossen und unbeweglich
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eintretenden beweglichen Organe ohne Lösen, Lockern oder sonstiger Bewegung des Flasehenversehlusses geöffnet und aus ihrer Befestigung gelöst werden können, so dass sie frei in den Ampullenraum hineinfallen.