DE2828709A1 - Venenkatheter mit selbstbelueftendem stopfen - Google Patents

Description

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Venenkatheter, insbesondere einen verbesserten selbstbelüftenden Stopfen für den Verschluß der Rückschlagkammer eines derartigen Venenkatheters.

Es sind bereits Venenkatheter mit durchsichtigen oder durchscheinender Rücksehlagkairaner bekannt, bei denen die Kanüle in Strömungsverbindung mit der Rückschlagkammer steht. Die Rückschlagkammer dient dazu, der Schwester oder dem Arzt anzuzeigen, daß eine Vene getroffen wurde, indem Blut in die Rückströmkammer einströmt. Es sind ferner bereits Einrichtungen zum Belüften der Rückschlagkammer bekannt, um das Blut leichter in die Rückschlagkammer einströmen zu lassen. Ein Nachteil der bekannten Katheter oder Kanülen liegt nun darin, daß die Belüftungseinrichtungen nicht verschließbar sind, so daß Blut in unerwünschter Weise aus dem Katheter ausströmen kann, was aus Gründen der Reinheit sowie der Hygiene unerwünscht ist.

Zur Vermeidung des Blutaustritts aus der Rückschlagkammer ist bereits ein Zweistellungsstopfen bekannt, wobei der Stopfen in einem Luer-Kegelausgang der Rückschlagkammer in einer ersten Stellung durch an seinem Umfang angebrachte Vorsprünge einen Spalt zur Rückschlagkainmeröf fnungswand bildet und von

809884/0771

2828708

Hand in eine zweite Dichtungsstellung bringbar ist. Bei einem derartigen Katheter muß der Stopfen nach dem Einstich der Kanüle in die Vene und dem Eintritt von Blut in die Rückschlagkammer aus der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt werden. Dies erfordert zusätzliche Handgriffe, die mit der Erzielung eines Anschlusses zum Blutgefäßsystem keine Verbindung aufweisen. Zur Verhinderung des Blutaustritts aus der Rückschlagkammer muß dabei die Stopfenstellung schnell von der ersten in die zweite Stellung verändert werden, was für den Patienten ausgesprochen unangenehm ist.

Zur Vermeidung derartiger Bewegungen sind bereits andere Belüftungseinrichtungen vorgeschlagen worden, und zwar beschreiben die US-PS 3 738 381 und 3 859 998 die Verwendung dünner Membranen beispielsweise aus gegossenem Kunststoff, die über dem Ausgang der Rückschlagkammern liegen. Die Membranen sind mit Löchern oder Schlitzen von ausreichend kleinen Abmessungen versehen, so daß sie im wesentlichen den Blutaustritt verhindern, während Luft aus der Kammer auszuströmen vermag.

Ein Nachteil dieser Membranen liegt darin, daß sie äußerst schwer herstellbar sind, da zu große Löcher den Blutaustritt nicht verhindern, während zu kleine Löcher das Ausströmen von Luft behindern.

809884/0771

Es ist ferner bereits bekannt, die Ruckschlagkammer mit Hilfe eines dünnen Fasermaterials anstelle einer Membran zu verschließen.

Der gesamte Stand der Technik brachte jedoch keine zufriedenstellend belüftbare Ruckschlagkammer, so daß es Aufgabe der Erfindung ist, einen verbesserten belüftbaren Verschluß für die Rückschlagkammer eines Katheters oder einer Kanüle zu schaffen.

Zur Lösung dieser Aufgabe dient ein in die Öffnung der Rückschlagkammer eingesetzter selbstbelüftender Stopfen aus porösem Kunststoff, dessen offene Poren das Durchströmen von Luft gestatten.

Derartige Stopfen sind einfach herstellbar und arbeiten aufgrund der vielfältigen Durchströmwege äußerst zuverlässig, so daß ein sehr schnelles Entlüften der Rückschlagkammer gewährleistet ist. Man erkennt dadurch sofort, ob eine Vene getroffen wurde.

Vorzugsweise besteht der selbstbelüftende Kunststoff-Stopfen aus gegossenem Polyethylen mit einer Porengröße von etwa 10 bis 15 ,um. Der Stopfen ist mit verschiedenen Kathetern oder Kanülenanschlüssen verwendbar, beispielsweise in Verbindung

809884/0771

mit über die Kanüle oder durch die Kanüle geschobenen Kathetern, wobei eine Nadel zum Durchstechen der Gefäßwand dient. Eine hohle Rückschlagkammer sitzt dabei entweder am Kanülenkonus oder am Katheterkonus. Für einen durch die Kanüle geschobenen Katheter mit Versteifungsteil oder Katheterstilett ist dieses mit einem Ende im selbstbelüftenden Stopfen verankert.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher erläutert; es zeigen:

Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Venenkatheters mit über die Kanüle geschobenem Katheter;

Figur 2 eine Ansicht ähnlich Figur 1 mit weggelassener Spitze und aus der öffnung einer Rückschlagkammer gezogenem selbstbelüftendem Stopfen;

Figur 3 einen Schnitt durch den Stopfen entlang der Linie 3-3 aus Figur 2;

Figur 4 einer perspektivische Ansicht eines anderen Venenkatheters mit einem durch eine geschlitzte Kanüle geschobenen Katheter;

Figur 5 eine Darstellung des selbstbelüftenden Stopfens aus Figur 4 mit darin verankertem Katheterstilett; und

809884/0771

Figur 6 eine perspektivische Ansicht einer anderen Ausführung des in Figur 5 dargestellten Stopfens.

Figur 1 zeigt einen in Verbindung mit einem über die Kanüle geschobenen Katheter 10 verwendeten selbstbelüftenden Stopfen. Der Venenkatheter 10 umfaßt einen flexiblen Katheter 12, der mit einem Ende an einem Katheterkonus 14 befestigt ist. Der Katheterkonus 14 ist mit Ohren 16 versehen. Im Katheter 12 steckt eine Kanüle 18, die mit einem Ende in einem Kanülenkonus verankert ist, der im vorliegenden Fall eine Rückschlagkammer 20 bildet. Die Rückschlagkammer 20 besteht aus einem durchsichtigen oder durchscheinenden Kunststoff, so daß der Bluteintritt in die Rückschlagkammer 20 sichtbar ist. Die Rückschlagkammer 20 weist ferner eine Öffnung 22 mit einem Luer-Innenkegel für die Aufnahme einer Spritze oder einer anderen Infusionsaufhängung auf. Die Auslaßöffnung 24 des Luer-Kegels 22 ist bei verpacktem Venenkatheter gemäß Figur 1 durch einen selbstbelüftenden Stopfen 26 verschlossen.

Der selbstbelüftende Stopfen 26 sitzt lösbar in dem Öffnungsbereich 22. Hierzu ist der Stopfen 26 mit einem positiven Dichtungsbereich 28 versehen, der dem Luer-Kegel angepaßt ist und an dessen hinteres Ende ein Hauptkörper 30 anschließt.

809884/0771

Der selbstbelüftende Stopfen 26 besteht aus einem Kunststoffkörper mit offenen Poren zur Erzielung von einer Vielzahl von Luftströmungswegen von der Rückschlagkammer 20 durch den Stopfen 26. Vorzugsweise ist der Stopfen 26 einstückig gegossen, es sind jedoch auch andere Verfahren zu seiner Herstellung, beispielsweise Extrusion, denkbar.

Der Stopfen 26 besteht vorzugsweise aus einem Polyethylen mit hohem Molekulargewicht, dessen Porengröße vorzugsweise zwischen 10 und 15 ,um liegt. Obgleich dieser Porengrößenbereich bevorzugt ist, sind aber auch Porengrößen im Bereich von 5 bis 25 ,um zulässig. Ein derartiges Material wird von der Firma Porex Materials Corporation unter dem Namen "POREX" als ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen vertrieben. Es wird darauf hingewiesen, daß auch andere Kunststoffe mit der richtigen Porengröße verwendbar sind. Durch Verwendung des selbstbelüftenden Stopfens in einem Venenkatheter gemäß Figuren 1 und 2 ist ein schnellerer Luftaustritt aus der Rückströmkammer und damit ein schnelleres Rückströmen erzielbar. Dies stellt einen wesentlichen Fortschritt dar, weil die Schwester oder der Arzt möglichst schnell wissen muß, ob ein Gefäß getroffen wurde. Sonst wird nämlich in höchst überflüssiger Weise wiederholt gestochen, was einerseits schmerzhaft ist und andererseits zu Blutergüssen führt. Nach dem Einstich in ein Gefäß entfernt man den Stopfen 26 zum Einsetzen einer Spritze oder

8098U/0771

2\

zum Anschließen einer Fluidleitung an den Luer-Bereich 22.

Die Figuren 4 bis 6 zeigen die Verwendung eines selbstbelüftenden Stopfens in einer anderen Katheterausführung, wobei der Katheter durch die Kanüle geschoben ist. Hierzu wird eine geschlitzte Kanüle verwendet. Bei derartigen Venenkathetern 40 gemäß Figur 4 ist eine geschlitzte Kanüle 42 in einem Kanülenkonus 44 befestigt, der einen Handgriffsfortsatz 46 und eine Grundplatte 48 für den Anschluß der Kanüle an den Katheter aufweist. Ein nicht dargestellter Katheter sitzt in der Kanüle 42 und ist mit einem Ende an einen Katheterkonus 50 angeschlossen, der in diesem Fall als durchsichtige oder durchscheinende Rückschlagkammer dient. Diese Rückschlagkammer 50 besitzt wiederum einen Luer-Kegelbereich 52 und eine Auslaßöffnung 54 für das Einsetzen einer Spritze oder einer anderen Fluidleitung. Die Ruckschlagkammer 5O ist mit Hilfe eines selbstbelüftenden Stopfens 56 verschlossen, der wiederum einen positiven Verschlußbereich 58 und einen Grundkörper 60 aufweist. Der positive Verschlußbereich 58 entspricht in seiner Form dem Luer-Kegel.

Durch die Kanüle geführte Katheter erfordern häufig eine Verstärkungseinrichtung, beispielsweise in Form eines dünnen Drahtes oder eines Katheterstiletts, welche beim Einsetzen des Katheters in diesem stecken. In einer Ausführung der

809884/0771

282870$

Erfindung dient der selbstbelüftende Stopfen 56 zur Verankerung des Katheterstiletts 62. Gemäß Figur 5 ist das Katheterstilett 62 direkt in den positiven Verschlußbereich 58 des Stopfens 56 eingesetzt. Gemäß einer anderen Ausführung der Erfindung dient eine Hülse 63 zur Aufnahme des Stopfens 64, dessen positiver Verschlußbereich 66 ein Luer-Kegel ist, der an den der Stopfenkörper 68 anschließt. Ein Katheterstilett 70 sitzt in der Hülse 63, und eine Verbindung ist durch Eindrücken des Stopfens 64 in die Hülse 63 hergestellt, wobei das Katheterstilett 70 festgeklemmt wird. Die Hülse 63 ist vorzugsweise aus gegossenem Kunststoff oder aus gestanztem Metall geformt.

Im Betrieb ist der Stopfen während des Einstichs stets in die Öffnung der Rückschlagkammer eingesetzt und wird erst danach zum Anschließen von Spritzen oder anderen medizinischen Geräten entfernt.

809884/0771

Leerseite

Claims (7)

UEXKÜLL C. STOLBERG PATENTANWÄLTE BESELERSTR/-:,SE 4 2000 HAMBURG 52 DR. J.-D. FRHR. von UEXKÜLL DR. ULRICH GRAF STOLBERG DIPL-ING. JÜRGEN SUCHANTKE Travenol Laboratories, Inc. (Prio: 8. Juli 1977 US 813 890 - 14957) Baxter Parkway Deerfield, Illinois / V.St.A. Hamburg, 28. Juni 1978 Venenkatheter mit selbstbelüftendem Stopfen Ansprüche

1./ Venenkatheter mit einer Kanüle und einer strömungsmäßig an die Kanüle angeschlossenen hohlen, durchsichtigen Rückschlagkammer zur Anzeige des Bluteintritts, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückschlagkammer (20) durch einen selbstbelüftenden Stopfen (26) verschlossen ist, welcher aus einem porösen Kunststoffkörper mit offenen Poren besteht, um beim Eintritt von Blut in die Rückschlagkammer (20) den Austritt von Luft zu gestatten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Porengröße des porösen Materials des selbstbelüftenden Stopfens (26) in der Größenordnung von 10 bis 15 ,um liegt.

109584/0771

^ ORIGINAL INSPECTED

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der selbstbelüftende Kunststoff-Stopfen (26) aus gegossenem, hochmolekularem Polyethylen besteht.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katheter (12) die Kanüle (18) umgibt.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katheter in der Kanüle (18)
vorschiebbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katheter-Stilett (62) mit einem Ende im selbstbelüftenden Stopfen (60) befestigt ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der selbstbelüftende Stopfen (64) in eine in den Katheterhals eingesetzte Hülse (63) eingreift.

809884/0771