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Maschine zum Umbuggen von Lederkanten: Es sind Maschinen zum Umbuggen
von Lederkanten bekannt, bei denen .das Werkstück schrittweise bearbeitet wird,
indem es gegen Umbuggwerkzeuge und Anklopfwerkzeuge vorgeschoben wird. Letztere
klopfen den umgebuggten Teil nieder, damit der angebrachte Klebstoff fest abbindet
und eine saubere Kante entsteht. Die Kraft, mit der das Anklopfwerkzeug oder der
Hammer wirkt, muß veränderlich sein, je nach der Stärke des Werkstückes, damit dicke
Lederstücke nicht beschädigt und auch dünne Werkstücke gut angeklopft werden. Man
hat bei solchen Maschinen daher Vorrichtungen zur Verstellung der Klopfwerkzeuge..
Diese mußten aber vor Beginn der Arbeit mittels besonderer Werkzeuge eingestellt
werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Maschine solcher
Art, bei der es möglich ist, die Anklopfvorrichtung während der Arbeit der Maschine
durch eine leicht zugängliche Vorrichtung einzustellen, so daß es möglich wird,
auch ver "schieden starke Teile eines und desselben Werkstückes mit verschiedener
Kraft zu klopfen, und der Arbeiter auch nicht aus Bequemlichkeit die richtige Einstellung
der Maschine vernachlässigt. Wenn sich während der Arbeit zeigt, daß die Maschine
nicht richtig- eingestellt ist, so kann er ohne Mühe noch nachträglich die Klopfvorrichtung
verstellen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. r ist ein Schaubild des oberen Teiles der Maschine unter Weglassung
gewisser Teile.
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Abb. 2 ist ein Schaubild der um ungefähr go° verdrehten, in der Abb.
z dargestellten Teile.
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Abb. 3 ist eine Einzelansicht im Schnitt des exzentrischen Zapfens;
der die Abwärtsbewegung des Hammers steuert-
Abb. 4 ist ein senkrechter
Schnitt der -Maschine.
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Abb.5 ist ein Schaubild der Vorrichtung, die die Geschwindigkeit des
Vorschubes des Stoffes bestimmt.
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Der Stoff oder das Leder, dessen Kante umgebuggt werden soll, wird
auf einem Tisch i i vorgeschoben. Die Kante des Stoffes trifft mit einem Pflug 13
und mit einer den letzteren überragenden Lehre 15 in Berührung. Die Lehre 15 begrenzt
das Aufbiegen des Lederrandes und bestimmt somit die Breite der Umbuggung. Vor dem
Pflug 13 befindet sich ein die Umbuggkante markierender Gegenhalter 17, über den
der aufgebcgene Stoffrand durch einen Umbieget ig gefaltet wird. Der Umbieget i9
führt Hin- und Herhewegungen in einer schrägen Bahn aus. Ein Hammer 23 preßt die
umgebuggte Kante gegen einen Amboß 21. Der 'Vorschub des Stofies wird durch seitliche
Verschiebung des Hammers und des Ambosses herbeigeführt. Damit der Stoff während
des Rückganges. des Hammers und des Ambosses in die Ausgangslage und während der
Bearbeitung festgehalten wird, ist ein Block 25 vorgesehen, der den Stoff gegen
die untere Fläche des Gegenhalters 17 klemmt. Der Block 25 wird während des Vorschubes
des Stoffes von dem Gegenhalter hinweggeschwungen. Beim Umbuggen von Innenbcgen
ist es wünschenswert, den Stoffrand zu schlitzen. Die Maschine ist mit einem Schlitzmesser
27 ausgerüstet, welches durch einen Trethebel zur Einwirkung gebracht werden kann.
Das Schlitzmesser 27 wirkt scherenartig mit einer ebenen Fläche des Pfluges 13 (Abb.
2) zusammen. Der Antrieb der erwähnten Teile der Maschine kann mit Ausnahme des
Hammers und des Ambosses in der in dem Patent 282439 beschriebenen Weise erfolgen.
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Das Maschinengestell ist scharnierartig (33, Abb. i) mit einem um
Zapfen 33 aufklappbaren Deckel 3i verbunden. An dem Maschinengestell ist ein Arm
37 ausgebildet, der zusammen mit dem Maschinengestell der Antriebswelle 39 als Lager
dient. Auf der Welle 39 sitzt eine Riemenscheibe 41, die durch einen nicht dargestellten
Riemen mit einer Kraftquelle verbunden ist.
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Der Amboß 21 ist an einem Arm 43 ,des äußeren Endes einer Schwingmuffe
45 ausgebildet, die in einem verhältnismäßig langen Lager des Maschinengestelles
Schwingbewegungen ausführen kann. Das innere Ende der Muffe 45 ist durch eine Schraube
47 an der Nabe eines Armes 49 befestigt. Das äußere Ende des Armes 49 ist mit dem
oberen Ende eines Lenkstückes 53 verzapft. Das untere Ende des Lenkstückes 53 ist
bei 55 an einen festen Arm-57 einer verhältnismäßig langen, in Zapfenschrauben 6T
drehbaren Stange 59 ' gengelenkt. Die Zapfenschrauben sind in Bunde 63 des Maschinengeste@les
hineingeschraubt und werden .durch Gegenmuttern 65 gesichert. Ein zweiter Arm 67
der Stange 59 ist bei 69 mit dem unteren Ende des Stieles eines Bügels 71 verzapft,
der ein auf der Antriebswelle 39 sitzendes Exzenter 73 umfaßt.
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Der Hammer 23 (Abb. i) ist bei 75 an den den Amboß tragenden Arm 43
gengelenkt, so daß der Hammer und -der Amboß gemeinsame Schwingbewegungen ausführen.
Während dieser Schwingbewegung des Hammers und des Ambosses wird der Stoff erfaßt
und vorgeschoben. Der Bügel 71 ist bei 77 (Abb. 5) mit einem Ende eines Lenkstückes
79 verzapft, dessen anderes Ende bei 81 drehbar mit einem Hebel 83 verbunden
ist. Das freie Ende des um einen in das Maschinengestell eingesetzten Zapfen 85
drehbaren Hebels ragt durch einen Schlitz des Maschinengestelles (Abb.2) hindurch.
Das obere Ende einer federbelasteten Trethebelstange 87 (Abb. 5) ist an dem Hebel
83 gengelenkt. Die Senkung des Hebels wird durch einen Stift 89 begrenzt, der in
eines einer Anzahl von Löchern gi hineingesteckt werden kann. Durch Herabdrücken
des Trethebels wird der Hebel 83 angehoben, bis sein äußerstes Ende mit einer
Anschlagschraube 93 zusammentrifft, und in diesem Falle ist die Länge der Vorschubbewegung
auf ein Mindestmaß herabgesetzt. Durch'Veränderung der Lage des Stiftes 89 und der
Anschlagschraube 93 kann die Länge der Vorschubbewegung in der beabsichtigten Weise
verändert werden.
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Der Hammer 23 wird herabgeschwungen, um den Stoff gegen den Amboß
zu pressen, ehe der Hammer und der Amboß Bewegungen in der Vorschubrichtung ausführen.
Am Ende der Vorschubbewegung wird der Hammer angehoben, so daß der Stoff freigegeben
wird, und der Hammer kehrt mit dem Amboß in die Ausgangslage zurück. Auf der :Muffe
45 sitzt ein loser Bügel 95, der eine auf der Antriebswelle 39 vorgesehene Kurvenscheibe
97 umfaßt. Das untere Ende des Bügels 95 trägt einen Stift 99, dessen äußeres Ende
zu einer Kugel ioi ausgebildet ist. Die Kugel ioi findet in einer Büchse des oberen
Endes eines Lenkstückes 103 Aufnahme, dessen unteres Ende zu einer Büchse
ausgebadet ist. In die untere Büchse des Lenkstückes 103 tritt eine von dem äußeren
Ende eines Armes io5 getragene Kugel ein. Die Nabe io6 dieses Armes (Abb. 3) kann
sich auf der länglichen Nabe io8 eines Armes 117 drehen.. Die Nabe io8 ist auf einen
exzentrischen Teil einer Stange 107 aufgesteckt. An der Stange 1o7 ist ein
bequem zugänglicher Fingergriff iio angebracht, durch den die Stange 107 in noch
zu beschreibender Weise eingestellt werden
kann. An der Nahe iö6
des Armes zo5 sind zwei Knaggen iog; iii ausgebildet, die um go° voneinander entfernt
sind. Durch die Knagge i i i ist eine Schraube 113 hindurchgeschraubt, deren oberes
Ende mit der unteren Seite eines Gehäuses 115 zusammentrifft. Das Gehäuse 115 besteht
aus einem Stück mit dem Arm 117, dessen Nabe io8, wie bereits erwähnt, sich auf
dem exzentrischen Teil der Stange 107 befindet. Die andere Knagge icg bildet einen
Anschlag, der mit einem in dem Gehäuse 115 untergebrachten Kolben iig zusammenwirkt.
Eine Feder 121, deren Spannung durch eine Schraube 123 verändert werden kann, sucht
den Kolben gegen den Anschlag i io zu halten. An dem oberen Ende des Armes 117 ist
ein Auge vorgesehen, durch das ein Ende einer Stange 125 hindurchragt. Die lichte
Weite dieses Auges ist etwas größer als der Durchmesser der Stange 125, so daß begrenztes
Spiel zwischen der Stange und dem Arm vorhanden ist. Muttern 127 verhindern Bewegungen
der Stange 125 in der Längsrichtung. Durch die Verbindung der Stange 125
mit
dem Auge des Armes 117 wird die Stange hin und her bewegt, wenn der Arm 117 Schwingbewegungen
ausführt. Die Stange 125 (Abb. i) ragt durch Muffe 45 hindurch. Der Durchmesser
der Stange i25 entspricht ungefähr der Hälfte der lichten Weite der Muffe. Das innere
Ende der Stange l25 ist bei leg an dem schwingbaren Hammer 23 angelenkt. Wenn die
Antriebswelle gedreht wird, so wird .der Hammer um seinen Zapfen 75 geschwungen.
Abb.4 läßt erkennen, daß bei angehobener Lage des Hammers der Arm 117 seine äußerste
linke Lage einnimmt, in die er zwargläufig durch die Aufwärtsbewegung des oberen
Endes .der Schraube 113 bewegt worden ist. Wenn der Hammer gesenkt werden soll,
so wird der Arm io5 im Sinne des Uhrzeigers geschwungen, worauf die Knagge iog durch
den Kolben iig und durch die Feder 121 den Arm 117 nach rechts schwingt. Hierbei
wird die Stange 125 nach rechts gezogen, um den Hammer auf den Stoff zu senken.
Der Hammer wird nachgiebig auf das Werkstück gesenkt und zwargläufig angehoben.
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Glmäß der Erfindung soll die Kraft, mit der der Hammer auf den Stoff
aufdrüI-kt, entsprechend der Dicke des Stoffes verändert wer- . den. Die Größe der
Schwingbewegung des Armes io5 ist stets dieselbe, und demzufolge ist die Bahn, in
der der Hammer Hin- und Herbewegungen ausführt, auch stets die gleiche. Durch Verlegung
der Bahn der Hin-und Herbewegung des Hammers kann die Entfernung des Hammers am
Ende seines wirksamen Hubes von dem Tisch verändert werden. Durch Einstellung der
Schraube 113 im R.uhezustande der Maschine kann die Bewegungsbahn des Hammers verlegt
werden. Gemäß der Erfindung kann diese Einstellung au-h während des Arbeitsganges
der Maschine durch die Stange 107 vorgenommen werden. Abb. i und 3 lassen erkennen,
daß die Stange 107 durch das Maschinengestell hindurchragt. An dem rückwärtigen
Ende der Stange 107 ist ein Kopf i3o ausgebildet, an dem ein Sperrstift 132, befestigt
ist. Der Sperrstift kann in eines einer Anzahl von Lö-hern 134 eintreten. Die Löcher
134 sind kreisförmig um die Achse der Stange 107 herum angeordnet. Eine Schraubenfeder
136 sucht die Stange 107 in einer Lage zu halten, in der der Stift in dem beabsichtigten
Loch gehalten wird, so daß Drehbewegungen der Stange verhindert werden. Wenn der
Arbeiter die Stange io7 gegen den Widerstand der Feder 136 bewegt, so daß sich der
Stift aus dem betreffenden Loch entfernt und dann die Stange 107 um ihre Achse dreht
und sie durch die Feder 136 in ein anderes Loch zurückführen läßt, so ist die beabsichtigte
Einstellung vorgenommen worden. In das Maschinengestell ist ein Ansch'agstift
138 eingesetzt, der mit einer zweier Flächen des Kopfes 130 zusammenwirkt
und die Winkeleinstellung der Stange 107 begrenzt. De Anordnung ist derart, daß
die Stange 107 jederzeit während des Arbeitsganges der Maschine gedreht werden kann,
um die Bewegungsbahn des Hammers zu verlegen.