DE3908005A1 - Verfahren zur gruendung eines baukoerpers durch absenken - Google Patents
Verfahren zur gruendung eines baukoerpers durch absenkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gründung eines
Baukörpers gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie
eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
Zur Flachgründung vorgesehene Baukörper mit durchgehender
Sohlplatte werden üblicherweise auf einer entsprechend
vorbereiteten Gründungssohle auf dem Erdboden hergestellt.
Abgesehen von der Tragfähigkeit des Baugrundes treten
Probleme allenfalls dann auf, wenn die Gründungssohle
unterhalb der Geländeoberfläche, ja sogar noch unterhalb des
Grundwasserspiegels liegt. Bei der Gründung von Baukörpern
unterhalb des Grundwasserspiegels wird, wenn in offener
Baugrube gearbeitet werden muß, üblicherweise der
Grundwasserspiegel abgesenkt. Dies hat oft einschneidende
Veränderungen im Grundwasserhaushalt zur Folge, die auch den
Boden in der Umgebung der eigentlichen Baustelle nachhaltig
beeinträchtigen.
Bei der Errichtung von Tunnelbauwerken in einem Gewässer
unterhalb des Wasserspiegels ist es auch bekannt, das
gesamte Bauwerk in einzelnen Bauwerksteilen vorzufertigen,
diese einzuschwimmen und sie auf ein auf der Gewässersohle
vorbereitetes Planum abzusetzen. In diesem Zusammenhang ist
es auch bekannt, ein Tunnelbauwerk auf einer auf einem
entsprechenden Planum angelegten Verschiebebahn in Richtung
seiner Längsachse in seine endgültige Lage zu verschieben.
Schließlich ist beispielsweise bei der Gründung von
Brückenpfeilern auch die sogenannte Caisson- oder
Senkkastenbauweise bekannt, bei der ein bis auf die
Grundfläche geschlossener Kasten auf den Erdboden abgesetzt
und durch Entfernen des Bodens innerhalb des Kastens langsam
bis auf den vorgesehenen Gründungshorizont abgesenkt wird.
Die dabei durchzuführenden Arbeiten sind nicht nur
aufwendig, sondern auch gefährlich, weil unterhalb des
Wasserspiegels im Druckluftbetrieb gearbeitet werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
zur Gründung eines Baukörpers mit durchgehender Sohlplatte
unterhalb der Geländeoberfläche, insbesondere auch unterhalb
eines Grundwasserspiegels aufzuzeigen, bei dem die Nachteile
der bekannten Gründungsverfahren, insbesondere einer
Gründung in offener Baugrube vermieden werden.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der jeweilige
Baukörper in Höhe oder wenig unterhalb der
Geländeoberfläche, jedenfalls oberhalb des
Grundwasserspiegels, auf einfache und wirtschaftliche Weise,
also gut zugänglich hergestellt werden kann, während das
Absenken auf den eigentlichen Gründungshorizont durch
langsamen, gleichmäßigen Austrag des in der Gründungssohle
durch entlang der Sohlfläche des Baukörpers geführte
Bodenbearbeitungswerkzeuge bewerkstelligt wird. Der
unterhalb der Sohlfläche des Baukörpers anstehende Boden
wird nach der Erfindung in dünnen Schichten mittels
geeigneter Bodenbearbeitungswerkzeuge gelöst und gefördert,
die an einem Zugmittel mit linearer Erstreckung angeordnet
sind, das in hin- und hergehender Weise sowie rechtwinklig
zu dieser Bewegungsrichtung die gesamte Sohlfläche des
Baukörpers überstreichend unter diesem bewegt wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in einer Schnittdarstellung den Absenkvorgang eines
Baukörpers mit im wesentlichen ebener Sohlplatte,
Fig. 2 in einer Schnittdarstellung den Absenkvorgang eines
Baukörpers mit gekrümmter Sohlplatte,
Fig. 3 in Querschnittsdarstellung den Absenkvorgang eines
Baukörpers unter Verwendung einer Kette als Zugmittel
und die
Fig. 4a und b Detaildarstellungen für die Ausbildung der
Bodenbearbeitungswerkzeuge.
In Fig. 1 ist im Querschnitt ein Baukörper 1, z.B. ein Teil
eines Tunnelbauwerks mit Rechteckquerschnitt dargestellt,
der von einem unterhalb der Geländeoberfläche 2 gelegenen
Herstellungshorizont 3 auf einen Gründungshorizont 4
abgesenkt werden soll, der unterhalb des Grundwasserspiegels
17 liegt. Der Baukörper 1 besteht aus Stahlbeton. Auf einer
Sohlplatte 5 mit gekrümmter Grundfläche 6 erheben sich zwei
Seitenwände 7, die eine Deckplatte 8 tragen.
Zweckmäßigerweise wurde bereits bei der Herstellung der
Sohlplatte 5 unterhalb ihrer Grundfläche 6 ein Zugmittel,
z.B. ein Stahlseil 9, eingelegt, das zu seitlich des
Baukörpers 1 auf der Geländeoberfläche angeordneten
Seilwinden 10 führt. Eine der im rechten Teil der Fig. 1
erkennbaren Seilwinde 10 entsprechende Seilwinde ist auch
auf der linken Seite der Anordnung vorzusehen. An einer
Stelle des Stahlseils 9 sind über einen Teil seiner Länge
Bodenbearbeitungswerkzeuge zum Lösen und Fördern des Bodens
vorgesehen. Diese können, wie z.B. Fig. 4a zeigt, aus einem
bandartigen Teil 11 bestehen, der mit einer Sägezahnung 12
aus einzelnen Zähnen 13 versehen ist; das bandartige Teil 11
ist an beiden Enden am Stahlseil 9 befestigt. Dieses
Bodenbearbeitungswerkzeug kann ebenfalls schon vor
Herstellen der Sohlplatte 5 unterhalb derselben angeordnet
sein oder nachträglich von der Seite aus mittels der
Seilwinde 10 eingezogen werden.
Nach Fertigstellung des Baukörpers 1 wird er von dem
Herstellungshorizont 3 auf den endgültigen Gründungshorizont
4 abgesenkt. Dies erfolgt in der Weise, daß das Stahlseil 9
mit den Bodenbearbeitungswerkzeugen mittels der Seilwinden
10 abwechselnd in Richtung der Pfeile 14 unterhalb der
Sohlplatte 5 durch den Boden gezogen wird. Durch die
Bodenbearbeitungswerkzeuge, in Fig. 4a durch die Sägezahnung
12, wird dabei der Boden gelöst und in den Bereichen
zwischen den einzelnen Zähnen 13, die zu diesem Zweck mit
rechtwinklig zur Längsachse ausgebildeten Flanken 15
versehen sind, gefördert und seitlich außerhalb der
Sohlplatte 5 ausgetragen. Zur Aufnahme des Aushubes sind
dort zweckmäßigerweise Vertiefungen 16 vorgesehen, aus denen
der Aushub zur Geländeoberfläche 2 gefördert werden kann.
Um die gesamte Grundfläche 6 der Sohlplatte 5 zu
überstreichen, muß das Stahlseil 9 mit den
Bodenbearbeitungswerkzeugen selbstverständlich auch in zu
seiner hin- und hergehenden Bewegung rechtwinkliger Richtung
bewegt werden. Dies geschieht dadurch, daß die Seilwinden 10
in Längsrichtung verfahrbar ausgebildet, z.B. mit Fahrwerken
ausgestattet sind, mit denen sie auf Schienen verfahrbar
sind. Auf diese Weise kann in kontinuierlicher Arbeit in
ganz flachen Schichten ein langsames gleichmäßiges Absenken
des Baukörpers auf seinen endgültigen Gründungshorizont 4
erreicht werden. Dabei ist ohne weiteres auch ein Arbeiten
unterhalb des Grundwasserspiegels möglich, d.h. es kann auf
eine Grundwasserhaltung verzichtet werden.
Während in Fig. 1 ein Baukörper mit im wesentlichen ebener
Sohlplatte dargestellt ist, ist die Erfindung auch auf einen
Baukörper mit z.B. kreisbogenförmig gekrümmter Sohlplatte
anwendbar wie die in Fig. 2 dargestellte Alternative zeigt.
Der Baukörper 20 ist hier mit einer halbkreisförmig
gekrümmten Sohlplatte 21 ausgestattet, über die eine
Deckplatte 22 gespannt ist. Da die Sohlplatte 21 entlang
eines vollständigen Halbkreises gekrümmt ist, ist es
möglich, das Stahlseil 9 tangential zur Krümmung der
Sohlplatte 21 nach oben und über Umlenkrollen 23 zu einem
Antrieb 24 zu führen, der das in sich geschlossene Stahlseil
9 abwechselnd in entgegengesetzten Richtungen bewegt. Im
übrigen entspricht der Vorgang des Absenkens demjenigen, der
oben im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde.
Fig. 3 zeigt nochmals einen der Fig. 1 ähnlichen Baukörper
30 mit ebener Sohlplatte 31, die an ihrer Grundfläche 32
schwach gekrümmt verläuft. Das Zugmittel besteht hier aus
einer Kette 33, die durch an den Längsseiten der Sohlplatte
31 abgestützte Hohlkolbenpressen 34 in hin- und hergehende
Bewegung versetzt werden kann. Durch die ringförmige Gestalt
der Kettenglieder und deren um 90 Grad versetzte Anordnung
zueinander gelingt es, allein durch die hin- und hergehende
Bewegung den Boden in der Gründungsfuge zwischen der
Sohlplatte 31 und dem Planum zu lösen und den dabei
innerhalb der Kettenglieder eingeschlossenen Boden zur Seite
hin zu fördern und auszutragen. Dieser Effekt kann
selbstverständlich noch dadurch gesteigert werden, daß in
die Kette in entsprechender Weise ausgebildete
Bodenlöse- und -transportwerkzeuge integriert werden und so
die einfache Kette gewissermaßen zu einer Fräskette wird.
Wie solche Bodenbearbeitungswerkzeuge ausgebildet sein
können, ist in den Fig. 4a und b beispielhaft angedeutet.
Dabei ermöglicht die Sägezahnung 12 der
Bodenbearbeitungswerkzeuge gemäß Fig. 4a das Lösen und
Transportieren des Bodens in nur einer Richtung (siehe
Pfeil); um auch ein Lösen und Transportieren in der
Gegenrichtung zu bewirken, müßte die Platte 11 auf der
gegenüberliegenden Seite mit einer spiegelbildlich
ausgebildeten Sägezahnung 12 versehen sein.
Das in Fig. 4b dargestellte Ausführungsbeispiel für ein
Bodenbearbeitungswerkzeug ermöglicht das Lösen und Fördern
des Bodens in beiden Richtungen. Hier sind an einem
bandartigen Teil 35 nach Art gleichschenklig-rechtwinkliger
Dreiecke ausgebildete Zähne 36 um Gelenkpunkte 37 schwenkbar
befestigt. Die Zähne 36 sind dabei an dem bandartigen Teil
35 so angelenkt, daß sie jeweils um den Scheitel der beiden
rechtwinklig zueinander stehenden Katheten schwenkbar sind.
Dabei stellen sich die Zähne 36 in Abhängigkeit von der
Bewegungsrichtung des Stahlseils 9 jeweils so ein, daß eine
der beiden Katheten rechtwinklig zur Bewegungsrichtung
zeigt; die jeweils andere Kathete findet einen Anschlag an
einer Kante 38 an dem bandartigen Teil 35. Bei Umkehr der
Bewegungsrichtung werden die Zähne 36 verschwenkt, so daß
sie sich mit der jeweils anderen Kathete rechtwinklig zur
Bewegungsrichtung stellen und ein Austrag des gelösten
Bodens zur gegenüberliegenden Seite des Baukörpers erfolgt.
Claims (10)
1. Verfahren zur Gründung eines Baukörpers durch Absenken
auf mit mechanischen Mitteln abbaubarem Boden, dadurch
gekennzeichnet, daß der eine durchgehende Sohlplatte
aufweisende Baukörper mit seiner Sohlfläche oberhalb des
Gründungshorizonts hergestellt und auf diesen dadurch
abgesenkt wird, daß der unter dem Baukörper (1, 20, 30)
anstehende Boden mittels unterhalb der Sohlfläche (6) in
hin- und hergehender Weise bewegbarer
Bodenbearbeitungswerkzeuge gelöst, gefördert und seitlich
des Baukörpers (1, 20, 30) ausgetragen wird.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach
Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein zumindest über
Teilbereiche seiner Länge flexibles Zugmittel (9) mit im
wesentlichen linearer Erstreckung, das mittels mindestens
einer Antriebsvorrichtung in der Gründungsfuge des
Baukörpers (1, 20, 30) in hin- und hergehender Weise
bewegbar ist und an dem die Bodenbearbeitungswerkzeuge
vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bewegung des Zugmittels zwei seitlich des Baukörpers
(1, 30) angeordnete Zugvorrichtungen vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel den Baukörper (20) umschließend
geschlossen ausgebildet und mittels einer
Antriebsvorrichtung (24) bewegbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugmittel (9) zumindest über einen
Teil seiner Länge selbst als Bodenbearbeitungswerkzeug
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zugmittel (9) eine Kette (33) ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zugmittel (9) über einen Teil seiner
Länge mit Bodenbearbeitungswerkzeugen besetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bodenbearbeitungswerkzeuge als Sägezahnung (12) mit
Zähnen (13, 36) ausgebildet sind, die rechtwinklig zur
Bewegungsrichtung verlaufende Flanken aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sägezahnung zu beiden Seiten der Längsachse des
Zugmittels vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zähne (36) jeweils die Form eines
gleichschenklig-rechtwinkligen Dreiecks aufweisen und im
Scheitelpunkt der Katheten am Zugmittel gelenkig derart
angeschlossen sind, daß sie je nach Bewegungsrichtung des
Zugmittels bis zu einem Anschlag um den Gelenkpunkt (37)
schwenkbar sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893908005 DE3908005A1 (de) | 1988-08-10 | 1989-03-11 | Verfahren zur gruendung eines baukoerpers durch absenken |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3827130 | 1988-08-10 | ||
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Publications (1)
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---|---|
DE3908005A1 true DE3908005A1 (de) | 1990-02-15 |
Family
ID=25870976
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893908005 Withdrawn DE3908005A1 (de) | 1988-08-10 | 1989-03-11 | Verfahren zur gruendung eines baukoerpers durch absenken |
Country Status (1)
Country | Link |
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