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Ballspritze
Die Erfindung betrifft ein Gerät zum Verabfolgen von Flüssigkeiten,
welches in Form einer Pumpe, Spritze od. dgl. für chirurgische und andere medizinische
Zwecke geeignet ist, und bezieht sich im besonderen auf Geräte, die einen elastischen
Sammelbehälter für die Flüssigkeit und eine in sich abgeschlossene Pumpvorrichtung
zur Füllung des Behälters enthalten. Die Ladung steht unter Druck der elastischen
Wandung, welche die Entleerung bewirkt, um einen dauernden Fluß unter Überwachung
eines von Hand bedienten Ventils aufrechtzuerhalten.
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In der bevorzugten Ausführungsform ist das Gerät mit einem langen,
vorspringenden Düsenrohr ausgerüstet, das, wenn das Gerät nicht im Gebrauch ist,
zurückgezogen werden kann oder aus zwei zurückziehbaren Teilen besteht, welche teleskopartig
ineinandergeschoben werden können, um das Aufbewahren oder Verpacken des Gerätes
zu erleichtern.
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Das Gerät nach der Erfindung ist einfach in Aufbau und Herstellung.
Auch ist es sehr einfach, das Düsenrohr in und außer Arbeitsstellung zu bringen.
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Die Erfindung besteht im weiteren Sinne darin. daß das Düsenrohr
aus Gummi und das Gehäuse, in das das Rohr zurückgezogen werden kann, mit zusammenarbeitenden
Vorrichtungen ausgestattet ist, durch welche es ermöglicht wird, das Rohr in die
Arbeitsstellung einfedern zu lassen; in dieser Stellung wird es dann elastisch festgehalten,
während die Spritze im Gebrauch ist. Der Düsenkopf
ist dabei so
gestaltet, daß er nach Zurückziehen des Rohrs die Spritze schließt, wenn diese mit
dem Düsenende nach unten gegen eine Unterlage gepreßt wird, so daß Flüssigkeit im
Pumpzylinder in den Sammelbehälter gepreßt werden kann, und daß er die Spritze öffnet,
wenn der Druck auf dieselbe beim Saughub der Pumpe aufgehoben wird, so daß eine
neue Ladung in den Pumpzylinder eintreten kann.
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Das Rohr ist vorzugsweise mit einer Schulter versehen, die, um das
Düsenrohr bei Benutzung der Spritze gestreckt zu halten, über eine an dem K;ehäuse
vorgesehene Aufhalteschulter federt. Das Düsenrohr kann auch mit abgeschrägter Wandung
oder mit einem abgeschrägten Teil ausgebildet sein, dergestalt, daß das Rohr das
Gehäuse elastisch verklammert, wenn es genügend vorgezogen ist, wodurch es bei Benutzung
der Spritze in gestreckter Stellung festgehalten wird. In jedem Fall kann das Rohr
durch den einfachen Handgriff des Vorziehens festgestellt werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an zwei Aus- -führungsSeispielen
an Hand der Zeichnungen beschrieben.
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Fig. I ist ein Längsschnitt durch die Spritze mit vorgeschobenem
Düsenrohr; Fig. !2 ist eine Teilansicht, welche das Düsenrohr in zurückgezogener
Stellung zeigt; Fig. 3 ist ein Schnitt durch eine abgeänlderte Ausführungsform der
Vorrichtung zum Feststellen des Düsenrohrs in vorgeschobener Lage.
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Die Spritze kann nach Art ,der in Patent 6E51I 623 beschriebenen
Spritze gebaut sein, bei welcher ein Sammelbehälter für die Flüssigl<eit durch
eine elastische Wandung 1 eines Gummimantels oder -sacks und durch ein unnachgiebiges
Innenteil 2, über das der Mantel gepaßt ist, gebildet wird. Dieses Innenteil 12
bildet einen Zylinder für den Kolben 3 der Pumpe. Der Kolben ist unmittelbar mit
einem Auslaßrohr 4 verbunden oder bildet einen Teil desselben und ist mittels einer
Federung, beispielsweise einer Gummihülse 5, an dem Zylinder befestigt. Zwischen
dem Zylinder und der umgebenden Wandung I des Mantels befindet sich ein Rückschlagventil
6. Ein Auslaßventil 7, das aus einem Stück mit der Endwand 8 des Mantels besteht,
arbeitet mit einem inneren Ventil sitz 9 zusammen. Das Ventil kann also durch Druck
auf die Wandung des Mantels geöffnet werden.
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Für das Gerät nach der Erfindung verwendet man zweckmäl3ig eiln dickvv-andiges
Gummirohr ID mit einem Düsenkopf 12 an einem Ende sowie einer Verbreiterung 13 am
anderen Ende. In der Nähe dieser Verbreiterung ist ein Kragen oder eine Wulst in
vorgesehen. Die Verbreiterung kann zylindrisch und vorzugsweise mit kegelförmigem
Endteil 15 ausgebildet sein. Das Auslaßende des Auslaßrohres 4 der Spritze ist zweckmäßig
innen bei I7 mit einer Schulter versehen, die einen Durchgang I6 von genügendem
Durchmesser für freien Durchtritt des Düsenrohrs beläßt. Der Durchgang Ig besitzt
einen geringeren Durchmesser als die Wulst i4 unfd~-eine Länge, dies im wesentlichen
gleich der Entfernung zwischen der Wulst und derjenigen Schulter ist, die an der
Ver einigungsstelle des Verbreiterungsstücks 13 mit dem Hauptteil des D'üsenrohrs
entsteht.
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Wenn das Rohr in Arbeitsstellng, wie Fig. 1 zeigt, ausgezogen ist,
wird die Wulst zusammengepreßt und durch den Durchgang gezwängt. Die Wulst springt
jedoch vor dem Führungsende des Auslaßrohrs wieder aus, währen;d das mit Schulter
versehene Teil des Düsenrohrs auf ,die an dem Auslaßrohr befindliche innere Schulter
aufgebracht wind. Das Düsenrohr wird also in seiner Stellung dadurch gehalten, daß
die Wulst einerseits und das Zusammenwirken der Schultern andererseits eine Bewegung
nach irgendeiner Richtung verhindern.
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I)ieses - Feststellen des Rohrs in Richtung der Längsachse kann dadurch
überwunden werden, daß man auf Idas Gummirohr in Richtung auf das Auspaß rohr einen
Druck ausübt. Dieser Druck muß stark genug sein, um die Wulst wieder durch den eingeschnürten
Durchgang im Auslaßrohr hindturchzuzwängen .
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist die Wulst weggelassen und
das Düsenrohr -von der an der Verbreiterung 13 befindlichen Schulter an nach dem
Düsenende des Rohrs zu abgeschrägt, so daß bei vorgeschobenem Rohr das weitend wirkende
Stück dieses Rohrs mit der Schulter I7 des Gehäuserohrs zusammenwirkt und dieses
elastisch genügend verklammert, so daß das Düsenrohr während des Gebrauchs der Spritze
in seiner vorgeschobenen Lage gehalten wird.
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Der Sprühkopf ist so gestaltet, daß er, wenn das Rohr in sein Gehäuse
4 zurückgezogen ist, gegen das Führungsende des Rohrs anliegt. Der Sprühkopf ist
mit einer Anzahl von t)ffnungen Ig versehen, die in das Innere des Gummirohrs führen
und so am Rande ,desselben angeordnet sind, daß, wenn das Sprühende der Spritze
in das Gefäß mit Flüssigkeit eingebracht oder gegen eine geeignete Fläche angesetzt
und mit Pumpen begonnen wird, der Sprühkopf wie ein Ventil wirkt. Dabei schließt
dieser Ventilsprühkopf die Spritze, wenn sie beim ~Druckhub mit dem Sprühkopfende
voran gegen den Boden des Gefäßes oder gegen eine andere Anschlagfiäche gepreßt
wird. Die Flüssigkeit wird hierbei durch das Ventil 6 hindurchgedrückt, dehnt die
Gummiwandung des Mantels elastisch aus und füllt den Sammelbehälter. Die Spritze
wird geöffnet, wenn beim Saughub der Drucks aufgehoben wird. Zustande kommt der
Druck durch Andrücken der Spritze mit dem Sprühende nach unten gegen eine Fläche
und durch Vorschieben des Zylinders in Richtung auf diese Fläche hin entgegen dem
Widerstand der Federung 5. Der Sprühkopf kann auch nur eine einzige, zum Beispiel
eine mittlere Öffnung 19 aufweisen.
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Die Vorderfläche des Sprühkopfes kann kegelig, kegelähnlich oder
kugelförmig sein, so daß der Gummi durch Andrücken des Geräts gegen die Widerstand
bietende Fläche zusammengepreßt
wird damit die Sprühc-finungen und
das offene Ende des Auslaßrohrs 4 während des Druckhubes geschlossen werden, und
damit der 1Gummi während des Saughubes elastisch in seine Form zurüchkehrt, also
seine gewöhnliche Kegel gestalt wieder erlangt, so daß die Flüssigkeit-frei in den
Pumpenzylinder einfließen kann. Die Wandung des hohlen, kegeligen Sprühkopfes ist
von einer solchen Dicke, daßi das Verformen des Kopfes für das Schließen der Spritze
während des Pumpens leicht vor sich geht. In der Zeichnung ist eine vorteilhafte
Gestalt des Sprühkopfes veranschaulicht, bei der mehrere Öffnungen 19 darin im Winkel
zur Sprübkopfachse derart angebracht sind, daß eine Reihe nach außen gerichteter
Strahlen erzeugt wird, wenn das Ausflußventil 7 geöffnet wird. Bei den beschriebenen
Ausführungsformen besteht der konische Sprühkopf aus beträchtlich dünnerem und weicherem
Gummi als das Gummirohr. Dadurch kann der So Sprühkopf leicht zusammengedrückt werden,
wenn er die Spritze während des Pumpens abdichten soll.
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Das Gummi roher kann mit dem Düsenkopf, der Wulst und dem verbreitertenAufhaltsende
ausemem Stück geformt werden. In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform jedoch
hat man vorgezogen, den konischen Düsenkopf und das Rohr zusammenzuschmelzen oder
zu vulkanisieren. Es empfiehlt sich, das Rohr mit leicht gebogener Achse zu gestaaten
oder derart mit Bezug auf das Befestigungsende anzuordnen, daß es in herausgezogenem
Zustand eine zur Achse des Auslaßrohrs der Spritze geneigte Stellung einnimmt. Die
geringe Verformung, die das gebogene Rohr erleidet, wenn es in das Auslaßrohr zurückgezogen
wird, unterstützt das Festhalten des Sprührohrs in seiner zurückgezogenen Stellung.
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Die Erfindung wurde vorstehend am Beispiel einer Ballspritze für
medizinische Spülungen beschrieben, kann jedoch mit Vorteil auch für andere Zwecke
Verwendung finden, z. B. im Friseurgewerbe oder als Parfümverteiler, Blumenspritze
usw.
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PATENTANSPROCHE: I. Spritze oder ähnliches Gerät mit einem elastischen
Flüssigkeitsbehälter und in sich abgeschlossener Pumpvorrichtung zum Füllen des
Behälters mit Flüssigkeit, gekeanzeichnet durch ein Diisenrohr aus Gummi und ein
Gehäuse, in welches das Rohr zurückziehbar ist, und durch Vorrichtungen, welche
ein Zusammenarbeiten dieser Teile bewirken, wodurch das Rohr federnd gemacht und
elastisch in einer Stellung zurückgehalten werden kann, in der es ausgestreckt bleibt,
während die Spritze in Benutzung ist, und durch eine derartige Ausbildung des Düsenkopfes,
daß dieser nach Zurückziehen des Rohrs die Spritze abschließt, wenn die