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Doppelampulle Die Erfindung betrifft Doppelampullen, mittels welcher
aus den in den Einzelampullen verwahrten Stoffen innerhalb der Ampulle Lösungen
hergestellt werden können, indem die beiden Teilgefäße durch Zertrümmerung des sie
scheidenden Abschlusses in Verbindung miteinander gebracht werden. Derartige Doppelampullen
sind beispielsweise im Gebrauch zur Herstellung von Novocain-Suprarenin-Lösungen
mit Hilfe der sogenannten Ringerschen Flüssigkeit.
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Bei einer bekannten Doppelampulle dieser Art sind die beiden Teilbehälter
durch einen in dem Verbindungsrohr untergebrachten Pfropfen aus leicht schmelzbarem
Metall voneinander geschieden, der beim Gebrauch erwärmt wird, schmilzt und den
Zutritt der Lösungsflüssigkeit von dem einen Teilgefäß zu dem in dem anderen Teilgefäß,
befindlichen zu lösenden Stoff ermöglicht. Diese bekannten Doppelampullen weisen
verschiedene Nachteile auf, die erfindungsgemäß beseitigt werden. Zunächst ist der
Gebrauch von Doppelampullen mit Metallpfropfen zeitraubend, weil die Flüssigkeit
nachdem Durchschmelzen des Metallpfropfens nur langsam durch die enge Durchflußkapillare
hindurch in das andere Teilgefäß hiriüberfließt. Der Abschluß des verbindenden Glasröhrchens
durch das Metall muß, außerdem dicht halten, damit nicht Luft nach dem unter Luftabschluß
zu bewahrenden Novocain-Suprarenin gelangen und dasselbe verfärben kann. In diesem
Zustand ist das Mittel bekanntlich hochgradig toxisch. Dieses Dichthalten durch
Metall ist aber schwierig zu erreichen. Ferner springt häufig beim Aufschmelzen
des Metallpfropfens das Verbindungsröhrchen, weil Metall und Glas sich im allgemeinen
in der Wärme ungleichmäßig ausdehnen. Endlich lassen sich derartige Doppelampullen
mit leicht schmelzbarem Metallabschluß vor dem Füllen nicht durch Hitze sterilisieren,
obwohl bekanntlich Erhitzen das beste und einfachste Sterilisationsverfahren darstellt.
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Man hat deshalb bereits vorgeschlagen, zwischen den beiden Einzelampullen
eine Abschlußwand aus Glas vorzusehen und diese beim Vermischen der Inhalte der
beiden Teilgefäße durch einen Schlag- oder Schleuderbolzen zu zerbrechen bzw. an
diese gläserne Trennwand einen Bruchhebel o. dgl. so anzubringen, daß er beim Schütteln
der Ampulle abbricht und hierbei die Trennwand zertrümmert. Bekannt ist endlich,
bei derartigen Doppelampullen ein Filter vorzusehen, welches verhindert, daß Splitter
der Trennwand in das Teilgefäß überführt werden, in welchem die Mischung stattfindet.
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Gemäß der Erfindung ist zwischen den Einzelampullen ein verhältnismäßig
weites Verbindungsröhrchen vorgesehen, das an seinem einen, beispielsweise der Flüssigkeitsampulle
zugewandten Ende die zertrümmerbare Abschlußwand trägt und dem Schlag- oder Schleuderbolzen
als Führung dient. Das andere Ende dieses Verbindungsröhrchens ist nach dem anderen,
beispielsweise den Feststoff
enthaltenden Teilgefäß hin offen und
umschließt an diesem Ende das Filter in Gestalt eines Wattepfropfens o. dgl. Das
Filter bildet zunächst lediglich ein Polster für den Schlagbolzen. Nach der Zertrümmerung
des Abschlusses nimmt es erst seine filtrierende Tätigkeit auf, indem es die Splitter
der zertrümmerten Abschlußwand zurückhält und gleichzeitig die übertretende Flüssigkeit
von etwaigen Beimengungen befreit. Gleichzeitig wird durch das Filterpolster verhindert,
daß der Schlagbolzen vor oder nach Herstellung der Lösung in die Lösungsampulle
fallen und sie zertrümmern kann.
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Eine beispielsweise Ausführungsform der neuen Doppelampulle ist auf
der Zeichnung dargestellt.
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Die beiden Teilgefäße 1, 2, von denen, ersteres beispielsweise die
unter Atmosphärendruck stehende Ringersche Lösung 3 enthält, während das andere
Teilgefäß, 2, das unter Unterdruck stehende Novocai;n-Suprarenin 4. enthält, sind
durch ein verhältnismäßig weites Glasröhrchen 5 miteinander verbunden. Nach der
Lösungsampulle i hin ist dieses Röhrchen 5 mit einer Querwand 6 versehen, die jenseits
der Anschlußstelle im Ampüllenhohlraum sitzt, flach oder gewölbt sein kann und einen
sicheren Abschluß des Teilgefäßes 2 gegen das Teilgefäß i gewährleistet. Das an
die Ampulle 2 angeschlossene Ende des Röhrchens 5 ist offen, aber bei 8 einwärts
gebogen und enthält eine Einlage 9 aus Watte, Glaswolle o. dgl., die als Filter
und als Polster für den Schlagbolzen 1o dient. Dieser einseitig zugespitzte, oberhalb
des Polsters 9 angeordnete Metallbolzen ist in dem Röhrchen 5 frei beweglich gelagert.
Die Ampulle 2 hat bei i i eine Einschnürung, an welcher die Ritzfeile vor dem Abbrechen
des Teilgefäßes 2 angesetzt wird.
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Beim Gebrauch wird der Bolzen io gegen die Abschlußwand 6 geschleudert,
so daß diese zertrümmert und der in dem Teilgefäß i befindlichen Flüssigkeit 3 der
Übertritt zum Teilgefäß 2 ermöglicht wird. Das Vakuum in diesem wird also bis zum
Augenblick des Gebrauches aufrechterhalten. Die Glassplitter werden durch das Polster
9 zurückgehalten.