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Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Infusionsvorrichtung mit Ballon zum kontinuierlichen
Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger Form, die dazu
bestimmt ist, eine vorbestimmte Menge eines Arzneimittels
in flüssiger Form, die bereits innerhalb einer
vorbestimmten Zeitdauer in den Ballon eingeleitet worden
ist, in den menschlichen Körper zu injizieren.
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Üblicherweise existieren zwei Verfahren zum Injizieren
eines Arzneimittels in flüssiger Form in den menschlichen
Körper über eine vergleichsweise lange Zeitspanne hinweg;
bei einem Verfahren wird ein Arzneimittel in flüssiger Form
mit Hilfe einer Injektionsnadel oder eines Katheters
injiziert, die oder der an einer Spritze angebracht ist,
die ihrerseits das Arzneimittel in flüssiger Form enthält,
wobei die Injektion durch die Betätigung der Spritze von
Hand, auf elektrischem Wege oder mit Hilfe einer Feder
erfolgt; bei dem anderen Verfahren wird eine Tropfflasche
verwendet, die ein Arzeimittel in flüssiger Form enthält
und das Arzneimittel wird dazu gebracht, unter dem Einfluß
der Schwerkraft oder auf elektrischem Wege aus der Flasche
auszutropfen.
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In dem Fall, in dem ein Arzneimittel in flüssiger Form in
den menschlichen Körper über einen Zeitraum von wenigen
Minuten bis zu wenigen Stunden injiziert wird, muß eine
Injektionsnadel oder ein Katheter an der Spritze oder an
der Tropfflasche angebracht werden, die als
Arzneimittel-Reservoir dienen und dies verursacht sowohl
für die Pflegekraft als auch für den Patienten erhebliche
Unbequemlichkeiten.
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In dem Fall beispielsweise, in dem eine Infusion
kontinuierlich von Hand ausgeführt werden muß, ist sowohl
die Bewegung des Patienten als auch der Pflegeperson für
eine bestimmte Zeitdauer beschränkt und dies bedeutet ihnen
sowohl mental als auch physisch erhebliche Beschwerden. Es
wird allgemein angenommen, daß unter einer solchen
Bedingung Menschen nur für 1 bis 2 Minuten dieselbe
Stellung einnehmen können. Im Gegensatz dazu muß in dem
Fall, in dem die Infusion eines Arzneimittels auf
elektrischem Wege oder unter Verwendung einer Federkraft
durchgeführt wird, die Kraftguelle nahe der Infusionsstelle
angebracht werden und eine Spritze muß ordnungsgemäß
angebracht werden. Dies schränkt die Tätigkeit des
Patienten ebenfalls ein.
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Wenn darüber hinaus ein Arzneimittel in flüssiger Form
unter Verwendung des Tropfverfahrens in den menschlichen
Körper injiziert wird, dann wird eine relativ zum
Arzneimittel relativ große Zusatzmenge mit diesem zusammen
benötigt, und selbst dann, wenn der Patient eine solche
Zusatzflüssigkeit nicht benötigt, muß er der Infusion einer
solchen Flüssigkeit ausgesetzt werden. Darüber hinaus muß
eine Tropfflasche oder ein Behälter in einer Stellung
angebracht werden, die höher ist als die, in der der
Patient liegt und aus diesem Grunde wird eine komplizierte
und lange Leitung dazu benötigt, die Injektionsnadel oder
den Katheter mit der Tropfflasche zu verbinden. Dies
schränkt die Bewegung des Patienten ebenfalls ein und die
Pflegeperson muß sich davon überzeugen, ob das Eintropfen
eines Arzneimittels in flüssiger Form ordnungsgemäß
ausgeführt wird oder nicht.
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Die japanische Patentveröffentlichung Nr. 45799/1980
offenbart eine Strömungssteuervorrichtung, die bei der
Infusion eines Arzneimittels in flüssiger Form in den
menschlichen Körper verwendbar ist. Bei dieser Vorrichtung
wird ein Kern, in dem eine schraubenförmige Nut eingeformt
ist, in eine Hülse eingeschoben und diese Hülse wird mit
Hilfe eines Ringes so geklemmt, daß die Strömung der
Flüssigkeit gesteuert wird. Mit dieser
Strömungssteuervorrichtung ist es jedoch nicht möglich, ein
Arzneimittel in flüssiger Form über einen langen Zeitraum
hinweg kontinuierlich zuzuführen.
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Das US-Patent Nr. 4 318 400 offenbart eine
Infusionsvorrichtung zum kontinuierlichen Zuführen eines
Arzneimittels in flüssiger Form. Bei dieser
Infusionsvorrichtung ist ein Ballon, der in sich ein
Arzneimittel in flüssiger Form enthält, in einen Zylinder
eingeschoben und der Ballon zieht sich in axialer Richtung
zusammen, wobei das Arzneimittel in flüssiger Form, das in
ihm enthalten ist, aufgrund der Zusammenziehung des Ballons
aus ihm ausgestoßen und injiziert wird. Diese
Infusionsvorrichtung ist jedoch insofern nachteilig, als
die Flüssigkeit, die im Ballon enthalten ist, aus ihm nicht
vollständig entleert werden kann.
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Im Hinblick auf die oben genannten Nachteile hat der
Anmelder der vorliegenden Erfindung bereits früher eine
"Infusionsvorrichtung mit Ballon zum kontinuierlichen
Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger Form"
(japanisches Patent Nr. 1384289) offenbart und zwar im
Hinblick darauf, daß eine Infusionsvorrichtung zum
kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger
Form bereitgestellt werden sollte, die dazu bestimmt war,
zum kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in
flüssiger Form in den menschlichen Körper über eine
vergleichsweise lange Zeitdauer sicherzustellen, die in der
Konstruktion einfach, in der Handhabung leicht und in bezug
auf die Sicherheit zuverlässig ist.
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Diese patentierte Infusionsvorrichtung umfaßt einen
rohrförmigen Hauptkörper, der einen Strömungsweg für ein
Arzneimittel in flüssiger Form aufweist, der längs der
Längsachse des rohrförmigen Körpers ausgebildet ist, einen
Arzneimittel-Einleitungsteil mit einem Rückschlagventil,
der an einem Ende des rohrförmigen Hauptkörpers angebracht
ist und durch den ein Arzneimittel in flüssiger Form in den
rohrförmigen Hauptkörper eingeleitet werden kann, einen
Injektionsteil, der am anderen Ende des rohrförmigen
Hauptkörpers angebracht ist und aus dem ein Arzneimittel in
flüssiger Form injiziert werden kann, eine Vorrichtung, die
in einer Mittelstellung längs der Länge des rohrförmigen
Hauptkörpers so angebracht ist, daß der Strömungsweg
verschlossen werden kann, ein Einlaßloch und ein Auslaßloch
oder ein Auslaßloch mit einer feinen, porösen Membrane, das
jeweils in der Nähe der Abschlußvorrichtung auf der Seite
des Arzneimitteleinleitungsteils und des Injektionsteils so
angeordnet ist, daß es sich durch die Wand des rohrförmigen
Hauptkörpers hindurcherstreckt, wobei ein Ballon, der aus
einem elastischen Material hergestellt ist und der die
Einlaß- und Auslaßlöcher umgibt, luftdicht am äußeren
Umfang des rohrförmigen Hauptkörpers angebracht ist.
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Darüber hinaus hat der Anmelder der vorliegenden Erfindung
früher bereits eine "Infusionsvorrichtung mit Ballon zum
kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger
Form in ein Blutgefäß" offenbart (Official Gazette of
Japanese Patent Public Disclosure No. 11465/1987), das die
oben genannte, patentierte Infusionsvorrichtung und ein
intravaskulares Halteteil umfaßt, das am
Arzneimittel-Injektionsteil dieser Infusionsvorrichtung
angebracht ist.
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Schließlich hat der Anmelder der vorliegenden Erfindung
ebenfalls bereits früher einen "Infusions-Katheter zum
kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger
Form in eine Harnblase" offenbart (Official Gazette of
Japanese Patent Public Disclosure No. 11464/1987), die dazu
bestimmt ist, dann benutzt zu werden, wenn ein Arzneimittel
in flüssiger Form in den menschlichen Körper über einen
vergleichsweise längeren Zeitraum hinweg eingebracht werden
soll, wobei diese Vorrichtung einfach in der Konstruktion,
leicht in der Handhabung und in bezug auf die Sicherheit
zuverlässig ist.
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Bei diesem Katheter wird ein üblicher, allgemeiner Katheter
für eine Harnblase verwendet, an dessen proximalem Ende am
Außenumfang eine Vertiefung eingeformt ist. Ein Ballon, der
aus einem elastischen Material hergestellt ist, ist am
Katheter so angeordnet, daß er die Vertiefung umgibt und
der Ballon ist auf diese Weise am äußeren Umfang des
Katheters luftdicht angebracht. An der Wand des Katheters
ist längs dessen Längsachse ein Kapillarrohr angeordnet.
Dieses Kapillarrohr ist an seinem proximalen Ende offen, um
eine Auslaßöffnung für ein Arzneimittel in flüssiger Form
zu bilden und steht mit der Vertiefung am proximalen Ende
in Verbindung. Ein Abschnitt, der es einem Arzneimittel in
flüssiger Form ermöglicht, daraus in den Ballon eingeführt
zu werden, ist am mittleren Teil des Ballons luftdicht
angebracht und in der Mitte desjenigen Teiles, der es dem
Arzneimittel ermöglicht, eingelassen zu werden, ist ein
zentraler Durchlaß vorgesehen. Am Einlaßende des zentralen
Durchlasses ist ein Ventil vorgesehen und der Durchlaß
steht auf diese Weise mit der Vertiefung am Auslaßende in
Verbindung.
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Die oben beschriebene Infusionsvorrichtung oder der oben
beschriebene Katheter ist mit einem Kapillarloch oder mit
einem Kapillarrohr zum Steuern der Zeit verbunden, während
der ein Arzneimittel in flüssiger Form ausströmen kann. Es
ist jedoch schwierig, tatsächlich ein solches Kapillarloch
oder ein solches Kapillarrohr herzustellen und selbst dann,
wenn dies möglich ist, dann können diese Öffnungen sehr
leicht durch Fremdkörper verstopft werden.
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Im Hinblick auf die obigen Nachteile hatte der Anmelder der
vorliegenden Erfindung Erfolg beim Erfinden eines
Verfahrens zum Herstellen eines Kapillarrohres zum Steuern
der Zeit, während der ein Arzneimittel in flüssiger Form
leicht ausströmen kann; diese früher offenbarte Erfindung
mit der Bezeichnung "Infusionsvorrichtung mit Ballon zum
kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger
Form" hatte einen Aufbau, bei dem eine Verstopfung des
Kapillarrohres verhindert war (PCT-JP-88-01055;
entsprechend WO-A-9 004 420).
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Diese Infusionsvorrichtung umfaßt einen rohrförmigen
Hauptkörper mit einem Strömungsweg für ein Arzneimittel in
flüssiger Form, der längs der Längsachse des rohrförmigen
Hauptkörpers ausgebildet war. Dieser rohrförmige
Hauptkörper ist an seinem einen Ende mit einem Teil mit
einem Rückschlagventil versehen, durch das ein Arzneimittel
in flüssiger Form in den rohrförmigen Hauptkörper
eingeleitet werden konnte sowie an seinem anderen Ende mit
einem Teil, durch das hindurch ein Arzneimittel in
flüssiger Form injiziert werden konnte. Ein vorbestimmtes
Volumen eines bei normaler Temperatur oder bei Wärme
aushärtbaren, gießfähigen Kunststoffes, der in bezug auf
ein spezifisches Material keine Haftfähigkeit aufwies,
wurde am anderen Ende des rohrförmigen Hauptkörpers
eingefüllt und ein linearer, schraubenförmiger oder
gewickelter Kapillardraht, der aus einem spezifischen
Material hergestellt war und einen vorbestimmten
Durchmesser aufwies, wurde in den Gießkunststoff
eingebettet. Dieser Kapillardraht ragte mit seinem einen
Ende in den rohrförmigen Hauptkörper hinein und war an
seinem anderen Ende so geführt, daß er durch den
Arzneimittel-Injektionsteil hindurch auf die Außenseite des
rohrförmigen Hauptkörpers vorstand. Im rohrförmigen
Hauptkörper waren Löcher so eingeformt, daß sie sich durch
seine Wand erstreckten und ein Ballon, der aus einem
elastischen Material hergestellt war, war so angeordnet,
daß er die Löcher mit seinem Umfang umgab, wobei er am
äußeren Umfang des rohrförmigen Hauptkörpers luftdicht
befestigt war.
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Der Kapillardraht wurde aus dem rohrförmigen Hauptkörper so
herausgezogen, daß durch den Gießkunststoffteil ein
Kapillarloch gebildet wurde und an den
Arzneimittel-Injektionsteil konnte ein Ansatzteil befestigt
werden, das dazu geeignet war, in den menschlichen Körper
einzudringen.
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Diese Arzneimittel-Infusionsvorrichtung hatte jedoch den
Nachteil, daß an der Innenfläche des Kapillarrohres winzige
Grate gebildet wurden, nachdem der Kapillardraht
herausgezogen worden war. Auf diese Weise ist es schwierig,
ein Loch herzustellen, das dauernd funktioniert.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Infusionsvorrichtung mit einem Ballon zum kontinuierlichen
Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger Form anzugeben,
bei dem die Zeitspanne, während der ein Arzneimittel in
flüssiger Form ausströmen kann, variabel verändert werden
kann und die ein ständiges Kapillarloch hat, durch das ein
Arzneimittel in flüssiger Form ausströmen kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
Infusionsvorrichtung mit Ballon zum kontinuierlichen
Zuführen von Arzneimitteln in flüssiger Form mit einem
rohrförmigen Hauptkörper, der einen Strömungsweg für ein
Arzneimittel in flüssiger Form hat, der längs der
Längsachse des rohrförmigen Hauptkörpers vorgesehen ist und
an dessen einem Ende ein Teil mit einem Rückschlagventil
oder einem Einweghahn vorgesehen ist, durch das hindurch
das Arzneimittel in flüssiger Form in den rohrförmigen
Hauptkörper eingeleitet werden kann und an dessen anderem
Ende ein Teil vorgesehen ist durch den das Arzneimittel in
flüssiger Form injiziert werden kann, wobei an diesem
anderen Ende zum Steuern des Ausflusses des Arzneimittels
in flüssiger Form ein Steuerabschnitt so vorgesehen ist,
daß er nahe dem Teil liegt, aus dem das Arzneimittel in
flüssiger Form injiziert werden kann, wobei in dem
rohrförmigen Hauptkörper mehrere Löcher so eingeformt sind,
daß sie sich durch dessen Wand hindurch erstrecken und
wobei ferner ein Ballon, der aus einem elastischen Material
hergestellt ist, so angeordnet ist, daß er diese Löcher
umgibt, wobei sein Umfang am äußeren Umfang des
rohrförmigen Hauptkörpers luftdicht befestigt ist. eine
solche Infusionsvorrichtung soll dadurch
gekennzeichnet sein, daß der Steuerabschnitt, der es dem
Arzneimittel in flüssiger Form ermöglicht, aus ihm
injiziert zu werden, einen Aufbau hat, bei dem ein
Kapillarrohr mit einer Kapillare in einem Kunststoff
eingebettet ist.
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Das Kapillarrohr kann im synthetischen Kunststoff in
linearer, gewundener oder schraubenförmiger Form
eingebettet sein.
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Alternativ ist ein Kapillarrohr im synthetischen Kunststoff
im oben beschriebenen Ausströmungs-Steuerteil für das
Arzneimittel eingebettet, das einen dünnen Draht aufweist,
der sich im Kapillarrohr frei hin- und herbewegen kann, das
seinerseits aus Kunststoff, Metall, Keramik oder
dergleichen besteht. Anstelle dessen kann das Kapillarrohr,
das Kapillarlöcher aufweist und aus Kunststoff, Metall,
Keramik oder dergleichen besteht, in ein Rohr eingeschoben
werden, das in einem mittleren Abschnitt längs der Länge
des Rohres einen kleinen Durchmesser hat und beide Rohre
werden in den synthetischen Kunststoff eingebettet.
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Fig. 1 ist eine Längsschnittansicht einer
Infusionsvorrichtung zum kontinuierlichen Zuführen
eines Arzneimittels in flüssiger Form nach der
vorliegenden Erfindung.
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Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht längs der Linie II-II
in Fig. 1;
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Fig. 3 ist eine Querschnittsansicht längs der Linie
III-III gemäß Fig. 1;
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Fig. 4 zeigt Seitenansichten von Teilen, die dazu
bestimmt sind, in den menschlichen Körper
einzudringen und die so ausgelegt sind, daß sie
mit der Infusionsvorrichtung zum kontinuierlichen
Zuführen eines Arzneimittels in flüssiger Form
gemäß der vorliegenden Erfindung verbunden werden
können;
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Fig. 5 zeigt vergrößerte Längsschnitt-Teilansichten
verschiedener Modifikationen, in denen der
Steuerabschnitt der Infusionsvorrichtung zum
kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in
flüssiger Form gemäß der Erfindung ausgeführt
werden kann; diese Ausführungsformen sind dazu
bestimmt, den Ausfluß eines Arzneimittels in
flüssiger Form zu steuern;
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Fig. 6 und 7 sind erläuternde Darstellungen, die die
Wirkungsweise der Infusionsvorrichtung zum
kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in
flüssiger Form nach der vorliegenden Erfindung
erläutern;
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Fig. 8 ist eine erläuternde Darstellung, die verschiedene
Anwendungsformen der Infusionsvorrichtung zum
kontinuierlichen Zuführen eines Arzneimittels in
flüssiger Form nach der vorliegenden Erfindung
darstellen.
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Anhand der Fig. 1 bis 3 wird nun der Grundaufbau der
Infusionsvorrichtung zum kontinuierlichen Zuführen eines
Arzneimittels in flüssiger Form gemäß der Erfindung im
einzelnen beschrieben. Die erfindungsgemäße
Infusionsvorrichtung für Arzneimittel umfaßt einen
rohrförmigen
Hauptkörper 1 und einen Ballon 2. Im
rohrförmigen Hauptkörper 1 ist ein Strömungsweg 11 für ein
Arzneimittel in flüssiger Form so eingeformt, daß er sich
in Längsrichtung des rohrförmigen Hauptkörpers erstreckt.
An einem Ende des rohrförmigen Hauptkörpers (in Fig. 1 am
rechten Ende) ist ein Abschnitt 12 vorgesehen, der es einem
Arzneimittel in flüssiger Form ermöglicht, in den
rohrförmigen Hauptkörper eingeleitet zu werden (wobei
dieser Teil nachfolgend als Arzneimittel-Einleitungsteil
bezeichnet wird), während am anderen Ende (in Fig. 1 am
linken Ende) ein Abschnitt 13 vorgesehen ist, der es einem
Arzneimittel in flüssiger Form ermöglicht, injiziert zu
werden (wobei dieser Abschnitt im nachfolgenden als
Injektionsteil bezeichnet wird). Diese Abschnitte können
als integraler Teil des rohrförmigen Hauptkörpers
ausgebildet sein; aus Gründen einer besseren Herstell- und
Handhabbarkeit der Infusionsvorrichtung ist es jedoch
wünschenswert, die betreffenden Abschnitte oder Teile an
den rohrförmigen Hauptkörper 1 als separate Teile
auszubilden, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Am
Arzneimittel-Einleitungsteil 12 ist ein übliches
Rückschlagventil 121 vorgesehen. Dieses Rückschlagventil
121 kann so funktionieren, das es einem Arzneimittel in
flüssiger Form ermöglicht, in einer Richtung zugeführt zu
werden, die durch den Pfeil 122 angedeutet ist, wobei
jedoch verhindert werden soll, daß das Arzneimittel in
einer Richtung strömt, die der Richtung entgegengesetzt
ist, die durch den Pfeil 122 angedeutet ist und ferner so,
daß es den Durchlaß des Arzneimittels in flüssiger Form
öffnet und/oder schließt.
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Im mittleren Teil des rohrförmigen Hauptkörpers 1 sind
mehrere Löcher 111 so eingeformt, daß sie sich durch dessen
Wand hindurcherstrecken und mit dem Strömungsweg 11 für das
Arzneimittel in flüssiger Form in Verbindung stehen. Der
Ballon 2 umgibt die Löcher 111 und ist am äußeren Umfang
des rohrförmigen Hauptkörpers 1 luftdicht befestigt. Es ist
wünschenswert, daß der Ballon 2 aus einem Material besteht,
das gute Kontraktions- und Expansionseigenschaften hat
sowie ferner einen guten Widerstand gegen Abrieb und eine
hohe Zähigkeit, so daß es dann nicht leicht beschädigt
werden kann, wenn von außen eine Kraft auf es einwirkt. Ein
solches Material ist vorzugsweise transparent oder
durchscheinend. Für eine solche Verwendung kann
Silikongummi, Latexgummi oder dergleichen als optimales
Material verwendet werden.
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Wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, steht der Ballon 2 mit
dem rohrförmigen Hauptkörper 1 auf dessen gesamter Länge in
einem normalen Zustand in enger Berührung, in dem die
Infusion eines Arzneimittels in flüssiger Form noch nicht
begonnen hat, während der Ballon gemäß Fig. 6 dann, wenn er
mit einem Arzneimittel in flüssiger Form in Betrieb
genommen wird, das in den rohrförmigen Körper 1 eingeleitet
wird, damit beginnt, sich vom Außenumfang des rohrförmigen
Körpers 1 zu lösen, wobei er sich so ausdehnt, daß sein
Umfang 21 am rohrförmigen Hauptkörper 1 befestigt bleibt.
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Im Strömungsweg 11 ist an einer Stelle, die weiter innen
liegt als der Injektionsteil 13, ein Steuerabschnitt 3 zum
Steuern der Ausströmung eines Arzneimittels in flüssiger
Form vorgesehen. Mehrere Abwandlungen dieses
Steuerabschnittes 3 für die Ausströmung sind in Fig. 5
dargestellt. Die Fig. 5A bis 5E zeigen Ausführungsformen
des Ausfluß-Steuerabschnittes 3, wobei eine Kapillarrohr
31, das eine Kapillare hat und aus Kunststoff, Metall,
Keramik oder dergleichen besteht, in Kunststoff 32
eingebettet ist. Das Kapillarrohr 31 kann in den Kunststoff
32 in linearer (A), gewundener (B) oder schraubenförmiger
(C) Form eingebettet sein. Um das lineare Kapillarrohr 31
zu ersetzen, kann mit Hilfe eines Lasers oder dergleichen
durch den Kunststoff 32 hindurch eine Kapillare ausgebildet
werden.
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Fig. 5D zeigt eine Ausführungsform, bei der ein
Kapillardraht 34 so in das Kapillarrohr 31 eingeschoben
ist, daß es sich frei hinein- und herausbewegen kann und
Fig. 5E zeigt eine Ausführungsform, bei der ein Rohr 35 mit
einem Durchmesser, der kleiner ist als der des Rohres 31,
in das letztere eingeschoben wird.
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Fig. 5F zeigt eine Ausführungsform, bei der ein poröses
Material 33 in den Ausfluß-Steuerabschnitt 3 eingefüllt
ist. Aktivkohle, Bimsstein, Kunststoffteilchen,
Silikon-Gel, Urethan-Gel oder dergleichen können als
poröses oder durchlässiges und diffusibles Material
verwendet werden.
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Die Länge der Kapillare des Kapillarrohres 31 oder die
Porosität des porösen oder durchlässigen und diffusiblen
Materials 33 kann einer der wichtigen Faktoren sein, mit
deren Hilfe die Zeit bestimmt wird, in der das Arzneimittel
in flüssiger Form ausströmen kann.
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Anhand der Fig. 6 und 7 wird nun ein Funktionsbeispiel der
Infusionsvorrichtung zum kontinuierlichen Zuführen eines
Arzneimittels in flüssiger Form gemäß der vorliegenden
Erfindung im einzelnen beschrieben.
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Vom Arzneimittel-Einleitungsteil 12 der
Infusionsvorrichtung her wird eine vorbestimmte Menge eines
Arzneimittels in flüssiger Form in die Infusionsvorrichtung
eingeleitet. Das Arzneimittel wird dazu gebracht, über den
Strömungsweg 11 und die Löcher 111, die beide im
rohrförmigen Hauptkörper 1 eingeformt sind, in den Ballon 2
zu strömen und diesen dabei auszudehnen. Das Arzneimittel
wird solange zugeführt, bis der Ballon damit angefüllt ist.
Das Arzneimittel, das auf diese Weise in den Ballon 2
eingeleitet worden ist, wird mit Hilfe eines
Rückschlagventiles oder eines Einweghahnes 121 daran
gehindert, in umgekehrter Richtung zurückzufließen.
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In dem Fall, in dem der Zutritt von Luft zum Ballon 2 oder
zum Strömungsweg 11 für das Arzneimittel in flüssiger Form
verhindert werden muß, kann im voraus ein Arzneimittel in
flüssiger Form derselben Art oder eine isotonische
Natriumchloridlösung in den Strömungsweg 11 eingefüllt
werden. Alternativ kann die Infusionsvorrichtung auch so
aufgerichtet werden, daß der Arzneimittel-Einleitungsteil
12 oben liegt. Dies ermöglicht es der Luft im Ballon 2,
über die Löcher 111 in den Strömungsweg 11 für das
Arzneimittel zu gelangen und die Luft im
Arzneimittel-Strömungsweg 11 sammelt sich eventuell in der
Nachbarschaft des Arzneimitteleinleitungsteiles 12. Die
Luft, die sich auf diese Weise in der Nähe des
Arzneimitteleinleitungsteiles 12 gesammelt hat, kann leicht
mit Hilfe eines nicht dargestellten
Entlüftungs-Kapillarrohres abgeleitet werden.
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Nachdem ein bestimmtes Volumen des Arzneimittels in den
Ballon 2 eingeleitet worden ist, wird eine Kappe 131, die
am distalen Ende des Arzneimittel-Injektionsteiles 13
angebracht ist, abgenommen und ein separat vorbereitetes
Teil, das in der Lage ist, in den menschlichen Körper
einzudringen, beispielsweise eine Injektionsnadel 6, wird
anstelledessen am Arzneimittel-Injektionsteil 13 angebracht
(Fig. 7).
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Das Arzneimittel, das den Ballon 2 ausfüllt, wird nun
aufgrund der Zusammenziehungswirkung des Ballons 2 dazu
gebracht, über die Löcher 111, den
Arzneimittel-Strömungsweg 111, das Kapillarrohr 31 mit der
Kapillare und den Injektionsteil 13 in die Injektionsnadel
6 einzustromen.
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Als letztes wird eine normale Entlüftung durchgeführt. Um
festzustellen, ob die Luft vollständig abgeleitet ist oder
nicht, sollten die jeweiligen Bauteile entweder
durchsichtig oder durchscheinend sein.
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Die Injektionszeit des Arzneimittels in flüssiger Form
hängt vom Volumen des Arzneimittels ab, das in den Ballon 2
eingeleitet worden ist und von der Viskosität des
Arzneimittels, ferner von den Zusammenziehungseigenschaften
des Ballons; 2 des Querschnittsbereichs und der Länge der
Kapillare, dem Innendruck desjenigen Teils des menschlichen
Körpers, in den das Arzneimittel injiziert wird und so
weiter. Die betreffende Injektionszeit der
Infusionsvorrichtung kann durch Anwendung eines genormten
Arzneimittels in flüssiger Form gemessen werden und dies
kann mit jeder Infusionsvorrichtung durchgeführt werden.
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Fig. 4 zeigt die hauptsächlichsten Ausführungsformen
derjenigen Teile, die dazu bestimmt sind, in den
menschlichen Körper einzudringen und die mit dem
Injektionsteil 13 der Infusionsvorrichtung nach der
vorliegenden Erfindung verbunden werden können. Fig. 4A
zeigt eine normale Injektionsnadel, Fig. 4B zeigt eine
Injektionsnadel mit einem flexiblen Leitungsteil und Fig.
4C zeigt einen normalen Katheter.
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Grundsätzlich wird bei der vorliegenden Erfindung ein
kugelförmiger Ballon 2 verwendet; der verwendete Ballon
kann jedoch auch in anderen Formen ausgebildet sein und
zwar abhängig vom Ort der Infusion am menschlichen Körper.
Beispielsweise kann ein flacher, elliptischer Ballon
verwendet werden.
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Am rohrförmigen Hauptkörper 1 kann eine durchsichtige
Abdeckung 7 abnehmbar angebracht sein (Fig. 8A), die das
Äußere des Ballons 2 abdeckt, um zu verhindern, daß der
Ballon dann beschädigt wird, wenn er mit einem Gegenstand
in Berührung gebracht wird, der eine scharfe Spitze, Kante
oder dergleichen aufweist. In diesem Fall ist vorzugsweise
ein Riemen 71 vorgesehen, um das Anbringen der
Infusionsvorrichtung am menschlichen Körper zu erleichtern.
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Fig. 8B zeigt eine Ausführungsform, bei der eine
Infusionsvorrichtung 100 zum kontinuierlichen Zuführen
eines Arzneimittels in flüssiger Form gemäß der Erfindung
mit dem Arzneimittel-Injektionsteil 611 eines Katheters 61
für die urin- und verdauungsableitenden Organe verbunden.
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Fig. 8C zeigt eine Ausführungsform, bei der ein
Infusionsvorrichtung 100 zum kontinuierlichen Zuführen
eines Arzneimittels in flüssiger Form gemäß der Erfindung
mit dem Injektionsteil 621 eines Katheters 62 für Venen
verbunden ist.
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Fig. 8D zeigt eine Ausführungsform, bei der eine
Infusionsvorrichtung 100 zum kontinuierlichen Zuführen
eines Arzneimittels in flüssiger Form gemäß der Erfindung
mit dem Arzneimittel-Injektionsteil 631 eines Katheters 63
verbunden ist, der auf dem Gebiete der Geburtshilfe und der
Gynäkologie verwendet wird.
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Fig. 8E zeigt eine Ausführungsform, bei der eine
Infusionsvorrichtung 100 zum kontinuierlichen Zuführen
eines Arzneimittels in flüssiger Form gemäß der Erfindung
mit einem Arzneimittel-Injektionsteil 641 eines Katheters
64 verbunden ist, der auf dem Gebiet der Gehirnchirurgie
angewendet wird.
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Da die Infusionsvorrichtung zum kontinuierlichen Zuführen
eines Arzneimittels in flüssiger Form gemäß der Erfindung
so ausgelegt ist, daß sie nicht nur als Behälter für ein
Arzneimittel dient, sondern auch als Infusionsvorrichtung
für ein Arzneimittel, ist sie einfach in der Konstruktion
und sie ist leicht zu handhaben. Aufgrund dieser Tatsache
schränkt die erfindungsgemäße Infusionsvorrichtung die
Tätigkeit und die Bewegung des Patienten nicht ein und
darüber hinaus vermindert sie die Arbeit und den
tatsächlichen Zeitaufwand für das Pflegepersonal. Wenn die
Luft einmal vollständig abgeleitet ist, ist darüber hinaus
ein Zutritt von Luft solange nicht möglich, bis der Ballon
vollständig zusammengezogen ist.
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Da bei der Infusionsvorrichtung nach der vorliegenden
Erfindung darüber hinaus die Bildung einer Kapillare, die
ihrerseits die Infusionszeit erheblich beeinflußt, sehr
leicht und zu einem Zeitpunkt erzielt wird, der unmittelbar
vor der Anwendung der Infusionsvorrichtung liegt, besteht
kein Risiko dahingehend, daß die Kapillare verstopft ist.
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Die Infusionsvorrichtung zum Zuführen eines Arzneimittels
in flüssiger Form gemäß der vorliegenden Erfindung kann im
Bereich der Human- oder Veterinärmedizin sehr breit
angewendet werden.