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Vorrichtung zur Infusion von Flüssigkeiten
Zur Infusion von Flüssigkeiten, wie physiologische Kochsalzlösungen in den lebenden Körper wird im allgemeinen eine Vorrichtung verwendet, die aus einem. die Flüssigkeit aufnehmenden Glasbehälter besteht, aus dem sie durch ein biegsames Rohr in einen Tropfenzähler und von diesem wiederum durch ein biegsames Rohr zum Injektionsorgan (Nadel) fliesst. Es wurde vorgeschlagen, die Glasflasche durch einen Behälter aus nachgiebigem und daher unizerbrechlichen. plastischen Werkstoff zu ersetzen und eine besondere Vorrichtung vorzusehen, welche es gestattet, diesen Behälter zu durchstechen und dessen Inhalt abzulassen. Diese Vorrichtung besteht wenigstens zum Teil ebenfalls aus nachgiebigem plastischen Werkstoff.
Zwischen der Auslassvorrichtung und der Injektionsnadel kann ein ebenfalls aus nachgiebigem plastischen Werkstoff bestehender Tropfenzähler eingeschaltet sein. Der plastische Werkstoff für die verschiedenen Teile der Vorrichtung ist vorzugsweise Polyäthylen.
Der Vorteil einer solchen Vorrichtung besteht darin, dass sie un-zerbrechlich ist und daher auf
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EntfernungenVerwendungsort verschickt werden kann, ohne dass besondere Vorsichtsmassregeln notwendig sind. Die Vorrichtung muss jedoch bei Ihrer Verwendung montiert werden, was immer die Gefahr einer Beeinträchtigung der vollkommen sterilen Beschaffenheit ihres Inhaltes und ihrer inneren Teile mit sich bringt.
Die Erfindung'bezweckt, diese Nachteile zu vermeiden. Sie hat eine Vorrichtung zur Infusion von Flüssigkeiten in den Körper zum Gegenstand und besteht, wie die bereits bekannten Vorrichtungen, aus einem Behälter für die Flüssigkeit, eine Leitung zum Ablassen derselben aus dem Behälter und zum Zuführen derselben zu dem Injektionsorgan.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung unterscheidet sich jedoch von dem Bekannten durch die Vereinigung nachstehender drei Merkmale :
1. Der Behälter und die Leitung bestehen aus biegsamem Werkstoff und sind miteinander unlösbar verbunden.
2. In der erwähnten Leitung ist angeordnet und festgehalten ein Verschlussstück aus starrem zerbrechlichen Werkstoff, das die Leitung sperrt.
3. Dieses Verschlussstück ist zur Freigabe des Abflusses der Flüssigkeit an einer bestimmten Stelle für den Bruch vorbereitet.
Der Behälter und die zum Injektionsorgan führende Leitung und gegebenenfalls auch dieses bilden ein Ganzes, dessen Teile miteinander verbunden sind. Bei der Benützung der so gebildeten Einheit ist es nicht notwendig, deren Inhalt oder deren Inneres von aussen zu berühren, da d ; ie Freigabe der Flüssigkeit für ihren Abfluss durch Abbrechen des Verschlusses von aussen her bewirkt wird. Es ist somit die Asepsis der Infusion ohne besondere Vorkehrungen von Seite der Bedienungsperson gesichert. Die Vorrichtung ist praktisch unzerbrechlich und nur der Verschluss muss gegen unbeabsichtigten Bruch geschützt werden.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung gemäss der Erfindung beispielsweise schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch die Vorrichtung und die Fig. 2 und 3 zeigen zwei Ausführungsformen. des Verschlusses im Schnitt.
In einem Behälter 1 aus biegsamem plastischen Werkstoff ist die dem Körper zuzuführende Flüssigkeit 2, z. B. eine physiologische Kochsalzlösung, enthalten. Der Behälter weist eine öse 3 auf, um ihn am einen Ende aufhängen zu können. An das andere Ende des Behälters ist ein Rohr 4 aus gleichem Werkstoff durch Verschweissen bei 5 angeschlossen.
Das Rohr 4, welches einen Teil der Leitung bildet, die zum Ablassen der Flüssigkeit vom Behälter 1 und zum Zuführen derselben zum Injektionsorgan dient, besteht aus einem Stück mit einem Tropfenzähler 6, der mit dem Ende eines Rohres 7 fest verbunden ist. Ein nicht dargestelltes Injektionsorgan beispielsweise in Form einer Hohlnadel ist am andern Ende'des Rohres 7 entweder dauernd vorgesehen oder wird erst beim Gebrauch der Vorrichtung dortselbst angebracht. Im Tropfenzähler 6 ist an der Anschlussstelle des Rohres 7 Filtermaterial 8 angeordnet. ! Der Tropfenzähler und das Rohr bestehen aus
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Teile, welche entweder aus einem Stück bestehen oder miteinander verschweisst sein können, bilden ein unzerbrechliches Ganzes.
Ein Verschlussstück ist teils innerhalb des Rohres 4, teils innerhalb des Tropfenzählers 6 an geordnet. Dieses aus Glas bestehende Verschlussstück wird von einem Röhrchen 9 und einer Kugel 10 gebildet, die zusammen ein Stück darstellen. Das Röhrchen 9 ist in das Rohr 4 hineingezwängt, an einem Ende offen und am andern Ende durch die Kugel 10 verschlossen. Sein Durchflussquerschnitt ist an seinem unteren, von der Kugel 10 verschlossenem Ende mit einer Ein- schnürung versehen.
Oie Wandung des Glaskörpers ist dortselbst geschwächt, so dass das Verschlussstück bei einer Beanspruchung auf Biegung in zwei Teile zerbricht und das untere Ende des
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9 damit geöFfnetist also in die die Flüssigkeit 2 vom Behälter zum In5ekÚonsorgan f. ührende Leitung vollkommen eingeschlossen und von der Aussenwelt isoliert, kann aber von aussen zerstört werden, da er sich in einem nachgiebigen Teil dieser Leitung befindet. Nach dem Zerbrechen des Verschlusses gestattet das Röhrchen 9 der Infusionsflüssigkeit das tropfenweise Ausfliessen aus seiner verengten öffnung.
Die durch den Behälter 1, die darin enthaltene Flüssigkeit 2, das Rohr 4, den Tropfenzähler 6 und das Rohr 7 und gegebenenfalls das Injektionsorgan gebildete Einheit stellt ein unzerbrechliches Ganzes dar. Für die Verpackung und den Versand können die Teile um den Behälter gewickelt werden, wobei nur der Verschluss gegen Bruch geschützt werden muss.
Mit Rücksicht darauf, dass die Flüssigkeit und das Verschlussstück unzugänglich sind, braucht man die Vorrichtung bei ihrer Verwendung nicht mit sterilen Händen oder Instrumenten zu berühren. Wenn der Behälter 1 an seiner Öse 3 aufgehängt ist, wird, der Verschluss zerbrochen, worauf die Infusionsflüssigkeit aus dem Röhrchen 9 tropfenweise in den Behälter 6, und von dort durch das Filter 8 und das Rohr 7 zum Injektionsorgan abfliesst. Die Infusion kann wie mit den bereits bekannten Vorrichtungen vorgenommen werden. Die Vorrichtung gemäss der Erfindung wird, wenn sie einmal entleert ist, nicht von neuem gefüllt, sondern weggeworfen.
Der Verschluss kann statt aus Glas auch aus einem andern leicht zerbrechlichen Werkstoff bestehen. Der als Kugel 10 dargestellte Teil kann auch eine andere Form erhalten, z. B. scheibenförmig sein.
Der Verschluss kann vorteilhaft auch Formen aufweisen, wie sie in den Fig. 2 und 3 dargestellt sind. Er besteht hiebei aus einem Rohr 11 bzw.
11', das mit seinem offenen Ende in das Rohr 4 aus biegsamem, plastischen Werkstoff hineingezwängt und an seinem Ende 12, 12'verschlossen ist. Der Widerstand des Rohres 11 gegen Bie- gungslbeanspruchung ist gemäss Fig. 2 durch eine geritzte Linie 13 und gemäss Fig. 3 durch eine Einschnürung 14 verringert. Diese Stellen liegen annähernd in der Mitte des Rohres 11 bzw. 11', das somit durch Abbiegen leicht zerbrochen wer-
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Teil den Tropfenzähler bildet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Infusion von Flüssigkeiten in den Körper, bestehend aus einem die Flüssigkeit aufnehmenden Behälter, einer Leitung für den Abfluss der Flüssigkeit vom Behälter und far die Zufuhr derselben zu einem Injektionsorgan, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter und die Leitung aus biegsamem Werkstoff bestehend und miteinander unlösbar (z. B. durch Verschweissen) verbunden sind, dass in der Leitung ein Verschlussstück aus starrem zerbrechlichen Werkstoff angeordnet und gehalten ist und dass dieses Verschlussstück zur Freigabe des Abflusses der Flüssigkeit an einer bestimmten Stelle für , den Bruch vorbereitet ist.